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22.02.2007
 

Eine Welt, eine Sprache
Sprachpolitik in Deutschland und andernorts

Schon Jacob Burckhardt prophezeite die kommende Weltherrschaft der englischen Sprache.

»Linguistic unitarism is part of an ideology that reduces a complex sociocultural reality to such an extent that a simple 'rational' action becomes possible with quick decisions«, kommentiert Wolfgang Viereck (Bamberg) – auf englisch. In seinem in Polen gehaltenen Vortrag kommt er auch auf den negativen Einfluß der Politik auf die deutsche Rechtschreibung zu sprechen.



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Kommentare zu »Eine Welt, eine Sprache«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.01.2015 um 05.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#10050

Die kontrastive Fachtextlinguistik ist meinem Eindruck nach fast immer vom Standpunkt unserer angloamerikanischen Gewohnheiten aus betrieben worden und hat sich oft gerade mit den Unterschieden zwischen deutschen und amerikanischen Fachtexten beschäftigt (und ihrer fortschreitenden Ausgleichung im Sinne der amerikanischen). Das ist oft ganz interessant, aber auch ein bißchen naiv. So hat man postuliert, ein Fachtext beruhe auf einer oder mehreren "Makropropositionen", die dann in logischer Abfolge entfaltet würden. Auf diese Weise kommt man zu Begriffen wie einer "geradlinigen", einer "spiraligen" und noch anderen Textentwicklungen, auch zu "Abschweifungen" usw. (Hier wäre wieder Michael Clyne zu erwähnen, der seit seiner Erwähnung in diesem Strang leider verstorben ist.)
In meinem Fachsprachenbuch (Die Disziplinierung der Sprache) habe ich diesem naiven Vorgehen zur Illustration eine knappe Charakterisierung des traditionellen Sutra-Stils indischer Lehrtexte, am Beispiel Paninis, gegenübergestellt. Nicht ganz so fremdartig ist der "achtfüßige Essay" in China. Man muß einsehen, daß die Metapher der "Geradlinigkeit" usw. kulturgebunden ist, daher auch nicht jedem eine "Abschweifung" als solche erscheint. Eine große Aufgabe wäre, die historischen Ursachen unserer Vorstellung davon, wie ein ordentlicher Text auszusehen hat, aufzudecken.
Die Bedenken gelten auch für die Belletristik. Wenn man sehr abstrakt bleibt, kann man vielleicht ein universelles Schema für Märchen aufstellen, wie es die russischen Formalisten versucht haben, aber ob man damit wirklich etwas erkennt und nicht nur hineinkonstruiert?

Dazu eine Nebenbemerkung: Ich lese gerade im Wikipedia-Eintrag über die Veden: "Das wichtigste Opfer ist das Soma-Opfer. Es besteht ein Glaube an Auferstehung mit Leben nach dem Tode." - Das könnte man denken, aber in Wirklichkeit hat die Wiedergeburt und Seelenwanderung nicht das Geringste mit Auferstehung zu tun. Nur als Beispiel, wie man sich durch oberflächliche Ähnlichkeiten täuschen kann.


Kommentar von F.A.Z., 13.06.2007, Nr. 134 / Seite N3, verfaßt am 13.06.2007 um 21.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5969

Vielfalt - aber ohne Latein

Deutschland fehlt eine koordinierte Sprachpolitik, die die Position des Deutschen stärkt, zugleich aber auch die Vielfalt der Immigrantensprachen als Bereicherung begreift. Zu diesem Schluss kommt der australische Germanist und Soziolinguist Michael Clyne, der sich in deutschen Schulen, Universitäten und Unternehmen ein Bild von der sprachlichen Situation gemacht hat.

Clyne, der seit seinen Studien zum "Gastarbeiterdeutsch" der siebziger Jahre die sprachlichen Entwicklungen verfolgt, gehört zu den profiliertesten Vertretern der internationalen Germanistik. Seine Forschungsergebnisse trug er bei einer Tagung zur Mehrsprachigkeit an der Universität Hamburg vor. Während Bildungspolitiker gegenüber den Einwanderersprachen für eine stärkere Durchsetzung des Deutschen als Schlüssel zur Integration plädieren, öffnen andererseits deutsche Hochschulen, Unternehmen und politische Institutionen dem Englischen in vorauseilender Anbiederung Tür und Tor. Diese Praxis wiederum steht in seltsamem Widerspruch zu den lauten Klagen über die Benachteiligung des Deutschen in der Europäischen Union.
Clyne plädiert für eine bewusst gestaltete Mehrsprachigkeit. Das bedeutet zunächst, dass Deutsch als nationale Verkehrssprache von allen Bürgern ausreichend beherrscht werden muss. Auch Englisch bliebe als Unterrichtsfach selbstverständlich erhalten, verlöre aber seine bildungspolitische Dominanz. Dafür müssten andere Sprachen, vor allem die der Einwanderer, eine Aufwertung erfahren: Sie sollten als kulturelle Ressourcen betrachtet und - je nach Bedarf - in den Schulen unterrichtet werden. Ein solcher Unterricht könnte lokale türkische, polnische oder andere Sprachgemeinschaften einbeziehen und so für Praxisnähe und Lebendigkeit sorgen. Bislang gibt es kaum Kontakt zwischen Schulen und am Ort lebenden Muttersprachlern. Das gilt übrigens auch für andere Sprachen wie Französisch oder Spanisch.

In einem solchen Szenario wären zwei, eher noch drei Fremdsprachen an allen Schulen - nicht nur an den Gymnasien - die Norm. Die kognitiven Kapazitäten dafür sind durchaus vorhanden, denn das Hirn ist kein Speicher, der nur eine begrenzte Sprachmenge fasst. Clyne listet eine Reihe von Vorteilen auf, die eine echte, über die deutsch-englische Bilingualität hinausgehende Mehrsprachigkeit mit sich bringt: Sie reichen von einer Steigerung der geistigen Flexibilität und Sprachgewandtheit über eine verbesserte Integration bis zum ökonomischen Nutzen bei internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Ein geschärftes Sprachbewusstsein und verbesserte Schreib- und Lesefähigkeiten kommen dem Gebrauch aller Sprachen zugute. Solche funktionalen Argumente werden hierzulande gern für den Lateinunterricht reserviert, der in Clynes Bestandsaufnahme allerdings nicht auftaucht. Der Mehrsprachigkeit im Inneren sollte eine sprachliche Außenpolitik entsprechen, die sich auch dort dem "English only"-Prinzip" widersetzt: Die Deutschen sollten dort Deutsch sprechen und schreiben, wo es möglich und angebracht ist.

Als Beispiel für eine Politik der Vielsprachigkeit zieht Clyne sein Heimatland heran, das unter dem Dach des Englischen durch die vielen Sprachen eingeborener und eingewanderter Bevölkerungsgruppen geprägt ist. Zwar muss Clyne resümieren, dass die Mentalität in Teilen der australischen Bevölkerung nach wie vor durch englische Einsprachigkeit geprägt sei. Trotzdem kann er darauf verweisen, dass in den vergangenen Jahrzehnten in Australien eine Infrastruktur entstanden ist, die die Vielsprachigkeit fördert: Dazu gehören kommunale Schulen, an denen man auch Migranten- und Minderheitensprachen lernen kann, die Möglichkeit, fast fünfzig Sprachen als Abiturfächer zu belegen, mehrsprachige Buchbestände in vielen öffentlichen Bibliotheken und ein reiches Angebot an multilingualen Radio- und Fernsehprogrammen.

Um in Deutschland ein koordiniertes Handeln in Gang zu setzen, das den Namen "Sprachpolitik" überhaupt verdiente, brauchte man allerdings erst einmal präzise Informationen als Grundlage. Bislang gibt es nicht einmal eine bundesweite Statistik, die die hier gesprochenen Sprachen samt der Zahl ihrer Sprecher erfasst. Die in letzter Zeit noch verschärfte Kleinstaaterei in der Bildungspolitik - von Clyne höflich als "neuer Föderalismus" umschrieben - stellt ein weiteres Hindernis dar. Doch es gibt noch ein tiefer liegendes Hemmnis, das der australische Sprachwissenschaftler nicht erwähnte und das einen wesentlichen Unterschied zu seinem Heimatland markiert: Das Englische in Australien ist in seiner Rolle als integrierende Nationalsprache unumstritten, in allen Bevölkerungskreisen bemüht man sich, es gut zu beherrschen. Das Deutsche in Deutschland hat keine solch feste Verankerung in der Gesamtgesellschaft. Die mangelnden Sprachkenntnisse vieler Immigrantenkinder stellen ein massives Problem in vielen Schulen dar - nicht nur für den Lernfortschritt, sondern auch für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Die Berliner Schule, die im vergangenen Jahr für Schlagzeilen sorgte, als sie in Absprache mit den Eltern Deutsch als Schulhofsprache verordnete, reagierte auf diese Notsituation. Wie unterentwickelt auch in Teilen der Politik das Verständnis für die gesellschaftliche und symbolische Bedeutung einer gemeinsamen Landessprache ist, zeigte sich, als unlängst Politiker der Grünen und der FDP vorschlugen, die deutsche Nationalhymne auf Türkisch singen zu lassen, um auf diese Weise die Integration zu fördern. Wolfgang Krischke


Kommentar von Yutaka Nakayama, verfaßt am 18.05.2007 um 17.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5902

Franz Stark, der seit langem die Deutschen zu mehr Sprachloyalität mahnt, zitiert im Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 30(2004) aus der Süddeutschen Zeitung vom 22. 2. 2001, in der ein Autor sich über die "Besorgnis vieler Deutscher vor einer Überflutung durch (unnötige) Anglizismen" lustig macht:

"Was gut ist, setzt sich durch... und zwar auf demokratische Weise: Sprachen sind autarke, selbstverwaltete Systeme und funktionieren nach dem Graswurzelprinzip".

Trifft diese Aussage auch nicht auf den Fall Rechtschreibung zu?


Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 25.02.2007 um 22.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5723

Vielleicht verrät es was zu meinem Alter, aber ich meine, in jungen Jahren mal ein Buch mit der Schreibung von /tonight/ noch als "to-night" gelesen zu haben. Heutzutage findet sich diese Schreibung natürlich nicht mehr. Und die englische Auseinanderschreibung bei Substantiven, wo ein Substantiv durch ein anderes Substantiv modifiziert wird, sollte keinesfalls Vorbild für die deutsche Schreibung sein, wo wir nämlich sehr gut gleich das richtige Intonationsmuster aufgrund der Zusammenschreibung mitbekommen, im Englischen aber halt nicht immer. Und so nette Kleinigkeiten wie "boyscout" und "girl-guide" im selben Wörterbuch erspart sie uns auch. Mark Twain und unsere Reformler hätten wissen sollen, daß es die langen Wörter, die zum Witzemachen immer so mühselig bis zur Ermüdung herangezogen werden, im normalen Deutsch eben nicht gibt.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 25.02.2007 um 20.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5721

"insofar" ist jetzt ein einziges Wort; früher waren es drei. Es gibt demnach auch im Englischen Univerbierungen.


Kommentar von Konrad Schultz, verfaßt am 25.02.2007 um 15.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5719

Englische Lexeme füllen häufig eine willkommene Lücke im Deutschen (in der Übersicht). Die Lücke ist willkommen? Oder muß ich im Englischen noch einiges dazulernen?


Kommentar von Red., verfaßt am 24.02.2007 um 12.20 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5713

Wer Bemerkungen zu machen hat, die nichts mit dem Aufsatz von Wolfgang Viereck zu tun haben, möge dies im Forum tun.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.02.2007 um 10.52 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5712

Die kanadische "Volkssprache" spricht und schreibt amerikanisch, aber offizielle Regierungsverlautbarungen folgen nicht den amerikanischen -er und -or- Varianten, sondern den britischen -re und -our- Schreibungen.


Kommentar von Arno Pielenz, verfaßt am 24.02.2007 um 10.42 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5711

Während meiner dreijährigen Arbeit in Westafrika sprachen die afrikanischen Mitarbeiter und Freunde ungeniert und ganz selbstverständlich von sich als "negros", während wir eben die "brancos" waren. Über die Bezeichung "pretos" oder gar "coloridos" hätten sie wohl nur höflich hinter vorgehaltener Hand gelächelt.
Eine neue, politisch korrekte Übersetzung Mark Twains ersetzt das Wort "Nigger" durchgängig mit "Farbiger", so daß man erfreut feststellt, wie achtungsvoll die Sklavenhalter des Südens von ihren Sklaven sprachen. So schlimm kann’s dann wohl nicht mit der Mißachtung der Schwarzen gewesen sein, so die mögliche Schlußfolgerung eines jungen Lesers.
Auch Josef Conrads Roman "Der Nigger vom Narcissus" heißt in einer neuen Übersetzung "Der Bimbo von der Narcissus" (was wohl respektvoller klingen soll). Und die u. a. von Senghor angeregte Besinnung auf die eigene afrikanische Kultur nannte sich "Négritude". Vielleicht sollte man in älteren Büchern oder Fernsehsendungen die heute verbotenen Wörter (es werden ja immer mehr) schwärzen bzw. durch Pfeiftöne ersetzen wie das im täglichen TV-Unterleibstalk üblich ist. Freiwillige für diese Tätigkeit finden ganz gewiß.


Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 24.02.2007 um 09.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5709

Sicher haben auch Australien und Neuseeland landesweit einige Eigenheiten, aber von "Verwirrung" (#5708) würde ich für Kanada und die USA nicht reden. Einmal wird die Aussprache nicht durch die verschiedene Schreibung von "license" und "licence" beeinflußt (wie etwa beim deformierten "wohl bekannt"), und zum andern ist es kein Muß, Bindestriche wegzulassen, wo der Schreiber sie zur Erleichterung des Lesers setzt, und drittens sind einige "Fehler" in dieser Hinsicht so schulabschluß- und lebensswegentscheidend auch wieder nicht, daß die Kultusministerkonferenz da ein Machtwort sprechen müßte. Allerdings hat das Englische weltweit nicht die Unterscheidungsmöglichkeit, die uns durch Großschreibung unserer "Haupt-"Wörter und gewachsene Zusammenschreibung zur Verfügung steht, wenn wir z. B. zwischen "der andere" und "der Andere" unterscheiden und sowieso zwischen einer kurzen Geschichte und einer Kurzgeschichte.
Aber die mehr oder weniger gewohnte Verschriftung des Englischen funktioniert hinreichend gut auf allen Kontinenten bei denen, die in der Schule und überhaupt durch ihr Lesen gelernt haben, wie man englisch schreibt. Schlimm ist hier in den US dagegen die Hineinrederei in den Wortgebrauch, wo auf einmal Bezeichnungen als "offensiv" (so wurde das Wort auch hier in einem Forum kurz verwendet) aus dem Sprachgebrauch gezogen werden müssen, weil es dem lieben Nachbarn nicht gefällt, der es nur einseitig versteht. So ist das Wort "Negro" tabu, obwohl es anders als alle Ersetzungen, die dafür inzwischen verwendet wurden und noch werden, sehr natürlich gewachsen war und für die, die etwas lateinisch können, sogar die richtigen Konnotationen hervorruft und weil es eben keine weiteren Ansprüche impliziert als nur vom Sprachgebrauch gerechtfertigte. (Und in einigen Dialekten der Südstaaten kann dieses Wort übrigens gar nicht anders ausgesprochen werden als das jetzt nur noch so bezeichnete "'N'-word"!) Die Bemühung um sachlich richtige Bezeichnungen ist allerdings zu jeder Zeit zu begrüßen. Aber Martin Luther King wußte bei seinem machtvollen Gebrauch des Amerikanischen genau, wovon er sprach, und seine Zuhörer wußten das auch. Und Mark Twain ist in dieser Hinsicht ebenfalls vorbildlich, — wenn der auch mit seinen Bemerkungen übers Deutsche natürlich völlig falsch liegt.


Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 24.02.2007 um 03.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5708

Rechtschreibverwirrung ist auch im Englischen durchaus anzutreffen, etwa in Kanada, wo man im Widerstreit von britischer Tradition und der Allgegenwärtigkeit US-amerikanischer Medien noch auf der Suche nach der eigenen orthographischen Identität zu sein scheint (Link).


Kommentar von K.Bochem, verfaßt am 24.02.2007 um 01.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5706

Vor kurzem sendete die ARD einen Film von Harold Woetzel "Wer rettet die deutsche Sprache?", der im Teletext als "vergnügliche, zuweilen satirische Untersuchung" angekündigt war. Woetzel brachte u.a. abwechselnd eingestreute Interviewhappen von einem süddeutschen Germanisten und einem (wenn ich mich richtig erinnere) Diplomaten etwa folgenden Inhalts: Amerikanische Wissenschaftler und Wirtschaftsleute machten keinen Hehl aus dem Führungsanspruch der USA in der Globalisierung. Das gehe so weit, daß man jedem, der es hören will oder auch nicht, unverhohlen ins Gesicht sagt, daß dieser Anspruch sich selbstverständlich zuerst und zuoberst auf die Sprache beziehe. Und die US-Amerikaner wären regelrecht dumm, würden sie die Sprachen angesichts ihres Anspruchs nicht dominieren wollen. – Satire …?


Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 22.02.2007 um 19.08 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=532#5692

In Deutschland gehört heute schon Mut dazu, sich auf Jacob Burckhardt zu berufen, denn man wird von denen, die einer der neueren Arten politisch korrekter Geschichtsbetrachtung huldigen, für erzkonservativ gehalten oder schief angesehen.

Einer Persönlichkeit wie Wolfgang Viereck kann das zum Glück gleichgültig sein. Dankenswerterweise beleuchtet er den unseligen Einfluß der Polit-Macher auf die deutsche Schreibung. Er tut es in Vertretung der eigentlich geforderten, aber verbissen oder betreten schweigenden germanistischen (Sozio)linguisten, deren Haltung an die bekannten Affenskulpturen erinnert.

Noch heute dürfte lesenswert sein, wie Jacob Burckhardt seine Annahme hinsichtlich der zukünftigen Position des Englischen stützt.

Seinen Vortrag hielt Wolfgang Viereck in Polen, genauer: in Posen, anläßlich des 70. Geburtstags von Jacek Fisiak, der "Vater" der sehr ausgewachsenen Posener Anglistik.



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