Theodor Ickler zu »Trüber Morgen«
Dieser Kommentar wurde am 15.09.2025 um 06.48 Uhr verfaßt.
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Die Zeitung erinnert an die „Tongan castaways“, über die es auch einen alten Dokumentarfilm gibt, natürlich mit nachgestellten Szenen im Stil der damaligen Zeit (in Wirklichkeit waren die sechs jungen Männer längst vollständig nackt, wie auch ihr Retter berichtet). Immerhin, die ganze Geschichte ist wahnsinnig interessant. Man hat sie natürlich sogleich als Gegenstimme zur Parabel „Lord of the flies“ gehandelt, ein müßiger Streit. Wenn Sie den Film noch nicht kennen: https://www.youtube.com/watch?v=tT1C4BSRzak (mit Warner) oder
https://www.youtube.com/watch?v=DYebOCCoTYM
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Theodor Ickler zu »Synonymie«
Dieser Kommentar wurde am 15.09.2025 um 05.44 Uhr verfaßt.
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Ernst Leisi (1973:40) stellt fest, daß engl. curtsy seine Bedeutung gewandelt habe, denn heute bedeute es „Knicks“, d.h. die ausführende Person müsse weiblich sein; zu Shakespeares Zeit konnte sie auch ein Mann sein. - Aber das liegt vielleicht nur daran, daß Männer heute diese Art von ritueller Kniebeugung nicht mehr ausführen. Curtsy würde dann nach wie vor dasselbe, nämlich diese Kniebeugung bedeuten, hätte aber keine Anwendung auf Männer mehr. (Grimm: „kniebeugung als weibliches compliment“)
"Knicken" ist laut Duden „lautmalend für einen hellen Klang“. Das ist weit hergeholt, man könnte eher von einer ziemlich indirekten Lautsymbolik sprechen.
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Theodor Ickler zu »Jede und jeder«
Dieser Kommentar wurde am 15.09.2025 um 05.25 Uhr verfaßt.
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Mißlungene Annäherungsversuche zwischen Erwachsenen sind strafbar („sexualisierte Gewalt“). Die Verfolgung setzt den Antrag der geschädigten Person voraus.
Das ist Zukunftsmusik, aber schon vernehmbar.
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Theodor Ickler zu »Pädagogik vom Tage«
Dieser Kommentar wurde am 15.09.2025 um 05.18 Uhr verfaßt.
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Im „Aktuellen Lexikon“ wird wieder behauptet, früher hätten die Schulkinder zuerst die verbundene Schreibschrift gelernt und erst heute würden sich mit Druckschrift anfangen. Meiner Erinnerung nach haben wir (1950) mit OMA und MIMI angefangen und erst dann die Buchstaben verbunden. Jetzt wird in Bayern und anderswo damit experimentiert, nur die Druckschrift zu lehren und dann zuzusehen, wie die Kinder von selbst ihre eigene verbundene Schrift daraus entwickeln (als ob es darauf ankäme, daß jeder nicht die Standardschrift lerne, sondern seine eigene Handschrift pflege, was sich ja sowieso ergibt und nicht immer mit den wünschenswerten Ergebnissen). Experimente gibt es natürlich auch, aber sie taugen nichts. Wetten, daß nach vielen Jahren von Kindesmißhandlung wieder der alte Weg neuentdeckt wird: zuerst Druckschrift, dann Schreibschrift? Das wird dann der letzte Schrei sein und weitere Schulpädagogen in Arbeit und Brot setzen. Eine gemeinsame Schrift kann immer nur in der Annäherung an ein und dieselbe Vorlage bestehen. In unserem Kulturkreis liegt sie sehr nahe bei den römischen Inschriften. Das ist eine Ewigkeit her und gilt immer noch (wie jeder weiß, dem die Pädagogen nicht das Hirn verdreht haben). Das Foto, das dem großen Artikel in der SZ beigegeben ist, zeigt übrigens nicht die Vereinfachte Ausgangsschrift: kein Köpfchen-e, keine hochgezogenen Schwänze.
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Theodor Ickler zu »Delirium«
Dieser Kommentar wurde am 15.09.2025 um 04.26 Uhr verfaßt.
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„In semantics, reference is generally construed as the relationships between nouns or pronouns and objects that are named by them. Hence, the word John refers to the person John. The word it refers to some previously specified object. The object referred to is called the referent of the word.“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Reference)
Verkehrter kann man es nicht anfangen. Schon sprachlich ist zu kritisieren, daß das Objekt des Sichbeziehens „Referent“ statt „Relat“ heißen soll. Wichtiger ist, daß Wörter nichts dergleichen tun. Nur von Personen kann man sagen, daß sie sich auf etwas beziehen, der Begriff gehört zum intentionalen Idiom, kann also nicht von Gegenständen ausgesagt werden. Intentionalität muß erst einmal naturalistisch rekonstruiert werden.
„Gottlob Frege was an advocate of a mediated reference theory. Frege divided the semantic content of every expression, including sentences, into two components: sense and reference. The sense of a sentence is the thought that it expresses. Such a thought is abstract, universal and objective.“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Philosophy_of_language#Reference)
Das ist Wortemacherei. Jeder weiß, was ein Gedanke ist, aber niemand weiß, was abstrakte Gegenstände sind.
Die beiden Zitate zeigen, was für ein historischer Berg von Unsinn sich angehäuft hat. Man könnte den Mut aufgeben.
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Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 15.38 Uhr verfaßt.
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Das Zitat war übrigens aus "Tichys Einblick", meinem Leib- und Magenmagazin für lautere Wahrheit.
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Manfred Riemer zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 14.20 Uhr verfaßt.
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Ein Linksverdrehter erschießt einen Rechtsradikalen?
Ähnlich der Deutschlandfunk in "Kirk-Attentäter gefasst – Hintergründe zu Täter und Tat" vom 13.9.2025, 6:15 Uhr. Darin wird Kirk unverhohlen als Rechtsextremist und rechtsradikal bezeichnet. In bezug auf den Mörder wird nur in Zitaten von Trump von linksradikal gesprochen, und der ist ja bekanntlich unzurechnungsfähig.
Unsere Medien bezeichnen konservative Redner also ohne Umschweife als Rechtsextremisten und Rechtsradikale, während Attentäter und Mörder, na ja, höchstens ein bißchen linksverdreht sind?
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Wolfram Metz zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 10.52 Uhr verfaßt.
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Nach der Ermordung von Pim Fortuyn 2002 hieß es von rechtsaußen auch: »De kogel kwam van links.«
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Theodor Ickler zu »Rhetorik«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 09.15 Uhr verfaßt.
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Die Rechtsradikalen zuzeln den Märtyrertod des begabten Demagogen Kirk bis zum letzten Tropfen aus. Was für ein Glücksfall! „In den USA erschießt ein Linksverdrehter einen Konservativen ...“ Bisher ist über die politische Haltung des Täters nichts bekannt. Den Demokraten nutzt es natürlich gar nichts, sich von solchen Gewalttaten zu distanzieren. Sie sind schuld, schuld, schuld!
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Theodor Ickler zu »Kopfrechnen«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 08.59 Uhr verfaßt.
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Jeder kennt zweifellos viele Menschen, bei denen sich die Forderung nach einem einheitlichen Renteneintrittsalter verbietet und nur die Flexibilisierung in Frage kommt (attraktiv genug ausgestaltet natürlich). Der bedeutende Philosoph Mario Bunge wurde 100 und hat mit 90 seine Lehrtätigkeit eingestellt. Bei anderen ist 63 gerade richtig. Ich möchte nicht fliegen, wenn ich weiß, daß der Pilot oder die Fluglotsen 90 sind. Schon wenn der betagte Nachbar aus seiner Garageneinfahrt hervorstößt, sollte man die Kinder von der Straße holen. Das sind die Tatsachen des Lebens.
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Theodor Ickler zu »Heilige Texte«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 08.19 Uhr verfaßt.
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„Realpräsenz bedeutet, dass in der Substanz von Brot und Wein Jesus Christus mit seinem Leib und seinem Blut real gegenwärtig ist.“ (Wikipedia „Realpräsenz“)
„Real“ ist wiederum nicht im gewöhnlichen Sinn zu verstehen, so daß diejenigen, die darüber blutige Kriege geführt haben, Opfer eines Mißverständnisses waren. Aber warum haben die Theologen nicht von Anfang an klar gesagt, was sie meinen? Wissen sie es selbst nicht?
Gestritten wird bis heute, aber es interessiert fast niemanden mehr.
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Theodor Ickler zu »Deixis und Subjektivität«
Dieser Kommentar wurde am 14.09.2025 um 07.07 Uhr verfaßt.
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Etwas ähnliches geschieht in "Viele fragen sich, wo sie eigentlich steckt". Die Modalpartikel "eigentlich" gehört zum Sprechakt, der referiert wird, nicht zum Bericht darüber. Man kann auch sagen, daß direkte und indirekte Rede nicht sauber getrennt sind. Das ist in der Alltagssprache sehr häufig.
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