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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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09.09.2006
 

Menetekel
Verramschung statt Vermarktung

Die Vermarktung der Wörterbücher scheint nicht mehr zu funktionieren, sie geht in Verramschung über.
Vier Euro für einen alten Duden, drei Euro für ein Wörterbuch beliebiger Herkunft – wenn man nur freundlicherweise einen Duden bzw. ein Langenscheidt-Wörterbuch abnehmen wolle. Dem Verlag scheint das Wasser bis zum Hals zu stehen. Es macht keinen guten Eindruck, meine Herren!



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Kommentare zu »Menetekel«
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Kommentar von Momo, verfaßt am 02.10.2006 um 07.36 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=604#5704

Bei aller Kritik am DUDEN-Verlag sollte man meiner Ansicht nach niemals vergessen, wer bei der unsäglichen Reform ursprünglich Roß und Reiter gewesen sind. Der DUDEN-Verlag reagiert, und daß es Umstände gibt, die sein Produkt mangelhaft machen, ist für ihn bestimmt katastrophal, aber nicht von ihm aktiv betrieben worden. Ich habe die Rabattaktion als Entschuldigung empfunden - für einen Fehler, den dieser Verlag nicht zu verantworten hat. Und fand die Geste insofern sehr nett. (Nein, ich bin nicht Verlagsmitarbeiter, noch nicht einmal extern *g*.)
Anbei muß auch der Verlag seine alten Auflagen einstampfen, wenn sich die dumme Reform der Reform der Reform schon wieder ändert.
Ohne Eigenwerbung und tatsächlich nur des Inhalts wegen möchte ich Interessierte in diesem Kontext gern ergänzend zur Diskussion auf diesen Artikel verweisen.
 
 

Kommentar von jms, verfaßt am 09.09.2006 um 23.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=604#5506

Nein, das ist nicht korrekt zitiert. Es mag zwar zutreffen, daß 140.000 Exemplare des neuen Dudens verkauft worden sind, aber nicht media control gibt dies an, sondern der Duden-Verlag selbst gibt dies in einer über ots verbreiteten Pressemeldung an. ots (Originaltextservice) ist ein Service von news aktuell, einer Tochterfirma der Deutschen Presseagentur (dpa), die Pressemeldungen von Firmen verbreitet.

Aus der Eigenwerbung von news aktuell über ots:

"Der Originaltextservice zeichnet sich durch seine Publizitätskraft und seinen hohen Bekanntheitsgrad in den Redaktionen aus. Eine professionell gestaltete Pressemitteilung, die über ots verbreitet wird, stellt sicher, dass das Anliegen eines Unternehmens oder eines Verbandes von den Medien wahrgenommen und eine breite Öffentlichkeit hergestellt wird."

Anliegen des Duden-Verlags ist es natürlich, durch solche positiv klingenden Meldungen den Verkauf anzukurbeln. – In den Buchhandlungen sieht man große Displays mit dem neuen Duden, aber ob der Abverkauf wirklich rosig ist...?
 
 

Kommentar von T.P., verfaßt am 09.09.2006 um 13.39 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=604#5498

Media Control gibt an, daß in den ersten dreieinhalb Wochen immerhin 140.000 Exemplare der neuesten Duden-Auflage verkauft wurden, siehe hier.
 
 

Kommentar von jms, verfaßt am 09.09.2006 um 12.49 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=604#5497

Nein, es ist nicht allein das Rabatt- und Geizphänomen. Ursache für die Verramschung des Dudens ist klar der rapide Qualitätsverfall infolge der Rechtschreibreform. Das hat dazu geführt, daß das Image des Dudens im Kern beschädigt ist. Die Leute sind eben doch nicht ganz so blöd, wie man sie gerne hätte. Wer kauft denn ein mangelhaftes Produkt, von dem man annehmen muß, daß es ohnehin schon bald wieder geändert werden muß?

Da kann die Marketingabteilung noch so viele Sprüche von Endgültigkeit etc. verkünden, es klingt wie das Pfeifen im Walde. Der Duden ist nicht mehr glaubwürdig, und es ist für jeden intelligenten Menschen offensichtlich, daß er nicht mehr glaubwürdig sein kann. In Verlag und Redaktion muß eine Art Wirklichkeitsverdrängung und Bunkermentalität herrschen.
 
 

Kommentar von T.P., verfaßt am 09.09.2006 um 09.00 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=604#5494

Diese Marketingmethoden sind derzeit modern; und zwar vor allem überall dort, wo der Absatz zu wünschen übrig läßt, zum Beispiel bei Neuwagen. Auch bei Zeitschriftenabonnements gibt es vielfältige Möglichkeiten, den regulären Preis drastisch herunterzuhandeln. Hinzu kommen Rabattschlachten allerorten. Der Duden reiht sich da nur ein und schwimmt mit dem Strom.
 
 

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