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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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12.04.2011
 

Unfassbarer Verstoss
Horror am Flughafen

Wenn man liest
"Lufthansa-Pilot trug illegale Waffen bei sich" (RP online 12.4.11)
– denkt man wohl an Handgranaten oder Panzerfäuste. Es war aber bloß eine Zwille, die der gute Mann aus den USA mitgebracht hatte, wo man sich beim Verkauf solcher Geräte nichts weiter denkt. Die BILD macht daraus:

"Es ist ein unfassbarer Sicherheitsskandal, der „unter keinen Umständen“ an die Öffentlichkeit gelangen sollte! Zoll-Beamte nahmen am Airport einen Lufthansa-Piloten fest – wegen Waffenschmuggels!"

"Passagiere sahen, wie der Pilot festgenommen, die Todes-Schleudern sichergestellt wurden."

„Wir ermitteln wegen Verstosses gegen das Waffengesetz und das Luftsicherheitsgesetz.“

Zum Glück sind die Todesschleudern nicht schon im Koffer losgegangen, sonst wäre die Lufthansa-Maschine noch abgestürzt!



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Kommentare zu »Unfassbarer Verstoss«
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Kommentar von Karl Hainbuch, verfaßt am 02.05.2011 um 02.40 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1439#18576

BILD: Passagiere sahen, wie der Pilot festgenommen, die Todes-Schleudern sichergestellt wurden.

Variante: Passagiere sahen, wie die Todes-Schleudern sichergestellt wurden.

Bei dem Ursprungssatz wird man mehr noch als bei der Variante zu dem Denkfehler verleitet, die Passagiere seien beim Betrachten der Durchsuchung der Meinung gewesen, es handele sich um "Todes-Schleudern". Unwahrscheinlich. Statt dessen hat vielleicht der eine oder andere auf hessisch gedacht: "Ei, e Spatzeschleuder!"

Mit suggestiver Sprache kann es auch gelingen, ein Foto mit einem Haufen alter Schuhe als Beweisstück für einen Massenmord anzubieten.
 
 

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