Kommentare zu »Kopfrechnen« |
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Kommentar von rjb, verfaßt am 08.02.2009 um 18.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13876
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Diese Logik kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Das Wort "Computer" wird hier mMn zur Bezeichnung einer Klasse von Objekten gebraucht. Es gibt ja auch solche Formulierungen wie "Computer verändern unser tägliches Leben", oder auch "der Computer verändert unser tägliches Leben", oder "In sprachlichen Dingen ist der Mensch ein schwacher Kopfrechner."
"Hans hat keinen Computer" bedeutet, daß Hans zu keinem der Objekte in dieser Klasse in der Relation des Besitzers steht. "aber Grete benutzt ihn ["den Computer" als Bezeichnung einer Objkektklasse] gern" bedeutet, daß Geräte gerne mit oder an Objekten aus dieser Klasse arbeitet. Es könnte aber trotzdem einzelne Objekte aus der Klasse geben, die Grete nicht gerne benützt, und es ist nicht gesagt, daß irgendein Objekt der Klasse "ihres" wäre. In dem Satz wird offenbar implizit, aber durchaus nachvollziehbar, unterstellt, daß zwischen "einen haben" und "gern benützen" eine positive Korrelation besteht. Das wird durch die Verbindung der beiden Teilaussagen mit "aber" ausgedrückt, und auch einem Leser, der den Satz nicht verstehen kann, weil er keine Ahnung hat, was ein Computer ist, könnte sich zumindest diese Korrelation erschließen (in anderen Fällen trifft so eine Korrelation ja nicht zu: wer gerne mit dem Zug fährt, besitzt in aller Regel trotzdem keinen). Insofern ist das ein Beispiel, daß in einer sprachlichen Aussage mehrere logische Aussagen stecken können; und daß das Verhältnis von Sprache und Logik(en, denn es gibt da ja so allerlei) verwickelter ist als oft angenommen, aber Unlogisches kann ich in dem Satz nicht feststellen. Es können sich lediglich Widersprüche zu vorab gemachten Voraussetzungen, etwa über die anzuwendende Logik, ergeben.
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Kommentar von Karl-Heinz Isleif, verfaßt am 08.02.2009 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13878
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Könnte man den logischen Bruch nicht so verstehen, daß Grete die Haare ihres Bruders deshalb nicht spalten kann, weil der gar keine hat...?
KHI
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 19.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13879
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Liebe(r) rjb, in dem Satz
"Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt ihn gern." wird das Wort "ihn" verwendet, welches implizit den bestimmten Artikel enthält. Es bezieht sich also nicht auf irgendeinen Computer, sondern auf genau den Computer, der gar nicht existiert, der gar nicht genannt wird. Das ist unsinnig.
Soll es so interpretiert werden, wie Sie das tun, dann müßte der Satz heißen: "Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt gern einen."
In diesem Fall ist beides unbestimmt, daher so in Ordnung. Es fehlt natürlich jetzt die Information, daß Grete auch selbst einen Computer besitzt, aber wenn man gutes Deutsch reden will, kann man eben nicht immer alles in einen einzigen Satz packen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 19.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13880
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"ihn" könnte sich natürlich auch auf die ganze "Klasse" der Computer beziehen, aber dann kann man den Anfang nicht so stehenlassen. Man könnte etwa sagen:
"Hans mag den Computer nicht, aber Grete benutzt ihn gern."
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Kommentar von Robert Roth, verfaßt am 08.02.2009 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13881
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Herr Riemer, so ganz will mir Ihre Interpretation nicht in den Kopf.
Lautet der Satz Hans hat keine Angst, aber Grete ganz viel,dann bezieht sich ganz viel (davon)doch auch auf die nicht vorhandene Angst.
Oder habe ich jetzt einen Bruch in die Logik gebracht?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 22.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13882
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Ja, Herr Roth, das stimmt, ist aber im Grunde nichts anderes als ich meinte. Ich habe ja geschrieben, wie es auch geht:
"Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt gern einen."
Das ist so wie:
"Hans hat keinen Computer, aber Grete hat ganz viele."
Und das ist dann schon fast Ihr Satz.
Meine Theorie ist: Wenn beide Seiten unbestimmt sind, oder beide Seiten bestimmt, dann ist es in Ordnung. Sonst nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 22.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13883
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"Hans hat keine Angst, aber Grete ganz viel, dann bezieht sich ganz viel (davon) doch auch auf die nicht vorhandene Angst."
Ich glaube, das ist ein Trugschluß. Alles ist hier unbestimmt. Ganz viel (davon) bezieht sich nicht auf Hans' nicht vorhandene Angst, sondern auf die vorhandene (allgemeine) Angst, von der Hans keine hat.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 23.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13884
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Entschuldigung, ich habe immer noch einen kleinen Nachtrag.
Prof. Ickler hat ja schon ein Beispiel gegeben, daß es doch mit der Kombination unbestimmt/bestimmt möglich ist. Es geht damit gleichzeitig eine Sinnerweiterung vor sich: von ihn (den Computer) zu ihren (eigenen).
Meine u.g. "Theorie" liefert also wohl nur eine hinreichende Bedingung, keine notwendige. Anders gesagt: Das "sonst nicht" hätte ich weglassen sollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.02.2009 um 04.19 Uhr
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Auf den Begriff "Logik" verzichte ich gern. Es geht um den Unterschied zwischen bestimmter und unbestimmter Bezugnahme (definiter und indefiniter Referenz), einen ganz alten Hut. In meiner eigenen "Philosophie" gibt es übrigens zwar Objekte, aber keine "Klassen" von Objekten. Das sind bloß Redeweisen.
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Kommentar von Falk Borutta, verfaßt am 09.02.2009 um 14.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13886
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Aus dem Satz geht nicht eindeutig hervor, wer gemeint ist. Spitzfindig könnte ja auch Hans gemeint sein, den Grete gern benutzt.
Ich würde so etwas Stilblüte nennen. Etwa auch der folgende Satz.
Gestern haben wir Schweine geschlachtet, Opa war auch dabei.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 09.02.2009 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13887
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Hans benutzt keinen Computer, aber Grete benutzt ihn gern.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.02.2009 um 19.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13888
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Ist in diesem Zitat mit Kopfrechnen nicht genau das gemeint, was man auch Sprachgefühl nennt?
Dann hieße das, die Menschen hätten im allgemeinen oder im Durchschnitt ein eher schlechtes Sprachgefühl. Na ja, ich weiß nicht ...
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 11.02.2009 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13889
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(id=29#4577/87/88 gehören eigentlich hierher)
Unsere Grete hat keine Eier. Aber ich esse sie doch so gern. Auch "pronoun of laziness", wenn's die Pluralform ist? Das Beispiel ist natürlich und auch nicht mißverständlich. (Und mir sollte auch keiner vorwerfen, daß ich Kannibale bin, meine ich.) Da "kein" der "negierte indefinite Artikel" ist (und Pluralformen hat, was "ein" nicht hat), akzeptiert man beim Computer-Beispiel wohl "ein" (als Negation der Negation [wie schön!]) ohne weiteres, unbeanstandet, nicht jedoch gleichermaßen das normale Personalpronomen. Im Schriftlichen, wo sprachlicher Selbstausdruck mit Händen, Füßen und Gesichtszügen (bei gleichzeitiger Beobachtung, ob der Angesprochene auch verständnisvoll folgt) eben nicht drin ist, ist natürlich beim Ausgangsbeispiel "einen" statt "ihn" geradezu ideal ("ihren" nur, wenn's wirklich ihrer ist!).
"Ich würde das Personalpronomen "ihn" nicht auf "keinen Computer" beziehen", sagt Kratzbaum. Natürlich nicht! Und warum nicht? Weil klar ist, was gemeint ist. Übrigens habe ich auch keinen Computer, den ich verkaufen kann. Jedoch kann man nicht einen Computer, den es nicht gibt verkaufen (jedenfalls nicht legal). Und: Grete benutzt den Computer, um im Leben schneller Lösungen von bestimmten Problemen zu finden. Und wenn sie dazu *einen* Computer benutzte, dann wäre das auch nicht groß anders; es sei denn, der Zusammenhang machte da etwas sehr Unterschiedliches daraus. — Ich meine, gute Schreiber drücken sich hier schon klar genug aus, auch wenn wir keine Regel formulieren können, nach welcher wir versagenden Sprachgeforderten eins auswischen könnten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2009 um 05.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13890
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Nur damit kein Mißverständnis aufkommt: Mit dem Begriff "pronouns of laziness" ist keine Kritik verbunden! Es geht einfach um Beschreibung der üblichen Redeweisen. Ist versuchter Mord Mord? Natürlich nicht. Falschgeld ist kein Geld, obwohl die Wortbildung es nahelegt. Die analytische Philosophie hat sich ausführlich mit "fake guns" usw. beschäftigt. Ich selbst habe mal eine kleine Sammlung schiefer Attribute angelegt, die sozusagen die Existenz des Gegenstandes in Frage stellen, von dem dennoch die Rede ist; vielleicht interessiert es jemanden:
Sprachpflege kann fehlende Kenntnisse unsichtbar machen, herbeischaffen kann sie diese aber nicht. (SD 1984:105)
Viel wichtiger als die Frage nach den Ursachen des verkümmerten Nationalstolzes ist die nach dessen vitaler Bedeutung für ein Volk. (Das Parlament 11.5.85:15)
Fehlende oder unzureichende Aktivitäten des Betriebsleiters sind überwiegend die Hauptursache für seine Erfolglosigkeit. (FAZ 14.9.85:13)
Auffällig sowohl an der Ratgeber-Literatur als auch am Kursangebotist die fehlende Vermittlung zwischen psychologischen und linguistischen Aspekten in den Lehrprogrammen. (Karl-Heinz BAUSCH/Siegfried GROSSE: Praktische Rhetorik. Mannheim 1985:8)
Noch 1919 bedauerte der erste Evangelische Kirchentag die in den Friedenswirren zerborstene Allianz von Thron und Altar. (FAZ 13.3.85:11)
Der noch kaum spürbare Abbau der Arbeitslosigkeit ist ein Indiz dafür, daß die Arbeitslosigkeit zu einem großen - vielleicht zum größten - Teil nicht konjunktureller, sondern struktureller Natur ist. (FAZ 19.1.85:15)
Manche Arbeiten enthalten mehr fehlende als vorhandene Wörter. (Gerhard ERNST in: Werner HÜLLEN u.a., Hg.: Lernzielbestimmung und Leistungsmessung im modernen Fremdsprachenunterricht. Frankfurt 1975:104)
Fehlende Fahrpraxis bedeutet ein hohes Unfallrisiko. (FAZ 27.2.84:7)
Shampoo gegen schnell fettendes Haar (Werbung)
Die unzulängliche Versorgung mit diesem Element (Magnesium) wird vielfach durch einseitige Ernährung, Alkohol, harntreibende Medikamente, Erbrechen und Durchfall begünstigt. (FAZ 21.11.85:I)
Die für DDR-Maßstäbe modernen und komfortablen Wohnungen in der Neustadt waren zu DDR-Zeiten trotz ihrer geringen Größe begehrt. (FAZ 10.10.92:Beilage)
Viele ökologische Probleme Andalusiens beruhen auf der fehlenden Bewaldung der Gebirge. (SZ 22.11.90:61)
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 12.02.2009 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13902
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Hier haben wir ein echtes Beispiel für das *pronoun of laziness*: "Police in the South Carolina county where Michael Phelps was photographed smoking from a marijuana pipe have been arresting people as they seek to make a case against the superstar swimmer [...]" (Minneapolis *StarTribune.com*, 12.2.09) Wer will hier eigentlich dem armen Phelps an den Kragen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2010 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#15636
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Über "Lichtjahre" als vermeintliches Zeitmaß haben wir schon manches Mal geschmunzelt, ohne uns besonders aufzuregen, denn so ist der Mensch nun mal.
Da ich gerade wieder auf "Jahrmillionen von Jahren" gestoßen bin, habe ich es mal bei Google eingegeben und bin doch erstaunt, wie viele Belege es dafür gibt oder geben soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2010 um 16.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#17543
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Hier noch ein aktuelles Beispiel:
Fehlende Enteisungsmittel legen Berlins Flughäfen lahm
(Tagesspiegel online 9.12.10)
Das sind wahre Wundermittel, die selbst dann so heftig wirken, wenn sie fehlen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2010 um 17.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#17544
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Dasselbe zehn Minuten später:
Enteisungsmittel fehlen: Berlins Flughäfen lahmgelegt
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2012 um 08.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20592
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Zum 80. Geburtstag des Philosophen Ernst Tugendhat schrieb die FAZ am 8.3.2010:
Die kaum zu unterschätzende Wirkung seines Werks verdankt sich vor allem diesem Effekt.
Meiner Ansicht nach eine Kontamination aus nicht zu unterschätzen und kaum zu überschätzen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 03.05.2012 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20593
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Ich denke zwar auch, daß hier eine solche Kontamination vorliegt; offenbar hat sich der Autor beim Zusammensetzen der Bestandteile verheddert. Die Wendung »kaum zu unterschätzen« ist aber so verbreitet, daß ich mich frage, ob nicht bei manchem Schreiber mehr dahintersteckt. Dazu folgende Überlegung des Advocatus Diaboli:
nicht zu unterschätzende Wirkung warnt vor einer Unterschätzung der – großen – Wirkung.
kaum zu überschätzende Wirkung besagt, daß die Wirkung so groß ist, daß es kaum möglich ist, sie höher einzuschätzen, als sie in Wirklichkeit ist.
kaum zu unterschätzende Wirkung besagt, daß die Wirkung so unübersehbar groß ist, daß es kaum möglich ist, ihre Größe nicht zu erkennen.
Man könnte also sagen, daß nicht zu überschätzen und nicht zu unterschätzen im Grunde nur verschiedene Aspekte ein und derselben Aussage betonen, nämlich dort das Ausmaß der Wirkung und hier ihre Unübersehbarkeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2012 um 09.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20761
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Die Schwäche im sprachlichen "Kopfrechnen" zeigt sich oft bei Konstruktionsmischungen. Die Süddeutsche Zeitung schrieb einmal:
Zu einem der bedeutendsten deutschen Dichter zählt Wolfgang Hilbig.
Die Münchner Stadtwerke ermahnten ihre Kunden:
Nur so wenig Waschmittel wie unbedingt erforderlich verwenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2012 um 12.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21794
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Die Reimereien in den Poesiealben waren an Geistesschlichtheit schwer zu unterbieten. (Martin Mosebach in SZ 27.10.12)
Gemeint ist natürlich zu überbieten - offensichtlich eine Konstruktionsmischung, wie man sie oft findet und auch meistens wohlwollend überliest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.10.2012 um 08.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821
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Havers führt als Beispiel für volkstümlich-unlogische Ausdrucksweisen an: "zwischen A und zwischen B" statt "zwischen A und B". Ein vergleichbarer Fall ist eine der berühmtesten Stellen bei Marx:
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. (MEW, Bd. 1:379)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.10.2012 um 10.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21823
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Ist das wirklich vergleichbar? Ich verstehe dieses in einem nicht wie zugleich A und B, sondern mehr wie in einem A und in (noch) einem B bzw. wie zum einen A und zum andern B.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.11.2012 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21862
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Ein Schachbrett ist schwarz und weiß.
Daraus folgt:
1. Ein Schachbrett ist schwarz.
2. Ein Schachbrett ist weiß.
Einen Gegenstand mit solchen widersprüchlichen Eigenschaften kann es gar nicht geben.
(Ein eleatischer Hirntwister.)
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 06.11.2012 um 20.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21863
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Dem kann man sich sicher von mehreren Seiten nähern.
(1) "Das Schachbrett ist schwarz und weiß" ist nicht unbedingt in zwei getrennte und unabhängig voneinander gültige Aussagen auflösbar.
(2) Die beiden Aussagen "Das Schachbrett ist weiß" und "Das Schachbrett ist schwarz" sind nur dann widersprüchlich, wenn sie zwingend bedeuten, das komplette Schachbrett sei weiß bzw. schwarz.
(3) "[X] ist [y-farbig]" ist für gewöhnlich keine absolute Aussage, soll heißen, es wird nicht behauptet, die ganze Entität habe eine (und nur eine) bestimmte Farbe.
(4) "[X] ist [y-farbig]" muss als Äußerung einen bestimmten Anlass haben. Ein solcher Anlass könnte z.B. sein, dass X überwiegend y-farbig ist und diese Tatsache (aus welchen Gründen auch immer) relevant erscheint.
(5) "Das Schachbrett ist weiß" oder "Das Schachbrett ist schwarz" würde man nicht sagen, weil keine Farbe (der Einfachheit halber betrachte ich sie mal als solche) überwiegt. Daraus ergibt sich womöglich die Intuition, "Das Schachbrett ist weiß" sei falsch/unwahr.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 07.11.2012 um 13.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21868
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Stichwort eleatisch:
Wettrennen eines Läufers gegen eine Schildkröte, die Schildkröte hat 10 m Vorsprung.
Gleichzeitiger Start;
wenn der Läufer dort ist, wo die Schildkröte zum Startzeitpunkt war, ist die Schildkröte bereits ein Stückchen weiter;
wenn der Läufer dort ist, wo die Schildkröte zum nächsten betrachteten Zeitpunkt war, ist die Schildkröte bereits wieder ein Stückchen weiter;
usw. bis in die Unendlichkeit.
Fazit: Der Läufer kann die Schildkröte auch bei unendlicher Fortsetzung dieser Betrachtung nie einholen, geschweige denn überholen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2012 um 16.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21928
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Dem Autor verbleibt am Ende die schöne Aufgabe, sich bedanken zu dürfen. (Friedhart Klix: Erwachendes Denken. Berlin 1983:11)
Vor lauter Höflichkeit hat der Verfasser zwei Ausdrucksweisen vermischt. Das Dürfen kann ja keine Aufgabe sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.11.2012 um 23.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21954
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Wie kann man quasi verspätet wirken und gleichzeitig um Lichtjahre seiner Zeit voraus sein? Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik zeigt, wie es geht. (FAZ, 14.11.2012)
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Kommentar von ppc, verfaßt am 23.11.2012 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21976
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Die Floskel "seiner Zeit um Lichjahre voraus" ergibt für mich keinen Sinn. Ein Lichtjahr ist eine Entfernung; dann könnte man seiner Zeit auch um fünfhundert Meter oder um drei Kilo oder fünf Grad Kelvin voraus sein.
Ich denke, daß solche Floskeln von Leuten erfunden werden, die von der Sache (d.h. von phyikalischen Einheiten) selbst keine Ahnung haben und trotzdem mit kuhlen Worten protzen wollen. Die breite Masse, die auch keine Ahnung hat, blubbert es dann nach.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.11.2012 um 23.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21977
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Eine Erzählerin ihrer selbst
Denn die schwedische Autorin ... hat in dieser ... Lebensgeschichte zweier Frauen lose Bruchstücke ihrer eigenen Biographie verbaut.
(FAZ, 23.11.2012)
Der Titel klingt im ersten Moment ganz gut. Aber ist er das? Wenn jemand über mich schreibt, ist er dann "mein" Erzähler? Erzählt er "meiner" oder von mir?
Ich meine, der FAZ-Titel sollte heißen: "Eine Erzählerin von sich selbst".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.11.2012 um 11.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21979
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Außerdem gilt die Entfernung, die man unter einem Lichtjahr versteht, nur im luftleeren Raum. In anderen Medien ist sie kürzer, weil die Lichtwellen langsamer laufen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2012 um 12.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21980
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Die Kritik an der Redensart mit den Lichtjahren geht mir, ehrlich gesagt, zu weit. Natürlich wird der Begriff oft falsch verwendet. Aber schließlich sagt man seit je seiner Zeit meilenweit voraus (s. Google-Belege), wo ja Raum und Zeit in derselben Weise durcheinandergehen. Redensarten, wie gesagt.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 24.11.2012 um 22.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21987
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Seiner Zeit voraus sein, meint doch wohl einen Weg. Physikalisch kann man seiner Zeit nämlich nicht voraus sein, da sind immer alle in der Gegenwart. Es ist also offensichtlich jener Weg gemeint, den ein anderer noch zurücklegen muß, um auch dorthin zu kommen, wo die Referenz schon ist. Wobei der Weg hier meist in einem übertragenen Sinn gemeint ist, und wenn man einen sehr weiten Weg (oder großen Vorsprung) versinnbildlichen will, kann es eben auch ein Lichtjahr sein. Wieso nicht?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 25.11.2012 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21988
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Schon wenn jemand seiner Zeit »um Jahre voraus« ist, muß er ein besonderer Mensch sein. Man braucht das nicht noch zu steigern, aber offenbar ist die Verlockung, es zu tun, unwiderstehlich. Ähnlich die allzu laute »1000prozentige Sicherheit«, mit der manche etwas zu wissen meinen. Manchmal ist weniger eben mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.11.2012 um 01.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21989
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Seiner Zeit voraus zu sein meint wohl vor allem, seinen Zeitgenossen voraus zu sein. Und je nachdem, auf welchem Gebiet das der Fall ist, oder auch einfach bildhaft ausgedrückt, kann man den Vorsprung in allen möglichen Maßeinheiten messen.
So ist es also doch kein geeigneter Beleg für die Verwechslung des Lichtjahres mit einer Zeiteinheit, trotzdem fand ich die Diskussion ganz lehrreich.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 25.11.2012 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21993
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Die Bezeichnung Lichtjahr beinhaltet schon eine Zeitkomponente!
Betrachtet man nämlich etwas in einer Entfernung eines Lichtjahres, sieht man ein Jahr in die Vergangenheit. Wenn man also die Sonne am Horizont untergehen sieht, ist sie in Wirklichkeit schon ca. 8 Minuten zuvor "untergegangen". Betrachtet man eine totale Sonnenfinsternis, sieht man ein Bild, das aus Licht zusammengesetzt ist, das ca. 8 Minuten Zeitversatz hat und nur aufgrund dieses Versatzes so aussieht, wie es aussieht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2012 um 15.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22001
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Angeblich haben wir ja ein lineares Zeitmodell, die Zukunft kommt auf uns zu usw., während die Antike ein zyklisches hatte. Das ist alles Unsinn, es gab und gibt immer die verschiedensten Bilder, unter denen wir die Zeit fassen, je nach begrenztem Problem, das es zu lösen gilt.
"Die Zeit läuft mir davon." – Welches Zeitmodell liegt denn einer solchen Redeweise zurgunde?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2012 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22094
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Der Dativ ist auch nicht mehr, was er früher war:
Einige andere Tiere gelten als unrein, etwa Juden und Moslems. (FAZ 2.9.88)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2012 um 16.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22105
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Eine sehr häufige Konstruktionsmischung geht nach folgendem Muster:
Die Grammatikalisierung beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Wechsel der Wortart. (Klaus-Peter Wegera/Sandra Waldenberger: Deutsch diachron. Berlin 2013:153)
Also beschränkt sie sich noch auf anderes?
Gemischt aus "beschränkt sich nicht auf den Wechsel" und "bezieht sich nicht nur auf den Wechsel" oder so ähnlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2012 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22158
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Wie Stifter kann Hilbig eigentlich nicht erzählen. (FAZ 25.6.94)
Eine Zweideutigkeit der häufigeren Art. Können beide nicht erzählen oder Hilbig nicht so gut wie Stifter?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2013 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22658
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Ein Leserbriefschreiber berichtet in der FAZ vom 19.2.13, wie oft er schon Politiker angeschrieben habe, weil der Ausdruck erneuerbare Energie falsch sei. Er meint offenbar, die Physik sei die einzige Instanz, die den Sprachgebrauch in diesem Fall festlegen dürfe. Das ist der Standpunkt der „Allgemeinen Semantik“, die ja auch am Aufgehen der Sonne und anderen sogenannten „ptolemäischen Redewendungen“ herumdokterte. Ein weites Feld für Besserwisser.
Gerade lese ich noch in der FAZ etwas über eine neuartige "Stecknuss". Dieser Schraubenschlüssel-Einsatz (Schraubendreher?) heißt fachsprachlich Nusse, Plural Nussen, aber allgemeinsprachlich Nuß, Nüsse.
Es gäbe also viel zu tun. Schließlich ist alles und jedes irgendwo auch verfachlicht. Um bei den Nüssen zu bleiben: Erdbeeren sind bekanntlich keine Beeren (wie Kürbisse), sondern Nüsse. Man kann sie aber doch nicht Erdnüsse nennen, es sei denn, die Erdnüsse würden endlich Erdbohnen genannt, denn sie sind ja eigentlich Hülsenfrüchte und keine Nüsse. Walnüsse auch nicht. Es gibt aber Fächer, die alle diese Nüsse und Nichtnüsse zum "Obst" rechnen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 19.02.2013 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22668
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Spaß macht das Sinnieren über Erdnüsse und Erdbohnen aber doch. In den siebziger Jahren hieß es in der Werbung: "Mars bringt verbrauchte Energie zurück." Der Autor Bernhard Lassahn fragte ratlos: "Verbrauchte Energie – wofür brauch ich die?"
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 19.02.2013 um 20.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22669
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Gehören Erdbeeren nicht vielmehr zu den Rosengewächsen?
Der Hinweis, daß Erdbeeren zu den Rosen gehören, findet sich zumindest auf den Schildern im hiesigen botanischen Garten. Zugegeben, dort findet man auch "Fleisch fressende Pflanzen", aber deswegen müssen ja nicht alle Hinweise auf den Schildern (im botanischen Sinne) falsch sein.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 20.02.2013 um 02.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22670
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Bei der Stecknuß lautet das Grundwort in der Fachsprache wohl eher Nuß, Plural Nussen (nicht "Nusse, Plural Nussen"). Es heißt im Singular ja auch Stecknuß und nicht Stecknusse.
Im Wikipedia-Artikel zum Schraubenschlüssel sehe ich bei Nusse einen Tippfehler, allerdings den Plural betreffend. Es heißt da: ... Steckschlüssel-Einsätze („Nusse“, umgangssprachlich „Nüsse“). Daraus ergibt sich, daß der Schreiber den Plural angeben wollte. Vermutlich wollte er schreiben: („Nussen“, umgangssprachlich „Nüsse“). Aber ganz sicher bin ich mir auch nicht ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2013 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22673
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Wie ich zu meinem Erstaunen sehe, sind Walnüsse doch Nüsse:
www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2006/msg00255.htm
Wer hätte das gedacht!
Aber "Nuß" betrifft doch wohl die Morphologie und nicht die genetische Ordnung? Dann wäre die bekannte Zuordnung der Erdbeeren zu den Rosengewächsen nicht relevant.
Seit ich weiß, was Erdbeeren wirklich sind, picke ich die Nüßchen ab und werfe das vermeintliche Fruchtfleisch weg. Es ist ein bißchen mühsam, Kokosnüsse bringen mehr, aber Opfer müssen gebracht werden (wie Lilienthal vor seinem Absturz sagte).
Was Herr Wrase über die Nussen sagt, ist auch bedenkenswert. Vielleicht so ein Fall wie Muttern und Mütter oder Betten und Flußbette, das hatten wir ja schon.
Zum Kopfrechnen noch was Kurioses:
„Kaffee macht nicht impotent und auch auf die Zeugungsfähigkeit hat Kaffee keinen Einfluss. Im Gegenteil: Kaffee wirkt aphrodisierend und steigert die Lust! Laut einer Studie der Universität Michigan sollen Kaffeetrinker sexuell aktiver sein als Verweigerer des schwarzen Goldes; und brasilianischen Wissenschaftlern zu Folge soll Kaffee sogar die Spermien beweglicher machen.“
(ratgeber.t-online.de/kaffee-mythen-was-ist-wahr-was-ist-luege-/id_54099864/index)
Und das soll kein Einfluß sein? Darauf gleich noch eine Tasse!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2013 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22674
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Warum sollte ein volkstümlicher Begriff von "Energie" nicht sein Recht behalten? Jeder Verbraucher weiß, daß eigentlich nichts durch Verbrauch wirklich verschwindet. Es landet letzten Endes im Müll, in der Luft oder im Klo.
Energieverbrauch ist einfach die Degradierung, Endstation Wärme. Mars bringt die Energie sofort zurück, das stimmt schon.
Die Energieunternehmen rechnen nach Grundgebühr und Verbrauch ab. Sie können sich auch physikalischer ausdrücken, aber das würde die Rechnung nur komplizierter, nicht billiger machen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 20.02.2013 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22679
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Nicht einmal Wikipedia, nur der Kleine Wahrig unterscheidet bei "Energie" sauber zwischen 1 (Physik, Chemie): Fähigkeit, Arbeit zu leisten und 2 (allgemein): Tatkraft. Deshalb gehört die "kriminelle Energie" zu 2 und ist leider nicht physikalisch oder chemisch nutzbar.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 22.02.2013 um 14.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22699
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Aber Mars bringt bestimmt auch verbrauchte kriminelle Energie sofort zurück.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.03.2013 um 14.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22765
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Eine Million Menschen bekommt schon seit 2005 Hartz IV (Spiegel online, 7.3.2013)
Das ist auch eine Art von Rechenschwäche. Theoretisch ist Singular genauso richtig wie Plural, weil sowohl Menschen eine genauere Bestimmung von eine Million sein kann (dann Singular) als auch umgekehrt (dann Plural). Die Leute tendieren oft dazu, den Singular zu nehmen, also eine Million als Kern des Subjekts wahrzunehmen. Vielleicht deshalb, weil eine Million vorne steht; wohl auch deshalb, weil die Million ihrerseits ein Zahladjektiv (eine) als Begleiter hat, das wertet sie grammatisch auf.
Aber das ist natürlich Blödsinn. Es sind immer noch Menschen, die Hartz IV bekommen. Eine Zahl bekommt kein Hartz IV. Außerdem ist es üblich, die Zahlen als Attribut des Gezählten aufzufassen: ein Mensch, zwei Menschen, eine Million Menschen.
Ganz falsch ist der Singular bekommt dennoch nicht. Man kann die vielen Menschen als Masse zusammenfassen und diese mit der Million bezeichnen. Nicht schön, nicht besonders überzeugend, aber möglich.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.03.2013 um 16.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22766
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Ich denke, daß in "eine Million Menschen" das Wort "Menschen" früher ein partitiver Genitiv war. Ebenso wie in "Tausende Menschen", "Hunderte Menschen".
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 08.03.2013 um 14.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22767
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Falls das so gewesen sein sollte, spielt es für die spontane Grammatik der heutigen Deutschen keine Rolle. Damit der Genitiv überhaupt wahrnehmbar ist, müßte er ja mit Artikel konstruiert und ausgesprochen bzw. niedergeschrieben werden.
Ich stelle folgende Behauptung dagegen: Fast alle Sprecher drücken dasselbe im Plural aus. Der Hang zum Singular ist nur beim Schreiben auffällig. Die Leute sehen vorne am begonnenen Satz Eine Million mitsamt dem Artikel und meinen, dies sei dann wohl das Subjekt.
Es kommt wohl auch vereinzelt beim Sprechen zur Konstruktion mit Singular. Dabei dürfte es sich in der Regel um ein Versehen handeln, das einer scheinbar naheliegenden Analogie geschuldet ist:
Eine Million ist viel.
Eine Million Menschen bekommt Hartz IV.
Normalerweise funktioniert die "richtige" Analogie:
Zwei Menschen bekommen Hartz IV.
Tausend Menschen bekommen Hartz IV.
Eine Million Menschen bekommen Hartz IV.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.03.2013 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22768
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Kann man diese Behauptung auch belegen?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.03.2013 um 15.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22769
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Hier noch was zum Grübeln:
Eine Million und ein Mensch bekommt Hartz IV.
Eine Million und ein Mensch bekommen Hartz IV.
Eine Million ein Menschen bekommen Hartz IV.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 08.03.2013 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22770
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Wieso seid ihr so gemein zu mir?
Nein, das kann ich natürlich nicht belegen. Ich meine aber, daß es mir meistens auffällt, wenn jemand diesen Singular mündlich konstruiert, und es kommt selten vor. Mit einer Ausnahme: Sprecher in Funk und Fernsehen. Warum? Weil die eiskalt ihren Text ablesen, auch wo er schief ist. Sie sprechen nicht spontan, nicht natürlich.
Gerade gestern habe ich wieder im Fernsehen so eine Macke gehört, die für das Schriftliche typisch ist. Da ging es um die chemischen Elemente, und der Sprecher sagte doch tatsächlich "Potassium" statt "Kalium". Daß sein Text eine billige Laien-Übersetzung aus dem Englischen war, konnte man auch sonst immer wieder heraushören. Jedenfalls sagt kein Deutscher von sich aus "Potassium", aber Profi-Sprecher tun es. Und ich meine nun, im Fernsehen den obengenannten Singular immer wieder mal vorgelesen zu bekommen und ihn sonst deutlich seltener zu hören.
Zu Herrn Metz: Das ist natürlich trickreich hoch zwei. Die Unklarheit in diesem Fall hat ja nun andere, weitere Gründe und kann deshalb nicht als Einwand gegen meine vorige Darstellung verwendet werden. (So verstehe ich den Hinweis von Herrn Metz auch nicht.)
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 08.03.2013 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22771
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Natürlich versteht man, was gemeint ist, wenn jemand Hartz IV „bekommt“.
Es ist aber keine elegante Ausdrucksweise. Jemand bezieht Unterhalt gem. Hartz IV gefiele mir schon besser.
Im dritten Satz von Hrn. Metz dürfte wohl ein Wort zuviel stehen geblieben sein.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.03.2013 um 22.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22772
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Wenn man z. B. nach »eine Million Kölner« sucht, ist es nicht leicht, überhaupt einen (schriftlichen!) Beleg für das Prädikat im Singular zu finden. Der Plural ist wohl üblicher, aber ob das etwas mit mündlicher vs. schriftlicher Ausdrucksweise zu tun hat, ist eine andere Frage.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 05.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22774
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"Hang zum Singular" war mißverständlich ausgedrückt. Es klingt so, als ob ein massenhaftes Phänomen dabei herauskommt. Das meinte ich nicht. Ganz überwiegend wird auch beim Schreiben der Plural gewählt, das ist richtig. Aber auch dem Singular begegnet man als Leser, und ich habe meistens den Eindruck: "Beim spontanen Sprechen würde sich der Verfasser wahrscheinlich anders ausdrücken." Wie gesagt, beweisen kann ich das nicht.
Ich habe aber noch eine weitere mögliche Quelle für den Singular gefunden. Im Internet geistern Hinweise herum, daß "strenge Grammatiker" nur den Singular akzeptieren, als ob eigentlich nur dieser korrekt sei. Das erzählen sich irgendwelche Sprachinteressierten gegenseitig. Das ist sick, aber Tatsache. Womöglich hatte der Schreiber beim SPIEGEL so eine sprachpflegerische Empfehlung im Hinterkopf und hat absichtlich gegen sein Sprachgefühl verstoßen. Das könnte auch sein.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22775
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Zitat aus Duden, "Richtiges und gutes Deutsch"
Stichwort: Million
Abschnitt: Eine Million Londoner war/waren auf den Beinen
"Auch wenn nach Million das Gezählte im Plural folgt, steht in der Regel das Verb im Singular, weil das Subjekt Million formal ein Singular ist: Eine Million Londoner war auf den Beinen. Oft wird aber nach dem Sinn konstruiert und das Verb in den Plural gesetzt: Eine Million Londoner waren auf den Beinen."
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Da haben wir den Salat. Duden leitet seine Grammatik nicht aus der Sprache ab, wie sie vorzufinden ist, sondern paßt die Darstellung der Sachlage einer bereits feststehenden Theorie an. Vielleicht hat man in bewußt täuschender Absicht zu der Formel "in der Regel" gegriffen: Sie klingt wie "meistens", kann aber auch nur bedeuten "nach einer grammatischen Regel". Man fragt sich, was häufiger ist: "in der Regel" oder "oft". Der Eindruck des Lesers dürfte sein: "Singular ist der Normalfall. Plural kommt auch immer wieder mal vor, ist aber die Ausnahme." Totaler Blödsinn!
Es würde mich nicht wundern, wenn Sick das abgeschrieben hätte.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.03.2013 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22776
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Vor einem halben Jahrhundert schrieb der Duden in der ersten Ausgabe seines Zweifelsfällewörterbuchs (Hauptschwierigkeiten der deutschen Sprache, 1965) unter dem Stichwort Kongruenz (Numerus zwischen Subjekt und Prädikat > singularische Mengenangaben wie Menge, Masse usw. mit dem Gezählten im Plural):
»Wenn einem singularischen Mengenbegriff wie Anzahl, Bande, Dutzend, Gros, Gruppe, Hälfte, Handvoll, Haufen, Heer, Heide, Kreis, Mandel, Masse, Mehrzahl, Menge, Million, Paar, Reigen, Reihe, Schar, Schock, Teil, Trupp, Unmasse, Volk, Zahl usw. das Gezählte im Plural folgt, dann müßte, streng grammatisch gesehen, das Prädikat im Singular stehen, weil das Subjekt formal singularisch ist: Eine Menge fauler Äpfel lag unter dem Baum. Eine Menge von faulen Äpfeln lag unter dem Baum. Eine Menge faule Äpfel lag unter dem Baum. Eine Menge Konjekturen wird nötig sein (Freytag). Es war eine Menge Leute da (Hesse). Daneben findet sich aber auch in der Hochsprache der Plural des Prädikats. Der Sprecher entscheidet hier mehr nach dem Sinn. Der Plural des Prädikats findet sich vor allem dann, wenn das Gezählte als Apposition im gleichen Fall wie die Mengenangabe steht: ... wo eine Menge sonderbare Sachen herumliegen (Th. Mann). Neben: ... herumliegt. Eine Unmasse Familien geraten aneinander (H. Mann). Neben: ... gerät aneinander. ... schreiten eine Anzahl Pilger ... (Nigg, Wiederkehr 140). Neben: ... schreitet eine Anzahl Pilger ... Bei grammatisch sichtbarer Abhängigkeit des Gezählten, d. h., wenn das Gezählte als Beifügung im Genitiv oder Präpositionalfall angeschlossen ist, ist der Plural etwas seltener: Die Hälfte meiner Gedanken waren immer bei ihr (Grass, Blechtrommel 425). Neben: ... war immer bei ihr. In unseren Tagen sind ein Teil der theologischen biblischen Begriffe aus dem aktiven Wortschatz des Plattdeutschen verschwunden (O. Schwencke in: Muttersprache 73, 1963, 383). Neben: ist ... verschwunden. Eine Reihe von edlen und nüchternen Geistern haben den Rauchtabak verabscheut (Th. Mann). Neben: ... hat ... verabscheut. Merke: In allen diesen Fällen ist sowohl der Singular als auch der Plural des Prädikats korrekt. Beachte: Bei Mengenangaben, die eine genaue Zahl nennen, wie „Dutzend, Paar, Schock“ usw., steht häufiger das Prädikat im Singular, weil die Mengeneinheit den Ausschlag gibt: Ein Dutzend Eier (= 12 Stück) kostet 3 Mark. Dieses Paar [Schuhe] kostet 30 Mark. Aber (bei unbestimmter Menge): Ein Dutzend Bediente hatten die Arbeit übernommen.«
Nebenbei: Etwas unglücklich finde ich die Abwandlung von Literaturzitaten in der hier gewählten Form (»Neben …«), denn mit dem veränderten Zitat wird ja kein Beleg für die zuvor aufgestellte These beigebracht, sondern nur vorgeführt, wie das Zitat bei Anwendung dieser These auch aussehen könnte – nach dem Motto: Der Autor hat sich für A entschieden; hätte er sich für B entschieden, hielten wir das auch für richtig, weil es unserer These entspricht.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.03.2013 um 11.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22777
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Das nennt man wohl Sprachentwicklung. In meiner Deutschen Schulgrammatik von 1952 steht unter "Übereinstimmung zwischen Subjekt und Prädikat":
1. Bei einem Subjekt, das eine Menge bezeichnet und durch ein Substantiv oder Adjektiv näher bestimmt wird, steht das Prädikat meist im Singular: Eine Menge schöner Vasen glänzt ... Ein Dutzend, ein Haufen Neugieriger gafft ...
2. Im Plural steht das Prädikat, wenn man die Menge als eine Vielheit von Dingen ansieht: Ein Dutzend Gläser werden bewundert.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 16.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22778
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Vielen Dank für die Dokumentation. Wahrscheinlich steht ungefähr dasselbe auch in den späteren Ausgaben bis heute. Die Darstellung ist zwar schon recht differenziert, krankt aber immer noch daran, daß wenige Kriterien herausgegriffen werden, an denen dann die Formulierung der Regelhaftigkeit aufgezogen wird.
Ein "Mengenbegriff" wie Million findet sich dann plötzlich neben 25 anderen, darunter Dutzend, Teil oder Unmasse, als ob das alles in dieselbe Kategorie gehört. Dabei gibt es alle möglichen Unterschiede.
Million steht in einer Reihe mit den normalen Kardinalzahlwörtern wie drei oder zehn, die anderen genannten Begriffe nicht. Million ist ein ganz bestimmter Wert, der sich in Ziffern schreiben läßt. Dutzend kann ein genauer Wert sein (zwölf), muß aber nicht. Wenn man Dutzend mit den Ziffern 12 schreibt, liest der Leser "zwölf" und nicht "Dutzend". Das kann bei der Million in Ziffernschreibweise nicht passieren. Dutzend wird oft als ungefährer Wert verstanden, Million auch, aber seltener.
Manche Mengenbegriffe wie hundert oder Million haben Zahlwörter als Begleiter wie ein bzw. eine; wobei dies auch ein unbestimmter Artikel sein könnte; das kann man vom Begleiter zwei nicht sagen. Schon an der Schreibung zweihundert vs. zwei Millionen sieht man Unterschiede, so ist Millionen eine gebeugte Form, hundert wird normalerweise nicht gebeugt (zweihundert). Man kann sagen Millionen Menschen, aber nicht Paare Menschen. Man kann ohne weiteres sagen ein Teil der Italiener; man könnte sagen eine Million der Italiener, das ist aber nicht üblich. Man kann sagen zwei Millionen, aber nicht zwei Unmengen. Man kann zwar zwei Teile sagen, aber nicht zwei Teile Menschen. So könnte man weitermachen.
Jede Menge Unterschiede zwischen Million und den anderen Mengenbegriffen gibt es, entsprechend gibt es viele Kriterien, Merkmale, Aspekte. Nur zwei oder drei davon herauszugreifen wird der Sache nicht gerecht.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.03.2013 um 17.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22779
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Wird ein Dutzend häufiger gerundet als eine Million? »Eine Million Kölner« stimmt ziemlich genau, aber natürlich nie exakt. »Eine Million Teile« kann eine grobe Übertreibung sein, ähnlich wie »Millionen Teile«. »Ein Dutzend Eier« hingegen sind in der Regel genau zwölf. Es ließe sich vermutlich sogar feststellen, daß »ein knappes Dutzend« fast immer für elf steht.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 18.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22780
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Ein Dutzend Eier sind normalerweise genau zwölf, aber das ist die Ausnahme. Ein Dutzend Äpfel oder ein Dutzend Menschen, wie viele sind das? Da würde ich nicht auf genau zwölf wetten, bei mehreren Dutzend erst recht nicht. Zur Genauigkeit bei Teile hatte ich mich nicht geäußert. Jedenfalls gibt es diese vielen Unterschiede von Wort zu Wort und von Fall zu Fall. Eine Kategorie wie "bezeichnet eine genaue Anzahl" ist sehr fragwürdig: schon bei einem einzelnen Begriff, erst recht als angebliches Kriterium für eine Gruppe von Mengenbegriffen. Es ist Unsinn, an so etwas den Gebrauch von Singular oder Plural ausrichten zu wollen, wie es der Duden versucht.
Richtig an den Bemerkungen im Duden ist, daß "oft" nach dem Sinn konstruiert wird. Dieser überragend wichtige Aspekt kommt beim Duden zu kurz. Es kann im Einzelfall auch wieder verschieden aussehen, was "dem Sinn nach" jeweils bedeutet und wie schwer das Kriterium wiegt. Jedenfalls sagt man fast immer: Eine Million Menschen beziehen Hartz IV. Das Subjekt ist dem Sinn nach nicht die Million, sondern es sind viele Menschen, die Hartz IV beziehen. Ob es sich um genau oder ziemlich genau oder nur ungefähr eine Million handelt, spielt gar keine Rolle für die Konstruktion mit dem Plural. Dasselbe gilt für eine Million Londoner, die wohl kaum auf den Beinen war.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.03.2013 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22781
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Wenn man schon weiß, daß es 11 sind, wird man wohl auch elf sagen. Ein knappes Dutzend würde ich dann sagen, wenn ich nicht sicher bin, ob es 10 oder 11 sind.
Na ja, alles schön und gut, aber gegen Russen sind wir Deutsche im grammatischen Kopfrechnen doch arme Waisenkinder. Vielleicht ist es ja ganz interessant und auch amüsant, sich das mal anzusehen.
Grundregel im Russischen ist: Nach 1 steht Nominativ Singular, nach 2 bis 4 Genitiv Singular, 5 bis 20 verlangen Genitiv Plural. So geht es dann in Zehnerschritten bis 100 weiter, die Einerziffer bestimmt Kasus und Numerus des gezählten Substantivs. Ab 101 bis unendlich sind immer die letzten 2 Ziffern maßgebend.
So aber nur für Substantive (als Subjekt). Abweichend gilt für Adjektive nach 2 bis 4: männlich und neutrum stehen im Genitiv Plural, weiblich dürfen außerdem auch im Nominativ Plural stehen. Das führt dazu, daß attributive Adjektive und Substantive manchmal nicht im Kasus oder nicht im Numerus kongruieren.
Beispiel (eine Anzahl großer Bäume):
541 (fünfhundert vierzig ein) großer Baum
22 [der] großen [des] Baumes
12 [der] großen [der] Bäume
(Die Artikel in Klammern sollen hier Numerus und Kasus verdeutlichen, die im Russischen stehen würden.)
Ganz kompliziert wird es beim Prädikat. Je nachdem, ob das gezählte Substantiv belebt oder unbelebt ist, vielleicht ist es unbelebt, aber dennoch "handelnd", je nachdem ob das Verb eines des (Vorhanden-)Seins, Sich-Befindens ist oder nicht, steht es im Singular oder Plural. Verben im Präteritum Singular unterscheiden sich eigentlich auch nach dem Genus, aber direkt nach Zahlenangaben steht das Verb immer in der neutralen Form. Also auch keine Kongruenz zwischen Substantiv und Verb im Genus. Wieder gibt es eine Ausnahme für alle Zahlen, die auf 1 enden (nicht auf 11), hier besteht immer Kongruenz bei Adjektiv, Substantiv und Prädikat nach Genus, Numerus und Kasus (Kasus entfällt natürlich beim Verb).
Beispiel (eine Anzahl neuer Lehrer kamen an, saßen dort):
22 [der] neuen [des] Lehrers kamen an. (Belebtes Substantiv: Verb im Plural)
22 [der] neuen [des] Lehrers [es] saß dort. (Verb des Sich-Befindens: Singular, Neutrum)
21 neuer Lehrer [er] saß dort. (Nach 1: Verb im Singular und Genus des Subjekts)
Ist das gezählte Substantiv nicht Subjekt, gibt es weitere Zusatzregeln ...
Wie russische Muttersprachler das alles so schnell im Kopf "ausrechnen", ist mir wirklich ein Rätsel.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.03.2013 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22785
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Herr Riemer hat die unbestimmten Zahlwörter und Mengenangaben nicht erwähnt. Ähnlich ist es in allen slawischen Sprachen, also gemeinslawisches Erbe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2013 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22787
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Hier noch eine merkwürdig zwitterhafte Mengenangabe:
Karol Wojtyla war als Papst fünf Mal nach Mexiko gereist. Kurz vor seinem Tod 2005 waren ihm fünf Ampullen mit Blut entnommen worden. Seitdem er im Mai von seinem Nachfolger Benedikt XVI. selig gesprochen wurde, gelten diese Ampullen als Reliquien, die von den Gläubigen verehrt werden dürfen. (Spiegel online 11.8.2011)
Die Ampullen "mit" dem Blut waren ihm wohl nicht entnommen worden. Andererseits geht es bei der Reliquienverehrung (auch in Aschaffenburg wird eine Ampulle verehrt) tatsächlich um die Ampullen, so daß es auch keine reine Mengenangabe ist.
seligsprechen muß nach Duden und Wahrig wie heiligsprechen zusammengeschrieben werden, obwohl das amtliche Verzeichnis nur das letztere enthält. Nach Wahrig ist der Grund, daß die Gesamtbedeutung nicht aus den Bestandteilen ersichtlich ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.03.2013 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22843
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In letzter Zeit bin ich mehrmals auf Wendungen wie sein Autobiograph gestoßen.
Roth hat einmal gesagt: "In meinen Büchern übersetze ich die Juden für den Leser" und sein Autobiograph David Bronsen meinte: "Hiob ist der jüdischste von Roths Romanen".
Manchmal ist es sogar angemessen, weil viele Leute sich ja eines geübten Helfers bedienen.
Ich habe das hier untergebracht, weil es um Kopfrechnen geht: die Kunst, bis 2 zu zählen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2013 um 08.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23108
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Inzwischen zählt Chinesisch bereits zur meistgefragten Sprache in amerikanischen Colleges. (Die politische Meinung 447/2007:20)
Da bleibt nicht mehr viel zu zählen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2013 um 12.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23224
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Nach Informationen des "Spiegel" werden die Hamburger Justizsenatorin Jana Schiedek und die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin Jutta Allmendinger entgegen anderslautender Spekulationen nicht in dem Kompetenzteam vertreten sein. (welt.de 18.5.13)
Warum sollten sie sich vertreten lassen, statt gleich selbst dazuzugehören?
(Kompetenzteam ist natürlich wie Exzellenzzentrum usw. zu bewerten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2013 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23232
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Durch Ausschluss von Dr. Ulrich Porst verliert die CDU einen Sitz, der als parteiloses Mitglied weiterhin im Stadtrat vertreten ist. (Wikipedia über Gera)
Jetzt lassen sich nicht nur die Volksvertreter vertreten, sondern auch noch deren Sitze.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 21.05.2013 um 10.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23235
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>entgegen anderslautender Spekulationen
Irgendwie sagt mir mein Unterbewußtsein: "entgegen anderslautende_N_ Spekulationen" – entweder Genitivitis oder bereits modern-progressiv-jugendlich-dudenlich-flippige Formulation.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 21.05.2013 um 21.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23238
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Ja, aber bei "trotz" hatte sich ja auch der Genitiv eingeschlichen und anerkannt Aufnahme gefunden, trotz dem/des doch allgegenwärtigen "trotzdem".
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.05.2013 um 11.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23241
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Bei Präpositionen wie trotz des/dem, dank des/dem, entgegen des/dem, gegenüber des/dem scheint es mir so zu sein, daß jeweils leicht unterschiedliche Sichtweisen vorliegen, etwa wie bei an der/die Tür klopfen, ohne daß ich aber bei den ersteren genau sagen könnte, was eigentlich der Unterschied ist. Der Dativ kommt mir vielleicht etwas direkter vor. Es kann auch nur ein Gefühl oder eine Stilfrage sein, wie man sich eben ausdrücken will. Vielleicht hat es auch damit zu tun, daß bei weiblichen Substantiven in der Einzahl der Unterschied gar nicht erkennbar ist, z. B. trotz der/der Krise. Dadurch sind auch bei männlichen und neutralen Wörtern beide Fälle in Gebrauch.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 07.06.2013 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23367
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Claudia Roth hat auf n-tv eine schwierige Rechen- und Rechtsaufgabe aufgeworfen, indem sie auf die Ungerechtigkeit hingewiesen hat, das Ehegattensplitting rechtlich anders zu bewerten, "wenn zwei Männer zwei Männer lieben oder zwei Frauen zwei Frauen lieben".
Eine Ménage à trois ist ja kopfrechnerisch und auch sonst schon etwas schwierig, aber Viererbeziehungen? Und was ist mit gemischtgeschlechtlichen Viererbeziehungen oder noch mehr Beteiligten? Und welche Folgen hat das für das Ehegattensplitting und die Gerechtigkeit?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.06.2013 um 16.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23495
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Der geständige Doper Lance Armstrong hält es für „unmöglich, die Tour de France ohne Doping zu gewinnen“. (faz.net 28.6.13)
Aber als es noch kein Doping gab, hat doch schon manchmal jemand die Tour de France gewonnen?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 02.07.2013 um 09.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23523
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Im Zusammenhang mit dem NSA-Abhörskandal wird im neuen SPIEGEL "3rd party state" übersetzt mit Partner dritter Klasse. Entsprechend schreibt Jakob Augstein in seiner Kolumne Deutschland, Verbündeter 3. Klasse und weiter unten im Text Deutschland, Verbündeter dritter Güte.
Das ist hochgradig irreführend. Jedenfalls wenn ich es richtig verstehe, gibt es aus US-amerikanischer Sicht erstens die USA (sozusagen die 1. Person Plural), dann Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland, mit denen man direkt zusammenarbeitet und die man nicht abhört (sozusagen die 2. Person Plural, die USA sprechen direkt mit diesen Ländern). Übrig bleiben "dritte Staaten", darunter Deutschland.
Deutschland als "Verbündeter dritter Klasse" würde bedeuten, daß man Großbritannien usw. als USA-Verbündete zweiter Klasse einstuft und die USA als USA-Verbündeten erster Klasse (USA im Bündnis mit sich selbst).
Ich vermute mal, so blöd können die Leute beim SPIEGEL gar nicht sein, daß ihnen diese Unlogik nicht auffiel. Sie müssen sich ja gefragt haben, wer die Verbündeten zweiter und erster Klasse sein sollen. Meine Vermutung: Man hat bewußt die falsche Übersetzung gewählt, weil es nach einer krasseren Abwertung Deutschlands klingt. Ganz schön reißerisch.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 02.07.2013 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23524
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Third-party states sind ganz einfach Drittstaaten.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 02.07.2013 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23525
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Wieso können "so blöd [...] die Leute beim SPIEGEL gar nicht sein, daß ihnen diese Unlogik nicht auffiel"? In solche Fallen fällt man sehr leicht hinein, wenn man sowieso sein eigenes Eisen in jedem Feuerchen schmieden will, hier der Anheizung Volksgefühls, das die eigene Auflage und damit finanzielle Einnahme erhöht.
Ich bin übrigens der Meinung, daß genau wie ein Generalstab auch zu Friedenszeiten alle möglichen Pläne genauestens ausgearbeitet in seinen Schubladen hat und zu deren immer neuesten Stand alle möglichen zuverlässigen Informationen einsammelt, daß auch hier das Wort "Spionage" für die sachliche Diskussion dessen, was hier eigentlich vorgeht, ein viel zu emotionsgeladenes Reizwort ist. Hatte da nicht mal vor langem die westdeutsche Bundesregierung einen Senator aus Connecticut ganz schön in eigener Bezahlung? Ist ähnliches heute wirklich ausgeschlossen? Auch Speicherung von Daten, selbst in riesigen Mengen, die aber ohne genaue Einhaltung des Rechtswegs nicht eingesehen werden dürfen, finde ich als Beobachter des menschlichen Lebens ganz interessant. Denn auch die Verschrottung aller Atombomben macht nicht einen Atomkrieg unmöglich; die Pläne dazu sind in unserer Welt nun einmal da, und die Bomben könnten jederzeit wieder gebaut werden. Was ihren Einsatz verhindert, sind mein Gebet und rechtliche Bestimmungen dazu, — und letzterer Befolgung hängt dann auch wieder von der menschlichen Einstellung dazu ab, der Befolgung ethischer Auflagen also, nicht davon, daß in unserer Welt eben so einiges möglich geworden und damit in jeder Hinsicht einfach da ist. Daß nicht ist, was nicht sein darf, ist mir zu romantisch. Aber auch diese Haltung zu unserer Welt ist natürlich einfach da. Mal sehen, wie's weitergeht.
Zur "Vermutung: Man hat bewußt die falsche Übersetzung gewählt": Ach was da nicht alles in der Redaktionseile durchschlüpft; man kann im eben auch gegebenen Zeitdruck ja schließlich nicht jedes einzelne Wort auf der nach den jeweils neuesten Umständen austarierten Goldwaage genauestens erwägen, nicht wahr, ja. Und man errege sich bitte nicht allzu sehr über meinen Beitrag hier zu diesem Diskussionsstrang unter dem Titel "Nachsicht für fehlbare Menschen!"
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 02.07.2013 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23526
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Wie schon gesagt, ist ja nur eine Vermutung. Diese beruht unter anderem darauf, daß es so einfach ist, wie R. M. es ausgedrückt hat. Die Vermutung wird ja auch durch den letzten Beitrag gestützt, wo vom Zweck der Auflagensteigerung die Rede ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.07.2013 um 17.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23608
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Laut SPIEGEL hat das DIW herausgefunden, daß unsere progressive Einkommensteuer Frauen begünstigt, während das Ehegattensplitting sie benachteiligt. Ich bin erschüttert.
Dahinter steckt folgendes: Wenn Frauen wenig verdienen, zahlen sie auch wenig Steuern. Verdient der Mann mehr und werden sie gemeinsam veranlagt, entfallen auf die geringverdienende Frau etwas mehr und auf den Mann viel weniger Steuern, zusammen zahlen sie also weniger, als wenn sie jeder für sich Steuern zahlen müßten. Das liegt daran, daß die Eheleute als eine wirtschaftliche Einheit angesehen werden; sie haben ja auch gegenseitige Unterhaltspflichten usw., was für den Staat auch Vorteile bringt.
Angedeutet wird, daß die Vorteile des Splittings die Frauen dazu verführen könnten, sich mit schlechtbezahlter Arbeit zu begnügen. Damit ist aber zugestanden, daß auch die Frau mit dem Splitting insgesamt besser dasteht. Andererseits glaube ich nicht daran, daß die Frauen so denken. Sie würden wohl gern einen gutbezahlten Job haben und entsprechend auch mehr Steuern zahlen, wenn es denn so leicht möglich wäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2013 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23653
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Um es mathematisch auszudrücken: Der kleinste gemeinsame Nenner ist die Langfristigkeit der Verträge. (Finanzanalytiker Volker Loomann in FAZ 13.7.13)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2013 um 14.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23818
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Er schreit mich an, dass ich mich dafür verantworten werden muss. (Jana Scheerer: Mein innerer Elvis. Frankfurt 2010:213)
Google liefert Hunderte von Belegen für diese grammatisch sinnlose Abfolge (statt müssen werde/werde müssen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.09.2013 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23965
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Durch die Medien geistert zur Zeit ein Bericht der Otto-Brenner-Stiftung über Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten. 32 Millionen! Allerdings verteilt auf 188 Abgeordnete und 4 Jahre. Macht 170 000 pro Person in 4 Jahren. Besonders die vielen Anwälte verdienen ordentlich. (Die Abgeordneten der Regierungsparteien verdienen besonders viel, vielleicht weil sie mit ihren bürgerlichen Berufen größere Chancen haben als die roten und grünen Lehrer der anderen?)
Ist das nun viel oder wenig? Was wird anderswo verdient? Alle Abgeordneten zusammen kriegen weniger als ein einziger Fußballer oder Rennfahrer.
Mir scheint, die Zahlenspiele geben nicht den richtigen Aufreger her. Der Schaden, den die Abgeordneten insgesamt mit ihren Beschlüssen anrichten, ist unvergleichlich größer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.09.2013 um 07.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24100
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Im FOCUS wird vorgerechnet, daß die ausscheidenden FDP-Abgeordneten den Steuerzahler weiterhin 6 Mill. Euro kosten werden (Übergangsgeld, Pensionsansprüche). Was soll das? Es gilt doch für alle 200 ausscheidenden Abgeordneten in gleichem Maße. Daß die Bundestagsmitglieder sich selbst sehr gut versorgt haben, ist allgemein bekannt, man kann es nicht der FDP allein anlasten.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 24.09.2013 um 11.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24102
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Ein Leserbrief in faz.net befaßt sich mit der Wählerwanderung weg von den anderen Parteien zur AfD und zählt akribisch auf.
Das veranlaßt ihn zu dem Schluß, daß die als rechtspopulistisch gerügten AfD-Wähler als solche doch auch schon vorher zur Wählerschaft der verlassenen Parteien gehört haben müssen.
Nur habe man sie dort nicht so genannt.
Recht hat der Mann.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.09.2013 um 15.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24103
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Die ausscheidenden Abgeordneten sollten sich etwas Zeit lassen und das Ergebnis der Wahlwiederholung abwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.09.2013 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24123
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Australische Forscher haben festgestellt, daß Frauen doch auf die Größe des (schlaffen) Penis achten. Frauen sollten die digital erzeugten Bilder nackter Männer einschätzen.
"Die Körper unterschieden sich in drei Merkmalen: Körpergröße (1,63 bis 1,87 Meter), Verhältnis zwischen Schulter- und Hüftweite sowie Länge des schlaffen Penis (5 bis 13 Zentimeter). Der längste Penis hatte gegenüber dem kürzesten auch einen um 1,2 Zentimeter größeren Durchmesser. Dazu erhielten 105 Frauen die Aufgabe, die Projektionen nach ihrer Attraktivität zu bewerten. Dass es dabei um die Penisgröße ging, wussten die Frauen nicht."
(Letzteres ist unglaubwürdig. So dumm sind Frauen nun auch wieder nicht.)
"Das Ergebnis: Je größer der Penis, desto attraktiver der Mann – allerdings nur bis zu einer Penislänge von 7,6 Zentimetern. Das Ausmaß dieses Effekts war zudem abhängig vom Körperbau. Er verstärkte sich bei großen Männern und solchen mit breiten Schultern und schmaler Hüfte."
Das ist verblüffend. Zwischen 5 und 7,6 ist der Unterschied ja nicht sehr groß, der Sprung von 7,6 zu 13 cm ist größer als der von 0 zu 5. Die Ergebnisse widerlegen die Behauptung der Forscher eher, als daß sie sie beweisen.
(Der gleichzeitig in der FR abgebildete David des Michelangelo paßt dazu.)
Außerdem kann man auf den Bildern weder Intelligenz noch Geld erkennen, die traditionellen Konkurrenten der Penisgröße, ganz zu schweigen von Charaktereigenschaften, die manche dauerhafte und glückliche Beziehung überhaupt erst erklären.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.09.2013 um 10.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24128
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Auf Wikipedia sind Durchschnitt und Standardabweichung von Penislänge und -durchmesser auf Zehntelmillimeter genau angegeben. Ich frage mich, ob in den angegebenen Studien mit dem Meßschieber gemessen wird.
Übrigens steht das bei Wikipedia unter der Überschrift "Penis des Menschen", insgesamt findet Google dafür 14400 Stellen. Interessanterweise gibt es für "Klitoris des Menschen" nur eine einzige Fundstelle und für "Vagina des Menschen" gerade mal 451.
Die genannten 7,6 cm liegen verdächtig nah am geometrischen Mittel aus Minimum und Maximum: Die Wurzel aus 5 * 13 ist etwa 8. Das heißt, bei der Beurteilung der Attraktivität sind nicht absolute Größen, sondern Proportionen wichtig. Die attraktivste Größe liegt ungefähr ein Drittel unter dem Maximum und das Minimum liegt ungefähr ein Drittel unter der attraktivsten Größe. Die Studie belegt also nicht "je größer der Penis, desto attraktiver der Mann", sondern "je näher an der mittleren Proportion, desto attraktiver der Mann". Eigentlich für mich wenig überraschend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2013 um 12.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24130
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Die Pointe der australischen Forscher war ja, daß die Penislänge wegen der besonderen Wertschätzung durch die Weibchen unter Selektionsdruck geraten sei. Dafür ist aber der Erfolg überraschend unbeträchtlich, verglichen etwa mit den Schwanzfedern der Paradiesvögel usw.
Wir kennen Penisfutterale der Naturvölker und Hasenpfoten unserer eigenen Vorfahren als Versuche, die Prächtigkeit des Meister Iste visuell zu pushen, aber das ist Kultur und kann hier nicht ernsthaft herangezogen werden.
Bei den erwähnten gutgebauten Männern mit breiten Schultern usw. scheint eine gewisse Minimalgröße des Penis erforderlich zu sein, damit der Körper insgesamt nicht verstümmelt oder zurückgeblieben wirkt. Im allgemeinen verweise ich aber noch einmal auf das interessante Buch von Richard Huber (Sexualität und Bewußtsein, bei amazon für 1 Cent erhältlich!), das die visuell wirksamen Reize (Auslöser) von jenen trennt, die auf andere Sinnesorgane wirken, insbesondere also die glatten von den warzig-rauhen.
Bei Statuen und Gemälden scheint mir der schlaffe Penis (samt Anhang, wegen der Temperatur notgedrungen überhaupt erst nach außen verlagert) meist unrealistisch klein gehalten zu sein, während der erigierte als eigentlich interessanter "Phallos" oft übertrieben groß dargestellt wird und sowohl in Indien als auch im antiken Griechenland die ganze Gegend bevölkerte.
Kriegen Sie auch so viele unerwünschte E-Mails, die eine sagenhafte Verlängerung innerhalb weniger Wochen versprechen? Es ist natürlich immer der erigierte gemeint. Der entspannte wirkt humoristisch und hat denn auch – um zum Sprachlichen zurückzukommen – allerlei komische Bezeichnungen auf sich gezogen. Der ganze Komplex ist von Sprachwissenschaftlern noch nicht entdeckt und durch die feministische Diskussion in wenig einfühlsamer Weise weggedrückt worden.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.09.2013 um 20.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24133
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Eine wenngleich unwissenschaftliche Notiz zur Attraktivität der Körperform: http://virchblog.wordpress.com/2013/01/30/sexismus-oben-breit-unten-schmal-2
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2013 um 08.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24169
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„Der Tag der deutschen Einheit ist für viele nur noch ein Tag, an dem man frei hat. 23 Jahre nach dem Mauerfall ist es darum umso wichtiger, an die Bedeutung dieses Datums für Deutschland und die Demokratie zu erinnern.“
„Vor 23 Jahren, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer. Menschen aus Ost- und Westberlin strömten an die Grenzübergänge und feierten die Öffnung der DDR-Grenzen. Viele DDR-Bürger nutzten ihre neu gewonnene Reisefreiheit für einen Ausflug in den Westen.“ (nordbayern.de 3.10.13)
Das Google-Doodle vom Tage zeigt Trabis, die an einem geöffneten Schlagbaum vorbei nach links rollen. Das wird dann wohl am 3. Oktober 1990 gewesen sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2013 um 07.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24262
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Er ist verheiratet mit Ute Osten, geborene Haubitz, beide haben drei Kinder. (Wikipedia über Manfred Osten)
Dann hätten sie zusammen sechs? Meiner Ansicht nach müßte es heißen die beiden oder haben zusammen.
Die Grammatik von beide ist allerdings schwierig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2013 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24479
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Arme Menschen sterben zehn Jahre früher als reiche (Focus online 26.11.13)
Im Bayerischen Rundfunk wird daraus:
Armut wirkt sich auf die Lebenserwartung aus. (Bayern 5, 26.11.13)
Post hoc, ergo propter hoc.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2013 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24509
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Der Konflikt zwischen Tokio und Japan droht einmal mehr zu eskalieren.(welt.de 28.11.13)
Antonomasien lähmen das Denkvermögen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2013 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24601
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Wir erleben ja immer wieder, daß uns nach Wahlen jemand vorrechnet, die Regierungsmehrheit sei eigentlich eine Minderheit usw. Besonders seltsam treibt es heute der SPIEGEL:
]Um die Dimensionen deutlich zu machen: Rund 2,4 Millionen Wähler haben bei der Bundestagswahl im September ihre Stimme CDU, CSU und SPD gegeben - gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten. 17,6 Millionen Deutsche entschieden sich dafür, Nichtwähler zu sein. Immerhin 2,7 Millionen Menschen mehr, als für den Wahlsieger CDU gestimmt haben.
Überdurchschnittlich viele Wahlverweigerer stammen aus sozial schwachen Milieus, wie eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Beteiligt waren auch das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und die Meinungsforscher von Infratest dimap. Deutschland entwickelt sich demnach zu einer Demokratie der zwei Klassen: Die oberen zwei Drittel der Gesellschaft haben deutlich mehr Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundestags und der neuen Regierung genommen als das untere Drittel.
(...)
Wahlmüde sind vor allem Menschen in sozial schwachen Regionen, in denen die Arbeitslosigkeit hoch, die Wohnverhältnisse schlechter, der Bildungsstand und die Kaufkraft niedrig sind.
(...)
Die Demokratie in Deutschland ist nach den Ergebnissen in eine Schieflage geraten. Die Wahlmüdigkeit wird zum doppelten Problem: Nicht nur gehen zu wenige Menschen wählen, auch wird das Spektrum der vertretenen sozialen Schichten kleiner.
(spiegel.de 11.12.13.)
Wenn eine Regierung sich auf mehr als die Hälfte der „Wahlberechtigten (!) stützen kann, steht sie doch sehr gut da. Man kann nicht einmal sagen, daß diese Regierung nun gegen den Willen der 17,6 Mill. „Nichtwähler“ herrsche. Was deren Wille ist, läßt sich eben nicht feststellen, weil sie ihn nicht bekundet haben. Selber schuld.
Vielleicht sind viele Arbeiter heute informierter, selbstbewußter und wirtschaftlich besser gestellt, so daß sie teilweise nicht mehr zu jener Unterschicht zählen, die nicht wählt? Wenn die „oberen zwei Drittel“ (immerhin!) mehr Einfluß auf die Politik haben, so ist das doch nichts Neues. Neu ist vielleicht, daß es zwei Drittel sind und nicht nur ein Zehntel.
Die Wahlbeteiligung ist für ein Land ohne Wahlpflicht gut, viel höher als in den USA zum Beispiel.
Man kann auch auf die Teilnahme an der Wahl verzichten, ohne sich eigentlich dafür entschieden zu haben, „Nichtwähler zu sein“. Fehlte nur noch, daß Parlamentssitze für die Nichtwähler gefordert werden.
Durch solche Zahlenspiele eine „Schieflage“ zu konstruieren ist müßig. Die Verhältnisse sind einfach normal, und das scheint manche Leute zu stören.
Nachtrag: "Deutschland ist längst zu einer sozial gespaltenen Demokratie der oberen zwei Drittel unserer Gesellschaft geworden", schreiben die Forscher. "Die Demokratie wird zu einer immer exklusiveren Veranstaltung für Menschen aus den mittleren und oberen Sozialmilieus der Gesellschaft." (SZ 11.12.13)
Unter "exklusiv" stelle ich mir etwas anderes vor. In Berichten und Kommentar wird krampfhaft der Eindruck erzeugt, als sicherten die oberen Zehntausend durch Teilnahme an den Wahlen ihre Privilegien. Zugleich heißt es, die Gebildeten wählten, die Ungebildeten blieben zu Hause. Dann ist doch alles in Ordnung, denn wer will schon von Ungebildeten oder deren Helden regiert werden?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2013 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24602
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Wer noch zu den "exklusiven" oberen zwei Dritteln der Gesellschaft gehört, zeigt eine Äußerung der Grünen: Die Rente mit 63 komme "vor allem dem Facharbeiteradel zugute". Facharbeiter gehören also inzwischen zu denen da oben. An die Laterne mit ihnen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2013 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24606
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Die Religionskriege im Namen des wahren Gottes haben im 16. und 17. Jahrhundert die Bevölkerung Europas millionenfach dezimiert. (Josef Joffe in der ZEIT vom 12.12.13)
Können Sie folgen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2013 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24626
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Im Bundestag hatte die 59 Jahre alte Merkel 462 Stimmen erhalten, wie Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) mitteilte. (faz.net 17.12.13)
Unwillkürlich fängt man an zu rechnen: 462 geteilt durch 59 ...
Im Ernst: Das Alter der Kanzlerin wäre vielleicht vorher erwähnenswert gewesen, wo es um ihre dritte Ernennung ging, aber mit der Zahl der Stimmen hat es rein gar nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2014 um 07.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24729
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Einen Tag vor seinem 45. Geburtstag hat sich bei Formel-1-Legende Michael Schumacher, der mit einem Schädel-Hirn-Traum im Koma liegt, offenbar keine weitere Besserung eingestellt. (welt.de 2.1.14)
Eine Legende, "die" im Koma liegt, wäre in der Tat kaum vorstellbar. Übrigens wird täglich berichtet, der Mann "kämpfe" ums Überleben, obwohl er doch im Koma liegt. Kämpfen tun eher die Ärzte, aber das Wort ist ohnehin so abgegriffen wie "fieberhaft", das sich bei passender Gelegenheit von selbst einstellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.01.2014 um 09.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24744
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Übrigens habe ich gestern bei Bayern 5 gehört, leider gebe es in Deutschland "einige Irre", die mit dem Umfang der Anteilnahme am Schicksal eines Mannes, der schneller als andere im Kreis herumgefahren sei, nicht einverstanden sind. Das sei aber bezeichnend für den Zustand Deutschlands, daß man keinen Sinn mehr habe für die Größe eines Menschen; dessen Vermögen sei schließlich auch nicht gestohlen, sondern ehrlich verdient usw. (Aus dem Gedächtnis zitiert.)
Die Welt der "Prominenten" tritt an die Stelle der gemeinschaftsbildenden Religionen. Verehrungskollektive bilden sich. Niemand sollte abseits stehen, dem Häretiker früherer Zeiten vergleichbar. Missionierung der Unwissenden, Verdammung der mutwillig Außenstehenden. Das erledigen die Medien. "Aus der Kirche kann man austreten, aus der Zwangsgemeinschaft der Gebührenzahler nicht."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.01.2014 um 11.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24928
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Wie bereits erörterrt, fordern Sprachpfleger:
„Bei einem Vergleich von nur zwei Personen oder Sachen verwendet man den Komparativ.“ (Dudengrammatik)
"Wer ist der größte von uns beiden?" wäre also falsch. Das ist unrealistisch, eine typische Sprachmeisterei.
Interessanterweise gibt es im neutestamentlichen Griechisch fast eine Umkehrung dieser Regel: ho mikroteros autôn = der Größte von ihnen, also der Komparativ mit Artikel im Sinne des Superlativs.
Und dies bringt mich auf eine vieldiskutierte, aber im Grunde immer noch nicht bewältigte Bibelstelle:
Matth. 11:11:
amên legô humin
ouk egêgertai en gennêtois gunaikôn
meizôn Iôannou tou baptistou
ho de mikroteros en têi basileiai tôn ouranôn meizôn autou estin
amen dico vobis
non surrexit inter natos mulierum
maior Iohanne Baptista
qui autem minor est in regno caelorum maior est illo
WArlich / Jch sage euch /
vnter allen die von Weibern geborn sind / ist nicht auffkomen /
der Grösser sey denn Johannes der Teuffer.
Der aber der Kleinest ist im Himelreich / ist Grösser denn er.
Die Theologen und Pfarrer legen sich irgend etwas zurecht, aber in den großen Kommentaren steht klipp und klar, daß die Stelle schwierig bleibt. Nun habe ich von einer Theologin aus Korea einen interessanten Hinweis bekommen: In volkstümlicher Redeweise, die hier vielleicht durchschimmert, geht man mit der Logik des Vergleichs nicht so pingelig um, so daß Jesus vielleicht nur sagen wollte: "Keiner ist größer, sie sind alle gleich groß." Die theologischen Folgerungen kann ich natürlich hier nicht ausbreiten. Aber ich möchte aus dem Deutschen eine Stütze beisteuern. Wenn es im Märchen heißt: "Der König hatte drei Töchter, eine schöner als die andere", dann soll das nicht heißen, daß man die drei Töchter auf einer Skala zunehmender Schönheit anordnen kann, sondern es heißt einfach: Alle drei waren wunderschön/gleich schön. Deshalb ist es auch nicht heikel, wenn man zu einem Bekannten sagt: "Ihre Töchter sind ja groß geworden - und eine schöner als die andere!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.01.2014 um 23.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24933
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Irgendwie hat sich die neutestamentlich-griechische Superlativbildung auf die neulateinischen Sprachen vererbt, denn italienisch, spanisch, portugiesisch, französisch, okzitanisch, katalanisch, sardisch wird (außer bei der unregelmäßigen Steigerung) der relative Superlativ mit dem analytischen Komperativ plus vorgestelltem Artikel gebildet und der absolute synthetische Superlativ (Elativ) mit dem Suffix -issimo. Z.B. italienisch: grande, piu grande, il / la piu grande, grandissimo / a. (Vieles im Gemein-Neulateinischen stammt nicht vom Klassischen Latein ab.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2014 um 06.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25086
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821:
Es geht um mehr als um das Ringen der höchsten Richter... (FAZ 8.2.14)
Das zweite um ist eigentlich unlogisch, es wäre richtig bei es geht mehr um A als um B. Aber man muß sich richtig anstrengen, um die Unlogik zu erkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.02.2014 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25094
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Auf einer Insel rund 7500 Kilometer östlich von Sotschi hat ein Mann in einer Kirche zwei Menschen erschossen. (Augsburger Allgemeine 9.2.14 online)
Der Tatort liegt also bei Sotschi, nur 7500 km weiter östlich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.02.2014 um 21.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25096
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Zweimal Kopfrechnen in der FAS, 9.2.14:
»Die klassische Interpretation bezeichnet als Wahrscheinlichkeit das Verhältnis der Anzahl der interessierenden Ausgänge eines statistischen Geschehens zur Gesamtanzahl der überhaupt möglichen Ausgänge. Interessiert beim Münzwurf der Ausgang "Kopf", ist das einer von zwei möglichen Ausgängen. Die Wahrscheinlichkeit ist daher eins geteilt durch zwei gleich 0,5.« (Seite 62)
Das ist natürlich Unsinn. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht deswegen 0,5, weil es einer von zwei möglichen Ausgängen ist, sondern weil darüberhinaus jeder einzelne mögliche Ausgang gleichwahrscheinlich wie jeder andere ist. Beim Torwandschießen gibt es auch zwei mögliche Ausgänge, trifft oder trifft nicht, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffers kaum jemals 0,5.
»Diese Versuche künden letztlich davon, dass es auch in der DDR Ingenieure gegeben hat, die in der Lage gewesen wären, ein zeitgemäßes Auto zu bauen. Chapeau! Wer aber auch nur einen blassen Schimmer davon hat, wozu die Wirtschaftskraft der DDR nicht ausreichte, wird verstehen, dass diese Ideen nicht umgesetzt werden konnten, weil einige Betonköpfe das aus ideologischen Gründen nicht wollten, sondern weil es schlicht an allem fehlte, was dazu nötig gewesen wäre.« (Seite V12)
Hier wäre vor allem eine weitere Negation nötig gewesen:
»... daß diese Ideen nicht deshalb nicht umgesetzt werden konnten, weil ...«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2014 um 08.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25160
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Was Bea übrigens machen könnte, ist einen Ausflug nach Paris. (FAZ 17.2.14)
Hat eigentlich Sick zu solchen "Fehlern" noch nichts gesagt? Kasusattraktion nennt es die traditionelle Grammatik.
Hier ist noch einer von derselben Sorte:
„Was ich möchte, ist euren Respekt.“ (Gerhard Schröder in SZ 13.4.99)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2014 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25214
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Feldpostbriefe (...), die der nicht einmal zwanzigjährige Freiwillige Ernst Jünger zwischen 1915 und 1918 an die Familie geschrieben hat (FAZ 22.2.14)
Man müßte noch mal 19 sein!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2014 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25384
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Noch zu
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24262:
Beide heirateten 2008. (FAZ 15.3.14)
Gemeint ist das Ehepaar Oetker. Es muß also heißen: die beiden, denn das Zusammentreffen der beiden Heiraten ist ja kein Zufall...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2014 um 15.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25399
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Das "Neue Deutschland" kann nicht einmal bis zwei zählen:
Auch da verlangt Qualität seinen Preis. (ND 17.3.14)
Die Zeitung beklagt die sinkende Auflage und kündigt eine Preiserhöhung an.
Aber eigentlich fiel mir zuerst die fette Überschrift auf:
USA bleiben der größte Todeshändler
Im Text erfährt man dann: „Größter Exporteur von Kriegsgütern bleiben laut dieser Statistik die USA mit einem Weltmarktanteil von 29 Prozent vor Russland (27 Prozent), dem weltweit größten Exporteur von Kriegsschiffen.“ Rußland ist also proportional ein viel größerer Waffenexporteur.
Das Foto zeigt übrigens lauter Kalaschnikow-Sturmgewehre und ist in Zeitungen schon früher verwendet worden. Typisch amerikanischer Exportartikel eben!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.03.2014 um 08.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25496
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Die indische Chronologie ist zum Verzweifeln. Über einen interessanten Linguisten vor Panini berichtet Wikipedia:
"Śākaṭāyana (fl. c. 9th century CE) was a Jain Sanskrit grammarian."
Man reibt sich die Augen. Anderswo heißt es dann:
"Der Jainismus (...) ist eine in Indien beheimatete Religion, die etwa im 6./5. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Ein historisch fassbarer Gründer ist Mahavira (um 599–527 v. Chr)."
Und zu Mahavira:
"Nach traditioneller Überlieferung soll Mahavira 599 v. Chr. in Kundapura, einem Vorort der Stadt Vaishali (heute: Besarh, nördl. von Patna), geboren und 527 v. Chr. in Pavapuri gestorben sein. Die genauen Datierungen sind umstritten; die moderne Forschung nimmt eher eine Lebenszeit von etwa 497 v. Chr. bis 425 v. Chr. an."
Das sind also rund 400 Jahre Unterschied.
Die Inder neigen bekanntlich dazu, ihre Kulturheroen und deren Werke in eine unvordenkliche Vergangenheit zu datieren, und tragen darüber manchen Strauß mit den skeptischen Westlern aus.
Die Sache hat auch für uns eine gewisse Bedeutung, da sie den Unterschied von mündlicher und schriftlicher Kultur betrifft und die von manchen behauptete Abhängigkeit der Sprachauffassung von der Schrift. So hat sich auch Roy Harris über die altindischen Grammatiker geäußert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.03.2014 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25497
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Worauf beruht die Überzeugung, daß Śākaṭāyana ein Vorläufer Paninis gewesen sei? »CE« steht für AD!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2014 um 11.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25533
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Nun, Panini erwähnt ihn dreimal namentlich (3, 4, 11; 8, 3, 18 und 8, 4, 50).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2014 um 12.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25534
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"Die 75-Jährigen heute sind wahrscheinlich so leistungsfähig wie die 65-Jährigen vor 30 Jahren", sagt Martin Halle, Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München. "Das macht bestimmt zehn Jahre aus." (Süddeutsche Zeitung 2.4.14)
Stimmt genau!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.04.2014 um 22.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25562
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In der FAZ, 9.4.14, Seite N1 get es um den "Weißkittel-Effekt":
Der systolische Blutdruck war demnach im Mittel um sieben Millimeter auf der Quecksilbersäule geringer, wenn Krankenschwestern ihn maßen; beim diastolischen Blutdruck waren es vier weniger.
Was nun eigentlich, vier weniger als die Verringerung um sieben bei der systolischen Blutdruckmessung durch die Schwestern oder vier weniger, als wenn der Arzt höchstpersönlich den diastolischen Blutdruck maß?
Manchmal sollte man eben doch lieber ein Wort wiederholen. Hätte die Zeitung statt dessen z. B. geschrieben, ..., der diastolische war um vier Millimeter geringer, dann wäre die Sache viel klarer gewesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.04.2014 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25574
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Wer eine angewandte Wissenschaft betreibt, ist ein angewandter Wissenschaftler, obwohl er nicht angewandt wird, sondern anwendet. Das könnte man als eine Art "Rückbildung" bezeichnen (wie den Familienunternehmer). Zugleich ist es ein Fall von schiefem Attribut, nur eben nicht aufs Kompositum bezogen (wie beim freilaufenden Hühnerhalter), sondern auf die Ableitung. Schematisch: angewandter (Wissenschaft)ler vs. angewandter Wissenschaft(ler). Pedanten wird es nicht gefallen, aber so ist es nun mal.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.04.2014 um 10.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25575
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Mit Google bekomme ich für "angewandter Wissenschaftler" 30 verschiedene Stellen angezeigt. Ist der Begriff wirklich schon allgemein akzeptiert?
Zu "erneuerbares Energiengesetz" zeigt Google 180 verschiedene Stellen und fragt, ob ich "erneuerbares Energien Gesetz" meine, worunter dann auch "Erneuerbares-Energien-Gesetz" fällt. Die letzten beiden mit der neutralen Adjektivendung sind aber nicht weniger schief.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2014 um 10.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25580
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Die NSA hat Milliarden Dollar und unermeßliche menschliche Ressourcen investiert, um uns abzuhören, aber den ihr bekannten kostenlosen Königsweg "Heartbleed" hat sie laut eigener Auskunft nicht genutzt. Das ist hochanständig von ihr.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 12.04.2014 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25581
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Es gibt noch mehr Beispiele: das abgewandte Unheil - der abgewandte Zuschauer. usw.
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Kommentar von JungferimGrünen, verfaßt am 12.04.2014 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25582
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Wenn es einen "naturnahen Grünplaner" gibt, dann ist der Straßenplaner wohl der "naturferne Grünplaner". Guckst Du hier:
http://www.naturgartenplaner.de/
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 12.04.2014 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25583
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Zu #25580: Nicht nur "uns" abzuhören, sondern doch womöglich die ganze Welt! Ansonsten würde man als guter US-Steuerzahler sich aufregen müssen, wegen Verschwendung. Das einzige, was mir die Snowden-Affaire aufgezeigt hat, ist, daß die USA rechnerisch vielleicht doch nicht ganz so weit hinter China, Rußland, Isreal und ein paar weiteren levantinischen Staaten hinterher hinken, wie es mir davor den Anschein hatte. Anstand - noch dazu hohen, o mein Gott - erwarte ich eigentlich nicht, was internationale Beziehungen betrifft. Ich glaube, es war unter Adenauer, daß mal ein US-Senator, ich glaube aus Connecticut, ganz schön unter bundesdeutscher Bezahlung stand, und so geht es halt in der Welt der Mächtigen. Auch Diplomatie ist doch nichts weiter als Krieg mit anderen Mitteln. Zum Knigge bei sowas Bismarck: Wenn ein Diplomat niest und der andere Hatschi! sagt, das ist Fortschritt. Was würde nicht Merkel darum geben, sich die wichtigen Telefongespräche von Obama mit anhören zu können! Vonwegen, aber sowas tut man doch nicht! Sehr gewitzt finde ich da Alt-Präsident Jimmy Carter, der seine Briefe mit der Hand schreibt und sie dann schneckenpostalisch versendet. Der weiß, was da alles so vorgeht. Denn wenn die NSA "den ihr bekannten kostenlosen Königsweg "Heartbleed" [...] nicht genutzt" hat, dann glaube ich ihr das jetzt sicherlich, weil sie einen billigeren eigenen Weg nämlich schon hatte. Auch Umstellungen können ja auch einiges kosten. Und wer will schon für unnötige Mehrkosten aufkommen! - Mein Neffe in Deutschland sagt mir, ich sei zynisch. Mag sein; aber ich bin auch älter. Und er wählt auch die Grünen; das würde ich wiederum nie tun. Zu manchem wissen die ja was reichlich, Gott sei Dank, aber zu so manchem, wozu man eben auch Erfahrung braucht, wissen die viel zu wenig. Greenhorns, sagt man hier.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2014 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25636
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Formaldehyd, dem eine krebs- und erbgutverändernde Wirkung zugeschrieben wird
(Nürnberger Nachrichten 24.7.04)
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 22.04.2014 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25640
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Unter der Überschrift "Peinliche Panne bei Übung: Polizisten beschädigen eigenen Wasserwerfer mit Eiern" berichtet Spiegel Online über einen Wasserwerfer, der testweise mit Wurfgeschossen traktiert wurde. Man sieht den Kraftwagen im Bild. Der Text führt zunächst dem Leser vor Augen, wie das Auto beworfen wurde.
Dann heißt es: Denn bezahlt hat den High-Tech-Wasserwerfer mit einem 10.000-Liter-Tank der Bund. Ich dachte: Mann, der braucht aber viel Benzin. Dann half mir das Kopfrechnen.
In diesem Fall ist es umgekehrt: Die Angabe stimmt, aber der Leser ist trotzdem in Gefahr, es falsch zu verstehen. Beim Tank eines Fahrzeugs denkt man zuerst an den Kraftstofftank. Ich hätte geschrieben: mit einem 10.000-Liter-Wassertank.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.04.2014 um 13.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25661
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Neulich gelesen: "der durchgebrochene Mittelstürmer". Das muß doch weh tun.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 25.04.2014 um 20.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25689
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Fußballdeutsch ist schmerzfrei und hat eigene Regeln. Da lautet der Konjunktiv II im Plusquamperfekt ja auch „den muß er reinmachen“, wenn das Tor verfehlt wurde.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 26.04.2014 um 00.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25691
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Naja, ein Konjunktiv II im Plusquamperfekt ist "den muß er reinmachen" ja eigentlich nicht. Es ist nämlich der Trainerschlußsatz nach der Erklärung von bestimmten Spielzügen und zeigt an, daß man sich so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen darf. wenn man weiter gut bezahlt werden will. Die Montagmorgen-durchgebrochene-Sturmspitze formuliert das, jedoch adverbialiter, so: "den muß er einfach noch reinmachen", - zu einem Zeitpunkt, wo andere, Leute wie wir, schon überhaupt nicht mehr davon reden, aber wenn wir es täten, dann hörte sich's wohl so an: "den hätte er doch einfach nur noch verwandeln müssen." Aber dann streiten wir uns hier darüber, ob dieses "müssen" ein Ersatzinfinitiv ist oder (wie ich es natürlich richtig sage) ein zweites, nämlich starkes, Perfektpartizip. Aber keiner kann zugeben, daß er eigentlich gar nicht weiß, wie schwer es auch für einen hochbezahlten Profi ist, einen Ball in ein Tor zu verwandeln.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 26.04.2014 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25700
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„Den muß er reinmachen“ ist mir vor allem als spontane Moderatorenreaktion geläufig. Da mag ein Versagensvorwurf mitschwingen („normalerweise macht er den rein“), aber im Vordergrund steht bestimmt die Enttäuschung über die verpaßte „Großchance“. Und dann – Ersatzinfinitiv hin, Perfektpartizip her – finde ich auch: den MUSS er reinmachen!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.04.2014 um 22.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25708
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Man kann als Fußballer auch noch lange nach Abpfiff sagen: »Wenn er den reinmacht, gewinnen wir das Spiel.« Das ist gewissermaßen historisches Präsens im Irrealis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2014 um 18.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25753
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Obwohl Roy Harris sich auch mit der indischen Nationalgrammatik beschäftigt hat, schreibt er:
„The compilation of word lists is a practice that goes back to the scribes of ancient Babylon (...): in oral communities no corresponding practice exists.“ (Rationality and the literate mind. New York, London 2009:100)
Hier scheint ihm entfallen zu sein, daß Panini auf umfangreiche Listen von Wörtern und Wurzeln zurückgreift, die zweifellos mündlich konzipiert wurden und bis heute auswendig zu lernen sind. Das wichtigste Stück ist der Dhatupatha, das Verzeichnis der Verbwurzeln. Text hier:
http://www.sanskritweb.net/cakram/dhAtupATha.pdf
In dem genannten neueren Buch kommt die indische Kultur nicht mehr vor, also gerade diejenige weitgehend mündliche Hochkultur, die bei weitreichenden Spekulationen dieser Art doch wohl als erste herangezogen werden müßte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.05.2014 um 08.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25780
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Die Zahl der Ampullen mit Papstblut schwankt von Woche zu Woche.
Laut FAZ vom 6.5.14 gibt es nur drei Blutreliquien von Johannes Paul II.
Aber das wird nicht das letzte Wort bleiben: "Rund hundert Blutreliquien von Johannes Paul II. werden weltweit verehrt." (kathweb 14.4.14)(http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/61759.html)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2014 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25879
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Selbstverständlich stehen Sinti und Roma die Freizügigkeit innerhalb der EU zu. (Europa-Wahlprogramm der LINKEN)
Der Plural scheint, wie es bei gedankenlosem Reden zu gehen pflegt, von der benachbarten Wortgruppe zu stammen.
Im selben Text:
Wir fordern die Abschaffung des Bologna-Systems – weg von repressiven Studienordnungen hin zu einem selbstbestimmten, interdisziplinären und kritischen Studieren. Die Promotion sehen wir nicht als Studienphase, sondern als erste Etappe wissenschaftlicher Berufsausübung.
Was für ein Beruf sollte das sein? Wäre es nicht am besten, alle Prüfungen abzuschaffen, die ja immer fremdbestimmt sind, und jeden zum Doktor zu machen? Welche Art von Interdisziplinarität ist gemeint, die es nicht ohnehin schon gibt? Nur "kritisch" ist eindeutig: dogmatisch marxistisch-leninistisch.
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 23.05.2014 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25882
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Das interpretiere ich etwas anders, nämlich so, dass die Promotion etwas für diejenigen sein sollte, die auch tatsächlich eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollen, und eben nicht dazu dienen sollte, sich bessere Chancen in Wirtschaft und Politik zu verschaffen. Vermutlich nicht mal eine Position, die die Linke völlig für sich vereinnahmt hat.
Auch sonst ist das alles nicht wahnsinnig außergewöhnlich – kein Scheuklappenstudium, bei dem keine Zeit mehr für Einblicke in andere Fächer mehr bleibt (und diese Tendenz gab es in einigen Studiengängen ja durchaus), kein stures Auswendiglernen, sondern "kritisches Studieren" (vieles klingt so, als sei es stark auf die Geisteswissenschaften ausgelegt). Marxistisch-leninistisch kommt mir das nicht vor, sondern ganz wie das, was ich an der Uni immer wieder gehört habe, dass nämlich die heutigen Studenten weniger nachdenken und Dinge kaum noch hinterfragen würden (ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber vermute, dass die meisten Studenten früher auch nicht wesentlich besser waren).
Am fragwürdigsten finde ich noch diesen Punkt:
"Der Zugang zu höchster Bildung, also auch zum Studium, muss für alle erleichtert werden."
Aber auch hier kommt es natürlich darauf an, wie genau das gemeint ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2014 um 20.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25883
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Lieber Herr Blombach, Sie sind eben noch jung und haben den Jargon nicht mehr im Ohr; daher verstehen Sie solche Sätze gutmütigerweise zu ihrem Nennwert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.05.2014 um 21.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25884
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Einerseits war kritisch ursprünglich ein Tarnwort für »marxistisch«, andererseits haben sich die Hauptvertreter der »Kritischen Theorie« dann ja auch vom Marxismus denkbar weit entfernt. Insofern steht der Begriff heute wieder für jedwede und selbst die gutmütigste Auslegung frei. Unkritisch sind natürlich immer die anderen.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 23.05.2014 um 22.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25885
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An der Uni Bielefeld gibt es eine "AG Analyse und Kritik". U. a. diskutiert sie darüber, "von links in die Linkspartei" einzutreten. Die AG veranstaltet Lesungen und Vorträge, in denen nachgewiesen werden soll, daß das kapitalistische System systemnotwendig ausbeuterisch ist und die Herrschaft der Bourgeoisie festigt.
Zeugen für die Verwerflichkeit des Systems sind die Technisierung der Produktion nebst Produktivitätssteigerung und zurückgehendem Bedarf an Arbeitskräften, die Konzernbildung der Produzenten und daß der von der werktätigen Bevölkerung erwirtschaftete Mehrwert in der Tasche des Fabrikanten landet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.06.2014 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26039
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Die Stadt rühmt sich gern seiner prominenten Wahlbürgerin J. K. Rowling. (FAZ 13.6.14)
Der Genusfehler ist wahrscheinlich mitverursacht durch den Wunsch, das zuvor erwähnte Edinburgh nicht zu wiederholen. Die Anpassung des Genus ist dann wie so oft vergessen worden.
Die "Welt" schreibt am selben Tag:
die "Harry Potter"-Autorin, die sich seit Neuestem unter dem Pseudonym "J K Galbraith" dem Schreiben von Krimis hingibt
Das ist auch wieder nicht richtig (Robert Galbraith).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2014 um 19.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26133
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„Sehr nützlich im Alltag sind Spiegel, ungestört von der bis heute kolportierten falschen Erkenntnis, daß ein Spiegel rechts und links vertausche (tatsächlich vertauscht er vorn und hinten).“ (Wolfgang Wickler in Ders./Lucie Salwiczek, Hg.: Wie wir die Welt erkennen. Freiburg,München 2001:103)
Nun, das kann man sicher besser ausdrücken. Was heißt denn "vorn und hinten vertauschen"?
Wahr ist, daß man Kinder und auch erwachsene Leute mit der Frage verwirren kann: Warum vertauscht der Spiegel rechts und links, aber nicht oben und unten? In Wirklichkeit bleibt rechts rechts, und oben bleibt oben. Aber gerade dabei geht unter, daß der Spiegel alles "spiegelverkehrt" zeigt, z. B. den Schriftzug auf meinem T-Shirt. Deshalb meinen wir ja auch, es müsse eigentlich alles auf dem Kopf stehen. Die Erklärung ist etwas aufwendiger, als Wickler nahelegt.
Übrigens kann man das geometrische Verständnis von Kindern und eben auch Erwachsenen mit der guten Frage auf die Probe stellen: Wie hoch muß ein Spiegel mindestens sein, damit du dich ganz darin sehen kannst? - Manche "sehen" es sofort, andere müssen sich eine Zeichnung machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2014 um 06.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26312
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Wie eine Sensationsmeldung geistert durch die Presse, daß Geckos nicht durch Van-der-Waals-Kräfte, sondern durch elektrostatische Kräfte an Wand und Decke gehalten werden. Das ist aber doch kein Gegensatz, oder?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2014 um 11.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26367
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Der amerikanische Zigarettenhersteller R.J. Reynolds Tobacco Company soll einem Gerichtsurteil zufolge der Witwe eines Kettenrauchers mehr als 23 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) Schadenersatz zahlen. „Wir hoffen, dass das Urteil R.J. Reynolds und andere große Tabakkonzerne dazu bewegt, nicht länger die Leben unschuldiger Menschen in Gefahr zu bringen“, hieß es in einer Mitteilung des Anwalts der Klägerin Cynthia Robinson. "Ich hatte zuerst 'Millionen' verstanden und war schon aufgeregt", sagte Robinson der Zeitung New York Times. "Als ein Anwalt mir sagte, dass es um Milliarden geht, war das unglaublich." (...) 2011 war es dem Tabakkonzern Philip Morris gelungen, per Berufungsverfahren eine Strafe von 28 Milliarden Dollar auf 28 Millionen zu reduzieren.
Im Deutschen wäre das Verhören nicht möglich gewesen.
Das Urteil ist wieder mal so, daß ein Unterschied zwischen amerikanischer und deutscher Rechtskultur deutlich wird. In Deutschland würden die Richter vielleicht gleich in die Klapsmühle überstellt. Andererseits weiß ich nicht, ob die amerikanischen Tabakkonzerne nach den fabulösen Verurteilungen der letzten Jahre überhaupt je etwas gezahlt haben. (Werden die Anwälte prozentual nach den erstrittenen Zahlungen entlohnt?)
Interessant auch, wie man gerade auf 23 kommt. Beim Fall Philip Morris ist sonderbar, daß die Zahlung hinten um drei Nullen gekappt wurde, während vorn alles gleich blieb: 28, nicht mehr und nicht weniger. Auf die Nullen legt man anscheinend weniger Wert.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 20.07.2014 um 17.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26368
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Im Deutschen wäre das Verhören nicht möglich gewesen...
aber in (am.) Englisch kann man sich bei a billion schnell mit a million verhören.
Jury hits tobacco company R.J. Reynolds with $23B verdict.
Aus USA Today.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2014 um 05.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26470
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Wenn dreimal in die rechte Ecke geschossen wurde, muss der nächste Elfer in die linke gehen. Dieses Denkmuster lockt Fußball-Torhüter immer wieder in die falsche Richtung. Allerdings versäumen die Schützen oft, den Fehler auszunutzen. (spiegel.de 1.8.14)
Mathematisch gesehen bleibt jede Ecke gleich wahrscheinlich. Aber für den Torwart kommt es darauf an, wie der Schütze tickt. Wenn der ebenfalls meint, nach dreimal links sei nun rechts an der Reihe, dann liegt der Torwart ja richtig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.08.2014 um 14.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26477
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FAS, 3.8.14, S. 44:
An nur einem Tag ließ das Tief 109 Liter Wasser auf den kleinen Ort Emmingen-Liptingen in der Nähe vom Bodensee hinunterplatschen.
Ungefähr eine Gießkanne Wasser pro Stunde auf ein ganzes Dorf, nicht gerade erfrischend.
Für Altenberge bei Münster hatte Quintia noch 98 Liter übrig, und in Kandel bei Karlsruhe mussten die Menschen immerhin noch 73 Liter pro Kellerquadratmeter schöpfen.
Pro Kellerquadratmeter? Soll das heißen, daß es im Keller geregnet hat? Oder daß das Wasser im Keller 7,3 cm hoch gestanden hat? Das Kellerwasser läuft ja wohl aus der ganzen Umgebung zusammen, wie hoch es im Keller steht, hat also mit der Regenmenge pro Quadratmeter nicht viel zu tun. Dieser Vergleich mit den 98 bzw. 109 Litern ist also unsinnig.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.08.2014 um 20.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26479
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»Irgendwann muß die rechte Ecke doch mal dran sein« (Laplace).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2014 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26501
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Die Kirchensteuer wird deutlich seltener als Grund für den Austritt aus der Kirche angeführt als noch vor zehn Jahren. Das war einer der wenigen aus kirchlicher Sicht erfreulichen Aspekte, als die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Frühjahr ihre neue Mitgliedschaftsuntersuchung vorstellte. (FAZ 8.8.14)
Warum sollte es für die Kirchen erfreulicher sein, daß die Mitglieder nicht wegen des Geldes austreten? Ist das Geld wichtiger als der Glaube? Vielleicht ein weiterer Rechenfehler - außer dem neuen Kirchensteuereinzugsverfahren, dessen fatale psychologische Wirkung doch absehbar war.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.08.2014 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26505
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Vielleicht hofft die Kirche ja, »religiös indifferente« Abtrünnige eher zurückgewinnen zu können als solche, die des schnöden Mammons wegen ausgetreten sind.
Man müßte die weiteren Beweggründe derjenigen kennen, die angegeben haben, der Kirchensteuer wegen ausgetreten zu sein. Denn nur die wenigsten dürften die Kirche allein deshalb verlassen haben, weil sie sich die Mitgliedschaft nicht mehr leisten können oder weil sie von grundsätzlichen verfassungsrechtlichen Bedenken umgetrieben werden. Viele werden – zusätzlich oder sogar in erster Linie (waren Mehrfachnennungen möglich?) – ganz allgemein mit der Kirche wenig am Hut haben oder sogar dezidierte Gegner sein. Diese Frage ist für die Kirche viel interessanter als der reine Anteil derer, die die Steuer als Austrittsgrund genannt haben. (Im übrigen lassen sich bei solchen Erhebungen die Befragten bei der Wahl ihrer Antworten auch von Überlegungen leiten, die mit der eigentlichen Frage nichts zu tun haben.) Die Verfasser der EKD-Studie (http://www.ekd.de/download/ekd_v_kmu2014.pdf) wissen offenbar selbst nicht so recht, wie sie das Ergebnis in diesem Punkt deuten sollen und ziehen folgendes Fazit (S. 80 u. 83):
11. Konfessionslose
Rückgewinnbare Kirchendistanzierte oder überzeugte Religionslose?
[…]
Die meisten Konfessionslosen in Deutschland sind »Religionslose« oder religiös Indifferente. Eine reine Kirchendistanz bei gleichzeitiger Religiosität ist nur für Kleinstgruppen der Konfessionslosen feststellbar. Beantwortet man die im Titel gestellte Frage, dann gibt es ungleich mehr »überzeugte Religionslose« als rein »Kirchendistanzierte«. Rückgewinnbar sind diese nur selten. Freilich kann der Befund hinsichtlich seiner zukünftigen Relevanz unterschiedlich gedeutet werden: Zum einen ist die beobachtbare Gleichgültigkeit Religion gegenüber möglicherweise schwerer für Kirchen zu bearbeiten als eine pointierte Gegnerschaft. Zum anderen kann sie aber auch als Chance gedeutet werden. So haben die meisten Konfessionslosen, speziell im Osten, eigentlich nichts gegen Religion und wenig gegen die Kirchen. Damit entfallen Berührungsängste. Klar, missioniert werden möchte man nicht, aber wenn religiöse Themen zur Sprache kommen, triebe das nur noch sehr Wenige in Rage und Ablehnung. Gleichzeitig sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass dies der erste Schritt zu neuen Mitgliedern ist. Denn Konfessionslosigkeit ist mittlerweile mindestens genauso normal wie Kirchenmitglied zu sein – wenn nicht »normaler«.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.08.2014 um 11.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26569
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Die FAS stellt heute auf den Seiten 48/49 ein lustiges Rätsel. Man soll u.a. zehn Detailfotos von bekannten Bauwerken der Welt zehn Texten zuordnen. In einem der Texte heißt es:
... Die Zahl seiner Etagen ist eine Primzahl. Wenn man von dieser ihre Quersumme subtrahiert, bleibt eine ohne Rest durch neun teilbare Zahl übrig.
Der letzte Satz ist schon eine tolle Hilfe. Er gilt nicht nur für jede Primzahl, sondern überhaupt für jede beliebige natürliche Zahl, was man aus der Teilbarkeitsregel der Zahl 9 leicht ableiten kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2014 um 07.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26601
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Die Medien haben sich darauf geeinigt, von "Terrorgruppen" zu sprechen, ob im Irak oder in Mali und Nigeria usw. Man erfährt nicht, wie groß die Gruppen sind und wieviel Rückhalt sie in der Bevölkerung haben. So überrascht einen dann immer wieder, wie leicht sie anscheinend ganze Regionen erobern.
Die Stärke der irakischen Armee wurde seinerzeit ins Phantastische hochgelogen ("viertstärkste Armee der Welt"). Sie löste sich in Luft auf und scheint immer noch nicht wieder zu existieren. Irgend etwas stimmt mit unseren Medien nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2014 um 07.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26602
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Die Überreste einer Explosion vor 3700 Jahren liefern Astronomen wertvolle Erkenntnisse über Entstehung und Zerfall von Sternen. (...) Zu sehen ist eine gewaltige, zehn Lichtjahre messende Schockwelle, die sich in 7000 Lichtjahren Entfernung von der Erde durch den Weltraum wälzt. (...) Um die Explosion selbst sehen zu können, hätte man vor 3700 Jahren in den dunklen Nachthimmel blicken müssen. (Spiegel online 25.8.14)
Da hätte man nicht viel gesehen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.08.2014 um 15.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26603
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Der terminologische Unterschied ist schnell erklärt: Aus einer Terrorgruppe wird eine Terrormiliz, sobald sie sich japanische Pickups und russische Sturmgewehre zulegt.
Übrigens schreibt die F.A.Z. Yeziden, was zwar sinnlos ist, aber wohl die eigene vermeintliche Unabhängigkeit unter Beweis stellen soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.08.2014 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26622
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Demnach war mehr als jede siebte der gut 35.000 entnommenen Lebensmittelproben zu beanstanden (4730). (HA 29.8.14)
Also vielleicht sogar jede achte?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.09.2014 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26654
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Schwere Pilzvergiftungen nehmen in Deutschland zu (welt.de 3.9.14)
Man könnte meinen, daß die Bevölkerung im Begriff ist, von Giftpilzen dahingerafft zu werden, aber:
Von den bundesweit 34 Fällen, die bei der DAK-Gesundheit erfasst wurden, entfielen neun auf Bayern, vier weniger als im Vorjahr. In Niedersachsen landeten 2013 sechs Pilzsammler im Krankenhaus, vier mehr als 2012. In Nordrhein-Westfalen mussten 2013 vier Pilzvergiftung stationär behandelt werden. 2012 gab es dort noch keine Fälle.
Die wenigen Fälle werden auch auf Prozent hochgerechnet, wodurch sie etwas ansehnlicher wirken.
Übrigens gibt es, wie ich in mehr als sechzigjähriger Sammelei feststellen mußte, immer weniger (eßbare) Pilze in den Wäldern. Mich wundert es manchmal, daß meine Lieben mir blind vertrauen, wenn ich ihnen selbstgesammelte Mischpilze vorsetze. Ich würde keinem Pilzgericht von Freunden trauen. Gerade die gräßlichen Knollenblätterpilze haben sich stark vermehrt, und wie leicht gerät einer in den Korb, außer wenn ich selbst ihn fülle!
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 04.09.2014 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26658
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Die Zahl der Pilsvergiftungen dürfte erheblich höher liegen und ein ernsthafteres Problem darstellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26697
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Ich habe schon erwogen, nicht mehr an Wahlen teilzunehmen, weil ich keine Partei wählen kann, die z. B. so etwas Absurdes und Ungerechtes wie Fernsehgebühren von Nichtfernsehteilnehmern (sogar Fernsehhassern) beschließt (oder die Trennung von Kirche und Staat hintertreibt, um ein weiteres Beispiel zu nennen). Ich würde das die Parteien gern bei der Wahlkampfkostenerstattung spüren lassen,. aber sie haben vorgesorgt. Sie teilen sich den Gesamtkuchen proportional auf.. Daran ändert die Wahlbeteiligung nichts, solange sie nicht auf ein utopisches Tief sinkt.
Da wir keine Wahlpflicht haben, würde hier im Dorf eine Menge Leute erfahren, daß ich nicht an der Wahl teilgenommen habe.
Es bleibt mir also nur, zur Wahl zu gehen und einen Wahlschein voller Beschimpfungen abzugeben...
(Übrigens ist mir bekannt, daß die AfD die Rundfunkfinanzierung ablehnt.)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 10.09.2014 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26698
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Ich nehme schon seit langem nicht mehr an Wahlen teil! Letztlich bestätigt man mit seiner Teilnahme nur das System.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.09.2014 um 14.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26699
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Als Kind wohnte ich in einem Bauerndorf, in dem jeder wußte, von wem die einzige Stimme für die Kommunisten kam. Das nennt man wohl soziale Kontrolle.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 10.09.2014 um 14.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26700
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Genau so von mir praktiziert, lieber Herr Ickler.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 14.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26701
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Hat man sich schweren Herzens für eine Partei entschieden, fühlt man sich nachher genötigt, alles oder ziemlich viel gut zu finden, was diese Partei tut. Zuerst geniert man sich nur, und es muß schon einiges zusammengekommen, bis man wieder auf Distanz geht. Die Freiheit des Urteils ist jedenfalls nicht mehr gegeben, wenn man sich die "Narrenkappe der Parteilichkeit" (Goethe) übergezogen hat.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 10.09.2014 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26703
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Soweit kommt's noch, daß ich mir die Ansichten einer Partei zu eigen mache, nur weil ich sie gewählt habe. Ich kreuze ohnehin nicht die Bande an, die mir am besten gefällt, sondern die, die mir am wenigsten mißfällt.
Ich habe bislang an jeder Wahl teilgenommen und werde das weiterhin tun. Sicher bestätige ich damit das System; ich halte es auch bei allen Unzulänglichkeiten, Fehlern und wer weiß was noch für das beste, das wir je hatten und realistischerweise haben können.
Den Wahlschein mit Beschimpfungen vollzuschmieren, soll wohl ein Scherz sein; reichlich kindisch. Und dadurch, daß die Wahlhelfer den Bogen ungerührt auf den Haufen "ungültig" legen, auch völlig wirkungslos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 21.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26704
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Ja, das war ein Scherz, das haben Sie messerscharf erkannt. Aber daß man Dinge, für die man sich entschieden hat, anschließend signifikant besser beurteilt, ist eine bewiesene Tatsache. Die Werbepsychologie weiß es längst.
Im übrigen legen Sie sich ja offensichtlich auch eine Strategie zurecht, aber ob es die richtige ist, kann niemand sagen.
Auch ich habe bisher an jeder Wahl teilgenommen, rund fünfzig Jahre lang also, aber es fällt mir immer schwerer zu sagen, welche Partei mir am wenigsten mißfällt. Etliche Jahre habe ich selbst für eine Partei gearbeitet, war Kreisvorsitzender und Landtagskandidat... Wegen der Rechtschreibreform habe ich mit zahlreichen Abgeordneten gesprochen, von allen Parteien, bin deswegen nach Bonn, Kiel, Hannover und anderswohin gereist, und das hat mir noch mehr Einblicke gegeben als die eigene Parteiarbeit.
Durch Teilnahme an Wahlen legitimiert man nicht so sehr das System als diejenigen, die es zur Zeit ausfüllen. Nichtwählen delegitimiert also auch nicht das System, sondern die Vertreter. Daher meine Ansicht, daß Nichtwählen durchaus eine Option ist.
Übrigens erfahren die Hunderttausende von Wahlhelfern, zu denen ich auch lange Zeit gehörte, zwangsläufig einiges über die Wähler, ihre Nachbarn.
Gerade heute, als ich wie jeden Tag an der Wohnung des bayerischen Innenministers vorbeiradelte, fiel mir wieder das fast einstündige Gespräch ein, das ich mit ihm (Ritter vom Heiligen Grab) über die Rechtschreibreform führte, nachdem er meine Bücher zum Thema erhalten hatte. Wie konnte ich überhaupt glauben, daß sachliche Argumente bei solchen Leuten etwas bewirken! Je sachlicher, desto wirkungsloser, das versteht sich doch von selbst. Sachliche Argumente werden an einen untergeordneten Sach-Bearbeiter weitergeleitet, der sie dann entsorgt. Nur drohende Skandale bewirken etwas.
Söder wiederum steht im Verdacht, die mittelfränkische Junge Union in Sachen Rechtschreibreform auf Vordermann gebracht zu haben.
So könnte ich fortfahren. Die Opposition kann ich aber auch nicht wählen, weil es sie in Bayern praktisch nicht gibt. Lesen Sie mal das Protokoll der Landtagssitzung vom 27.10.1995 nach, als über die Rechtschreibreform debattiert wurde (nach der Regierungserklärung Zehetmairs). Nun, welche Partei ist das kleinere Übel?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.09.2014 um 22.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26705
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Eigentlich machen es die Regierenden den unzufriedenen Wählern leicht, indem sie lautstark und wiederholt diejenigen Parteien benennen, die sie am wenigsten leiden können und mit denen sie niemals zusammenarbeiten würden. Je mehr die Denkzettel-Wähler nach der Wahl beschimpft werden, umso mehr haben sie ihr Ziel erreicht.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 12.09.2014 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26714
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Zu #26703
So gehen eben die Ansichten auseinander. „Kindisch“ kann da überzogen sein.
Ich habe vor einigen Jahrzehnten eine große Wahl in einer großen Kommune komplett durchorganisiert bis zum Endergebnis.
Ganz so achtlos hat man die Ungültigen nicht auf den Haufen geworfen. Beim Auszählen stehen ja immerhin die aufgeregten Vertreter der gewählt werden Wollenden beieinander, beäugen sich, nichts soll ihnen verborgen bleiben. Jeder Zählende sieht jeden Stimmzettel. Interessant wird’s, wenn der Hieb eines Schmierfinken auf den Konkurrenten erfolgt: Häme. Das bleibt auch nicht im Klassenzimmer, dem Wahllokal.
Natürlich gibt es seriösere Methoden. Man schreibt Abgeordnete an. Von mir nicht selten praktiziert.
Gefällt diesem Ihr Brief, bekommen Sie eine Antwort, mißfällt er ihm, eben nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2014 um 10.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26716
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Beschimpfungen habe ich auf Wahlzetteln selten gefunden, Gesamtdurchstreichungen schon häufiger, leere Stimmzettel am häufigsten.
Übrigens weiß ich nicht, wie es jetzt in unserer Gemeinde gehandhabt wird, aber vor einigen Jahren mußten wir halbelektronisch auszählen. Das dauerte mit Einweisung und Fehlerbehebung doppelt so lange wie sonst, wir haben auch den Montag noch dazunehmen müssen. Und das bei einer Gemeinde von 2000 Einwohnern!
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 12.09.2014 um 11.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26719
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Ich hatte damals diese Wahl mithilfe einer ADREMA (Adressenmaschine) organisiert, einer gewissen mechanischen Vorstufe des Computers.
Das lief so gut, daß das vorläufige Wahlergebnis schon um 19:00 im Radio war.
"Beschimpfungen" waren sicherlich vor so langer Zeit eher selten, erweckten gleichwohl Aufmerksamkeit. Die Wähler waren ja noch brav und wählten das, was man ihnen sagte.
Heute ist es anders. Wähler sind häufig Wechselwähler geworden.
Die Parteienverdrossenheit spielt eine Rolle.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.09.2014 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26720
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Mir hat mal jemand erklärt, daß ungültige Stimmzettel sehr wohl einen großen Effekt haben: Jede Partei bekommt für jeden Wähler eine Wahlkampfkostenrückerstattung (bin nicht sicher, ob das wirklich so heißt, habe mich da nie näher damit beschäftigt). Wenn jemand also ungültig wählt, bekommt keine der Parteien was.
Auch wenn Beschimpfungen auf Wahlscheinen ''kindisch'' sind, so haben sie doch den großen Vorteil, daß der Wähler hier die Politiker mal beleidigen kann, ohne dafür gerichtlich belangt werden zu können, denn würde er gerichtlich belangt, wäre das der Beweis dafür, daß die Wahl nicht geheim war. Dann müßte das Ganze u. U. wiederholt werden. Wenn ich nicht aus anderen Gründen was gegen Wahlen hätte, so wäre das zumindest mal ein großer Spaß, insbesondere wenn die Beschimpfungen dann nach der Wahl anonym die Runde machen. Natürlich sollte man aufpassen, daß nicht von der Art der Beschimpfung auf den Wähler geschlossen werden kann.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.09.2014 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26721
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Bei der Abgabe eines leeren Stimmzettels hätte ich Angst, daß der erste Auszähler dann heimlich doch noch ein Kreuzchen draufmacht, und das wäre dann mit Sicherheit an der falschen Stelle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2014 um 11.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26722
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Was die Wahlkampfkostenerstattung betrifft, so habe ich schon angedeutet, daß die Parteienfinanzierung insgesamt es sehr schwer macht, hier etwas abzuziehen; die Parteien bekommen also ihr Geld.
Die Möglichkeit der Wahlfälschung durch Wahlhelfer ist sehr gering, das Risiko für den Fälscher sehr hoch. Man sitzt an großen Tischen, jeder ist für jeden sichtbar, und es gibt auch "Publikum" (es könnte mehr sein!), das den Helfern auf die Finger sieht. Man könnte auch anordnen, daß keinerlei Schreibgerät herumliegt (außer beim Schriftführer, der aber die Wahlzettel nicht in die Hand bekommt).
Ich kann nur empfehlen, sich wenigstens als Zuschauer mal zu beteiligen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2014 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26735
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Ein ungenaues Wissen kann auch richtig sein. In einer Untersuchung stellte er die Frage: „Welche Stadt hat mehr Einwohner: San Diego oder San Antonio?“ einmal deutschen, einmal US-amerikanischen Studenten. Das überraschende Ergebnis: die deutschen Studenten konnten die Frage öfter richtig beantworten (San Diego), weil sie von der anderen Stadt im Gegensatz zu ihren Kollegen noch nie gehört hatten. Er geht davon aus, dass teilweise uninformierte Entscheidungen auf unbewussten Faustregeln basieren, im vorliegenden Fall: Die bekannte Stadt ist wahrscheinlich auch die größere. – und dies führt häufig zum Erfolg. (Wikipedia über Gerd Gigerenzer)
San Diego hat inzwischen weniger Einwohner als San Antonio, und beide hatten schon seit Jahren ungefähr gleich viele. Das Beispiel ist also nicht gut gewählt. Hat man den Versuch auch mit San Francisco und Jacksonville oder Phoenix gemacht? Als Knabe war ich überrascht, daß das berühmte San Francisco gar nicht so groß ist. Auch Frankfurt "enttäuscht" und wird sicher von Ausländern, die es nur dem Namen nach kennen, als größer eingeschätzt.
In China gibt es rund 100 Städte mit mehr als 5 Mill. Einwohnern. Von den meisten hat man nie etwas gehört; diese werden wahrscheinlich unterschätzt. Was ist größer, Tsingtau (Qingdao) oder Chengdu?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2014 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26739
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Dazu passend:
Das Militär hat gezielt die Dämme des Flusses Chenab durchbrochen, um die historische Stadt Multan vor den Fluten zu retten. Die Stadt hat rund zehn Millionen Einwohner. (Spiegel online 13.9.14)
Multan hat 1,6 Mill. Einwohner. Vielleicht wirkt sich hier die traditionelle indische Zahlenvöllerei aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 08.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26749
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Die Sache mit der Werbepsychologie hatte ich hier schon mal erwähnt: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#25994
Mein Beispiel war die Küchenmaschine "Thermomix". Gerade sehe ich, daß sie es in die Nachrichtenseiten geschafft hat, weil ein verbessertes Modell angeboten wird. Viele Kunden ärgern sich darüber, daß sie erst vor kurzem das bisherige Modell gekauft haben usw.
Der missionarische Ton zahlreicher Leserbriefe fällt immer noch auf. Ob das mit der Direktvertrieb-Methode zusammenhängt? Man ist nicht einfach in ein Geschäft gegangen, um unter zwanzig Küchenmaschinen eine auszusuchen wie bei "Saturn" oder so, sondern hat den Vertreter im Wohnzimmer gehabt und dann "aus Überzeugung" gekauft.
Es erinnert ein wenig an die "tiefe" Frömmigkeit in Ländern mit strikter Trennung von Staat und Kirche.
(Viele Leserinnen betonen, daß sie die Zeit, die sonst für das lästige Kochen draufgeht, dank Thermomix nun sinnvoller verwenden können. Ich bin da skeptisch, wie immer, wenn von Zeitersparnis und sinnvollerer Tätigkeit die Rede ist. Außerdem glaube ich den Berechnungen nicht, was den wirklichen Umfang der Küchenarbeit betrifft. Hausfrauen können bekanntlich nicht rechnen.)
Sämtliche modernen Gerätschaften zusammen müßten uns soviel Zeit sparen, daß wir fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben. Warum ist das nicht so?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 14.09.2014 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26750
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"Sämtliche modernen Gerätschaften zusammen müßten uns soviel Zeit sparen, daß wir fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben. Warum ist das nicht so?": Als in den 70er Jahren Futurologie (Futures Studies) auch bei uns am College in war, wurden wir von begeisterten Gastrednern belehrt, daß wegen der Entwicklung der Technologie Ende des Jahrhunderts die zum Lebensunterhalt nötige Arbeitszeit auf nur zwei Stunden am Tag sinken werde und wir uns also ernsthaft Gedanken machen müßten, wie die viele neue freie Zeit vernünftig zu verbringen wäre. Diese Gedanken haben wir uns offenbar nicht so richtig gemacht, denn auch nach vier Jahrzehnten können wir Icklers Frage nicht so recht beantworten. Aber ich kenne wenigstens ein paar, die fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 10.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26751
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Je leichter die Recherche durch das Internet geworden ist, desto mehr Zeit bleibt uns - für die Recherche durch das Internet. Ich kenne Menschen, die nur noch recherchieren und sich vom Zweck der Recherche jeden Tag weiter entfernen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26752
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Ich habe noch nicht selbst an Tupperware- und Thermomix-Encounters teilgenommen, sondern kenne sie nur aus Berichten anderer. Sie scheinen sprach- und kommunikationswissenschaftlich noch wenig untersucht zu sein. Die Ähnlichkeit mit religiösen Sekten ist kaum zu bestreiten. Der missionarische Impuls wird weitergetragen, er gehört einfach dazu, daher die Beredsamkeit der Käufer: Kaufen heißt Proselyten machen. Erst wenn viele Tausende diese Geräte besitzen, fühlt man sich auf der richtigen Seite.
Anders die Einzelbettelei. Es ist schwer, an der Haustür jemanden abzuweisen, der für einen guten Zweck sammelt. Man kann schlecht sagen: Für Kinder in Not spende ich nichts.
Das Mütterchen aus demselben Dorf, das für die Caritas sammelt, legt die Spendenliste vor, auf der ohne Rücksicht auf den Datenschutz gleich zu erkennen ist, wieviel die Nachbarn gespendet haben: 20 Euro, 10 Euro oder – sieh da! - nur 2 Euro. Ich habe mich erst vor wenigen Jahren dazu durchgerungen, auch die Caritas-Sammlerin abzuweisen, und habe immer noch ein schlechtes Gefühl dabei. Je größer eine Organisation, je mehr gutwillige Helfer sie also an der Basis beschäftigt oder zu Fördermitgliedern macht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß nach Bezahlung der Drücker und der eigenen Angestellten bis hinauf zum dicken Präsidenten noch etwas bei den Bedürftigen ankommt. (Weshalb ich aus sämtlichen wohltätigen Organisationen ausgetreten bin.) Sagt man möglichst unpersönlich, daß man grundsätzlich an der Haustür kein Geld spendet, weiß der Sammler Rat: er nehme ohnehin kein Bargeld, man brauche bloß zu unterschreiben, mit Widerrufsrecht selbstverständlich. Das Rote Kreuz gibt außerdem zu bedenken: „Haben Sie bedacht, daß Sie selbst einmal in die Situation kommen könnten (usw.)?“ Also wie der ADAC. Wenn ich den Lästling losgeworden bin, muß ich manchmal mitanhören, wie nebenan eine Nachbarin bearbeitet wird, und bin versucht, der einsamen Frau beizuspringen, die sich als viel weniger widerstandsfähig erweist.
Gegenüber der Werbung per E-Mail usw. hat die Bettelei an der Haustür auch etwas Archaisches und gewissermaßen Ehrliches, bis hinunter zum Pappschild der rumänischen Bandenmitglieder, die Habitus und Stimme professionell auf den (hierzulande allerdings wenig ansprechenden) Jammerton gestimmt haben. Da wird es dann richtig interkulturell.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2014 um 05.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26754
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dpa rechnet vor:
Zwei Wahlen - und noch nicht mal fünf Prozent zusammen. Die wenigen Liberalen, die am Sonntag im Thomas-Dehler-Haus für die Fernsehkameras ihr enttäuschtes Gesicht hinhalten, sind Prügel gewohnt.
Aber laut Hochrechnungen 2,4 Prozent in Thüringen, 1,4 Prozent in Brandenburg? Das tut richtig weh.
Hätte die FDP in 16 Bundesländern jeweils 3 % errungen, wäre sie nach dpa-Rechenkunst mit 48 % stärkste Partei in Deutschland.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 15.09.2014 um 05.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26755
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Zu diesen Rechenkünsten fällt mir schon wieder etwas ein, das reif fürs Kabarett wäre.
Als wir noch alle VW Käfer fuhren und es noch nicht die heutigen modernen Prüfstellen des ADAC gab, stand ab und zu am Mainzer Rheinufer eine mobile Prüfstelle. Dort konnte man sein Auto prüfen lassen. Mein Kollege fuhr also hin, der Mensch dort hielt in jedes der beiden Auspuffrohre eine Sonde, die einen Wert anzeigte. Den las der Kollege auch ab.
Dann bekam er einen Wisch in die Hand. Zu seinem Erstaunen war der Wert verdoppelt. Auf Frage erhielt er zur Antwort: sie haben ja auch zwei Auspuffrohre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2014 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26762
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Ich möchte keinesfalls so verstanden werden, als lehnte ich die Teilnahme an Wahlen ab. Ich selbst werde auch wählen, wenn ich es für richtig halte (wie bisher ausnahmslos). Aber es freut mich, daß Matthias Heine, mit dem ich sonst meistens überhaupt nicht übereinstimme, in der WamS und zwei Leser in der FAZ gut und klar dargelegt haben, warum unter gewissen Umständen Nichtwählen keineswegs verwerflich und auch kein Zeichen von Gleichgültigkeit ist.
Ja, wir haben das in der Schule anders gelernt, aber nun sind wir ja erwachsen und können uns die Sache anders zurechtlegen. Und damit will ich das Thema, was mich betrifft, abschließen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2014 um 10.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26771
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Mein ganzes Leben lang wollte ich wie Gary Cooper sein, und dann so etwas: Ein Quiz (http://www.destinationhollywood.com/movies/highnoon/triviatest_content.shtml) verlangt nicht nur von mir, Fred Zinnermann (!) als Regisseur zu identifizieren, sondern will, daß die Frage 6:
Who actually ends up killing the leader of the Miller Gang?
a) Will Kane
b) Kane's Wife
c) Kane's Deputy
mit b beantwortet wird!
Grace Kelly sah nicht nur gut aus, sondern hat am Ende auch alles richtig gemacht. Allerdings habe ich mir den Film jetzt ein paarmal wegen Tiomkins genialer Musik angesehen. Der Unterschied zu zeitgenössischen Filmen ist deutlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2014 um 06.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26838
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"Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums lässt demnach deutlich die Wahrscheinlichkeit steigen, mit jemandem aus einem anderen Land zusammenzukommen." (tagesspiegel.de 23.9.14 über das Erasmus-Programm)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2014 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26918
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Wie im vorigen Jahr (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24169) führen die Medien ihre regierungsamtlichen Rechenkünste vor:
Mauerfall und friedliche Revolution - 25 Jahre ist das jetzt her. (Spiegel online 3.10.14)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.10.2014 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26927
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Durch die Medien geht ein Bericht über sehr aufwendige Genanalysen, mit denen die "wundersame Wanderung der Monarchfalter" erforscht worden sei. Man hat herausgefunden, daß die seßhaften Varietäten andere Flugmuskeln ausgebildet haben als die wandernden. Über die Wanderung selbst, die Orientierung also und damit die traditonell am meisten interessierende Frage, ist nichts dabei herausgekommen. Das Ganze ist wieder mal ein Nichtereignis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2014 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
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„Thought-experiments are no more experiments than monopoly-money is money.“ (Peter Hacker)
Es gibt noch mehr Autoren, die sich gegen "Gedankenexperimente" ausgesprochen haben. Nun werden unter diesem Stichwort zahlreiche Gedankenexperimente aus der Wissenschaftsgeschichte angeführt, u. a. das Einsteinsche, das zur Speziellen Relativitätstheorie führte.
"Die SRT ist durch einige klassische Experimente wie das Michelson-Morley-Experiment oder das Kennedy-Thorndike-Experiment sowie durch eine Vielzahl moderner Tests bestätigt."
Ich weiß nicht mehr genau, wie es sich damit verhielt, aber das Michelson-Morley-Experiment war doch erheblich früher als Einsteins Überlegungen und ist in diese bereits eingegangen, oder? Hätte Einstein sein Gedankenexperiment überhaupt erfolgreich anstellen können, wenn ihm nicht die empirische Tatsache der konstanten Lichtgeschwindigkeit bekannt gewesen wäre?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.10.2014 um 18.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26962
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Ich finde den Satz von P. Hacker recht treffend.
Aber das Wort wird allgemein verstanden und oft benutzt, wie die "erneuerbaren Energien". Man muß es akzeptieren, wer es nicht mag, braucht es ja nicht selbst zu verwenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2014 um 07.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26968
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Einverstanden. Mir ging es diesmal auch nicht um Kritik des Sprachgebrauchs (ich habe das Wort ja auch schon verwendet, sogar auf diesen Seiten), sondern um die Sache selbst, philosophisch. Besonders bedenklich kommen mir Überlegungen vor wie diese: Stellen wir uns Menschen vor, die nur Verstand, aber kein Gefühl hätten... Oder eben, wie anderswo apostrophiert: eine "reine" Liebe ohne Beimischung von Begierde... Kann man auch nur in Gedanken die Liebe aus dem Funktionskreis der Fortpflanzung (Geschlechtsverkehr plus Brutpflege) herauslösen? Schopenhauer würde lachen oder wenigstens grinsen.
Kann man hypothetisch Umstände ersinnen, die es unmöglich machen würden, überhaupt etwas zu ersinnen?
Ein Beispiel: Angenommen, es gäbe keine Reibung. Aber dann wäre die gesamte Physik eine andere, und wenn man es zu Ende denkt, wäre es in einer solchen Anderswelt nicht einmal möglich anzunehmen, es gebe keine Reibung.
(Ich spiele natürlich auf die Einleitung zur Kritik der reinen Vernunft an.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2014 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27114
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Der Fotograf Alfred Wertheimer ist gestorben; berühmt durch die frühen Elvis-Bilder. Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Presleys Witwe Priscilla soll vor kurzem noch gesagt haben, dass kein Fotograf ihrem verstorbenen Mann jemals so nahe kam wie Wertheimer.
In den englischen Medien heißt es korrekt ex-wife, denn das Paar war schon lange geschieden, als Presley starb. Im Deutschen scheint es kein passendes Wort für solche Verhältnisse zu geben.
Priscilla lebt allerdings gewissermaßen davon, Presleys "Witwe" zu sein, wobei sie ihren Status als Vormund der gemeinsamen Tochter geschickt zu nutzen wußte und weiß.
(Wertheimer war übrigens im August noch topfit, meine Frau hat sich mit ihm unterhalten. Er erzählte auch noch einmal die Anekdote, wie die Unbekannte auf seinem "Kiss"-Foto 2011 endlich identifiziert wurde: Viele Frauen hatten sich gemeldet, bestanden aber die Prüfungsfrage nach ihrer Körpergröße nicht. Nur Wertheimer selbst wußte, daß die kleine Person eine Treppenstufe höher stand als Elvis... Frau Gray bestätigt die Geschichte; ihr Mann hatte sie gedrängt, sich zu outen.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.10.2014 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27115
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Darüber, daß Presley verstorben ist, sagt ex-wife natürlich nichts aus. Der Ausdruck ist salopper als geschiedene Frau, aber im Prinzip auch nichts anderes.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.10.2014 um 21.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27205
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Banken müssen Gebühren noch nach zehn Jahren zurückzahlen
... Der Bundesgerichtshof urteilte am Dienstag in Karlsruhe, dass diese Ansprüche erst nach zehn Jahren – und nicht, wie die Geldinstitute meinten, schon nach drei Jahren – verjährt seien.
(FAZ, 29.10.2014, S. 16)
Was ist denn nun nach zehn Jahren – verjährt oder zurückzahlen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2014 um 12.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27228
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„Notwendig sei demnach die Reduzierung des Ausstoßes der Treibhausgase um 40 bis 70 Prozent zwischen 2010 und 2050 und auf mindestens Null bis 2100.“ (SZ 3.11.14)
Mindestens Null? Fangen wir 2100 damit an, die Treibhausgase wieder einzusaugen?
Ein Foto zeigt die üblichen Kühltürme, die kondensierenden Wasserdampf ausstoßen, gegen das Licht ein furchterregender Anblick, aber völlig harmlos, denn das Wasser würde sowieso verdunsten.
Der Leser wird mit den immergleichen Zahlen erschlagen: 800 Experten haben 30.000 wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet. Ein Funktionär sagt, der Klimawandel passiere schneller als erwartet – was ja wieder einmal heißt, daß die Berechnungen falsch waren, nur eben in der korrekten Richtung: Es ist alles schlimmer als gedacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2014 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27386
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Wenn man Eschers unmögliche Gebäude anschaut, erlebt man einen leichten Schwindel. Das gibt es auch bei Texten (unter "Delirium" habe ich einige Fundstücke zitiert).
Wie ist der Indikativ in folgendem Buchtitel zu beurteilen?
Leben – als ob es Gott gibt (Heinz Zahrnt)
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, wie beliebt Zahrnts Bücher einmal waren und wie vergessen sie heute sind (das genannte gibt es für 1 Cent bei Amazon).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2014 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27391
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Umgekehrt kann auch der Konjunktiv wie ein Vexierbild wirken. Ich habe schon anderswo ("Musil") den komischen Vers von Wilhelm Busch über den Maikäfer erwähnt, der so kraß um des Reimes willen geschrieben ist. Aber was machen wir denn mit Goethe?
Nun weiß man erst, was Rosenknospe sei,
Jetzt, da die Rosenzeit vorbei;
Ein Spätling noch am Stocke glänzt
Und ganz allein die Blumenwelt ergänzt.
Es schwingt wohl mit, daß nun der Zweifel oder die Unwissenheit behoben ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 20.11.2014 um 11.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27393
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wissen, was es sey (sic) ist ganz normales Schriftdeutsch des 18. Jahrhunderts, also nicht notwendigerweise um des Reimes willen so formuliert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 07.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27423
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Unter den 13 Argumenten, die ein amerikanischer Psychiater gegen das voreheliche Zusammenleben vorträgt, ist auch dieses:
"Je länger Paare vor der Eheschließung unverheiratet zusammengelebt hatten, desto wahrscheinlicher ist es, dass es in der folgenden Ehe zu überhitzten Streitigkeiten, zu Schlägen und zum Werfen von Gegenständen kommt. Je länger die Paare unverheiratet zusammengelebt hatten, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit an."
Der zweite Satz wiederholt nur, was der erste schon aussagt. Vielleicht ist gemeint: "desto mehr Gegenstände werden geworfen"?
Man muß auch bedenken, daß das Werfen von Gegenständen kulturabhängig ist. Manche Leute sind so arm, daß sie gar nichts zum Werfen haben, andere haben das Werfen erst aus Fernsehserien gelernt und glauben nun, sie müßten werfen. Insgesamt eine eher windige Untersuchung.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 24.11.2014 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27424
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Was früher die Moralprediger waren sind heute die Psychologen und Psychiater, letztere haben es nur leichter, viel Geld zu machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 13.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27425
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Natürlich gibt es zu jedem der 13 Argumente eine Quellenangabe. Bei der Unzahl von (angehenden) Soziologen und Psychologen müssen täglich Hunderte von "Untersuchungen" angefertigt werden. Gestern machte mich ein Freund auf die etwas zurückliegende Forschung aufmerksam, wonach die Hälfte der Männer, aber nur ein Viertel der Frauen auf dem Klo lesen. (Rossini soll auf dem Örtchen die Ouvertüren zu seinen erfolgreichsten Opern komponiert haben, während die ungeduldigen Musiker vor der Tür standen, weil sie bis zum Abend ja noch übern mußten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 15.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27427
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Zu #27393:
Üblicher war der Indikativ, aber Hermann Paul sagt mit Recht:
„Sogar nach wissen erscheint der Konj. nicht selten: (...) daß ich schon nicht mehr weiß, daß jenes Büchelchen gedruckt sey Goe, Br. 28, 320, 6“ (Paul: Dt. Gr. IV:296)
Man müßte die Verwendungstypen genauer untersuchen. Im Zitat ist das Wissen negiert, was schon mal die Verhältnisse ändert. Konnte Goethe auf den Zwischenkieferknochen zeigen und fragen: Wissen Sie, was das sei? oder sagen Ich weiß, was das sei?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.11.2014 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27428
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»O! Paulus wußte, was das sey: Jesus Christus ist zur Rechten Gottes und vertritt uns!« (W[ilhelm] F[riedrich] Besser: Bibelstunden, Bd. 7, Halle 1861, S. 712)
Negation ist also nicht notwendig im Spiel. Vielleicht schon eher das gehobene Register.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 17.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27429
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Die Bemerkung zur Negation war auch nur auf das eine Beispiel gemünzt. Paul bringt ja auch noch mehr Beispiele, ohne Negation.
Auch heute noch können eigentlich faktive Verben in nichtfaktivem Sinn gebraucht werden.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 25.11.2014 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27434
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So lernt ich traurig den verzicht:
Kein ding sei wo das wort gebricht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.11.2014 um 15.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27435
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Das würde ich so umschreiben: "Ich mußte mich belehren lassen, daß kein Ding sei, wo das Wort fehlt." (Oder so ähnlich.) Jedenfalls keine faktive Aussage, daher bereitet der Konjunktiv keine Probleme.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.11.2014 um 18.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27452
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"Umschreiben" kann man allerdings auf vielfältige Weise. Das erinnert mich etwas an die Gedichtinterpretationen unseligen Andenkens. In dem ganzen Gedicht ist von "Belehrung" keine Rede. Mir kommt der Schlußsatz des Gedichts jedenfalls ziemlich apodiktisch vor.
Was wären denn eindeutige Kriterien für "faktive" Aussagen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2014 um 02.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27453
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Nun, ich hatte nicht die Absicht, das Gedicht zu interpretieren oder auch nur eine Zeile adäquat zu umschreiben, sondern mein Versuch diente nur der grammatischen Erläuterung. Und "sich belehren lassen müssen" scheint mir – für diesen Zweck – nicht so weit von "lernen" entfernt. Faktivität ist eine grammatische Eigenschaft von Verben (und Verbalabstrakta) und hat nichts mit Apodiktizität von Aussagen zu tun. Ich mußte, um meinen Punkt klarzumachen, die beiden Zeilen in eine deutlichere hypotaktische Beziehung bringen als im Original.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2014 um 13.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27487
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Der VCD hat herausfinden lassen, daß Fernbusse billiger, aber langsamer als die Bahn sind.
Außerdem kam heraus, daß die Hälfte aller Fernbusse mehr als sechs Minuten Verspätung hatte.
Insgesamt hat die Bahn mit leichtem Vorsprung die beste Bilanz, ökologische Gesichtspunkte eingerechnet. Da die Untersuchung vom VCD veranlaßt wurde, ist das Ergebnis tautologisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2014 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27501
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Die Deutsche Bahn übertrifft sich wieder mal mit Kundenwerbung durch das Hin und Her wegen der BahnCard. Noch wüster treibt es die FAZ, die einen Kommentator "Weg mit der BahnCard" fordern läßt. Die Bahn verschleudere, wie er sagt, ihre Tickets zum halben Preis. Der FAZ.Mann fährt offenbar nie mit der Bahn, sonst wüßte er, daß die BahnCard 50, an die er hier denkt, 255 Euro kostet. Nimmt man die viel zahlreicheren Besitzer einer BahnCard 25 hinzu, gewähren die Kunden der Bahn einen zinslosen Kredit von mehr als einer halben Milliarde! Das muß erst mal wieder "reingefahren" werden, folglich ist die BahnCard ein treffliches Mittel der Kundenbindung. Man kann sie auch als Mengenrabatt - auf sehr hoch angesetzte Normalpreise - ansehen, wie auch anderswo üblich. In der Schweiz fährt man mit Halbtaxe usw. Nach der Logik des FAZ-Autofahrers müßte die Bahn ihre Preise verdoppeln, um mehr Kunden zu gewinnen...
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.12.2014 um 10.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27503
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Thiemo Heeg hat recht. Es ist kein Zufall, daß es keine RyanCard gibt. Kein normal wirtschaftendes Unternehmen wäre auf eine solche Tarifstruktur gekommen – so etwas gibt es nur beim Staatsbetrieb.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2014 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27568
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Alle Zeitungen drucken nun das "Unicef-Foto des Jahres 2014" ab. Meiner Ansicht nach eine Fälschung. Aus welcher himmlischen Lichtquelle ist denn der blonde Engel so gut von vorn ausgeleuchtet, wo doch sein Schatten ebenfalls nach vorn fällt? Wie paßt dieser Schatten denn zu den Beinchen, besonders dem hinteren? Die Schärfentiefe gibt auch zu denken, aber das mögen Fachleute beurteilen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.12.2014 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27585
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Die FAS schreibt heute auf Seite 1:
Stichproben der F.A.S. in mehreren Kommunen ergaben, dass mindestens sechs von zehntausend Bürgern ehrenamtlich für Flüchtlinge tätig sind. Hochgerechnet auf die 82 Millionen Einwohner Deutschlands, wären das knapp 50000 Menschen - dreimal so viele, wie zuletzt in Dresden auf die Straße gingen.
Einen so dummen Vergleich hatte ich der FAS bisher nicht zugetraut, die Einwohner Dresdens gegen die Einwohner der ganzen Bundesrepublik zu stellen.
Rechnen wir die 15000 Demonstranten der 530000 Einwohner Dresdens auf die 82 Millionen Einwohner Deutschlands hoch, dann ergibt das 2,3 Millionen aktive Gegner der gegenwärtigen Einwanderungspolitik. Und selbst wenn man in Betracht zieht, daß viele Demonstranten zugereist sind, selbst wenn nur die Hälfte der Demonstranten direkt aus Dresden kamen, dann wären das bundesweit immer noch über eine Million aktive Gegner bei knapp 50000 ehrenamtlichen Helfern.
Meint die FAS vielleicht, ihre Stichprobe sei repräsentativ, Dresden für Deutschland jedoch nicht? Wie auch immer, es dürfte sehr schwer sein, die Millionen Menschen der Bundesrepublik, die die aktuelle Einwanderungspolitik für falsch halten, auf unter 50000 herunterzurechnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2014 um 07.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27603
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Der heutige Google-Doodle enthält einen physikalischen Fehler: Die Zugleine des Schlittens müßte straff werden, wenn der Langläufer Schwung macht.
Manche werden das nicht bemerken, und das gehört zum großen Thema unserer Blindheit in naturwissenschaftlichen Dingen. Jeden wirklichen oder vermeintlichen Sprachschnitzer prangern selbst die Unbedarften an, aber Insekten mit vier Beinen oder Engel mit mächtigen Flügeln irgendwo an den Schulterblättern nehmen sie nicht als monströs wahr. Rien n'est beau que le vrai - davon sind wir noch weit entfernt. Eine Bildungsaufgabe für unsere Schulen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.12.2014 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27604
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Die Leine wird dadurch gespannt, daß der Schlitten der Fahrt einen größeren Widerstand entgegensetzt als der Skifahrer. Der Schlitten zieht von hinten. So ist, wenn der Fahrer Schwung holt, die Leine schon straff, sie kann nicht noch mehr gespannt werden, sondern beschleunigt im gleichen Moment auch den Schlitten. Da der Fahrer sofort durch seinen Schneewiderstand wieder gebremst wird, macht der Schlitten unmittelbar nach dem Stockschwung einen kleinen Ruck nach vorn, bevor auch er wieder gebremst wird und die Leine erneut spannt. Meiner Ansicht nach ist der minimale zeitliche Abstand zwischen Stockschwung und Leinenlockerung gut zu sehen. Das ist nicht schlecht gemacht und entspricht genau dem, wie es in der Realität aussehen würde.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.12.2014 um 18.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27605
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Beim Abschleppen eines Autos mittels Abschleppseil dürften ähnliche Effekte auftreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2014 um 22.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27606
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Sehen Sie das wirklich so? Ich nicht. Meine Wahrnehmung ist, daß das Seil genau in dem Augenblick durchhängt, in dem der Skifahrer beschleunigen müßte. Daher auch mein erster Eindruck, daß irgendwas nicht stimmt, bevor ich mir die Sache klargemacht hatte. Es war weniger das Seil als die Annäherung des Schlittens just nachdem der Fahrer die Stöcke in den Schnee gestoßen hat.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 25.12.2014 um 13.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27607
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Ein Verhalten, daß sich das Seil spannt und entspannt, kann eigentlich nur dann entstehen, wenn das Gewicht (Masse) des Schlittens einigermaßen kleiner ist als das des Schleppers.
In diesem Fall kann angenommen werden, daß die Reibung des größeren Schleppergewichtes mehr bremst als die des Schlittens. Daher wird sich das Seil (elastisch) spannen, bis die Geschwindigkeiten beider Körper gleich sind. Danach bremsen beide Körper reibungsbedingt ab, der Schlepper rascher als der Schlitten. Daher wird im Moment, wenn der Schlepper neu antaucht, das Seil durchhängend sein und danach je nach Elastizität einen mehr oder weniger starken Ruck auf den Schlepper ausüben, wenn dieser wieder antaucht und es sich wieder spannt.
Zur Abmilderung solcher Rucke haben Abschleppseile in der Mitte elatizitätsunterstützende Konstruktionen, um ein Reißen des Seils zu verhindern.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.12.2014 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27608
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»antauchen«?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.12.2014 um 01.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27609
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"Antauchen" verblüfft mich auch, sagt man das irgendwo für Schwung holen, anschieben?
Das leicht zeitversetzte Durchhängen der Leine ist zugegeben schwer zu sehen. Wenn man das bewegte Bild als gif-Datei herunterlädt und mit einem Videoprogramm (Quick Time o. a.) in Einzelbildern anzeigt, sieht man, daß die Leine gerade erst durchzuhängen beginnt, wenn die Skistöcke den hinteren Umkehrpunkt erreicht haben.
Im Idealfall entspricht aber der Anschieberuck bei gespannter Schnur einem elastischen Zusammenstoß, der Schlitten wird für einen Moment (bis die Reibung ihn wieder bremst) schneller als der Skifahrer, d.h. rein theoretisch und bei idealen Bedingungen müßte die Lockerung der Leine sofort im Moment des Abstoßens beginnen.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, daß der Schlitten bei leichter Bergabfahrt weniger stark vom Schnee gebremst wird als der Skifahrer und immer ein Stück aufholt und daß der Skifahrer beim Anschieben immer gerade das Seil spannt. So etwas meint sicher Prof. Ickler. Ich glaube, es ist eigentlich auch zuviel verlangt, bei so einer kleinen und nicht sehr genauen Darstellung womöglich mit der Stoppuhr die genauen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverhältnisse abzuleiten. Ich meine nur, so, wie es aussieht, sieht es für mich zumindest nicht grob verkehrt aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2014 um 04.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27610
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Wir sehen, was wir wissen, daher ja auch die optischen Täuschungen. Jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, daß einem der Schlitten, den man hinter sich herzieht, unangenehmerweise in die eigenen Haxn fährt.
Natürlich war meine "wissenschaftliche" Kritik am Doodle nicht so ernst gemeint, ich bewundere diese geniale Idee und ihre trefflichen Ausführungen weiterhin sehr.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 26.12.2014 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27613
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Schwung holen ist die Bewegung der Arme nach vorne mit den Stöcken in der Luft. Ab dem Moment, wo die Stöcke dann in den Schnee gesetzt werden, um per Krafteinleitung Vortrieb zu erzeugen, spricht man – zumindest südlich des Weißwurstäquators – von antauchen. Zu diesem Moment sollte das Seil noch durchhängend sein.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 26.12.2014 um 19.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27617
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Lieber Herr Riemer,
Ihr erster Beitrag zu diesem Thema scheint mir nicht ganz konsistent.
Sie nehmen nämlich an, daß die Kraft des Abstoßens durch den Fahrer instantan auf den Schlitten übertragen wird und dieser daher "im gleichen Moment" beschleunigt wird. Gleichzeitig scheinen Sie anzunehmen, daß der "Fahrer" zuerst gebremst wird und der Schlitten erst später. Das könnte doch nur dann eintreten, wenn der Schlitten erst mit leichter Verzögerung beschleunigt wird. Hier scheint mir ein Widerspruch zu bestehen.
Natürlich kann es eine instantane Kraftübertragung nicht geben. Wie lange die Verzögerung dauert, hängt aber von der Beschaffenheit des Seils ab, die wir nicht kennen. Ich glaube allerdings nicht, daß die Verzögerung so groß ist, daß der Fahrer in dieser Zeit durch die Reibung nennenswert gebremst wird.
Ferner wissen wir nicht, welche Kraft auf den Schlitten wirkt, denn die Kraftübertragung durch das Schleppseil wird sicherlich nicht ganz verlustfrei sein. Das wird wieder von der Beschaffenheit des Seils abhängen.
Ich vermute allerdings, daß man beide Effekte vernachlässigen kann.
Entscheidend dürften dann die Unterschiede zwischen den Massen und den Reibungskräften von Schlitten und Fahrer sein, die wir natürlich auch nicht kennen.
Wenn der Schlitten nennenswert leichter ist als der Fahrer und auf den Schlitten annähernd die gleiche Kraft des Abstoßens wie auf den Fahrer wirkt, würde der Schlitten stärker beschleunigen als der Fahrer, wodurch es tatsächlich zu einem vorübergehenden Durchhängen des Seils käme. Das hätte aber zusätzlich zur Voraussetzung, daß die größere Beschleunigung des Schlittens nicht durch dessen größere Reibungskraft, die Sie ja auch annehmen, kompensiert wird.
Fazit: Das hängt von soviel unbekannten Faktoren ab, daß man nicht wissen kann, was genau passiert. Die Darstellung des Google-Doodles ist aber wohl nicht notwendigerweise physikalisch unmöglich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.12.2014 um 21.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27619
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Das stimmt natürlich, lieber Herr Achenbach, es gibt eine Menge von Einflußgrößen. Wir können eigentlich nur über einen sehr vereinfachten, idealisierten Vorgang sprechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2015 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27721
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Abgesehen von der Forschung an der Role and Reference Grammar arbeitete Van Valin mit Daniel L. Everett, Universität Manchester zusammen an einem Projekt der Informationsstruktur und Syntax in Amazonassprachen. Er hat dabei die Indianersprachen Lakhota und Yatee Zapotec erforscht. (Wikipedia zu Robert Van Valin)
Dazu hätte er nicht an den Amazonas reisen müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2015 um 15.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27856
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Das "Handbuch der erklärenden Syntax" von Havers gibt es bei Amazon und bei ZVAB zu einem sehr mäßigen Preis. Schnell zuschlagen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2015 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27937
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Umfrage unter 10- bis 17-Jährigen: Kinder wollen ins Grundgesetz (Spiegel 25.1.15)
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat das herausgefunden. Angeblich wollen 73 Prozent der befragten 10- bis 17jährigen, daß die Kinderrechte (der UN) ins Grundgesetz aufgenommen werden, und stimmen darin mit Claudia Roth usw. überein. Sie wollen auch mehr Mitbestimmung in Kommune und Bundespolitik. Beklagt wird, daß nur ein Fünftel der Deutschen die UN-Kinderrechtskonvention kennt.
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Das ist alles sehr verdächtig. Welche Fragen haben solche Antworten suggeriert? Wer kennt einen Zehnjährigen, der in der Bundespolitik mitbestimmen möchte? Wissen die Kinder überhaupt, was das Grundgesetz ist und was hineingehört? Andererseits muß ich gestehen, daß ich die Kinderrechtskonvention nicht kenne und auch nicht kennen will. Wir haben unsere Kinder nach bestem Wissen und "nach Gefühl" aufgezogen, was soll da eine UN-Konvention ändern? Daß Deutschland diese Konvention nicht in Gesetzesform gegossen hat, wird anklagend vermerkt, aber welchen Sinn sollte das haben? Es kommt doch darauf an, wie die Kinder hierzulande wirklich dran sind. Da gibt es immer etwas zu verbessern, aber Grundgesetzartikel würden nicht helfen, auch nicht, wenn sie, wie gefordert, in der Grundschule beigebracht würden. Am Ende der zahlreichen Berichte liest man, worauf der Bericht wirklich hinauswill: die Behörden sollen leichter eingreifen können, auch gegen den Elternwillen. Es ist eben ein Kinderhilfswerk und kein Elternhilfswerk.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2015 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27951
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Hans Werner Sinn ist ein einfallsreicher Kopf.
Wenn man die Geburten anregen will, ist es besser, das Kindergeld für das dritte Kind statt für das erste zu erhöhen“, sagte der Präsident des Münchener ifo-Instituts. „Denn Geld für das dritte Kind ist auch ein Anreiz, das erste zu bekommen, aber nicht umgekehrt“, meinte Sinn.(Focus 31.1.15)
Das Kindergeld hatte allerdings, wie schon mehrmals gesagt, nie den Zweck, die Geburtenrate zu erhöhen (das war bei seiner Einführung nicht nötig), sondern diente dem Ausgleich der Mehrbelastung, die mit der Aufzucht künftiger Rentenzahler verbunden ist. Diese Mehrbelastung beginnt mit dem ersten Kind. Eine Erhöhung ist angesichts der tatsächlichen Kosten natürlich wünschenswert.
Kürzlich urteilte der Bundesgerichtshof, es könne eine schwere psychische Krise auslösen, wenn ein Mensch erfahre, daß sein "Vater" nicht wirklich der leibliche Vater ist; daher sei die Anonymität des Samenspenders nicht schützenswert. (Was das faktische Ende dieser Zeugungsart bedeutet. Daß Adoptionen ähnlich wirken könnten, scheint niemand anzunehmen. Es wird also noch weniger Nachwuchs geben.)
Ich erwähne dies wegen folgender Überlegung: Wenn Eltern die 184 Euro für das erste und zweite Kind nebenbei einstreichen, weil sie auf die fetten 500 Euro für das dritte spekulieren, könnte das nicht auch katastrophal auf die zarten Seelen der Erst- und Zweitgeborenen wirken? Dich haben wir nur gekriegt, weil wir den Tertius wollten... Es soll ja Töchter geben, die ihre Existenz nur dem Wunsch der Eltern verdanken, endlich einen Sohn zu haben.
Eine Lösung des Problems hat Leo Tolstoi in seiner Fibel gefunden:
Drei Kranzkuchen und ein Kringel
Ein Bauer hatte großen Hunger. Er kaufte einen großen Kranzkuchen und aß ihn auf. Er hatte immer noch Hunger. Er kaufte noch einen Kranzkuchen und aß auch den. Und immer noch hatte er Hunger. Er kaufte einen dritten und aß ihn ebenfalls. Und auch jetzt war sein Hunger nicht gestillt. Da kaufte er sich Kringel. Und kaum hatte er den ersten gegessen, war er satt. Der Bauer schlug sich an den Kopf und sagte: „Was bin ich doch für ein Narr! Nun habe ich ganz umsonst das Geld für die Kranzkuchen ausgegeben. Mit dem Kringel hätte ich anfangen sollen!“
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.02.2015 um 21.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27973
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Le Pen sind Fehler unterlaufen seit dem 7. Januar. Dass die FN-Chefin sich am 11. Januar nicht eingereiht hatte in den großen "republikanischen Marsch" für Toleranz und gegen Terror – das nahmen ihr laut Umfragen sieben von zehn Franzosen übel.
(SZ, 2.2.15, S. 7)
Wikipedia: Bei der Europawahl 2014 wurde der Front National mit 26 Prozent stärkste Partei Frankreichs ...
Wo ist jetzt der große Stimmeneinbruch bei der Änderung von 26 auf rund 30 Prozent, aus dem sich schließen ließe, daß die Franzosen Le Pen irgendetwas besonders verübelten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.02.2015 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28055
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Die OECD hat herausgefunden, daß Deutschland wieder mal Schlußlicht ist, nämlich bei der Reformfreudigkeit. Griechenland ist Spitzenreiter. So jedenfalls die Schlagzeilen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2015 um 07.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28101
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In der FAZ vom 16.2.15 zeigen drei Mitarbeiter des „Exzellenzclusters Religion und Politik“, daß nicht nur die Anhänger monotheistischer Religionen zur Gewalt fähig sind, sondern beispielsweise auch Buddhisten. Als Beleg werden die japanischen Kamikaze-Flieger angeführt, die noch vor den Dschihadisten das Selbstmordattentat eingeführt hätten. Ist das nun ein exzellentes Argument – oder intellektuelles Kamikaze?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 17.02.2015 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28103
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Ja, und die Kamikaze im 2. Weltkrieg wurden losgeschickt mit nur soviel Treibstoff, daß sie zwar das Angriffsziel erreichen konnten, aber nie damit hätten zurückkehren können. Ich erinnere mich auch an Hitlerjugendgerede (zu bemannten Torpedos), wo auch welche sich bereit erklärten, sich so "für Deutschland zu opfern." Das hatte nichts mit Religion zu tun, auch die Kamikaze-Idee nicht, sondern mit Nationzugehörigkeit bei Krieg, in Japan also nicht mit Buddhismus. Das Religionsverständnis ist in der japanischen Kultur ohnehin von unserm stark verschieden, und wenn deren Kami-kaze, "der Götter Winde", "göttliche Winde", massive Taifune, im 13. Jahrhundert zweimal Japan vor einer übermächtigen mongolischen Invasion bewahrt hatten, dann hatte das nichts mit buddhistischer Einstellung zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2015 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28105
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Ja, eben, und auch der ebenfalls erwähnte Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ist nicht in erster Linie ein Religionskonflikt. Der Buddhismus konnte sich in Indien nicht halten, weil er quer zum Kastensystem stand, so habe ich es gelernt. Die Verfasser haben Mühe mit dem Nachweis, daß auch andere als die monotheistischen, auf Rechtgläubigkeit versessenen Religionen "metzeln", wie es in der Überschrift heißt. Sie führen sogar die gewaltsame Abwehr der Intoleranz als Beispiel für Gewaltbereitschaft an. Ich würde mir vom Exzellenzcluster etwas mehr Sorgfalt wünschen, das Thema verdient es ja durchaus.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 18.02.2015 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28126
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Wobei Japan ja auch mehr (oder mindestens soviel) vom Schintô geprägt ist wie vom Buddhismus, der dort außerdem recht eigenwillige Formen (Zen, Amitaba) angenommen hat.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 18.02.2015 um 19.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28129
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Der Begriff ''gewaltbereit'' – oft im Zusammenhang mit Jugendlichen verwendet – ist ziemlich ideologisch und negativ vorbelastet. Jedoch sind auch Sicherheitsdienste, die Polizei oder eine Armee letztlich ''gewaltbereit''. Und da der Staat ein "Gewaltmonopol" für sich in Anspruch nimmt, ist es letztlich auch der Staat. Wasser predigen und Wein trinken, so lieben's die Moralisten! Warum jemand – abgesehen von denjenigen die "legal" Gewalt anwenden dürfen – zu Gewalt greift oder greifen muß danach fragen diese nicht. Die Welt wird sehr einfach, wenn man auf der Seite der Moral, des Staates oder Gottes steht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2015 um 07.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28130
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Gestern brachte die FAZ ganzseitig den Vortrag eines muslimischen Gelehrten, der zeigte, daß der Koran in seinem historischen Kontext verstanden werden muß und dann dem kriegerischen Anschein zum Trotz ganz friedlich ist, geradezu ein Dokument der Religionsfreiheit usw. Ich habe es nicht zu Ende gelesen, weil ich es ohnehin glaube.
Das gehört eigentlich unter "Heilige Texte". Texte sind eben unendlich interpretierbar. Platon hat das im 7. Brief, mag er echt sein oder nicht, in die klassische Formulierung gebracht, als Begründung, warum er seine eigentliche Lehre nicht niedergeschrieben habe. Man sieht es auch an den noch gar nicht so alten marxistischen Schriften.
Soll man nun darüber verzweifeln oder frohlocken?
With or without religion, good people can behave well and bad people can do evil; but for good people to do evil — that takes religion. (Steven Weinberg)
"ideology" wäre treffender.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2015 um 15.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28133
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„Was wir einnehmen, geben wir eins zu eins an die Menschen zurück.“
Das tut eigentlich jeder. Man nimmt Geld ein und gibt es wieder aus, natürlich an Menschen, wenn auch nicht unbedingt dieselben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2015 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28174
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In Berlin ist ein Kleinkind an Masern gestorben: "Das Kind war geimpft, aber nicht gegen Masern." (Focus 23.2.15)
Da sieht man, daß die ganze Impferei nicht gegen Masern hilft. Außer einer Masernimpfung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2015 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28181
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Mehr als 60 Prozent der Deutschen bezweifeln, dass Deutschland eine Demokratie ist. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine neue Meinungsstudie. (Focus 24.2.15)
Liest man die Leserbriefe dazu, sieht man sofort, daß die Frage sinnlos ist und keine anderen Ergebnisse zu erwarten waren. Wenn den Zeitungen sonst nichts einfällt, geben sie Umfragen in Auftrag. (Das tut bekanntlich auch die FAZ, aufgrund alter Beziehungen immer bei Allensbach.) Damit wird dann Politik gemacht, aber es scheint sich abzunutzen, weil die vielen Spiegel, die uns nun täglich vorgehalten werden, einander aufheben und nur noch Langeweile erzeugen.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 24.02.2015 um 15.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28189
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Einer anderen Medienmeldung zufolge sind 90 Prozent der in Berlin an Masern erkrankten Kinder nicht dagegen geimpft. Auch eine Impfung bietet demnach keinen sicheren Schutz. Was die genaue Todesursache bei dem einen (in Ziffern: 1) – bereits vor Wochen – gestorbenen Kind war, scheint auch nicht ganz klar zu sein. Die ganze Medienkampagne, die sich jetzt wie auf Kommando über uns ergießt, ist mehr von Hysterie als von sachlicher Berichterstattung geprägt. (Allerdings scheint es auch vernünftige Kommentare zur wieder einmal geforderten Zwangsimpfung zu geben.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2015 um 07.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28227
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Das Impfen ist immer mit schwierigen Risikoabwägungen verbunden. Das ist hier nicht der Ort für eine Diskussion, ich möchte nur die Jüngeren darauf hinweisen, daß wir bis vor 40 Jahren eine klaglos hingenommene Impfpflicht hatten, die tatsächlich zur Ausrottung der Pocken geführt hat. Nicht obligatorisch, aber bei uns praktisch ausnahmslos durchgeführt war die Polio-Schluckimpfung, mit phantastischem Erfolg. Als liebenden Vater schaudert's mich, wenn ich daran denke, was hätte passieren können, wenn wir diese und andere Vorsorgemaßnahmen nicht getroffen hätten.
Ich kenne Menschen, die, sobald es um Fragen der Lebensführung geht, weder das Kopfrechnen noch einfache medizinische Kenntnisse beherrschen, sich aber in okkulten Dingen sehr gut auskennen, z. B. in der energetischen Aufladung von Sand ... Warum auch nicht? Für die Immunisierung gegen Infektionskrankheiten sorgen ja wir anderen. Alles nur Statistik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2015 um 04.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28335
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Wie viele Prozent der Deutschen geben Putin die Alleinschuld am Ukraine-Konflikt? Allensbach findet es heraus, und das gibt eine Seite in der FAZ sowie den Aufmacher. Mindestens einmal pro Woche bezieht sich diese Zeitung auf Allensbach, aber was soll's? Wer liest das noch? Dabei ist die FAZ noch nie eine Freundin von Volksbegehren gewesen, aber diese Meinungsumfragen sind auch nicht viel anders, Populismus eben.
Bei uns in der Region darf das Volk abstimmen über eine neu zu bauende "Stadt-Umland-Bahn", die die Autofahrer von der Straße holen soll. Die Politiker feuern zusammen mit Umweltverbänden aus allen Rohren, und man hat den Eindruck, daß sie um so lauter werden, je mehr sie selbst daran zweifeln, daß der Bau neuer Regionalbahnstrecken etwas anderes werden kann als ein neues Milliardengrab. Freilich locken die hohen Zuschüsse von Bund und Freistaat – also dieselbe Falle, in die man schon mit so vielen Projekten gerannt ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2015 um 04.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28358
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„Bei gleicher Bildung, beruflichem Status, Einkommen und Kinderzahl zeigen sich keinerlei Differenzen beim Gymnasialbesuch zwischen Protestanten und Katholiken, heißt es in einer Studie des Soziologen Marcel Helbig.“ (FAS 22.3.15) – Damit soll die Legende vom katholischen Mädchen vom Lande widerlegt werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2015 um 14.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28364
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Gewöhnlich sind Haiattacken in dem Gewässer jedoch sehr selten. (Focus 22.3.15)
Nur manchmal kommen sie sehr oft vor.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2015 um 04.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28513
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27568:
Von Bildern verstehe ich nicht viel, aber ich habe mich schon oft gefragt, woran es eigentlich liegt, daß man Filmbilder immer sofort von Dokumentarfotos unterscheiden kann, und zwar um so leichter, je neuer und "realistischer" der Film ist. Ob man nun eine "Holocaust"-Serie dreht oder das Leben Anne Franks oder Sophie Scholls oder eben wie jetzt wieder das KZ Buchenwald verfilmt – es ist immer derselbe Effekt. Filme dieses Genres, also Spielfilme, die mich mit historischen Grausamkeiten "erschüttern" wollen, habe ich mir noch nie angesehen und werde auch die neue Apitz-Verfilmung nicht sehen. Wie ich schon einmal berichtet habe, sollten wir Referendare damals "Holocaust" ansehen, um mit den Schülern darüber diskutieren zu können, und man galt fast als unmoralisch, wenn man sich weigerte, während ich es gerade umgekehrt als unanständig empfand, sich dem Spektakel auszusetzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2015 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28535
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In unseren Medien wird verbreitet, ein Amerikaner habe sich durch zu viel Eistee (4 l täglich) Nierensteine zugezogen. Schuld sei das Oxalat im Schwarztee.
Typisches Beispiel, wie auch noch der letzte Unsinn aus der amerikanischen Provinz sich über uns und die ganze Welt ergießt.
("Der Arkansas-Fall scheint sehr ungewöhnlich zu sein, sagt der Nierenspezialist Randy Luciano von der Medizinschule der Yale University." – Ja, eben.)
Der Eistee, am besten noch gesüßt und mit Zitronensäure konserviert, paßt übrigens zum kindlichen Geschmack der Amerikaner.
Was die Säure betrifft, habe ich mir gerade etwas Greuliches von einem Zahntechniker erzählen lassen: Eine junge Frau, die an Bulimie gelitten hatte, besaß nur noch graue Zahnstummel, weil die Magensäure beim Erbrechen die Zähne in kurzer Zeit zerstört hatte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2015 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28538
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Heute bietet sich die aufregende Gelegenheit, einer Sensationsmeldung beim Entstehen zuzusehen.
Junge Riesensonne beim Aufwachsen beobachtet
Mexikanische Forscher sind ganz aufgeregt: Sie haben einer jungen Sonne dabei zugesehen, wie sie sich entwickelt. Jetzt wittern sie die Gelegenheit, in den nächsten Jahren weiter hinzustarren.
(welt.de 3.4.15)
Man könnte meinen, daß es da wirklich etwas zu sehen gibt und der Astronom ganz aufgeregt seine Frau aus der Küche holt: "Ich muß dir da was zeigen."
In Wirklichkeit haben die radioastronomischen Aufnahmen über zwei Jahrzehnte hinweg gewisse Veränderungen festgehalten. Schneller geht es bei den großen Entfernungen nicht. Und der letzte Satz über die Gelegenheit zum Hinstarren ist so entstanden:
"Dieses Himmelsobjekt bietet uns die aufregende Gelegenheit, während der nächsten Jahre zu beobachten, wie ein sehr junger Stern seine frühen Entstehungsphasen durchläuft."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2015 um 12.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28556
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Als Konsequenz aus dem Germanwings-Absturz will Minister de Maizière künftig die Passagiere (!) wieder stärker kontrollieren lassen, und alle rätseln nun, wie der logische Zusammenhang herzustellen wäre. Andererseits diskutierten bei Maischberger, als noch wenig bekannt war, Experten über die technischen Probleme mit dem Airbus. Aber der hatte keine Probleme, er funktionierte nur allzu gut. Dann kamen die psychiatrischen Ferndiagnosen über den Kopiloten; sie hatten literarische Qualitäten, aber sonst? Käßmann steuerte die theologische Deutung bei. Jetzt fehlt noch die Verfilmung – wetten, daß sie kommt?
Nachtrag: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/arbeitstitel-blackbox-mensch-erster-film-ueber-germanwings-katastrophe-in-planung_id_4775669.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2015 um 18.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28564
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Der SPIEGEL titelt: "Pilot: Der Alptraumberuf"
Makaber...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2015 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28658
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Nun glauben wir alles über den Charme des Darms zu wissen, doch weit gefehlt!
Der westliche Lebensstil verringert offenbar die Vielfalt der Mikroorganismen im Darm. Das zeigen unabhängig voneinander zwei Studien, die die Darmflora isoliert lebender Gruppen auf Neuguinea und im Amazonasgebiet analysieren. Im Darm von Menschen aus Papua-Neuguinea fanden Forscher eine deutliche größere Artenvielfalt als bei US-Studenten. Ein zweites Team schreibt, die Yanomami-Indianer im Amazonasgebiet von Venezuela hätten vermutlich die größte bekannte mikrobiologische Darmvielfalt weltweit.
Darum sind die Papua und Yanomami auch so rank und schlank und kerngesund und werden uralt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.04.2015 um 05.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28726
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Deutschland ist inzwischen ein fortschrittliches Einwanderungsland: Zu diesem Ergebnis kommt der Sachverständigenrat der deutschen Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in seinem Jahresgutachten. (stern 28.4.15)
Das mag so sein, aber Sachverständige können nur Entwicklungen feststellen, nicht Fortschritt, weil dies ein wertender Begriff ist. Man denke an die Islamisten, die als Fortschritt bezeichnen, was andere als Rückschritt ansehen. Oder näherliegend: Während Bevölkerungswissenschaftler eine Erhöhung des Rentenalters für unumgänglich halten, hat die Regierung Nahles seine Herabsetzung als großen Fortschritt durchgesetzt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.05.2015 um 05.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28882
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Die FAZ-Wirtschaftsredaktion polemisiert in gewohnter Weise gegen die Kritiker des Totalherbizids (nicht „Pestizids“, wie Jan Grossarth ständig schreibt) Glyphosat und besonders gegen ein Unternehmen, das es aus dem Angebot nimmt. „Dann müsste es auch Kaffee, Alkohol und Zigaretten auslisten. Die werden von der WHO als mindestens so gefährlich wie Glyphosat eingestuft.“ „Doch die WHO facht die Debatte neu an. Zwar sind in der gleichen Krebsrisikoklasse wie Glyphosat auch Stoffe wie Kaffee und Diesel gelistet...“
Ich weiß nicht, auf welche Quellen sich der preisgekrönte Autor stützt, der in seinem Bericht ebenso wütend schreibt wie im dazugehörigen Kommentar. Aber wo sind denn die hundert Millionen Kaffee-Toten?
(Es ist schon etwas unheimlich, wenn auf den Feldern und auch in Nachbars Gartenbeeten rein gar nichts wächst außer der einen gentechnisch glyphosatresistent gemachten Pflanzenart. Laut Werbung ist das aber gut für die Umwelt.)
In derselben Ausgabe wird berichtet, daß die Schweiz eine Rundfunkabgabe nach deutschem Vorbild einführen will. Dann würde zwar auch der Nichtfernseher zahlen, aber schließlich finanzierten ja auch „elternlose Kinder“ die Schulen.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 15.05.2015 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28888
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Das Wort „Pestizid“ wird offenbar auch als Oberbegriff für Herbizide, Insektizide usw. gebraucht (so etwa im Französischen lt. Petit Robert). Dementsprechend hat sich das „Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR)“, eine gemeinsame Einrichtung von WHO und FAO, auch mit dem Herbizid Glyphosat befaßt und diese Substanz als nicht karzinogen eingestuft. Das entspricht auch der bisherigen Auffassung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), der EU und nationaler Zulassungsbehörden.
Der Anlaß für die aktuelle Diskussion ist, daß die WHO-Organisation „International Agency for Research on Cancer (IARC)“ Glyphosat neuerdings als „wahrscheinlich karzinogen“ eingestuft hat. Schon in der Vergangenheit hat die IARC durch umstrittene Entscheidungen für Aufsehen gesorgt, insbes. durch die Einstufung der Ausstrahlung von Handys als „möglicherweise karzinogen“. Eine gewisse Skepsis gegenüber der Neubewertung von Glyphosat durch die IARC ist daher durchaus verständlich.
Insofern ist der Artikel in der FAZ keineswegs gänzlich verfehlt, enthält im einzelnen aber Unrichtigkeiten. So stuft die IARC Kaffee nur als „möglicherweise karzinogen“ ein. Als „wahrscheinlich karzinogen“ stuft die IARC neben Glyphosat u.a. auch offene Kamine, das Braten bei hoher Temperatur, Mate (heiß) und die Tätigkeit als Friseur ein.
Neu ist mir, daß in Deutschland gentechnisch modifizierte Pflanzen in nennenswerter Menge angebaut würden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.05.2015 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28890
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Na ja, der Walfang wird auch durch Fischerei-Abkommen geregelt, das hat nur praktische Gründe. Ich wollte mich auch ausdrücklich nicht um Gutachten der WHO kümmern, Bewertungen und Neubewertungen, sondern die rhetorische Aneinanderreihung von Kaffee, Zigaretten und Alkohol kritisieren. In einem gewissen Teil dieser Zeitung sieht man ja rot, wenn es grün wird, und die übliche Totschlagsargumentation ist: Wenn wir x verbieten, dann müssen wir gleich alles verbieten.
Ich weiß auch nicht genau, was den Mais glyphosatresistent macht; aus dem Wikipedia-Artikel glaubte ich entnehmen zu können, daß es die Gentechnik ist.
Kürzlich legte die FAZ dar, daß und warum die Energiewende gescheitert ist, während eine Verlagsbeilage zur selben Ausgabe die wunderbaren Investitionsmöglichkeiten gerade in diesem Bereich pries.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.05.2015 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28896
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Der Walfang wird nicht durch Fischereiabkommen, sondern durch das „Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs“ von 1946 geregelt.
Der Artikel in der FAZ richtet sich hauptsächlich gegen die Firma REWE, die den Verkauf von Glyphosat einstellen will. Interessant sind die Formulierungskünste von REWE in ihrer Presseerklärung:
„Die zur REWE Group gehörenden 350 toom Baumärkte werden bis spätestens 30. September 2015 keine Glyphosat-haltigen Produkte mehr führen. Seit heute (11.05.) besteht für die Märkte keine Möglichkeit mehr, derartige Produkte nachzubestellen.“
Offenbar ist damit nicht gemeint, daß Glyphosat spätestens ab 30. September wieder verkauft wird, sondern daß es bis dahin noch abverkauft werden kann. Schlußfolgerung für den Konsumenten: „Nichts wie hin, bevor es das nicht mehr gibt.“ So edelmütig ist REWE nun auch wieder nicht, seine Kunden ab sofort vor Krebs zu schützen.
Stolz erklärt REWE noch: „Damit handelt toom Baumarkt deutlich vor der anstehenden Entscheidung über die Verlängerung der EU-Zulassung für Glyphosat.“ Damit wird gleich klar, wo das Hintertürchen ist: Sollte die EZ-Zulassung doch verlängert werden, dann ...
Natürlich sind alle glyphosatresistente Pflanzen gentechnisch hergestellt. Gerade deshalb halte ich es für ausgeschlossen, daß solche Pflanzen auf deutschen Feldern wachsen, erst recht nicht in „Nachbars Garten“.
Ich sehe keinen Widerspruch zwischen den beiden Aussagen in der FAZ zur „Energiewende“. Solange wir Kunden die Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom mit zig Milliarden subventionieren, und das völlig unabhängig davon, ob dieser Strom gebraucht wird oder nicht, solange ist der Bau etwa von Windflügeln doch eine nahezu risikolose Investition (wenn man nicht an „windige“ Geschäftsleute gerät) – völlig egal, ob die Energiewende gelingt oder nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.05.2015 um 17.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28897
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Ich hatte gar nicht an "das" Übereinkommen zum Walfang gedacht, sondern nur an die vielen internationalen Konferenzen der Fischereiministerien (Norwegen, Island, Japan), die auch für den Walfang zuständig sind. Davon liest man doch ständig.
"Auch der Fang von Meeressäugern (Walfang) ist ein Teilgebiet der Fischerei." (Wikipedia)
Der FAZ hatte ich keinen Widerspruch nachgesagt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2015 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28940
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Die OECD überrascht uns immer wieder mit ihren höheren Einsichten:
„Besonders ausgeglichen sind die Einkommen in den nordischen und einigen osteuropäischen Ländern wie Dänemark, Slowenien, der Slowakei und Norwegen.“
Aber nun mal im Ernst:
„In Deutschland verdienen die obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher 6,6-mal so viel wie die untersten zehn Prozent.“
Ich kenne Ärzte, die 6,6mal so viel verdienen wie ich. Auch bei Siemens wird mehr verdient. Aber warum wird das in einem anklagenden Ton vorgetragen? Wo steht geschrieben, wie es eigentlich sein müßte?
„Als problematisch sieht die OECD den hohen Anteil atypischer Beschäftigung in Deutschland, wozu Teilzeit, Minijobs und befristete Beschäftigungsverhältnisse zählen. Er liege inzwischen bei nahezu 40 Prozent und sei hauptverantwortlich für die Lohnkluft.“
Das ist auch so eine Rechnung. Viele Menschen arbeiten absichtlich und gern in Teilzeit, weil das mit ihrer Lebensplanung genau übereinstimmt. Warum faßt man diese Menschen mit den unfreiwillig prekär Beschäftigten zusammen?
(Sollen alle gleich arm sein, und ist das wirklich erstrebenswerter als eine Ungleichheit, bei der die Durchschnittseinkommen dreimal so hoch sind wie im vermeintlich gerechteren Vergleichsstaat? Ich denke an das Beispiel Slowakei.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2015 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29026
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„62,1% der Abstimmenden sprachen sich für die sog. Homo-Ehe aus. Das sind 39,42% der Abstimmungsberechtigten überhaupt. Dagegen waren 37,8% der Abstimmenden. Das sind 23,99% der Abstimmungsberechtigten. Etwa 35% der Abstimmungsberechtigten sind der Wahlurne ferngeblieben. Addierte man diese zu den Stimmen der Gegner hinzu, hätten sich ca. 59% gegen die "Homo-Ehe" ausgesprochen. In absoluten Zahlen bedeutete dies, dass 1,26 Millionen dafür und 1,94 Millionen dagegen gewesen wären (Angaben The Irish Times).“
So beginnt ein Leserbrief an die FAZ online. Typisch für die Rechenkunststücke, die nach jeder Wahl angestellt werden. Man schlägt die Nichtwähler einfach der Seite zu, auf der man sie gern gesehen hätte. Kurze Antwort: Qui tacet, consentire videtur. Guter Grundsatz, meistens. (Meiner Ansicht nach haben die Iren weniger für die Homo-Ehe gestimmt, die den meisten so gleichgültig sein dürfte wie mir, als gegen die Bevormundung durch die Kirche.)
Hatten wir nach dieser Arithmetik je eine Regierung, die von der Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt war?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.05.2015 um 21.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29029
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Selbst nachgerechnet hat der Leser sowieso nicht. Denn aus so stark gerundeten Zahlen wie "etwa 35%" bzw. "ca. 59%" lassen sich unmöglich die genauen Angaben 1,26 Mio. bzw. 1,94 Mio. herleiten.
Die Irish Times geht offenbar von 3,2 Mio. Wahlberechtigten aus. Die angeblichen 59% Gegenstimmen entsprächen dann 1,89 Mio. und nicht 1,94 Mio. Daran sieht man schon, daß die Zahl 1,94 Mio. so, wie der Leser schreibt, nicht berechnet worden sein kann.
Die ersten 4 Sätze sagen, daß die Wahlbeteiligung 39,42/62,1 = 23,99/37,8 = 63,5% und damit die Nichtbeteiligung 36,5% (statt "etwa 35%") gewesen sein muß. Nach der etwas schiefen Ansicht des Lesers hätten sich also 36,5% + 24% = 60,5% (nicht 59%) dagegen ausgesprochen, und damit hätte er auch genau seine 1,26 Mio. dafür bzw. 1,94 Mio. dagegen erhalten.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 01.06.2015 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29030
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Hatten wir nach dieser Arithmetik je eine Regierung, die von der Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt war?
Schon, aber nicht besonders oft. Wenn man mit »Regierung wählen« die Wahl der Parteien meint, die sie letztlich gebildet bzw. getragen haben (die Wähler wissen bei der Stimmabgabe ja noch nicht, welche Koalition am Ende zustande kommen wird), und wenn ich mich nicht verrechnet habe, war dies von 1961 bis 1963 (Kabinette Adenauer IV und V), von 1966 bis 1969 (Kabinett Kiesinger) und von 2005 bis 2009 (Kabinett Merkel I) der Fall.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 02.06.2015 um 14.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29035
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Aus einer Programmzeitschrift (Funk Uhr 22/2015) unter der Überschrift "Hauptstadt natürlich Berlin":
Rund 9.000 Eisdielen gibt es bei uns. Die meisten davon – logisch – in Berlin (ca. 500).
Mit einer Null mehr hätte die Rechnung gestimmt.
Noch ein Wort zu Wähleranteilen: Bei den jüngsten Unterhauswahlen in Großbritannien erreichten die Konservativen ihren großen Wahlsieg, mit dem jetzt durchregiert werden kann, mit gerade einmal 36,9% der abgegebenen Stimmen. Fast zwei Drittel der Wähler haben also ausdrücklich gegen die Konservativen gestimmt. Das hält man dort für demokratisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.06.2015 um 14.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29037
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Für die "Ungerechtigkeit" des Mehrheitswahlrechtes hat man hierzulande wenig Sinn. Das "Demokratische" kann unterschiedlich definiert werden, radikaler Proporz muß ja nicht das einzige sein. Demokratisch kann auch sein, daß die Regierung auf demselben "ungerechten" Wege durch eine andere ersetzt werden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 09.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29097
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In den Zeitungsberichten über Wallraffs Kantinenrecherchen wird mehr oder weniger kritikheischend festgestellt, das Essen komme "aus Großküchen". Woher denn sonst? Viele Restaurantbesucher wissen gar nicht, daß ein großer Teil des Essens (Hähnchenbrust, Gnocchi usw.) ebenfalls aus der Tiefkühltruhe und damit aus Großküchen kommt.
Unsere Jüngste hat ein FSJ in einem Behindertenheim gearbeitet und genauen Einblick in die Verpflegung gewonnen. Das Mittagessen kam aus einer Großküche (Kliniksküche), der Rest wurde in der eigenen Küche zusammengestellt. Alles tadellos, niemals die kleinste Gelegenheit zur Kritik. Das einzige, was sie schmerzte, war die Vorschrift, Nichtverzehrtes zur Vernichtung zu sammeln, auch wenn es einwandfrei war und wenigstens noch Schweinefutter ergeben hätte, aber auch das ist heute verboten. (Hierauf geht ein Großteil der Verschwendung zurück, der in den Medien regelmäßig angeprangert wird.) Ein bekanntes Problem sind die sehr geringen Preise, die den Caterern gezahlt werden.
Nicht die "Großküche", sondern was davorliegt, die Massentierhaltung und -schlachtung, ist das Problem.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 09.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29098
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Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – setzen Sie eine gesetzliche Regelung durch!
www.change.org/p/an-den-bundesminister-f%C3%BCr-ern%C3%A4hrung-und-landwirtschaft-gesetzliche-regelung-gegen-die-lebensmittelverschwendung
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29099
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Auf www.change.org gibt es auch Petitionen gegen Massentierhaltung, einfach mal nach diesem Begriff suchen.
www.change.org/p/landkreis-rotenburg-w%C3%BCmme-amt-f%C3%BCr-naturschutz-und-landschaftspflege-herr-cassier-torfabbau-klenkendorf-sandbostel-verhindern
www.change.org/p/deutschen-bundestag-enterben-zwangsversteigerung-zur-aufhebung-der-erbengemeinschaft-abschaffen
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 10.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29100
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Natürlich gibt es das, aber wir haben auch unsere Erfahrungen mit Petitionen gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 10.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29101
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In diesen Zusammenhang gehört vielleicht die heutige Meldung, daß die Welthungerhilfe bei einer Demonstration bezahlte Schauspieler in drastischer Maske eingesetzt hat. Bisher hielt ich die Organisation für die einzige, die man gelegentlich mit einer Spende bedenken kann, aber jetzt ist für mich eine Grenze erreicht. Man denkt doch, daß Demonstranten für etwas demonstrieren, was ihnen am Herzen liegt. Wenn man sie aber nicht mehr von bezahlten Werbe- und Drückerkolonnen unterscheiden kann, hört der Spaß auf.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 11.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29103
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Es gibt nichts, was nicht mißbraucht werden könnte. Selbst Wahlen können manipuliert werden.
Solche Petitionen sind wichtig, um Mißstände an die Öffentlichkeit zu bringen, denn die ''Vierte Gewalt'' ist, wie wir ja alle wissen, dazu heute nicht mehr in der Lage. Das wird heute durch die ''Fünfte Gewalt'', das Internet, ermöglicht, wo die Betroffenen ihre Situation i. d. R. selbst schildern müssen, also keine Bearbeitung und Filterung durch Journalisten stattfindet. (Das wäre doch sicher eine gute Quelle für sprachwissenschaftliche Untersuchungen.) Und wenn wir nicht aufpassen, dann wird uns auch das bald genommen oder zumindest eingeschränkt:
www.change.org/p/wir-sind-f%C3%BCr-netzneutralit%C3%A4t-und-gegen-ein-2-klassen-netz-regsprecher-was-sagt-frau-merkel
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Kommentar von Thedor Ickler, verfaßt am 12.06.2015 um 16.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29132
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Wem ist gestern eine auffällige Person aufgefallen? (Polizeibericht Erlangen 12.6.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.06.2015 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29137
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„Mit der Alterung der Bevölkerung sinkt die Zahl derer, die noch in dem Bewusstsein aufgewachsen sind, dass Wählen eine staatsbürgerliche Pflicht ist.“ (Daniel Deckers FAZ 13.6.15)
Wann war es das in Deutschland, und aus welchen Zeiten stammt dieses Bewußtsein?
Zugleich werden Umfragen veröffentlicht, wonach eine knappe Mehrheit die Einführung der Wahlpflicht befürwortet. Aber mit falscher Begründung: Die Legitimitätskrise der Regierung soll künstlich beseitigt werden. Es soll so aussehen, als stünde die ganze Bevölkerung hinter der einen oder wenigstens der anderen Partei. ("Es muß alles demokratisch aussehen.") Die einzige annehmbare Begründung lautet: Aus der Teilnahme oder Nichtteilnahme der Bürger sollen keine Rückschlüsse gezogen werden können. Wenn alle in die Kabine gehen, hat das nichts zu bedeuten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.06.2015 um 04.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29156
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Vier seiner fünf Ehen scheitern. (FNP 16.6.15 über Stan Laurel)
Ja, natürlich. Wenn man von der Möglichkeit eines Todesfalls absieht, mußten vier Ehen scheitern, bevor er die fünfte eingehen konnte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2015 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29210
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Die Umwelt-Enzyklika wirft in verschärfter Form das Theodizee-Problem auf, da sie sehr viele Einzelheiten erwähnt, die nach Ansicht des Papstes schieflaufen. Aber das ist nicht mein Problem, deshalb will ich es nicht weiter entwickeln. Interessant ist die Begründung, warum wir dem Artenschwund entgegenwirken sollen:
„Unseretwegen können bereits Tausende Arten nicht mehr mit ihrer Existenz Gott verherrlichen, noch uns ihre Botschaft vermitteln. Dazu haben wir kein Recht.“
Man denkt vielleicht an den Tasmanischen Beutelwolf, den Dodo oder auch die Haubenlerche, aber was ist mit der Anophelesmücke und dem Poliovirus? Sollen wir die auch mit franziskanischer Liebe willkommen heißen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2015 um 11.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29247
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Habe gerade irgendwo dafür gestimmt, daß Beckenbauer ins Gefängnis muß. Das ist ein urdemokratischer Vorgang: Mehrheit stattt Wahrheit. Ich weiß natürlich gar nicht, worum es geht, und mein Votum wird den Mann nicht hinter Gitter bringen. Das ist der einzige Unterschied zum Scherbengericht in der athenischen Demokratie. Auch damals brauchte man keine Gründe vorzubringen, warum man jemanden in die Verbannung schicken wollte.
Heute läßt z. B. die FAZ allwöchentlich vom befreundeten Institut Allensbach eine Befragung durchführen und macht dann Politik mit den Ergebnissen. Wie viele Deutsche wollen, daß Griechenland in der Eurozone bleibt? Fast niemand kann die wirtschaftspolitischen Zusammenhänge und Folgen auch nur annähernd durchschauen. Das macht aber nichts. Die Allensbach-Umfragen kosten Geld, aber es springt jedesmal garantiert ein seitenfüllender Artikel heraus. Ich lese sie allerdings nicht mehr, weil mir analytische Beiträge zur Sache selbst interessanter vorkommen als Analysen von dämlichen Umfrageergebnissen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2015 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
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Für die bei Havers besprochene unlogische Konstruktion (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821) gibt es ein berühmtes Beispiel:
Und ich will einen Bund machen zwischen mir und zwischen dir. (1. Mose 17,2, auch schon im Griechischen, wahrscheinlich auch hebräisch, was ich aber nicht lesen kann)
Die allerwenigsten werden je bemerkt haben, daß da etwas nicht stimmt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.07.2015 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29344
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Wie der Tagesspiegel berichtet, ist die Reichstagskuppel wegen der Sonnenhitze gesperrt worden. Manche Leser unterbreiten den Vorschlag, die Kuppel mit einer Öffnung oder Lüftungsschlitzen zu versehen, dann werde es auch ohne Klimaanlage angenehm dort oben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2015 um 11.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29348
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Zu #27568:
Ich hatte das preisgekrönte, aber etwas seltsame Foto damals auch in einem FAZ-Forum kommentiert (www.faz.net).
Nun widmet "chrismon" dem Projekt ein paar Seiten (auch wieder mit manipuliert wirkenden Fotos), man kann sich auch direkt beim Fotografenpaar informieren: www.wannahavelove.de.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.07.2015 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29358
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Etwa Dreiviertel der zehn Schüler konnten am Anfang noch nicht richtig stricken. (nordbayern.de 27.6.15)
(Vielleicht waren es 72,6 Prozent?)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.07.2015 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29362
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Meiner Meinung nach ist außerdem auch wieder einmal die Großschreibung falsch. Als Zahladjektiv muß dreiviertel klein geschrieben werden.
Falls man es aber als Substantiv auffaßt, kann der unbestimmte Artikel nicht weggelassen werden: etwa ein Dreiviertel, und das Verb danach müßte im Singular stehen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.07.2015 um 22.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29369
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Ich verstehe das so: ein dreiviertel = 1 3/4; ein Dreiviertel = 3/4;
Die Franzosen hatten ähnliche Probleme. Weil sie keine Großschreibung haben, haben sie zusätzliche Bindestriche eingeführt bei ihrer Rechrtscheibreform.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.07.2015 um 04.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29404
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Nun sind die Sachsen "Schlusslicht". Man möchte sie schon bedauern, aber es geht darum, daß sie den geringsten Prozentsatz an Kaiserschnittgeburten haben (FAZ 9.7.15), und der Zeitungsbeitrag spricht sich durchaus kritisch gegen diese Mode aus.
Irgendwie fehlt ein neutrales Wort für diese Position in Statistiken, mit dem man nicht gleich ein Abgehängtsein verbindet.
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Kommentar von Gast, verfaßt am 10.07.2015 um 18.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29408
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Schön finde ich das englische "back marker".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2015 um 12.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29425
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Noch mal zu #23224:
Laut FAS ist Papandreou nicht einmal mehr im griechischen Parlament vertreten.
Die gewohnheitsmäßige Aufschwemmung alltäglicher Ausdrücke führt dazu, daß der Fehler gar nicht mehr bemerkt wird. Der nächste Schritt wird sein, daß der falsche Ausdruck normal wird, "vertreten sein" also "sich befinden, drinsein" bedeutet, ein weiteres Kopulasynonym.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.07.2015 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29463
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Im letzten Jahr sind 1 Prozent der Mitglieder aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Andererseits hat der Anteil der sonntäglichen Kirchenbesucher um 1 Prozent zugenommen. Man darf vermuten, daß ungefähr dieselben Menschen, die schon vorher nicht in die Kirche gegangen sind, dann auch ausgetreten sind. Von einer "Trendänderung" zu sprechen ist da wohl etwas verfrüht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2015 um 13.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29471
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Das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" hatte berichtet, dass Bianchis Kopf bei dem Aufprall einer Verzögerung von 92g, also dem 92-Fachen des eigenen Körpergewichts ausgesetzt gewesen sein soll. (welt.de 18.7.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2015 um 06.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29483
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Der Aberglaube (oder der Glaube und sein liebstes Kind) wird nicht wenig gestützt durch einen volkstümlichen, um nicht zu sagen allgemeinmenschlichen Rechenfehler. Wir gehen durch die Stadt und denken an einen bestimmten Menschen, und zwei Minuten später sehen wir ihn tatsächlich. So ein Zufall! Daraus wird leicht: Das kann doch kein Zufall sein!
In Wirklichkeit denken wir ständig an irgend etwas, und es wäre schon ein seltsamer Zufall, wenn uns nicht einiges davon auch tatsächlich begegnete.
Gestern las ich die Überschrift: Bill Cosby soll Frauen nach Sex bezahlt haben (SZ online 19.7.15) Der Name sagte mir nichts, und die Zeile fiel mir nur deshalb auf, weil ich dachte: "Nanu? Wenn er nicht bezahlt hätte, wäre es ja noch skandalöser." Zwei Stunden später stieß ich auf denselben Namen in einem Buch (Jacobs: The Know-It-All). So ein Zufall! Die natürliche Erklärung funktioniert wie oben.
Wenn man aus welchem Grund auch immer eine besondere Bereitschaft mitbringt, auf so etwas zu achten und ihm eine Bedeutung beizumessen, versinkt man leicht in einem Meer von Aberglauben und Beziehungswahn. Ich habe immer wieder Menschen getroffen, denen nicht mehr zu helfen war. Zum Glück blieb es meist harmlos, eine private Bedeutungserhöhung (höhere Mächte kümmern sich um einen...).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2015 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29502
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Unter "Kopfrechnen" muß ich wohl auch folgende Meldung stellen:
"Das Betreuungsgeld hat gerade Frauen mit kleinen Kindern aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) der "Bild"-Zeitung
(Focus 21.7.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2015 um 08.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29544
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Aber das ist ein Stück weit eine Quittung dafür, Amazon im zukunftsträchtigen Online-Geschäft weit enteilt haben zu lassen. (FAZ 25.7.15)
= enteilen lassen zu haben
(Eine hoffnungslose Konstruktion, auf die man sich gar nicht einlassen sollte!)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2015 um 13.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29573
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„Wir können nicht wegschauen, wenn ein Land, das bis gestern noch in die EU wollte, sich unter Erdogan in ein Mini-Pakistan mit einem autoritären Herrscher direkt an der europäischen Grenze verwandelt“, sagte Özdemir der „Passauer Neuen Presse“.
Mini? Süß!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2015 um 07.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29581
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Alexander Kissler schrieb gestern, nun seien die Lügen der Rechten ("Das Boot ist voll") und der Linken ("Jeder kann bleiben") gleichermaßen widerlegt. Deutschland habe noch viel Platz usw.
Solche Überlegungen sind ziemlich sinnlos, weil es von vielen Umständen abhängt, wie viele Menschen (und welche) man aufnehmen kann oder will.
Über die Taschenkalender unserer Kindheit, unser hidden curriculum, habe ich schon berichtet, die höchsten Berge, die längsten Flüsse, die höchsten Löhne (Fliesenleger!) usw. Auch die Bevölkerungsdichte war faszinierend, ich erinnere mich an Holland als besonders dichtbesiedelt. Das alles hat mein Weltbild geprägt. Aber nach 60 Jahren wird es Zeit, sich nach dem neuesten Stand zu erkundigen. Holland liegt immer noch gut im Rennen, aber auch Südkorea und natürlich Bangladesh, das es damals noch nicht gab. In China leben die meisten Menschen, aber das Land ist auch sehr groß, freilich teilweise zu gebirgig zum Leben. Kanada ist nach wie vor menschenleer, dort könnte man ohne weiteres eine Millarde Flüchtlinge ansiedeln. Bei uns hat die Bevölkerung nicht zugenommen, aber wenn man von den Bergen runterguckt, zum Beispiel hier ins Regnitztal oder gar im Werdenfelser Land, ist man erstaunt über die Zersiedelung. Der Wohnraum in Deutschland wächst allein wegen der gestiegenen Ansprüche jährlich um die Wohnfläche von ganz Köln.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2015 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29586
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Wenn nicht mehr ganz junge Männer noch Kinder zeugen, wird eigenartig stereotyp – so jetzt auch wieder von Sibylle Berg im SPIEGEL – die Frage gestellt, ob denn der Vater mit seinem Kind noch wird Fußball spielen können. Mir bekannte Menschen mit älteren Vätern finden durchweg das Fußballspielen nicht so wichtig wie Kinderlose.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.08.2015 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29726
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Und wo er groß und grün ist, wird der Mais meist schon ab März künstlich beregnet, um den hohen Bedarf für Futtermittel und die Verwertung in Biogasanlagen zu decken. (Spiegel online 10.81.5)
Im März kann man den Mais noch so sehr beregnen, er wird erfrieren. Acht Wochen später ist es dann richtig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2015 um 15.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29755
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«Getroffene Vereinbarungen gelten, auch über Wahltage hinaus», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. (welt.de 21.8.15)
Griechenland muß also das geschenkte Geld auch nach der Wahl noch annehmen, das ist hart!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2015 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29757
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„Höchste Geburtenrate seit 13 Jahren in Deutschland
Die Deutschen sagen offenbar Ja zur Familie. Im letzten Jahr wurden 33.000 Babys mehr als im Vorjahr geboren, außerdem entschieden sich 12.000 Paare mehr für die Ehe, so das Statistische Bundesamt.“ (Welt 21.8.15)
Kaum ein Leser bemerkt den primitiven Fehler, die Geburtenzahl mit der Geburtenrate zu verwechseln. Ebenso bei den Heiraten: Wie groß war die Alterskohorte?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2015 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29763
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Die Frankfurter Rundschau kann sich zwar auch nicht von dem grundsätzlichen Fehler befreien, schiebt aber immerhin nach:
Für den Zuwachs bei den Geburten dürften vor allem zwei Gründe verantwortlich sein. Zum einen, erläutert Anja Conradi-Freundschuh, die Expertin des Statistischen Bundesamtes, gebe es relativ viele Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 26 und 35 Jahren: „Seit 2008 hat sich die Frauenzahl in diesem Alter stabilisiert und nimmt sogar zu, was die Geborenenzahl auf einige Jahre positiv beeinflussen könnte.“ Tatsächlich zeigt die aktuelle Alterspyramide der Bevölkerung eine leichte Auswuchtung bei der Generation der um die 30-Jährigen. Bei den unter 20-Jährigen geht die Kopfzahl je Jahrgang aber deutlich zurück. Folglich, befürchtet Conradi-Freundschuh, werde sich die Gruppe der potenziellen Mütter nach 2020 wieder deutlich verkleinern. „Dadurch könnte ein neues Geburtentief entstehen“, heißt es bei der Wiesbadener Behörde.
Dem könnte freilich der zweite Trend einer stärkeren Zuwanderung entgegenwirken. Inwieweit die Flüchtlinge aus Syrien, Nordafrika und dem Westbalkan bereits 2014 zu dem kräftigen Geburtenanstieg beigetragen haben, vermag das Statistische Bundesamt noch nicht zu sagen. Die nach den Herkunftsländern der Eltern aufgegliederte Statistik erscheint erst in einigen Monaten. In Baden-Württemberg ist man schon etwas weiter. „Eine wichtige Ursache für den positiven Trend dürfte auch die in den vergangenen Jahren enorm angestiegene Zuwanderung sein“, glaubt deren Experte Werner Brachat-Schwarz.
Damit ist aus dem ganzen Jubel die Luft raus, aber das gibt natürlich keine so hübschen Nachrichten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2015 um 05.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29766
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Viele Unternehmer benutzen die Sommerferien, um ihre Preise zu erhöhen. Sie nehmen mit Recht an, daß sich die Urlauber nach der Rückkehr nicht mehr genau erinnern, was die Sachen vor den Ferien gekostet haben.
Komischerweise glauben besonders die Schokoladenhersteller - wie jetzt Ritter -, eine Preiserhöhung mit höheren Rohstoffpreisen begründen zu müssen. Dabei könnte sich jeder ausrechnen, daß die Haselnüsse in der Schokolade nur einen kaum meßbaren Anteil am Preis ausmachen und eine Mißernte sich einfach wegstecken ließe. Auch muß der neue Preis ja wieder eine 9 als Endziffer aufweisen. Schokoladenpreise waren schon immer Kampfpreise, allerdings nur in einem von drei Marktsegmenten. Hier geht es um die Supermarktschokoladen. Daneben gibt es die gehobene Mittelschicht (Lindt & Sprüngli) und dann die wirkliche Oberklasse, für die Preise keine Rolle mehr spielen.
Mich beschäftigt das Tag und Nacht, weil ich gerade abzunehmen versuche und mir daher meine heimliche Lieblingsspeise strikt versage.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2015 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29768
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Stefanie Zweig spricht mit acht Jahren bereits drei verschiedene Sprachen: Kikuyu, Swahili und Deutsch. (Wikipedia)
Wenn die Sprachen nicht verschieden wären, wären sie eben keine drei. Das erinnert mich an die heiligen drei Könige:
Die heilgen drei König', sie kommen allhier,
Es sind ihrer drei und sind nicht ihrer vier;
Und wenn zu dreien der vierte wär,
So wär ein heilger drei König mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.08.2015 um 18.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29769
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zu #29763:
Wenn wir die hohe Einwanderung und niedrigen Geburtenzahlen der angestammten Bevölkerung nicht in den Griff kriegen, wird Deutschland und ein großer Teil Europas in drei Generationen zu einem anderen Kulturkreis gehören. Aber das scheint niemanden zu interessieren. Wenn sich zur nächsten Bundestagswahl nichts ändert, schafft sich das deutsche Volk eben ab.
Mir ist an dem Artikel etwas Sprachliches aufgefallen, die Zeile
Generation der um die 30-Jährigen. Bei den unter 20-Jährigen ...
Das Problem der unter 20-Jährigen oder Unter-20-Jährigen haben wir hier schon diskutiert, leider, wie mir scheint, immer noch ohne klares Ergebnis. Es ist vielleicht auch nicht ganz sicher, ob sich unter nur auf die Zahl 20 oder doch auf das (ggf. subst.) Adjektiv 20-jährig bezieht. Nach dem bewährten Duden schreibt man getrennt: unter 20jährig.
Aber hier kommen nun die um die 30-Jährigen. Der zweite Artikel kann sich wohl ganz eindeutig nicht auf das Adjektiv beziehen, sondern nur auf die 30. Da kommt mir die getrennte Schreibweise völlig ungrammatisch vor. Andererseits geht die Um-die-30-Jährigen auch nicht, denn einen Jährigen gibt es nicht. Und die Um-die-30jährigen hätten wieder das ursprüngliche Problem, die 30 gehört näher zur Wortgruppe um die 30 als zum Suffix. Wie sollte man das richtig schreiben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.08.2015 um 08.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29789
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Alle 3,2 Sekunden wird ein Mensch dement.
Das wird schon stimmen, aber diese ständige rekordsüchtige Umrechnerei wirkt manchmal ein bißchen komisch. Da, zack! – schon wieder einer dement!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.08.2015 um 11.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29791
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Man kann sich darunter vor allem nichts vorstellen. Sagte man dagegen, jedes Jahr wird einer von 750 Menschen dement, was das gleiche ist, dann hätte man das viel klarer vor den Augen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2015 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29854
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In einem halb scherzhaften Ausblick auf das Jahr 2100 sagt Jan Grossarth den Anbau von „Flachs, Leinen und Dinkel“ voraus. (FAZ 4.9.15)
Macht zusammen zwei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2015 um 06.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29900
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Eigentlich kann man dieses Jahr nicht von einer Saure-Gurken-Zeit (oder Sauren-Gurken-Zeit) sprechen, aber durch die Medien gehen jetzt zum Beispiel Berichte über mangelhafte Hygiene in Supermärkten. Die Gefahr ist wie so oft rein theoretisch (wie man so sagt). Es ist doch klar, daß die Griffe von Einkaufswagen, nachdem tausend schweißige Pfoten sie angefaßt haben, nicht keimfrei sein können, aber wer holt sich dort oder an Flaschenrückgabeautomaten tatsächlich eine "Blutvergiftung" oder auch nur einen Durchfall? Wer sich nach dem Eikaufen nicht die Hände wäscht, dem ist auch sonst nicht zu helfen (Haltegriffe, Türklinken, die Pfoten selbst).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2015 um 08.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29978
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[Nadia Londsdale musste eigenen Angaben zufolge den kompletten Flug neben einem extrem übergewichtigen Mann sitzen.] Ganze neuneinhalb Stunden soll sie sich nicht bewegt haben können.
(focus.de 18.9.15)
Finden Sie den Fehler!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.09.2015 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29981
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Es kommt darauf an, was die Grundaussage ist, was also (angeblich) der Fall gewesen sein soll.
Sie kann sich nicht bewegt haben ->
Dann wäre der Satz im Zitat richtig, oder auch so:
... soll sie sich nicht können bewegt haben.
Aber das war es wohl kaum, was der Satz aussagen sollte.
Sie hat sich nicht bewegen können ->
Dann hätte ich geschrieben:
... soll sie sich nicht haben bewegen können.
oder
... soll sie sich nicht bewegen können haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2015 um 11.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29982
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Vorbildlich gelöst! "Sehr gut" mit Sternchen!
(Aber im Ernst: Die Konstruktion ist knifflig, weil sie zwei geläufige Muster, den Ersatzinfinitv und die Frühstellung, verknüpft; daher die vielen Fehler. Das ist nicht gerade eine Ruhmesblatt des heutigen Deutschen.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 18.09.2015 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29984
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Für den störenden Gebrauch von ganze anstelle von geschlagene hier ein frühes Beispiel von 1803: »weil er (1635) schrieb, daß ihn die Rosenkreuzer mit falschen Processen ganzer (!) dreyssig Iahre lang in der Irre geführt hätten.« (Christoph Gottlieb von Murr)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.09.2015 um 00.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29988
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Solche Fehler werden anscheinend oft gemacht. Hier sind noch ein paar Beispiele. Wegen der Infinitiv-Konstruktion ist eine Frühstellung hier kaum möglich, die Reihenfolge ist also recht eindeutig:
- Erst hinterher ... beteuerte er, mich nie umsetzen haben zu wollen.
(Ursula Sarrazin, Hexenjagd, Diederichs 2012, S. 159)
Er wollte mich nie umsetzen, also:
... mich nie umsetzen wollen (gewollt) zu haben.
- Der Mathe-Lehrer meiner Tochter hat unumwunden zugegeben, eigentlich Sport studiert haben zu wollen.
(www.spiegel.de)
Er hat nicht zugegeben, daß er Sport studiert haben will, sondern daß er Sport studieren wollte. Also:
... eigentlich Sport studieren wollen (gewollt) zu haben.
- Sie beteuerte, ihrem Hund doch nichts Böses getan haben zu wollen ...
(www.verkehrsportal.de)
Sie wollte ihm nichts Böses tun, also:
... ihrem Hund doch nichts Böses tun wollen (gewollt) zu haben
- Jobst bekennt sich noch heute dazu, mit diesem nicht ernst gemeinten Antrag vor allem Schlagzeilen gemacht haben zu wollen.
(de.wikipedia.org)
Schlagzeilen wollte er machen, nicht (oder wohl kaum) gemacht haben, also:
... vor allem Schlagzeilen machen wollen (gewollt) zu haben.
- Herr Edathy beschränkt sich in seinen Erklärungen darauf, nichts Strafbares getan haben zu wollen.
(www.lawblog.de)
Will er nichts Strafbares getan haben oder hat er nichts Strafbares tun wollen? Je nachdem, was gemeint ist, könnte dies als einziges der Beispiele hier ggf. so in Ordnung sein.
Ich habe den Eindruck, es gibt so eine Art zwanghaftes Verlangen, das Hilfsverb wollen (wie auch sollen) unabhängig vom Sinn immer ans Ende zu setzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2015 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30040
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In der FAZ kritisiert Christian Schwägerl die deutsche Bevölkerungswissenschaft wegen ihrer Schrumpfungsprognosen. In Wirklichkeit sei die Bevölkerung gewachsen und wachse vorerst noch weiter. Ich kenne die Literatur nicht so gut, aber ich kann mich nicht erinnern, daß Birg (nicht erwähnt) und andere sich über Zunwanderung und das Hindurchwachsen des Bergs oder Bauchs der Babyboomer und ihrer Kinder durch die Bevölkerungspyramide Illusionen gemacht hätten. Wenn man nun optimistisch eine Steigerung der Geburtenrate auf immer noch sehr dürftige 1,6 % ansetzt, dazu die medizinisch erreichte Erhöhung der Lebenserwartung, und seelenruhig einen Zuwanderungssaldo von 500.000 pro Jahr ansetzt, mit einstweilen verstärkter Fortpflanzungsaktivität der Zugewanderten, dann wird die Schrumpfung in der Tat noch einige Jahrzehnte hinausgezögert. Damit ist aber die herkömmliche Bevölkerungswissenschaft nicht widerlegt. Repliken werden folgen.
Am problematischsten ist die rein statistisch eingerechnete Zuwanderung.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch anmerken, daß die von der EU geplante Klage gegen Deutschland und fast alle anderen EU-Staaten wegen der Asylpraxis die Zustimmung der Leute zu dieser überstaatlichen Einrichtung stark beeinträchtigen könnte. "Wir" haben der Abtretung staatlicher Souveränität zugestimmt, aber das heißt nicht, daß man ein für allemal darauf verzichten möchte, in so wichtigen Dingen überhaupt noch mitbestimmen zu können. Zumal die EU sich selbst nicht an ihre Verträge hält, wenn es opportun ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2015 um 07.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30062
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Nicht zu vergessen das andernorts schon zitierte Beispiel vom Sprachpfleger:
Englischkenntnisse, die er nie beruflich anwenden werden kann (Reiner Pogarell in Zabel, Hg.: Denglisch, nein danke!. Paderborn 2003:199)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2015 um 06.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
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Bisher las man es ungefähr so:
Der Mensch kann etwa 10000 Gerüche unterscheiden. Die geübte Nase eines Parfümeurs erkennt bis zu 30000 Düfte.
Nun hat man herausgefunden:
Menschen sollen schätzungsweise über 1 Billion verschiedene Mischungen von Riechstoffen unterscheiden können. (Wikipedia Olfaktorische Wahrnehmung)
Die Hochrechnung beruht auf relativ wenigen Versuchen, aber abgesehen davon: Ist es denkbar, daß sich die Wissenschaft bisher um das 100.000.000fache verkalkuliert hat (oder sogar ein Mehrfaches, denn manche nehmen jetzt mehrere Billionen an, und das ist ausnahmsweise kein Übersetzungsfehler)?
Interessant noch die Fortsetzung:
Jedoch begrenzt der Mangel an sprachlichen Ausdrücken für Gerüche unser Vermögen, olfaktorische Nuancierungen differenziert mitzuteilen.
Unterscheiden ist nicht Wiedererkennen. Das wäre zu berücksichtigen, abgesehen von der absurd großen Zahl von Vokabeln, die man für Gerüche haben müßte. Hermann Ammann hat festgestellt, daß es für Geruchseindrücke (und fürs Gehör) keine ursprünglichen Adjektive gibt; der Geruchssinn ist den Verben überlassen, der Rest sind Vergleiche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.10.2015 um 07.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30185
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Schwedische Forscher haben festgestellt, daß größere Menschen ein höheres Krebsrisiko haben.
Prof. Dorothy Bennett von der St. George University of London sagte gegenüber „BBC News“, dass es sehr plausibel sei, wenn das Risiko von Krebs mit der Anzahl an Zellen in einem Körper zusammenhängt. Krebs entsteht durch Mutation normaler Zellen. Größere Menschen bestehen aus mehr Zellen, fügte die Forscherin hinzu. So steige zum Beispiel das Risiko an Hautkrebs zu erkranken mit einer größeren Oberfläche der Haut.
Ich selbst habe festgestellt, daß zwei Menschen ein doppelt so hohes Krebsrisiko haben wie einer.
Sogar der SPIEGEL ist ratlos, was die praktischen Konsequenzen angeht. Kleiner werden geht ja nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2015 um 05.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30205
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„Je länger ein Mensch vermisst wird, desto unwahrscheinlicher wird es leider, dass er noch lebt", betont jedoch ein LKA-Sprecher. Der berühmteste Fall, der diese These widerlegt, sei allerdings Natascha Kampusch, die nach acht Jahren aus der Gewalt ihres Entführers floh.“ (RhP 25.9.15)
Widerlegt ein Sechser im Lotto die These, daß ein Sechser im Lotto unwahrscheinlich ist?
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Kommentar von verschwunden, verfaßt am 06.10.2015 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30211
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Offenbar können Leute auch ''ganz legal'' verschwinden:
https://www.change.org/p/jugendamt-landkreis-friesland-amtsgericht-vechta-amtsgericht-varel-lassen-sie-meine-tochter-frei-beachten-sie-die-menschenrechte-das-grundgesetz-und-die-un-menschen-kinderrechtskonvention
https://www.change.org/p/an-die-%C3%B6sterreichische-justiz-an-die-%C3%B6sterreichische-politik-an-die-%C3%B6sterreichische-%C3%A4rzt-innenschaft-aufkl%C3%A4rung-im-fall-sadegh-ausf%C3%BChrliche-untersuchungen-f%C3%BCr-dara-rubens-luki-sadegh-%C3%BCber-mr-ct-schwarzlicht-psychiatrisch-die-seit-2011-akribisc
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2015 um 17.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30363
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Zu beziehungsweise sagt der Duden online:
1. oder; oder vielmehr, genauer gesagt; Abkürzung: bzw.
2. und im anderen Fall; Abkürzung: bzw.
Synonyme
besser gesagt, das heißt, genauer gesagt, oder [vielmehr], richtiger gesagt, vielmehr; (bildungssprachlich) respektive
andernfalls, im anderen Fall; (bildungssprachlich) respektive
Die abgeleitete Bedeutung ist also an die erste Stelle getreten, was vor allem für das gesprochene Deutsch sicher zutrifft. Ebenso wie das heißt leitet es eine Selbstkorrektur ein, die in der Schrift eigentlich nicht nötig sein sollte: Indien, d. h. China usw. – das ist ärgerlich, denn Indien heißt ja nicht China, man hat sich bloß mit der Formulierung keine Mühe gegeben. Beim Überarbeiten eigener Texte sollte man all das rausschmeißen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.10.2015 um 07.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30391
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In München sucht die Polizei nach einem Dreijährigen aus dem Irak. 250 Beamte haben mit Hubschraubern und Hunden sieben Millionen Hektar Wald durchkämmt. (...) Insgesamt seien 7,1 Millionen Quadratkilometer Waldfläche im Münchner Norden abgesucht worden. (welt.de 31.10.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2015 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30410
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Aus der "Welt"
http://www.welt.de/vermischtes/article148307795/Wie-man-5-x-3-in-Deutschland-geloest-haette.html
Ein einzelner Mathe-Test einer dritten Klasse in den USA erregt weltweit die Gemüter. Die Aufgabe war simpel: Löse 5 x 3 mittels wiederholter Addition. Der Schüler rechnete: 5 + 5 + 5 und kam auf das richtige Ergebnis: 15. Trotzdem wurde die Aufgabe als falsch angestrichen. Der Lehrer wollte, dass der Schüler den Rechenweg 3 + 3 + 3 + 3 + 3 geht.
Was dahintersteckt, und ob das Gleiche auch in Deutschland passieren könnte, haben wir die Deutsche Mathematikervereinigung gefragt.
Die Welt: Hallo Herr Vogt, Sie als Sprecher der Deutschen Mathematikervereinigung, hat der Lehrer aus den USA recht? Ist die Aufgabe wirklich falsch gelöst?
Thomas Vogt: Wenn man es sehr genau nimmt, ja, dann hat er recht. In dem Test ist gefordert, 5 x 3 zu rechnen, und das per wiederholter Addition. Fünf Mal die Drei, wenn man genau hinhört, merkt man schon, das bedeutet: 3 + 3 + 3 + 3 +3. Der Lehrer kann das so anstreichen, weil dieser Lösungsweg im Vorhinein vermutlich so gelernt wurde. Und er muss es auch so anstreichen, weil eine neue Didaktikreform in den USA, die Common Core State Standards, das meines Wissens so vorgibt. Nicht nur hierzulande regt man sich ja darüber auf, sondern vor allem auch in den USA. Wenn man auf Twitter mal das Hashtag #commoncore eingibt, findet man eine Menge weitere solcher Beispiele. Da geht es momentan ähnlich zu wie bei uns damals, als die neue Rechtschreibreform umgesetzt wurde.
Das ist nicht nur wegen des Vergleichs mit der Rechtschreibreform interessant. Ich bin kein Mathematiker, aber ich gebe erst mal den Lesern recht, die darauf hinweisen, daß die Aufgabenstellung nicht von "fünf Mal die Drei" sprach, sondern "5 x 3" (Use the repeated addition strategy to solve 5 x 3), und daß zunächst einmal die Kommutativität gilt, oder etwa nicht? Das muß der Schüler doch gelernt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2015 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30412
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Seine Frau war Anhängerin der damaligen Naturheilkunde, die „Gleiches mit Gleichem“ behandeln zu glauben pflegte. (Wikipedia über Booles Frau und ihre verhängnisvolle Krankenpflege)
... behandeln zu müssen zu glauben zu pflegen beschuldigt wird?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2015 um 02.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30415
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5 x 3 spricht man im Deutschen als fünf mal drei, und ich denke, dieses mal ist zunächst genauso symbolhaft wie das x. Man kann es sich sprachlich veranschaulichen als fünfmal drei (3+3+3+3+3), aber genauso kann mal die Kurzform eines Verbs sein, etwa fünf mal[nehmen mit] drei (5+5+5).
Richtig deutlich wird es erst im praktischen Leben, wenn man z. B. 5 mal 3 Euro (3€+3€+3€+3€+3€) Schulden hat oder wenn man in einem andern Fall 5 Euro Schulden hat, aber das bei 3 Personen, also 5 Euro mal 3 (5€+5€+5€) rechnen muß.
Vielleicht ist im Englischen die Interpretation von times in 5x3 als Verb nicht so klar, aber in der Praxis macht man sicher auch keinen Unterschied zwischen 3 x $5 und $5 x 3, mithin keinen zwischen 3x5 und 5x3. Der Schüler brauchte deshalb von einem Kommutativgesetz noch gar nichts zu wissen, er hat es einfach intuitiv und gemäß seiner täglichen Erfahrung richtig gemacht. Mit so einem dummen Lehrer hat er allerdings nicht gerechnet.
Jemand, der so eine Rechnung als falsch bewertet, ist kein Lehrer. Der hätte auch die bekannte Rechnung des kleinen Gauß, 50 x 101 = 5050 als falsch bewertet.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 03.11.2015 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30426
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Mathematiker haben den Ergeiz, möglichst auf dem kürzesten Weg zum Ergebnis zu kommen. Das sollte man bei Schülern fördern und nicht bestrafen. Als die Rechner noch nicht so schnell waren, galt das auch für diese, und für richtig große Berechnungen gilt es auch heute noch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.11.2015 um 05.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30434
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Daß VW nun auch ein CO2-Problem haben soll, veranlaßt mich zu einer Frage in die Runde: Als was soll denn der Kohlenstoff aus dem Auspuff kommen, wenn nicht als CO2? CO, Ruß oder Benzindampf mögen keine "Klimakiller" sein...
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Kommentar von R. M., verfaßt am 04.11.2015 um 10.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30439
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sueddeutsche.de, ein Ableger von jetzt.de, schreibt dazu: »6,7 Milliarden Euro also, die voll reinhauen.« Echt kraß!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.11.2015 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30442
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Falsche Angaben über den CO2-Ausstoß stehen in direktem Zusammenhang mit falschen Angaben über den Kraftstoffverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2015 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30459
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Kann man eigentlich Autofahrer dauerhaft über den Kraftstoffverbrauch ihres Wagens täuschen? Sie wissen doch, wieviel sie tanken und welche Strecken sie zurücklegen. Mir erzählen sie gern und mit Stolz, wie wenig sie letztlich wieder mal verbraucht haben (verstecktes Selbstlob für ihre Fahrweise).
Und noch etwas: Sind die manipulierten Autos nicht großenteils mit staatlicher Förderung (Abwrackprämie) angeschafft worden – ein Geschenk, das ich als radfahrender Steuerzahler nie verstanden habe. (Das Geld könnte man jetzt für die Flüchtlinge brauchen, ebenso wie die Milliarde für die Hotelbesitzer.)
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 05.11.2015 um 17.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30467
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Natürlich nicht. Wie ich andernorts mal schrieb, glaubt auch bis auf ein paar naive Idioten keiner die Verbrauchs- und Abgasangaben der Hersteller. Die sind nur interessant für die KFZ-Steuer und beim Auto-Quartett nachts um drei.
Es gibt Internetseiten wie "Spritmonitor" u. ä., auf denen Halter den Verbrauch ihrer Wagen dokumentieren. Wer wissen will, wieviel das Modell verbraucht, für das er sich interessiert, informiert sich dort.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 05.11.2015 um 18.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30468
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Der Skandal ist vielmehr, daß sich der Staat wissentlich so lange betrügen ließ, natürlich unter der Einflußnahme der Autoindustrie. Letztlich scheinen die Mehreinnahmen bei der Mineralölsteuer die Mindereinnahmen bei der Kraftfahrzeusteuer weit überwogen zu haben. Auch das hehre Gerede vom Klimaziel CO2-Minderung hat sich jetzt als jahrelange wissentliche Lüge erwiesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2015 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30533
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Zu einem einschlägigen Fall:
Die Polizei erklärt: "Hausbesitzer dürfen Einbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festhalten, aber nicht niederschlagen." Sollte der Einbrecher die Anzeige nicht zurückziehen, werden Ermittlungen gegen den Mieter aufgenommen.
Nun muß die Polizei nur noch erklären, wie man im eigenen Keller einen Einbrecher festhält und gleichzeitig die Polizei ruft. Vielleicht sollte man ihn auf ein Bier nach oben bitten und warten lassen, während man telefoniert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2015 um 15.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30540
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Dass ein Mensch mit diesem Lebensstil ein so hohes Alter erreichen kann, stellt die medizinische Forschung auf den Kopf. (Focus 28.9.15 über Helmut Schmidt)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2015 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30558
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Selbstgekochtes online bestellen: Bei "OpenKitchen" kann man in Erlangen gesunde Hausmannskost aus der Nachbarschaft abholen oder als Hobby-Koch eigene Gerichte anbieten. Ein Pilotprojekt für Feinschmecker.
(Aber ist es selbstgekocht, wenn ein anderer es kocht? Wer es kocht, der kocht es freilich selbst - wer sonst? Verzwickte Frage.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2015 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30581
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Daß die reichen Golfstaaten keine Flüchtlinge aufnehmen, begründen sie u. a. so: Sie seien eben zu reich, einen solchen Lebensstandard könnten sich die Flüchtlinge nicht leisten. Logisch.
(Gefunden im Deutschlandfunk)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2015 um 18.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30628
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Vor herrlicher Naturkulisse flattert ein Schmetterling von einer Blüte zur nächsten. Dieses Tier ist an Grazie kaum zu überbieten. (Focus)
Wer würde auf die Idee kommen, einen Schmetterling an Grazie überbieten zu wollen? Am Ende zieht man noch den Kürzeren und ist das Schlusslicht...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2015 um 03.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30662
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Nach einem UN-Bericht über Unwetterkatastrophen, den die ZEIT wiedergibt, wurden in den letzten 20 Jahren „mehr als vier Milliarden weitere Menschen verletzt, verloren ihr Zuhause oder wurden von Nothilfe abhängig. (...)
Zwei Drittel der 4,1 Milliarden Betroffenen lebten in einem der beiden Länder (sc. China und Indien). Dahinter folgen Bangladesch und die Philippinen mit jeweils etwa 130 Millionen Verletzten oder Obdachlosen.“
Demnach müßten in China und Indien alle, in Bangladesch fast alle Einwohner geschädigt worden sein, auf den Philippinen viele mehrmals, denn so viele Einwohner hat der Staat bei weitem nicht.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.11.2015 um 08.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30664
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Hier wurden wieder mal Milliarden und Millionen durcheinandergeworfen. Im Originaltext (http://www.unisdr.org/2015/docs/climatechange/COP21_WeatherDisastersReport_2015_FINAL.pdf) steht »4.1 billion people«, das sind nach modernem (zumal nichtbritischem) Sprachgebrauch 4,1 Millionen Menschen.
Die 130 Millionen in Bangladesch und auf den Philippinen stehen tatsächlich so im Bericht (S. 18), die Zahl könnte aber immerhin theoretisch stimmen, da der Berichtszeitraum in diesem Fall zwanzig Jahre beträgt und daher mehr Menschen betroffen sein können, als das jeweilige Land zu einem bestimmten Stichtag Einwohner hatte. Vielleicht hat man aber auch einfach die Zahlen einzelner Jahre addiert, so daß Personen, die über mehrere Jahre obdachlos usw. waren, mehrfach gezählt wurden.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.11.2015 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30665
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Hm, nun habe ich wohl selbst was durcheinandergeworfen. 4.1 billion people sind natürlich 4,1 Milliarden Menschen. Ich nehme an, daß es sich um irgendwelche Modellrechnungen handelt, deren Wertlosigkeit durch solche unrealistischen Ergebnisse freilich offen zutage liegt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2015 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30667
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Es sollen also knapp 2,8 Mrd. Chinesen und Inder in den letzten 20 Jahren verletzt oder obdachlos geworden sein. Woher nehmen und nicht stehlen?
Ich weiß nicht, wer diesmal dahintersteckt, aber gewisse Kreise haben die Neigung, möglichst hohe Zahlen in die Diskussion zu werfen, um damit die Dringlichkeit der von ihnen vertretenen Klimapolitik zu beweisen. Inzwischen glaubt man ihnen gar nichts mehr, und daran sind sie selbst schuld.
Wie ich heute in der FAZ lese, hat ein peruanischer Bauer genau ausgerechnet, welchen Anteil RWE am Klimawandel und folglich auch an den Kosten hat, die ihm möglichweise in der Zukuft durch gewisse Vorgänge in seiner ländlichen Umgebung entstehen könnten. Auf dies Summe verklagt er nun das Unternehmen und findet tatsächlich Rechtsanwälte, die seine Sache vertreten. Da es sich nur um ein paar tausend Euro handelt, sollte RWE zahlen und einen Werbegag daraus machen.
Anders jener jugendliche Bastler in den USA, der mit einer Bombenattrappe erwischt und anschließend von den Medien und sogar Präsident Obama verhätschelt wurde. Er klagt gleich auf 15 Millionen Dollar wegen Traumatisierung, und dazu strahlt er fröhlich in die Kamera. Er hat das amerikanische System begriffen, alle Achtung!
Wenn man sieht, was Traumatisierung von Jugendlichen wirklich ist, bleibt einem das Lachen im Hals stecken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2015 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30739
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Arme sterben früher. Sie ernähren sich schlechter, trinken zuviel usw.
In vielen Ländern trinken sozial besser gestellte Menschen häufiger – und manchmal auch mehr – als Menschen mit geringerem Bildungsgrad, schreiben die Forscher um Johan Mackenbach vom Erasmus University Medical Center in Rotterdam (Niederlande). In unteren sozialen Gruppen sei problematisches Trinkverhalten – etwa das Komasaufen – allerdings verbreiteter, infolgedessen seien alkoholbedingte Gesundheits- und soziale Probleme häufiger. (t-online 3.12.15)
Ähnlich zahllose andere Berichte. Arme trinken also mehr als Gebildete. Um keinen Preis darf die Vermutung ausgesprochen werden, daß es den Wohlhabenden im Durchschnitt gerade deshalb besser geht, weil sie intelligenter sind. Daß Begabte es weiter bringen, ist die letzte große Ungerechtigkeit. Daher die logischen Kapriolen vom Typ: Nachts ist es kälter als draußen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2015 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30745
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Deutschunterricht ist das A und O der Flüchtlingspolitik.
Unter der Überschrift "Finanzen des Erzbistums Köln - Gut angelegtes Geld" wird über die Verwendung der steigenden Kirchensteuern berichtet:
"So ist laut Schon die Anzahl der Deutsch-Unterrichtsstunden in den Bildungswerken in diesem Jahr auf 150.000 Stunden vervierfacht worden."
Es ist nicht herauszufinden, wer diesen Unterricht wirklich bezahlt. Trägerschaft sozialer Aktivitäten bedeutet ja nicht Finanzierung: letztere kommt fast immer vom Staat, aber das wird meistens so verschleiert, daß Enthüllungsbücher erscheinen können, die eine Selbstverständlichkeit skandalisieren. Die Presse trägt eine Mitschuld daran.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2015 um 17.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30805
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"Aus wie vielen Würfeln besteht ein Zauberwürfel?" Ich kann verstehen, daß die Aufregung einen Kandidaten unter sein Niveau gehen läßt, aber eigentlich ist das doch sehr banal, zumal wenn noch die Antworten zur Wahl gestellt werden.
Noch was vom selben Tag:
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat eine deutliche Verschiebung der Klimagebiete festgestellt. Die Fläche der Wüsten schwankt zwar immer wieder geringfügig. In den vergangenen 15 Jahren war sie jedoch durchschnittlich um etwa 1,3 Milliarden Quadratkilometer größer als im 20. Jahrhundert. Das entspricht knapp der Fläche von Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. Die Permafrostböden sind dagegen in dieser Zeit um rund 1,8 Milliarden Quadratkilometer geschrumpft.
Höchste Zeit, etwas zu tun!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.12.2015 um 18.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30807
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Es wird regelmäßig unterschlagen, daß vor allem Kanada und Rußland von einer Klimaerwärmung gewaltig profitieren könnten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.12.2015 um 19.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30808
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Um 1,3 Milliarden Quadratkilometer größer?
Das ist eine Fläche von rund 36000km x 36000km.
Von wegen knapp Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. Da könnte man die ganze Erde mehrmals drin einwickeln.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.12.2015 um 22.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30809
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Deutschland, Frankreich und Spanien haben zusammen eine Fläche von rund 1,5 Millionen Quadratkilometern. Es muß also wohl Millionen statt Milliarden heißen.
Auch die deutschen (und auch die Handvoll niederländischen) Winzer könnten übrigens von der Klimaerwärmung profitieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2015 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30811
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Die Sache mit dem Zauberwürfel geht doch noch etwas tiefer, mitten rein in die "zwei Kulturen". Daher auch die Diskussion. Es gibt Menschen (auch unter meinen Allerliebsten), die es richtig graust, wenn sie von weitem einer mathematischen Formel ansichtig werden, z. B. vom entsetzlichen Typ 18 : 3 = ?. Andere sehen die Lösung, bevor ihnen bewußt wird, daß es sich überhaupt um eine Aufgabe handelt.
Aus wie vielen Würfelchen ein Rubik-Würfel besteht, ist für manche eine recht schwere Aufgabe, die sie ohne Zeichnung kaum lösen können. Andere brauchen nicht mal hinzugucken, um die Antwort zu geben.
Dieser Unterschied zwischen den Menschen geht meiner Meinung nach sehr tief und wirkt sich in allen möglichen Lebensbereichen aus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.12.2015 um 11.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30813
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Ich hatte die Sendung gesehen und fand die Aufgabenstellung recht unklar, was dort oft vorkommt, vor allem bei den Scherzfragen am Anfang. Es wurde ja nicht nach (Teil-)Würfeln gefragt, sondern nach "Steinen". Genaugenommen sind es auch keine kleinen Würfel. Daß man 26 Steine mit jeweils mindestens einer der 6 Würfelfarben von außen sehen kann, ist klar, aber was ist mit dem Achsenkreuz in der Mitte, gilt das auch als "Stein"? Auf die richtige, d.h. die gemeinte Antwort konnte man daher nur mit Hilfe der 4 vorgegebenen möglichen Antworten kommen, weil 27 nicht dabei war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30851
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Malerische Bilder von Tuvalu zum Beispiel eignen sich gut, Berichte über die Klimakonferenzen zu illustrieren: das Inselparadies und seine unsichtbare Bedrohung, die sich aber doch schon ankündigt in den fröhlich lachenden Kindern, die knietief im Wasser waten.
Ich habe öfter gelesen, daß die Atolle für diesen Zweck ungeeignet sind, weil sie unter normalen Bedingungen mitwachsen, wenn der Meeresspiegel steigt. Viel mehr als drei Meter können sie naturgemäß nicht aus dem Wasser ragen, das sie wachsen läßt. Bangladesh oder Hamburg eignen sich besser.
Haben Sie gewußt, daß wegen Unterschieden in der lokalen Schwerkraft der Ozean Hügel und Dellen von mehr als 100 m hat? Man könnte vom Pazifischen in den Indischen Ozean runterfahren, ohne Kraft aufzuwenden....
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 09.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30852
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Bayerischer Rundfunk 31.7.2015:
10 Jahre Rechtschreibreform
Bayerischer Rundfunk 1.12.2015:
20 Jahre Rechtschreibreform
Daraus folgt: Ein Jahr hat rund 12 Tage.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2015 um 05.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30973
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Die Statistik hält für die katholische Kirche aber auch einen kleinen Lichtblick bereit: Ihre Sonntagsgottesdienste werden wieder besser besucht. Der Anteil der Teilnehmer an der sonntäglichen Messe stieg von 10,8 auf 10,9 Prozent. (BR 24.7.15 über Kirchenaustritte)
Wenn so viele Menschen aus der Kirche austreten, ist zu erwarten, daß der Anteil der Kirchgänger unter den übrigen steigt. Das ist kein "Lichtblick".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.12.2015 um 06.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31058
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Manche sagen voraus, daß die Automatisierung in den nächsten Jahren 10 Millionen Arbeitsplätze kostet, während z. B. Hans-Werner Sinn meint, in den nächsten Jahren seien 36 Millionen arbeitsfähige Zuwanderer nötig (oder so ähnlich). Die Differenz ist größer als die Zahl der gegenwärtig Beschäftigten und erinnert an Klimaprognosen...
Einigermaßen sicher sind nur die bevölkerungsstatistischen Prognosen, weil die meisten Subjekte bereits geboren sind und sich zählen lassen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.01.2016 um 13.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31105
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Überall wurde prognostiziert, daß die Preise für Fernbusreisen steigen würden. Tatsächlich sind sie gefallen. Das hat auch Ruth Schneeberger (Süddeutsche) erkannt: »Seit Öffnung des Marktes für die Fernbusse sind die Preise eben nicht, wie immer prophezeit, gestiegen. Was auch daran liegen dürfte, dass mancher Anbieter schon wieder aufgegeben hat.« Logisch!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.01.2016 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31159
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Experten rechnen vor, daß Deutschland wegen der Zuwanderung seine nationalen Klimaziele nicht erreichen wird. Mit keinem Wort wird erwähnt, daß die Zuwanderer, wenn sie in ihrer Heimat blieben, ebenfalls Emissionen verursachen würden. Ob mehr oder weniger, steht dahin (bei uns sind die Standards höher). Wahrscheinlich bleibt es sich gleich, ob die Menschen hier oder anderswo gasen.
Vielleicht liegt es an der Grammatik: nationale Klimaziele sind nationale Ziele für das Klima, keine Ziele für nationales Klima...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2016 um 05.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31166
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Fett ist wie Klima.
Fürs neue Jahr wird Abnehmen ohne Sport und ohne Hungern versprochen. Wir wissen längst, daß Sport nicht schlank macht (im Gegenteil, haben amerikanische Forscher festgestellt). Natürlich macht Sport mehr Spaß, wenn man nicht zu dick ist.
Oft haben wir gelesen, daß das Gehirn ein Drittel unserer Energiezufuhr verbraucht. Aber niemand zieht den naheliegenden Schluß, daß man mehr denken soll, um abzunehmen.
Heute kommen wieder die Sternsinger, sammeln Geld für hungernde Kinder und Süßigkeiten für sich selbst. Anschließend üben sie den lateinischen Konjunktiv (CMB).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.01.2016 um 14.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31244
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In Indien, so wird berichtet, ist Rohöl jetzt billiger als Mineralwasser. Ist das bei uns nicht so?
Nicht ganz vergleichbar: Ich sehe mal nach, was das Mineralwasser (Apollinaris) in einem Hamburger Restaurant kostet: über 10 € pro Liter! Natürlich ist es in Kästen vom Discounter billiger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2016 um 09.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31302
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(Zugleich zu "Gutmenschen"):
„Wenn wir bereit wären, pro Jeans einen Euro mehr zu bezahlen, könnte eine Näherin in Asien dafür statt 15 bis zu 40 Cent bekommen.“
Ich konnte mich vor längerer Zeit selbst davon überzeugen, daß die Herstellung von Textilien in Asien nichts mit dem Ladenpreis in Europa zu tun hat. Die Näherin würde auch dann nicht mehr bekommen, wenn der Ladenpreis doppelt so hoch wäre. It's the economy, stupid!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2016 um 03.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31315
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Oft liest man 68iger usw., auch in Büchern. Der Fehler wird kaum je bemerkt. Der Mechanismus ist ungefähr: Da ist die Ziffer/Zahl, und dazu kommt das Suffix.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2016 um 07.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31321
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In den Medien kann man eine „künstlerische Darstellung der Supernova ASASSN-15lh“ bewundern. Solche Abbildungen sind wertlos, besonders dann, wenn sie wie hier auch noch jenen Strahlenkranz zeigen, der ja nur ein Abbildungsfehler unserer Instrumente ist und bei einer zeichnerischen Darstellung füglich wegfallen könnte. (Genaueres hier: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1396#24557)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.01.2016 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31359
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„Millionen Jobs fallen weg“ - schreit die FAS in die Welt hinaus. Der Text unter der Schlagzeile erklärt, warum diese Prognose zu den Folgen der Automatisierung wertlos ist: Man kann zwar einigermaßen voraussagen, welche Stellen wegfallen, aber nicht, welche neuen entstehen.
Nachdem man beschlossen hat, die Sanktionen gegen Iran aufzuheben, beschließt man, daß Iran die Voraussetzungen dafür erfüllt hat. Geht doch, und das Gesicht ist auch gewahrt. (Nur Israel jubelt nicht mit.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.01.2016 um 15.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31381
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In Japan ist gerade der älteste Mann der Welt gestorben. Jetzt gibt es also keinen ältesten Mann der Welt mehr.
Die Zweideutigkeit von Kennzeichnungen (definite descriptions) ist im Anschluß an Donnellan sehr oft diskutiert worden (referentiell vs. attributiv). Natürlich weiß im Grund jeder, wie es funktioniert, es ist mehr eine Frage der logischen oder linguistischen Darstellung.
Der Bundespräsident ernennt die Minister auf Vorschlag des Bundeskanzlers. Gauck ist Bundespräsident, folglich steht im Grundgesetz, daß Gauck die Minister ernennt, und zwar auf Vorschlag Merkels, und zwar ernennt er Gabriel, von der Leyen, Dobrindt usw. (Letzterer will gerade entlassen werden, damit sein Chef Seehofer nicht eigenhändig die Koalition sprengen muß.)
Die Kennzeichnung nennt also einmal die Rolle, einmal das Individuum, das die Rolle jeweils spielt. Das gibt es in vielen Varianten, die sich auch sprachlich unterscheiden. Zum Beispiel im Artikelgebrauch: Er ist Bundespräsident – aber nicht: *Er ist ältester Mann der Welt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2016 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31407
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"Hans-Werner Sinn nennt die Behauptung falsch, Deutschland könne seine 6000 Kilometer Grenze schon aus technischen Gründen nicht schützen. Denn gemessen an seiner Bevölkerungszahl habe Deutschland extrem kurze Grenzen. Seiner Rechnung zufolge würden auf jeden Bundesbürger gerade einmal 7,4 cm an Grenzlinie entfallen."
Also wenn sich nur zehn Prozent der Deutschen lückenlos an den Grenzen aufstellen, kommt kein Flüchtling mehr durch! Heiße Getränke liefert die Bundeswehr.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.01.2016 um 18.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31408
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Im Grundgesetz steht, daß Gauck die Minister ernennt? Es so zu formulieren ist doch wohl eine Stilblüte.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.01.2016 um 20.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31409
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Da hat Sinn sogar die Nord- und Ostseeküste mitgezählt.
Ich mußte über die ungewöhnliche Rechnung auch erst lachen, aber nach dem Zitat geht es auf onetz.de so weiter:
In Dänemark seien es 130 cm, in Schweden 56 cm, in Ungarn 22 cm.
Es kam ihm also auf einen Vergleich der Grenzlänge mit anderen EU-Staaten an, die er dafür anhand der Bevölkerungsgröße normierte, was ich dann doch gar nicht so lächerlich finde.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 22.01.2016 um 21.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31410
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Um Deutschland vor Einwanderern zu schützen, muß ein viel größerer Teil der Deutschen bei Polizei, Grenzschutz und Bundeswehr beschäftigt werden, und müssen die dadurch der Wirtschaft fehlenden Arbeitskräfte durch Einwanderer ersetzt werden. Klingt unsinnig, und ist es auch. Außerdem müssen auch die ausreisenden Fahrzeuge kontrolliert werden, ob sie z.B. für Flüchtlinge Bolzenschneider gegen Stacheldrahtzäune mitführen; Wackersdorf läßt grüßen. Alte Schmugglerwege werden wiederbelebt werden, auf denen man "schwarz", d.h. mit geschwärztem Gesicht, über die Grenze schleichen kann. Oder es braucht einen Eisernen Vorhang mit Selbstschußanlagen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 22.01.2016 um 21.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31411
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In Grönland müßte jeder Einwohner rund 79 000 cm Küste schützen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.01.2016 um 22.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31413
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#31410:
Man braucht Deutschland nicht vor Einwanderern zu schützen. Einwanderer greifen Deutschland nicht an, sie würden sich ja selbst schaden.
Niemand auf dieser Erde kann sich selbst zu einem Einwanderer nach Deutschland erklären. Deutschland bestimmt, auf Antrag wer Einwanderer wird und wer nicht. Zumindest sollte es so sein.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.01.2016 um 00.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31416
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Ich habe wohl den Fehler gemacht, "Einwanderer" ganz wörtlich als substantiviertes, mittels Präfix von "wandern" abgeleitetes Verb zu verstehen. Die Flüchtlinge "wandern" ja zu Fuß über die Grenze, also sind sie in diesem Moment "Einwanderer" nach Deutschland, und genau wörtlich das wollen die Flüchtlingsgegner verhindern. Wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat, kann man sehr schön aneinander vorbeireden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.01.2016 um 01.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31417
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Na ja, lieber Germanist, Ihre letzten Beiträge zum Thema Grenze und Flüchtlinge (Selbstschußanlagen usw. a la DDR) sind halt sehr stark satirisch überzeichnet. Und wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat, kann man das vor allem auch sehr effektvoll für solche Satire ausnutzen, indem man z. B. das harmlos klingende Wort Einwanderer in Kontrast zu Stacheldraht, Eisernen Vorhang usw. setzt. Ich finde, diese Übertreibungen nicht fair, deshalb versuche ich eben, sie zu entlarven.
Sehen Sie, auch hier schon wieder, Sie benutzen (ganz im Einklang mit unseren Leitmedien) das Wort Flüchtlingsgegner. Wer ist denn ein Flüchtlingsgegner? Meinen Sie damit Leute wie mich, die gegen Masseneinwanderungen aus fremden Völkern sind? Ich bin sicher kein Flüchtlingsgegner, ich würde Flüchtlingen im konkreten Fall auch helfen. Hätten Sie statt dessen Regierungsgegner geschrieben, wäre ich mit dem Satz einverstanden. Warum aber muß es unbedingt Flüchtlingsgegner sein? Na klar, mit Regierungsgegner kann man rhetorisch nichts anfangen, es ist schließlich in einem sich immer noch demokratisch gebenden Staat nichts Besonderes, gegen die Regierung zu sein. Aber Flüchtlingsgegner, Gegner der Unschuldigen, da kochen die Gefühle hoch, sowas darf man doch nicht, ein sehr gutes Wort, den politischen Gegner zu diffamieren.
Ich möchte einfach dafür werben, sich bei der Wortwahl ein bißchen bewußter zu machen, was es wirklich bedeutet, ob es das ausdrückt, was man sagen will, oder ob man sich damit vielleicht zum Handlanger einer "schönfärberischen Berichterstattung" (R.M.) macht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 10.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31422
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Lieber Herr Markner, ich habe mir den Scherz erlaubt, der falschen Logik zu folgen, die nicht zwischen der Rolle und ihrem Träger unterscheidet. Dann wäre "der Bundespräsident" identisch mit "Gauck", und man könnte das GG so lesen, wie ich es, als Reductio ad absurdum, zu lesen vorgegeben habe. Nichts für ungut, es war sehr verkürzt!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 11.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31425
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Zumindest in Schlagzeilen ist »ist ältester/größter Mann der Welt« vielfach belegt.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.01.2016 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31426
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Schlagzeilen sind oft Übersetzungen oder Verkürzungen ausformulierter Sätze und folgen besonderen Regeln: »Ältester Mann der Welt gestorben«, »CDU-Spitze bleibt bei Nein zu Obergrenze« und »Deutsche Bank mit Rekordverlust«. Wer eine Fremdsprache lernt, weiß ein Lied davon zu singen. Es kann sein, daß man in einer Sprache eigentlich schon sehr fit ist und trotzdem noch ratlos vor mancher Zeitungsüberschrift steht. Niederländische Schlagzeilen etwa kann man wirklich als Sondersprache bezeichnen, die man erst mal erlernen muß.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31427
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Natürlich – aber Schlagzeilen zählen ja trotzdem zur Schriftsprache dazu, weshalb der Asterisk wenigstens erläuterungsbedürftig ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 13.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31428
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Wenn man den Telegramm- und Schlagzeilenstil einbezieht, werden die grammatischen Regeln ziemlich unüberschaubar, ich würde das auslagern (wenn auch nicht ignorieren, da haben Sie recht). Interessanter ist aber der denkbare Übergang zur "Rollensyntax", wenn nämlich irgendeine Gemeinschaft dazu käme, den Posten oder eben die Rolle "ältester Mann" zu vergeben, also etwa wie: "Ich bin jugendlicher Liebhaber am Stadttheater".
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 16.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31430
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Den Ältesten gibt es ja schon. Er ist Dorfältester kann bedeuten, daß der Betreffende einer von mehreren ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31432
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Ein gutes Beispiel. Gerade die Zusammensetzung weist darauf hin, daß ein spezialisiertes Benennungsbedürfnis vorgelegen hat (nicht vorgelegen haben muß). Die ältesten Dorfbewohner würden in der Allgemeinsprache normalerweise nicht als Dorfälteste bezeichnet. Es ist aber möglich (Ad-hoc-Zusammensetzungen als syntaktisches Mittel besonders im heutigen Deutsch).
Der Plural verändert die Bedingungen der Artikelsetzung nochmals.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.01.2016 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31433
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Ich glaube, schon die Bindestrich-Schreibung "Dorf-Älsteste(r)" würde anzeigen, daß nicht die Standardbedeutung gemeint ist. Eigentlich ist es ein versteckter Genitiv "des Dorfes".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.01.2016 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31438
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Es scheint mir, daß bei Substantiv-Zusammensetzungen manche Konsonanten-Kombinationen kein Genitiv-s des Bestimmungswortes vertragen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.01.2016 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31447
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Wikipedia
"Martinsches Gesetz (sic!)
Wenn man in einem Lexikon ein Wort nachschlägt, um sich seine Bedeutung zu erschließen, so wird dieses Wort durch andere Wörter erklärt. So steht im Duden. Deutsches Universalwörterbuch (²1989) für Sessel als wesentliche Erläuterung: Sitzmöbel. Kann man mit dem Erklärungswort Sitzmöbel nichts anfangen, so schlägt man auch dieses wieder nach und erfährt dazu: Möbel. Für Möbel erhält man: Einrichtungsgegenstand und als Erläuterung dazu wiederum Gegenstand. Auf diese Weise lassen sich für beliebige Stichwörter „Definitionsfolgen“ des Typs Sessel – Sitzmöbel – Möbel – Einrichtungsgegenstand – Gegenstand bilden, die dadurch gekennzeichnet sind, dass speziellere Ausdrücke durch immer allgemeinere ersetzt werden. Führt man dieses Verfahren für viele Wörter durch, ergeben sich Ebenen, die bei den spezifischen Stichwörtern (im vorgestellten Beispiel eben Sessel) beginnen und bei sehr allgemeinen Ausdrücken (hier: Gegenstand) enden. Diese Ebenen sind vom Speziellen zum Allgemeinen hin von immer weniger Ausdrücken belegt.“
(Zum Erkenntniswert dieser Überlegungen - sind sie mehr als trivial? - will ich mich hier nicht äußern.)
Dabei geht verloren, daß die Wörterbuchausdrücke nicht in gleicher Weise zu einem wirklichen Sprachausschnitt gehören. Sessel ist ein allgemeinsprachliches Wort, Sitzmöbel schon weniger. Möbel steht nicht einfach höher in der Hierarchie, sondern schräg dazu, wie Besteck zu Messer und Gabel. Auch Einrichtungsgegenstand ist kaum üblich. Wann gebraucht der gewöhnliche Sprecher Gegenstand?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.01.2016 um 18.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31450
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Systemproblem fordert unzählige Verkehrstote in China
Ein Autofahrer fährt in China einen Jungen an. Statt dem Kind zu helfen, fährt er noch mehrere Male über den Körper, um sicherzustellen, dass das Opfer wirklich tot ist. Diese als "Doppelschlag" bezeichnete Methode ist in China keine Seltenheit. Schuld ist ein Systemfehler, bei dem es Fahrer günstiger zu stehen kommt, wenn ihr Verkehrsopfer stirbt. (n-tv.de 24.1.16)
Diese Schauergeschichte geistert seit etlichen Jahren durch die Medien, wird auch durch ein sehr verschwommenes Video belegt. Soviel ich weiß, gibt es keinen Beweis, schon gar nicht für "unzählige" Opfer.
Dagegen wäre interessant zu wissen, was sich die Autofahrer gedacht haben, als sie gestern über einen Toten auf der deutschen Autobahn bretterten, ohne anzuhalten. Ich bin ja kein Autofahrer, aber merkt man wirklich nichts davon?
Aus meiner Zeit in Indien kann ich dagegen berichten, daß Autofahrern, wenn sie auf dem Lande einen Menschen oder eine Kuh anfahren sollten, geraten wurde, sich schnell davonzumachen und erst dann bei der Polizei zu melden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2016 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31452
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Das Wortpaar abstrakt und konkret taucht erstmals im späten Mittelalter bei dem Philosophen Boethius auf. (Judith Schrauf: Vom Konkreten im Abstrakten. Diss. Marburg 2011:19)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2016 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31479
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„Das menschliche Gehirn verfügt über 2 mal 10 hoch 10 Neuronen, von denen sich 95% nur mit hirneigenen Prozessen beschäftigen, und sie tun dies dadurch, dass jedes Neuron mit jedem [!] anderen Neuron über durchschnittlich 10 hoch 4 synaptische Verknüpfungen verbunden ist.“ (Ralf Erkwoh/Gerhard Blanken, Hochzahlen aufgelöst)
Das kann nicht sein, und der erste Teil ist auch problematisch, da sich Neuronen nicht „mit etwas beschäftigen“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31519
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Ein Gastbeitrag in der ZEIT spricht sich für das "bedingungslose Grundeinkommen" aus. Da eine meiner Töchter darüber vor langer Zeit eine Diplomarbeit geschrieben hat, interessiert mich das Thema auch. Der neue Aufsatz steht unter dem Titel "Geld für wirkliche Freiheit".
Nun ist es jetzt schon schwer, in unserem Sozialstaat zu verhungern. Neu wäre nur, daß der Zwang zur Arbeit entfällt. Der ist allerdings auch jetzt schon schwer durchsetzbar, weil viele aus vielen Gründen dem Arbeitsmarkt "nicht zur Verfügung stehen".
Die Hoffnung, daß es funktionieren könnte, spricht sich in zwei Sätzen aus, die ein traditionelles Argumentationsschema bilden:
1.000 Euro monatlich würde den meisten wohl nicht reichen.
...
Auch über die Finanzierung des Grundeinkommens wird heftig gestritten. Doch aufgrund des hohen Produktionsniveaus und unter dem Eindruck etlicher seriöser Studien scheint dies eher eine Frage des politischen, denn des ökonomischen Willens. Die Studien gehen davon aus, dass das Grundeinkommen bei entsprechender Besteuerung bezahlbar wäre.
Das letztere kennen wir aus der marxistischen Utopie: Die Produktivität der Maschinen soll den Müßiggang ermöglichen, oder allenfalls vier Stunden Arbeit, dann angeln, malen, Fußball gucken. Das kann wohl als widerlegt gelten. Tückisch ist die nebenbei erwähnte Besteuerung. Mein Grundeinkommen wäre ein Rechtanspruch gegen meinen erwerbstätigen Nachbarn; nur leicht verschleiert durch den zwischengeschalteten anonymen "Staat", aber das täuscht den Nachbarn nicht: er weiß sehr wohl, daß ich auf seine Kosten lebe. Warum sollte er das hinnehmen?
Der erste Punkt widerlegt das ganze Projekt: Wenn ich mit 1000 € nicht so leben kann, wie ich es möchte – wo bleibt dann die "wirkliche Freiheit"? Ist es nicht die oft karikierte Freiheit, unter Brücken zu schlafen?
Wirklich frei ist man nur im Schlaraffenland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31526
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Dasselbe noch einmal mit Kant:
Meine Freiheit, ohne Arbeit zu leben, stößt dort an eine Grenze, wo die Freiheit des anderen beginnt, die Früchte seiner Arbeit selbst zu genießen.
Oder mit dem kategorischen Imperativ: Es kann kein allgemeines Gesetz geben, wonach niemand zu arbeiten braucht. Denn dann würden die Güter und Dienstleistungen fehlen, von denen der einzelne leben könnte.
Nur als einsamer Jäger und Sammler in einem Niemandsland wäre ich ganz frei. Allerdings gibt es dort weder Steuern noch Grundeinkommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31527
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Seit einigen Tagen geht durch die Medien, daß 10.000 bzw. (für Deutschland) 5.000 allein zugewanderte Kinder und Jugendliche "verschwunden" sind oder "vermißt werden" bzw. "als vermißt gemeldet" sind. Es steht aber nicht dabei, wer sie als vermißt gemeldet hat, anscheinend keine Angehörigen. Der Kinderschutzbund befürchtet das Schlimmste.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2016 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31643
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Durch alle Medien geistert die Meldung, daß 5,5 Mill. Menschen "vorzeitig" durch die Luftverschmutzung sterben, aber in keinem Bericht wird gesagt, um wieviel vorzeitig. Zehn Tage, zehn Jahre? Sinnlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.02.2016 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31656
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30363
beziehungsweise und die schnell hingeworfene Abkürzung bzw. kann man allenfalls verwenden, wenn mehrere Fälle erwähnt sind und man sich dann der Reihe nach auf jeden einzelnen bezieht, aber selbst dann gibt es bessere Möglichkeiten. Alles andere ist unklar und lästig. Gerade wollte ich einen längeren Text (200 Seiten) von bzw. reinigen, stellte aber mit Erleichterung fest, daß ich es ohnehin kein einziges Mal verwendet hatte, außer in Zitaten, die denn auch alle ziemlich dumm waren.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.02.2016 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31658
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Zu #31321, der MM schrieb am 23.1.16 in seiner Wochenendbeilage auf S. 10:
Die sogenannte Supernova mit der Katalognummer ASASSN-15lh erstrahlte hell wie 570 Milliarden Sonnen und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter um mehr als das Doppelte, wie Astronomen um Subo Dong vom Kavli-Institut für Astronomie und Astrophysik an der Universität Peking im US-Fachblatt "Science" berichten.
Um mehr als das Doppelte übertroffen, d. h. insgesamt mehr als dreimal so hell?
Auf der Seite des Kavli-Instituts steht aber:
more than twice as luminous as the previous record-holding supernova
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2016 um 06.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31680
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Wissenschaftler des Medical Research Council der University of Cambridge haben herausgefunden, dass der Geburtsmonat einen entscheidenden Einfluss auf die eigene Gesundheit im Erwachsenenalter hat.
Usw., diese Meldung kommt ja jedes Jahr aufs neue, und manchmal (wie im SPIEGEL vor zehn Jahren) sind die Befunde gerade umgekehrt, aber ebenfalls entscheidend!
Und: Weitere Untersuchungen sind nötig...
(Diesmal entfuhr mir: "Meine armen Töchter!" – bis ich anderswo las, daß sie es als Winterkinder gut haben, während ich selbst höchst gefährdet bin.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.02.2016 um 10.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31685
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Sensationelle Meldung des Deutschlandfunks heute um 9.30 Uhr:
"In Griechenland sind in den vergangenen Tagen deutlich weniger Flüchtlinge angekommen als noch zu Beginn des Jahres. Wie die internationale Organisation für Migration mitteilte, wurden in der ersten Februarhälfte gut 16000 Menschen gezählt. Im gesamten Januar waren es 62000, fast viermal so viele."
Wären es im ganzen Januar nur doppelt so viele Menschen gewesen wie im halben Februar, wäre das ja schon ein enormer Rückgang gewesen. Aber sogar das Vierfache!
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Kommentar von Wikipedia-Leser, verfaßt am 17.02.2016 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31686
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Zu:
ASASSN-15lh ... und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter um mehr als das Doppelte
>Um mehr als das Doppelte übertroffen, d. h. insgesamt mehr als dreimal so hell?
Richtig.
Für Wikipedia hat jemand stumpf bei heise abgeschrieben, wo es genauso falsch steht. Ein Versuch, den Wikipedia-Artikel zu korrigieren, ist offenbar von einem "Super-Administrator" verhindert worden. Noch krasser finde ich allerdings Formulierungen wie "ist um das Dreifache kleiner". Daß man dabei ins Negative rutscht, merkt niemand, obwohl jeder, der so etwas schreibt, seinen Grundschulabschluß zurückgeben müßte.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 17.02.2016 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31688
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Das wäre ja noch schöner, wenn der Geburtsmonat einen "entscheidenden Einfluss" auf die Gesundheit anderer hätte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2016 um 06.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31697
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Deutsche Ökonomen kritisieren die Asylpolitik. Die Mehrheit bezweifelt wirtschaftliche Vorteile durch den Flüchtlingszustrom. (FAZ 18.2.16)
Aus dem Artikel geht hervor: 40 % der Befragten erwarten Nachteile, 23 % Vorteile, der Rest ist unentschieden. „Eine relative Mehrheit erwartet eher (!) Nachteile für das Land. Das sagen 40 Prozent.“ Man hätte also titeln können: Die Mehrheit erwartet keine Nachteile. Überraschend ist vor allem die große Unsicherheit in dieser ökonomischen Frage. (Die Befragung wurde vom Ifo-Institut durchgeführt, das für seine Einstellung in dieser Frage bekannt ist.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.02.2016 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31731
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Im US-Bundesstaat Michigan hat ein Bewaffneter offenbar wahllos auf Menschen geschossen. (tagesschau.de 21.2.16)
Wäre er nicht bewaffnet gewesen, hätte er nicht schießen können.
Zum selben Vorfall:
Schütze feuert auf Passanten
Zum Schützen wurde er gerade durch dieses Feuern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2016 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31745
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Noch ein paar Zahlenspiele:
Nach Ermittlungen der österreichischen Arbeitsagentur haben 90 % der Iraner Hochschulreife oder Berufsausbildung, 73 % der Iraker, 67 % der Syrer. (FAZ 20.2.16)
Ludwig Wößmann vom Ifo-Institut kennt die österreichischen Zahlen, nennt sie aber „nicht repräsentativ“. Er selbst hat keine anderen, sondern stellt nur Vermutungen auf. Über seinem Beitrag in der FAZ vom 22.2.16 steht: „Die große Mehrheit der Asylbewerber hat kaum schulische Bildung. 65 Prozent der Syrer erreichen nicht einmal das Pisa-Grundniveau.“ Das muß jeder Leser so verstehen, als bezöge sich die Angabe auf die syrischen Asylbewerber. Erst im Text wird klar, daß es beim Test um die Bevölkerung in Syrien ging. Wößmann gibt zu, daß das Niveau der syrischen Zuwanderer höher sein könnte. - Die Probleme sind groß, aber diese tendenziöse Darstellung ist nicht gerade hilfreich.
Einig sind sich alle in einem Punkt: Das Problem ist die Sprache. Daraus folgt eigentlich, was vordringlich zu tun ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2016 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31799
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28882
Jan Grossarth polemisiert schon wieder gegen die Glyphosat-Kritiker, wiederum sehr heftig im Ton:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kommentar-gruenes-biergift-theater-14091018.html
Ich bin nicht der einzige, der sich über diesen Eifer wundert.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.02.2016 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31804
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Angesichts der Lächerlichkeit des neusten Angriffs auf Glyphosat durch ein sog. „Umweltinstitut“ empfinde ich den Beitrag in der FAZ eher als zurückhaltend.
Da werden also angeblich einige Mikrogramm Glyphosat im Bier gefunden. Wir werden belehrt, daß Glyphosat von einer Expertengruppe der WHO seit kurzem als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingeschätzt wird. Daß normales Bier einige Gramm Alkohol enthält, und Alkohol von derselben Expertengruppe als eindeutig krebserregend gewertet wird, wird nicht erwähnt.
In Wirklichkeit geht es gar nicht um Glyphosat, sondern um Monsanto und die Gentechnik. Monsanto ist wegen seiner Gentechnik für Grüne und andere Umweltbewegte der wahre Gottseibeiuns. Alles was Monsanto schädigt, ist erlaubt, selbst wenn man dabei Mütter vom Stillen abhält.
Man muß schon Anhänger von Verschwörungstheorien sein und glauben, daß die Experten der EU und des Bundesinstituts für Risikobewertung alle mit Monsanto unter einer Decke stecken, um auf derartige Kampagnen hereinzufallen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.02.2016 um 23.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31805
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Die Monsantokritiker nörgeln Ihrer Ansicht nach vermutlich in derselben Ecke wie die Verwörungstheoriker, die den Waffengeschäften großer Konzerne humanitäre Ziele absprechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31806
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Warum sollte man erwähnen, daß Bier Alkohol enthält? Das ist keine Nachricht.
(Und Mikrogramm klingt so schön klitzeklein...)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 06.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31807
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Weder Sie noch wir Verschwörungstheoretiker werden an Glyphosat sterben, eher am Alkohol, insofern sind wir schon mal im Unrecht. Damit ist aber die Frage nicht beantwortet, warum wir uns überhaupt mit Glyphosat im Wasser, im Bier usw. abfinden müssen, warum es also überhaupt Grenzwerte geben muß (und warum es nicht immer und überall dieselben sind). Wird nicht versichert, der Stoff baue sich in kurzer Zeit ab, so daß in Nahrungsmitteln eigentlich gar nichts mehr nachweisbar sein dürfte?
Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, schlage mich vielmehr seit je mit solchen herum, weil ich eher zum Abwägen neige. Um so mehr fiel mir auf, daß Herr Grossarth, sonst so gescheit, allein bei diesem Thema geradezu ausfällig wird. Es gehört schon einiges dazu, Andersdenkende ohne weiteres der "Hysterie" zu bezichtigen. Aber zu einem Teil der FAZ paßt es natürlich bestens.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 07.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31808
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Übrigens hatten wir fast die gleiche Diskussion schon mal: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=420#18519
Zufällig lese ich gerade heute in der FAS, daß "Wildpilze je nach Art und Standort noch erheblich radioaktiv belastet" sind. Auch daran werden wir nicht sterben. Ist das beruhigend? Wir werden nicht an A, B oder C sterben, weil wir sterben werden, bevor wir an A, B oder C sterben.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.02.2016 um 18.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31814
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Lieber Prof. Ickler,
vor 200 Jahren wären wir auch nicht an A. B oder C gestorben. Wir wären wahrscheinlich schon längst tot. Wenn wir heute noch leben, dann vermutlich dank der Erfolge von Medizin und Chemie. Der Nachteil sind nun einmal die Grenzwerte. Daß es verschiedene Grenzwerte gibt, liegt daran, daß diese verschiedenen Zwecken dienen.
Ein Grenzwert allein bedeutet aber noch nicht, daß oberhalb dieses Grenzwertes eine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Es sind die Grünen und zahllose NROs, die dies gerne suggerieren, um mit ihren andauernden Tatarenmeldungen Wählerstimmen und Spendengelder zu ergattern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2016 um 15.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31869
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Der Dopplereffekt (...) ist jedem bekannt, wenn er am Straßenrand genau hinhört. Je weiter sich ein Auto entfernt, desto mehr "dehnt" sich das Geräusch. (FAZ 5.3.16, zu Ehren Hubbles)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 05.03.2016 um 17.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31871
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Zu #31814
Es gibt viele Leute, die da anderer Meinung sind. Es geht ja nicht nur darum, ob wir leben, sondern auch wie. Eine Sache, die zuerst als ''gut'' oder ungefährlich erscheint, kann sich im Laufe der Zeit sehr wohl als problematisch herausstellen.
Ein Grenzwert bedeutet aber auch nicht, daß unterhalb dieses Grenzwertes keine Gesundheitsgefährdung vorliegt.
Wenn man bedenkt, wieviel den Bürgern an Information vorenthalten wird, ohne daß man einen vernünftigen Grund dafür sehen kann, siehe z. B. hier: https://www.change.org/p/bitte-erteilen-sie-auskunft-%C3%BCber-tierversuche-in-hamburg?utm_source=petition_update&utm_medium=email/, dann muß man davon ausgehen, daß bestimmte Dinge eben doch oberfaul oder gefährlich sind, trotz anderweitiger Beteuerungen der Behörden oder der offiziellen Wissenschaft. Die Industrie hat einiges zu verlieren, wenn plötzlich keiner mehr ihre minderwertigen Produkte kauft.
Jemanden, der sich Gedanken über solche Sachverhalte macht, als ''Verschwörungstheoretiker'' abzutun kommt einem Denkverbot gleich. Es ist schon schlimm genug, daß sich so ein Wort als ''Totschlagargument'' eingebürgert hat.
Siehe dazu auch: Verschwörungstheorien erweisen sich immer öfter als wahr
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/verschwoerungstheorien-ia.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2016 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31872
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Vielleicht kann man sich darauf einigen, daß der Verbraucher wissen sollte, was er verbraucht, und daß man ihm keine Alternativen vorenthalten sollte.
Heute bringt die FAS eine Übersicht über Glyphosat, durchaus chemiefreundlich, aber mit so vielen ausdrücklich genannten Unwägbarkeiten und Unbekannten, daß die einzige seriöse Schlußfolgerung nur jener Grundsatz der Aufklärung und Entscheidungsfreiheit sein kann.
(Am Schluß wird die alternative Unkrautbekämpfung durch Unterpflügen zwar genannt, aber wegen des hohen Arbeitsaufwandes und der Bodenerosion kritisch beurteilt. Letzteres leuchtet mir nicht ein, da die ökologische Landwirtschaft meines Wissens die Bodenerosion durchaus zu verhindern weiß. Andererseits sind die von allem Kraut entblößten Maisanbauflächen sehr wohl der Erosion ausgesetzt, wie ich hier jedes Jahr beobachte. Das ist dem modernen Landwirt vielleicht nicht so wichtig, weil der Boden für ihn ohnehin nur Substrat für den Kunstdünger ist?)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.03.2016 um 08.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31904
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»Trump hat nun mittlerweile in 14 Gliedstaaten gewonnen. Die weniger wichtigen Ergebnisse aus Hawaii und Idaho, ebenfalls vom Dienstag, sind in dieser Zählung noch nicht inbegriffen«. (NZZ)
Warum nicht? (Hinweis an Beat Ammann: 14 + 1 = 15)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.03.2016 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31906
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14+2 war leichter zu verstehen, aber ein Druckfehler. Nachdem der nun auf 14+1 korrigiert wurde, versteht man die Rechnung aber gar nicht mehr. Deshalb sollte man wohl hinzufügen:
Trump gewann in Hawaii, Cruz in Idaho.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.03.2016 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31934
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In vielen Medien wird berichtet, daß der Negativ- oder Strafzins (der allerdings offiziell nicht so heißt) gesenkt worden ist und vielleicht noch weiter gesenkt werden soll. Eigentlich steigt er.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 12.03.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31939
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Steigt die Temperatur auch, wenn sie unter den Gefrierpunkt fällt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2016 um 08.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31952
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Der Betrag steigt. Für die Alltagssprache ein kleines Problem.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2016 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31953
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Jan Grossarth titelt: Glyphosat rettet das Leben der Regenwürmer (FAZ 14.3.16). Er führt als Nachteil des Unterpflügens von Unkraut an, der Pflug „zerhäcksele“ die Regenwürmer. Wie jeder weiß, der seinen Garten umgräbt, zerhäckselt man dabei die Regenwürmer nicht, sondern zerschneidet ein paar, was aber gar nicht ins Gewicht fällt. Grossarth vergißt zu erwähnen, daß die Würmer von den Pflanzenresten leben, die teils untergepflügt, teils von den Würmern kunstvoll in ihre Gänge gezogen werden. Ein Totalherbizid läßt ihnen nichts mehr übrig. (Ein Blick auf die glyphosatbehandelten abgeernteten Maisfelder genügt: da ist alles tot.) Trotzdem scheint der neue Artikel etwas ausgewogener zu sein, vielleicht hat Grossarth entsprechende Zuschriften von Fachleuten des Ökolandbaus bekommen, die seine Glyphosat-Begeisterung gedämpft haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2016 um 07.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31964
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Je länger er sprach, desto deutlicher wurde, dass er nicht nur um die Macht in Berlin, sondern auch in München bangt. (FAZ 15.3.16)
Ein Beispiel für die tägliche Unlogik. Korrekt wäre sondern auch die in München oder daß er um die Macht nicht nur in Berlin, sondern auch in München bangt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2016 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31981
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Wie die FR berichtet, will die AfD die Stigmatisierung von CO2 beenden, dazu ein Smogfoto von Pekinger Straßen:
Die Folgen von CO2 zeigen sich besonders deutlich in China. Doch für die AfD ist Kohlendioxid kein Schadstoff.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2016 um 07.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31991
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Wie wenig das Genus noch "funktional belastet" ist, zeigt die riesige Menge von Kongruenzfehlern:
Diese Festlegung des Menschen auf das Tatsächliche findet nach Adorno seine Fortsetzung im Positivismus. (Wikipedia Adorno)
Diese Entwicklung, so Campbell, habe mit dem Zweiten Weltkrieg seinen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt gefunden. (Wikipedia Joseph Campbell)
(Die Richtung ist fast immer dieselbe: zum Neutrum/Maskulinum hin, auch unabhängig vom nächststehenden Substantiv.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2016 um 07.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31993
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In dem alten Buch "Die Bedingungen der Fehlsamkeit" von Arthur Kießling habe ich vor langer Zeit gelesen, daß der Mensch am frühen Nachmittag am fehlsamsten ist, also besonders nach dem Mittagessen; jahreszeitlich ist er im Sommer besonders fehlbar. Kießling hat wohl nicht an Nachtarbeit gedacht. Nachts fabrizieren die Nachrichtenredakteure abenteuerliche Überschriften, die ich Frühaufsteher dann beim Morgenkaffee lesen muß, heute z. B. Russisches Passagierflugzeug abgestürzt (SZ 19.3.16) (In Wirklichkeit eine Maschine von Flydubai, bei Rostow abgestürzt.)
Die Schmerzempfindlichkeit ist nach Mitternacht am geringsten, weshalb man seinen Zahnarzt am besten gegen 2 Uhr morgens aufsuchen sollte. Dumm ist natürlich, daß er gerade dann am fehlbarsten ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.03.2016 um 23.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32020
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Aus dem ZDF-Heute-Journal, 21.3.2016, über das Jahr 2015:
Das Statistische Bundesamt registrierte einen Zuzug von knapp 2000000 Ausländern, darunter vor allem schutzsuchende Flüchtlinge. Zugleich zogen rund 860000 Ausländer fort, die meisten von ihnen EU-Bürger. Im Saldo blieben somit 1140000 Menschen in Deutschland, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 49%.
Auch im Saldo sind die 1140000 aber immer noch Zuzügler, nicht Hiergebliebene.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.03.2016 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32108
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Auch zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24479
Der SPIEGEL berichtet über die längst fällige Neuberechnung der relativen Armut in Deutschland. Die Karten sind recht interessant:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-ob-sie-arm-sind-kommt-drauf-an-wo-sie-wohnen-a-1083908.html
Gesamtdeutsch leben wir hier in einer wohlhabenden Gegend, aber schon wegen der hohen Mieten und Immobilienpreise kommen viele Menschen im reichen Mittelfranken nicht besser zurecht als ihre Verwandten im armen Ostfriesland. Die Vernachlässigung der Kaufkraft fiel uns ja schon immer als grundlegender Fehler auf, auch im Vergleich der Staaten.
Auch interessant ist die Aufstellung, die der FOCUS bringt über die regionale Lebenserwartung. Demnach gehört Standal zu den Orten mit der geringsten Lebenserwartung, aber dort möchte ja sowieso niemand wohnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2016 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32160
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Kongruenzfehler beweisen, wie schon gesagt, daß Genus und Numerus wenig grammatische Nutzlast tragen. Natürlich werden solche Versehen in schriftlichen Texten meist ausgebessert, aber es gibt immer noch erstaunlich viele. Meist perseverieren das Genus oder der Numerus dicht davorstehender Nominalgruppen, seltener werden sie antizipiert:
Barbara Piatti hat eine Karte erstellt, auf denen die Wege der Figuren nachgezeichnet sind. (FAZ 2.4.16)
Hier werfen die Plurale ihren Schatten voraus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2016 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32173
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Bei Mossack Fonseca soll Medienberichten zufolge die Gründung einer Briefkastenfirma 1000 US-Dollar pro Jahr gekostet haben. Bei 300.000 Unternehmen ergibt das jährliche Erträge in Milliarden-Höhe. (focus.de 4.4.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.04.2016 um 08.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32208
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Nur etwa 32 Prozent aller Niederländer haben sich überhaupt am Referendum beteiligt. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung hat sich also noch nicht einmal ein Fünftel gegen den Plan der EU ausgesprochen. (ZEIT 7.4.16)
Wieder das Spiel mit der Bezugsgröße. Gibt es nach diesem Rechenverfahren überhaupt eine Regierung, die eine Mehrheit hinter sich hat?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 07.04.2016 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32209
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In Deutschland seit 1938 nicht mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2016 um 09.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32225
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Gunnar Bech hat sich vor langer Zeit mit "fehlerhaften" Konstruktionen dieses Typs beschäftigt:
Ich glaube es haben tun zu können.
Ich freue mich, ihn haben begrüßen zu dürfen.
(Gunnar Bech: "Grammatische Gesetze im Widerspruch", Lingua 12/1963: 291-299)
Das zu müßte bei haben stehen: Ich freue mich, ihn begrüßen dürfen zu haben (mit Ersatzinfinitiv dürfen statt gedurft).
Ersatzinfinitiv und Frühstellung sind zumindest im südlichen deutschen Sprachgebiet ganz geläufig, aber komplizierte Konstruktion wie die von Bech handelt sind überwiegen auf dem Papier zusammengedrechselt. Man findet kaum Belege:
Wieviel Gutes und Schönes muß er vorgehabt haben, und hat fort gemußt, ohne wirklich etwas haben tun zu können. (Elisabeth von Heyking. Tagebücher aus vier Welttteilen 1886-1904:48)
Der Nachweis, etwas nicht getan zu haben oder etwas nicht haben tun zu können, ist
logisch praktisch unmöglich. (SPD: Stellungnahme 16/9, Landtag NRW)
Das schreckliche Erlebnis, daneben gestanden zu haben und nichts haben tun zu können... (Daniela Prousa: Psychoanalytische Betrachtungen zum möglichen Zusammenhang zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und infantiler Missbrauchserfahrung. Universität Bremen 2007)
Man kann sicher noch etwas mehr ergoogeln, aber es ist kein Wunder, daß die Intuition der Sprecher für diese seltenen Fälle nicht ausreicht.
Ich gebe zu bedenken: Der Ersatzinfinitiv zeigt ja schon, daß der Sprecher den gesamten Verbkomplex nicht mehr analytisch durchschaut. Sprecher, die den Ersatzinfinitiv ständig gebrauchen, sind sehr erstaunt, wenn man sie darauf hinweist, daß an seiner Stelle "eigentlich" ein Partizip II stehen müßte. Studenten haben Mühe, die "ursprüngliche" Fassung zu rekonstruieren. (Daher auch Fehler von diesem Typ: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29544) So erklärt sich auch, daß das zu einfach vor den letzten Infinitiv gesetzt wird, wie es bei der zu-Konstruktion üblich ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2016 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32263
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Der im Haupteintrag genannte Indogermanist Wilhelm Havers hat nicht sehr viele, aber sehr gute Schriften hinterlassen. Wikipedia teilt über ihn mit:
Havers war Mitglied in folgenden NS-Organisationen: Nationalsozialistischer Lehrerbund, Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, Reichsluftschutzbund und Reichsbund der Deutschen Beamten.
Also ein ganz schlimmer Finger, oder?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.04.2016 um 19.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32265
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Vor allem die Mitgliedschaft im Reichsluftschutzbund ist verwerflich. Schließlich hätte er ja auch mit der Taschenlampe den britischen Bombern den Weg zeigen können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.04.2016 um 05.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32267
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Die Erwähnung der Nichtigkeiten fällt besonders auf, weil sonst nur ein paar biographische Daten mitgeteilt werden, aber nichts über seine Leistungen.
Dabei täte die Lektüre vielen wirklich gut, die heute mit Entdeckerstolz ihre neuesten Einsichten vortragen.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 14.04.2016 um 09.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32269
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Bei Wikipedia nicht selten. Mir persönlich bekannt:
Kurt Gudewill (* 3. Februar 1911 in Itzehoe; † 29. Juli 1995 in Kiel) war ein deutscher Musikwissenschaftler. [...]
… 1944 wurde er habilitiert, 1945 Dozent und 1952 außerplanmäßiger Professor für Musikwissenschaft.[1]
Gudewill war Mitglied (Nr. 166.492) der NSDAP vom 1. November 1929 bis 1. Oktober 1930 und erneut ab 1. Mai 1937 (Nr. 4.782.103). Er gehörte der SA seit 1933 an und war Tenorhornist im Musikzug der SA-Standarte 85 Dithmarschen...
Kein Wort über seine wissenschaftlichen Leistungen und darüber, daß er jahrelang Präsident der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.04.2016 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32270
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Immerhin etwas entschiedenere Mitgliedschaft, wie man sie ja nicht selten gerade bei sonst schätzenswerten Autoren findet. Man gerät schon in einen Zwiespalt, wenn man das z. B. von bedeutenden Indogermanisten erfährt.
Kürzlich habe ich hier den Psychologen Walther Poppelreuter zitiert und den Namen absichtlich weggelassen...
Wenn jemand nicht gerade Verbrechen begangen oder von arisierten Lehrstühlen profitiert hat, könnte man solche biographischen Details auch weglassen. Es gibt allerdings Sprachwissenschaftler, bei denen das völkische Denken in die Theorie eingegangen ist. Den schwierigen Fall Weisgerber hatten wir schon erwähnt, weil er in die Vorgeschichte der Rechtschreibreform und die Selbstdarstellung der Reformer hineinspielt.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.04.2016 um 11.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32272
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Wenn jemand »alter Kämpfer« war und dann sogar zwischenzeitlich aus der Partei austrat, ist das sicherlich mitteilenswert. Die verpflichtende Mitgliedschaft in berufsständischen Organisationen ist es nicht.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 14.04.2016 um 13.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32274
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Noch zu Gudewill: Mit 18 war er für 11 Monate in der Partei. Erst 1937 trat er wieder ein, wegen des Fortkommens – wie der Plöner Musiklehrer Edgar Rabsch, den Paul Hindemith deswegen 1946 verteidigte. Der SA-Musikzug war vermutlich die einzige Gelegenheit an der Dithmarscher Westküste, als Hornist im Ensemble zu spielen. Welcher Musiker hätte darauf verzichtet!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2016 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32283
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In mehreren Zeitungen wird Putin vorgehalten, daß er von 3 Mill. Fragen nur 80 beantwortet habe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2016 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32288
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Bitter kann ihre Entscheidung allenfalls für den TV-Komiker Jan Böhmermann sein, der sich nun aller Wahrscheinlichkeit nach vor Gericht für seine mehr oder minder gelungene Satire verantworten werden muss.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-boehmermann-und-angela-merkel-der-rechtsstaat-gibt-sich-die-ehre-a-1087518.html
(statt: müssen wird)
(Übrigens ein guter Artikel, aber dank Stimmungsmache in den Medien verstehen viele nicht, warum Merkels Entscheidung richtig, ja fast die einzig zulässige war.)
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 15.04.2016 um 23.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32293
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Die einzig richtige Entscheidung wäre gewesen, auf das Grundgesetz und die Selbständigkeit der Strafverfolgungsbehörden in Deutschland zu verweisen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.04.2016 um 23.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32294
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Was heißt hier »selbständig«? Die Staatsanwaltschaften sind bekanntlich immer noch weisungsgebunden.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 15.04.2016 um 23.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32295
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Im Fall des § 103 sind die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland eben nicht selbständig.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 00.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32296
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Zu #32293:
Das hätte aber in diesem Falle nicht genügt, weil § 104a StGB ausdrücklich eine Ermächtigung der Bundesregierung zur Strafverfolgung verlangt. Solange diese Vorschrift in Kraft ist und nicht für verfassungswidrig erklärt worden ist, hilft ein allgemeiner Verweis auf die Gewaltentrennung in Deutschland nicht weiter.
Geltendes Recht ist anzuwenden, selbst wenn die Regierung ihre Absicht bekundet, eine bestimmte Gesetzesnorm demnächst abzuschaffen. In einem funktionierenden Rechtsstaat werden Gesetze auch dann angewendet, wenn sie den Staatsoberen gerade nicht in den Kram passen. Genau das ist ja der Unterschied zu despotischen Systemen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 08.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32300
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In der ZDF-Sendung »aspekte« kommentierte Heribert Prantl den § 103 StGB gestern so:
»Mit demokratischen Gesellschaften hat so ein Paragraph nichts mehr zu tun. Warum soll die Ehre des Präsidenten Erdoğan oder des Präsidenten Obama oder von Herrn Hollande mehr wert sein als die Ehre von jedem anderen, der beleidigt wird? Das ist mit demokratischen Zeiten nicht mehr zu vereinbaren. Man sollte deswegen diesen 103 als Überbleibsel aus alten Zeiten schnell abschaffen und sollte sagen, es reichen die normalen Beleidigungsvorschriften, die für jeden gelten: Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung – all das wird bestraft, ob es nun um Heribert Prantl geht oder um Angela Merkel oder um Recep Erdoğan.«
Schon recht, man kann das so sehen. Aber dann gehört auch gleich der § 90 StGB abgeschafft. Warum soll die Ehre eines Herrn Gauck mehr wert sein als die des Herrn Prantl?
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 16.04.2016 um 17.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32308
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Ich hatte es in der Tat nicht parat, daß die Regierung in solchen Fällen die Ermittlungen anstoßen muß; allerdings wird die Sache dadurch ja noch verrückter. Mit der gefällten Entscheidungen hält es die Bundesregierung offenbar für möglich, daß ein Staatsoberhaupt durch solch ein Gedicht ernsthaft beleidigt wird. Ich bin sicher, daß jeder Kanzler von Adenauer bis Schröder sich nicht darauf eingelassen hätte. Der hätte gesagt: "Herr Erdogan, stellen Sie sich nicht so an, Sie Mädchen!"
Der Hinweis darauf, daß auch Paragraphen angewandt werden müssen, die abgeschafft werden sollen, aber eben im Moment noch gelten, ist gewiß richtig; ist aber die Welt untergegangen dadurch, daß in der Vergangenheit Spottlieder und Schmähschriften gegen andere Staatsoberhäupter kein solches Gerichtsverfahren nach sich gezogen haben? Was wurde alles über George W. Bush gesagt? Welche Häme wurde über Königin Elisabeth II. von England verbreitet? Und der Papst ist das Oberhaupt des souveränen Staates Vatikan; ich brauche wohl nicht zu erwähnen, was der sich schon alles bieten lassen mußte.
Warum brät Merkel Erdogan eine Extrawurst? Warum wird jetzt plötzlich der Staatsanwalt losgeschickt? Warum hat Merkel nicht die Chuzpe zu sagen, daß sie nicht zuständig ist, wenn Erdogan eingeschnappt ist?
Merkel hat sich mit ihrer Flüchtlingspolitik in eine Notlage manövriert, und sie glaubt, auf Erdogan angewiesen zu sein, um dort wieder rauszukommen. Um Erdogan nicht zu verärgern, läßt sie Böhmermann über die Klinge springen. Das ist ein Armutszeugnis für ihre Politik.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.04.2016 um 17.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32310
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Von mir kann Merkel ja inzwischen auch keine Stimme mehr erhoffen, der Türkei-Deal ist grundfalsch, aber in der Sache Böhmermann muß ich ihr ausnahmsweise mal recht geben.
"Warum brät Merkel Erdogan eine Extrawurst?" – Hat sie doch gar nicht, Erdogan wird nur eingeräumt, was im Gesetz steht.
"Warum wird jetzt plötzlich der Staatsanwalt losgeschickt?" – Der wird nicht von Merkel geschickt, sondern von Erdogan.
"Warum hat Merkel nicht die Chuzpe zu sagen, daß sie nicht zuständig ist, wenn Erdogan eingeschnappt ist?" – Genau das hat sie doch gesagt.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.04.2016 um 19.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32314
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Ein "allgemeiner Verweis auf die Gewaltentrennung in Deutschland" hilft schon deshalb nicht weiter, weil die Staatsanwaltschaft ja selbst Teil der Exekutive ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 20.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32315
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Das stimmt. Ich hatte Herrn Mahlmanns Beitrag als Forderung nach einem Hinweis auf die Unabhängigkeit der Gerichte verstanden, wie sie jetzt öfter vorgetragen wird, aber er sprach von »Strafverfolgungsbehörden«. Daß die klassische Theorie der Gewaltenteilung der Praxis oft nicht gerecht wird, weiß allerdings auch jeder (Gewaltenverschränkung usw.).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2016 um 08.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32342
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Die Häufigkeit und Unentbehrlichkeit der Partikel auch in der Allgemeinsprache steht in auffälligem Gegensatz zu ihrem Fehlen in der Logik. Die Logik erledigt alles mit und. Hermann Paul sieht den Unterschied darin, daß auch etwas nachträglich Hinzugefügtes einleitet, und etwas von vornherein Vorgesehenes.
Die Logik kennt auch kein nur und sogar. Wenn ich drei Kinder habe und der Nachbar vier, sieht ja jeder, daß es bei mir weniger, bei ihm mehr sind, das muß man nicht hervorheben. In der Logik ist ein bestimmtes nur allenfalls in
iff verkapselt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.04.2016 um 10.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32344
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Dieses "nur" (im Sinne von ausschließlich) benutzt man nicht nur im Englischen, sondern z.B. auch in diesem Satz.
Und in Fachtexten:
"dann und nur dann, wenn" ist auch in deutschen Texten (Math., Phil.) Synonym für "genau dann, wenn".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2016 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32345
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Stimmt, auch als gdw ist es bekannt, wenn auch nicht so häufig wie die englische Form, scheint mir. (Ich hatte auch bloß salopp den Ort bezeichnen wollen, an dem "nur" in der Logik vorkommt. Eigentlich ist es ein Notbehelf, weil einige Sprachen hier kein eindeutiges Wort bereithalten.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.04.2016 um 14.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32348
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A: Ich habe drei Kinder und der Nachbar vier.
B: Der Nachbar und ich haben gleich viele Kinder.
Wenn wir von der reinen Logik ausgehen, können A und B beide gleichzeitig wahr sein. Der Nachbar und ich können ja tatsächlich jeder z. B. genau 10 Kinder haben. Dann ist sowohl A wahr als auch B.
A': Ich habe nur drei Kinder und der Nachbar vier.
A' und B können aber nicht gleichzeitig wahr sein. Letztendlich bedeutet nur drei das gleiche wie genau drei, während vier in diesem Kontext mindestens vier bedeutet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32408
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Den Unglücken in Tschernobyl und Fukushima zum Trotz werden Hunderte Kernkraftwerke in aller Welt, auch in Deutschland, sicher betrieben. (Andreas Mihm in FAZ 26.4.16)
Wieso „zum Trotz“? Wenn ein Gerät kaputt ist, ein anderes noch nicht, ist das doch kein Widerspruch.
(Der Beitrag ist auch sonst logisch nicht kapitelfest.)
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 26.04.2016 um 09.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32410
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Der Fehler steckt doch im „sicher“. Kernkraftwerke sicher zu betreiben, ist gerade wegen der genannten Katastrophen vernünftig. Ihnen zum Trotz gibt es leider auch unsicheren Betrieb.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 10.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32412
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Man könnte einen Satz interpolieren, der das Ganze logischer erscheinen läßt.
Ich möchte hier keine Diskussion über die Atomenergie eröffnen, aber der Schluß des Artikels scheint mir doch bemerkenswert – selbst für den Wirtschaftsteil der FAZ:
„Der deutsche Weg in der Energiepolitik bleibt 30 Jahre nach Tschernobyl ein Sonderweg. Er ist auch kein Grund für moralische Überheblichkeit oder besserwisserische Ratschläge. Diese klangen unlängst durch, als Umweltministerin Barbara Hendricks pünktlich zum Tschernobyl-Jahrestag Belgien aufforderte, zwei Atommeiler wegen deutscher Sicherheitsbedenken einstweilen abzuschalten. Offenbar glaubt die Sozialdemokratin, mit dieser ungehörigen Einmischung in belgische Atomangelegenheiten innenpolitisch punkten zu können. Aber wie würde sie reagieren, wenn die unter unkalkulierbaren deutschen Windstromeinspeisungen leidenden Niederländer, Polen und Tschechen sie auffordern würden, die Energiewende so lange auszusetzen, bis Deutschland deren technische Konsequenzen endlich im Griff habe?“
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Kommentar von R. M., verfaßt am 26.04.2016 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32413
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Ein Land, das solche Wirtschaftsredakteure hat, darf sich nicht wundern, wenn die Leute massenhaft gegen Freihandel demonstrieren gehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 12.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32414
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Man beachte das höhnische "pünktlich" (sachlich falsch, weil das Thema seit Jahren diskutiert wird) und besonders die Stelle, an der das ominöse Wort "unkalkulierbar" untergebracht ist, nämlich im Zusammenhang mit der naturgemäß unsteten Windenergie – suggeriert wird aber der Eindruck einer äußerst riskanten Angelegenheit. Die ganze Aufrechnung der Risiken ist natürlich monströs: alternde Atomkraftwerke an der deutschen Grenze gegen im Aufbau befindliche Windenergiesysteme.
Übrigens steht, das muß man fairerweise sagen, gleich auf der nächsten Seite derselben Ausgabe der Gastbeitrag einer Grünen zum selben Gegenstand.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 10.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32434
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Überschrift eines Artikels zur Weltklimaentwicklung, FAZ, 27.4.16, S. N1:
Ein halbes Grad mehr oder weniger können richtig wehtun
Guter Trick. Ein Euro in der rechten oder in der linken Hosentasche macht insgesamt schon zwei Euro.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.04.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32439
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Jeder Maschinenbau-Lehrling lernt als erstes, daß eine Toleranz von z.B. +/– 1 mm einen Toleranzbereich von 2 mm bedeutet. (Maurer rechnen in cm.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.04.2016 um 18.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32441
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Von einer „Aufrechnung der Risiken“ kann ich in dem Leitartikel von Andreas Mihm nichts entdecken. Er fragt doch nur, ob man auf deutscher Seite gerne so oberlehrerhafte Forderungen empfangen würde, wie sie Frau Hendricks sie gegenüber den Belgiern erhebt. Als ob die belgischen Behörden und Fachleute lauter Deppen wären.
Es ist richtig, daß über dieses Thema seit Jahren geredet wird, darunter auch kürzlich bei Gesprächen zwischen belgischen und deutschen Fachleuten. Im Februar hat Frau Hendricks mit dem zuständigen belgischen Innenminister gesprochen. Frau Hendricks ist also bestens informiert über die belgische Haltung. Die öffentliche Forderung nach erneuter Stillegung der fraglichen Reaktoren ist daher rein zum Fenster hinausgesprochen. Die Annahme, daß sie damit „innenpolitisch punkten“ wollte, ist daher nicht von der Hand zu weisen, zumal sie wohl nicht gerne hinter den rot-grünen Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Reinland-Pfalz zuückstehen möchte.
Es ist schließlich nicht zu bestreiten, daß die „naturgemäß unstete“ Windenergie bis zu einem gewissen Grad „unkalkulierbar“ ist, und daß dadurch die Gewährleistung der Netzstabilität auch bei unseren Nachbarländern erschwert wird. Zumindest die Polen sollen darüber bereits geklagt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.04.2016 um 19.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32444
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Lieber Herr Achenbach, manchmal ermahnen Sie uns, die Wörter nicht auf die Goldwaage zu legen, dann wieder tun Sie es selbst. Statt "Aufrechnung" hätte ich auch "Vergleich" oder "Gegenüberstellung" sagen können. Und bei "unkalkulierbar" tun Sie so, als wüßten Sie nicht, in welchem Zusammenhang diese Vokabel besonders oft gebraucht wird, sondern verstehen es absichtsvoll im harmlosen Sinne von "Der Wind weht, wann er will".
Jene Gegenüberstellung betrifft alternde Atomkraftwerke drüben und unregelmäßigen Wind hüben. Ist das ein sinnvoller Vergleich?
Heute steht schon wieder ein solcher Artikel von Mihm in der FAZ. Seine Einschätzung steht felsenfest. Hoffentlich irrt er sich nicht! (Mit Wackersdorf hatte die FAZ ja schon mal aufs falsche Pferd gesetzt und war dann in fast noch größerer Verlegenheit als die bayerische Staatsregierung.)
Nachtrag: „Nach dem Willen des belgischen Gesundheitsministeriums soll die Jodvorsorge ausgeweitet werden. Betroffen seien dann alle Bürger in einem Umkreis von 100 Kilometern um ein Atomkraftwerk, sagte eine Sprecherin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.“ (focus.de 29.4.16)
„Die Niederlande haben 15 Millionen Jodtabletten geordert, die für den Fall eines Atomunfalls an die Bevölkerung verteilt werden sollen. Alle Kinder und Jugendliche im Land sollten neuen Richtlinien zufolge Tabletten bekommen, teilte am Freitag eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit.“ (focus.de 30.4.16)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 22.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32445
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Schon klar, lieber Germanist, aber würden Sie dann sagen,
Ein Millimeter mehr oder weniger bedeuten oder bedeutet eine zulässige Abweichung?
Bei und ist die Sache klar, nach zwei oder mehr Dingen ist die Mehrzahl angesagt. Bei oder im allgemeinen ist der Numerus wohl nicht ganz eindeutig, aber nach einem ausschließenden (entweder ...) oder, welches sozusagen die Anzahl 1 erhält, ist meiner Ansicht nach auch nur die Einzahl möglich.
Bei dem Beispiel ein halbes Grad mehr oder weniger besteht darüberhinaus erheblicher Zweifel, ob es überhaupt um zwei verschiedene Subjekte geht und nicht einfach nur um ein einziges Subjekt mit nur mehreren sich einander ausschließenden Eigenschaften?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 23.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32446
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Gemeint ist natürlich mit mehreren »möglichen«, sich einander ausschließenden Eigenschaften.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.04.2016 um 19.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32450
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Lieber Prof. Ickler,
ich lege keineswegs Wörter auf die Goldwaage. Ob man es nun Aufrechnung, Vergleich oder Gegenüberstellung nennt: davon steht in dem Artikel nichts.
Ich bin auch der Meinung, daß man das Wort unkalkurierbar nicht auf die Goldwaage legen sollte. Es bedeutet nun einmal einfach unberechenbar. Das läßt sich ohne weiteres auf die naturgemäß schwankende Energieerzeugung durch den Wind anwenden. Daß das Wort unkalkulierbar bei Ihnen bestimmte Assoziationen hervorruft, können Sie doch nicht weiteres dem Autor des Artikels ankreiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.04.2016 um 10.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32452
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Eine Gegenüberstellung muß nicht ausdrücklich als solche bezeichnet werden, um eine zu sein. Aber damit will ich es genug sein lassen, um nicht selbst Haare zu spalten.
(Ich habe noch die Meldungen zur Jodvorsorge in Belgien und den Niederlanden nachgetragen. Die dortigen Regierungen "kalkulieren" offenbar.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2016 um 07.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32462
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(Übrigens habe ich eben hier meinen Namen als Theodor Schröder eingetragen, bin aber sonst ganz gesund. Ich komme gleich darauf zurück.]
Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
Das Wort Gedankenexperiment wird anscheinend auch im Englischen gebraucht, obwohl es eine gute englische Entsprechung gibt. Neulich habe ich es in einer Folge der "Big Bang Theory" gehört, ich glaube, Sheldon Cooper erwähnte es im Zusammenhang mit Erwin Schrödinger. (Eine meiner Töchter schleppt uns diese Sitcom ins Haus, und ich muß gestehen, daß ich manchmal Tränen lache.)
Zu meinem Verschreiber: Ich wollte Schrödinger erwähnen, außerdem hatte ich kurz zuvor in der Zeitung etwas über berühmte Hannoveraner gelesen, auch Schröder, und kurz und zwanghaft daran gedacht, daß ich am selben Tage wie dieser geboren bin (aber ergraut bin). Also war der Schröder mehrfach aktiviert, und da man seinen eigenen Namen meist gedankenos eintippt, haben die Geister eine gute Gelegenheit, durch die dünne Decke des Bewußtseins zu brechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2016 um 07.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32470
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Die Wehrpflicht kann nicht wiedereingeführt werden, weil sie gar nicht abgeschafft ist, sondern nur ausgesetzt.
Noch eine Beobachtung zur Sprache: Wenn eine neue Partei aufkommt, sieht man ihr gern ein "Sammelbecken der Unzufriedenen". Das war auch bei den Grünen so.
Ich höre darin einen abschätzigen Unterton, als sei es beinahe Bürgerpflicht, zufrieden zu sein.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 02.05.2016 um 21.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32472
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#32470: Noch eine Beobachtung zur Sprache: Wenn eine neue Partei aufkommt, sieht man ihr gern ein "Sammelbecken der Unzufriedenen". Das war auch bei den Grünen so. Ich höre darin einen abschätzigen Unterton, als sei es beinahe Bürgerpflicht, zufrieden zu sein."
Ich läse diesen Ausdruck eher als Hinweis, daß es a. nicht so einfach ist, genau festzustellen, was diese Leute denn eigentlich wollen, und b. daß die auch nicht angäben, wie ihre Wünsche zu erfüllen wären. Aber er zeigt natürlich auch, daß die Berichterstatter nicht der Sache professionell auf den Grund gehen. Der doch etwas implizierte Vorwurf hier erinnert mich ein bißchen an die Klage, mit der Welt keine rechte Verbindung herstellen zu können, und den Rat dazu: If you can't communicate with no-one nomore, then the least you can do is shut up. Und dem stimme ich eigentlich irgendwie zu.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.05.2016 um 02.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32473
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Ob nun eine Sache wiedereingesetzt oder wiedereingeführt wird – kann man das nicht als synonym gelten lassen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 05.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32474
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Ich bin kein Staatsrechtler, aber ich nehme an, daß es ganz verschiedene Schritte sind, die im Krisenfall zu tun wären.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.05.2016 um 14.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32479
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Ja, aber meine Frage ging mehr dahin, ob nicht das Wort wiedereinführen genauso variabel für diese verschiedenen Schritte verwendbar ist.
Ist wiedereinführen wirklich nur das Gegenteil von abschaffen, jedoch als Gegenteil von aussetzen gar nicht verwendbar?
Ich hätte gemeint, daß sich wiedereinführen und wiedereinsetzen in der Bedeutung zumindest überschneiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32480
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Zweifellos, aber wollen wir deshalb die Unterscheidung aufgeben?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.05.2016 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32483
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»Die Wehrpflicht kann nicht wiedereingeführt werden, weil sie gar nicht abgeschafft ist, sondern nur ausgesetzt.«
Richtiger müßte es heißen: »Die Wehrpflicht muß nicht wiedereingeführt werden (usw.).«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 19.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32485
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Sie sprechen de re, ich de dicto. (Sachlich muß sie nicht, logisch kann sie nicht.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.05.2016 um 20.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32486
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Politik ist nicht die Kunst des Logischen . . .
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.05.2016 um 17.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32490
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2009 gab es noch 14.385 Griechisch-Schüler in Deutschland. 2015 waren es noch 11.820. Die meisten davon in Bayern (3451). (welt.de 3.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.05.2016 um 06.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32579
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Zu den bekannten Jubiläumsartikeln ("wäre heute 500 Jahre alt geworden") paßt die Mitteilung, daß die besten Atomuhren in 15 Mrd. Jahren nur eine Sekunde falsch gehen. (Warum gehen sie überhaupt falsch? Wie will man das in 15 Mrd. Jahren feststellen?) Besser wäre: gehen in einem Jahr höchstens eine fünfzehnmilliardstel Sekunde falsch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2016 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32597
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WHO stuft Herbizid Glyphosat als nicht krebserregend ein (FAZ 17.6.16)
Jan Grossarth ist außer sich vor Freude: „Für Infantilität und Hysterie kennt die Kampagne der Grünen und der mit ihnen befreundeten Umweltverbände keine Obergrenze.“ Usw.
Vor einigen Jahrzehnten war Ex und hopp! ein wirksamer Werbespruch, heute sprichwörtlich für Umweltsünden. Noch etwas früher hatte man vor allem in den USA ein unbegrenztes Vertrauen in Pillen für und gegen alles mögliche. DDT war ein Wundermittel in der Landwirtschaft. Wie wir gesehen haben, mobilisiert Grossarth sogar die armen Regenwürmer, um den Landbau ohne Pflügen zu preisen. Warten wir ab, wie der Klang von Totalherbizid sich entwickelt. Es gibt übrigens nicht nur Krebs, aber von etwas anderem ist gar nicht mehr die Rede. Kürzlich feierte Grossarth die Artenvielfalt in der Stadt als Gegengewicht zur Verarmung des offenen Landes. Das schien mir doch etwas kurzsichtig. „Silent Spring“ ist noch nicht erledigt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2016 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32637
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Jan Grossarth, der Journalist mit dem größten Textausstoß, verteidigt sein geliebtes Glyphosat zwar nicht mehr, „analysiert“ aber die Kritik daran so, daß die lächerlich, korrupt und krankhaft erscheint (FAZ 21.5.16) ("Eine Schlagzeile jagt die nächste", schreibt er sehr anschaulich.) Das kennen wir von der Rechtschreibreform.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.05.2016 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32646
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Grossarth verkündet sozusagen eine umgekehrte Kulturrevolution: Bauern zum Lernen in die Stadt! Auf dem Lande der Artenschwund (auch durch Glyphosat, nicht krebserregend), in der Stadt die Artenvielfalt. Einen Leitartikel schließt er so:
Denn zur Wahrheit gehört auch, dass viele Landwirte von den „Städtern“ lernen könnten, die sich für „Urban Gardening“ und Food-Trends begeistern. Die Leute wollen mehr als nur satt werden. Sie haben Hunger nach Sinn. Zumindest in der „Nische“ entstehen große Geschäftschancen. Zum Beispiel für Weidemilchmanufakturen. (20.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.05.2016 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32650
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Die tägliche Einnahme von 81 Milligramm ASS sollte über die Dauer von mindestens zehn Jahren erfolgen.
Das haben amerikanische Forscher herausgefunden, wer sonst? Zuerst dachte ich an eine Umrechnung aus Unzen, aber das geht nicht auf.
Hm. Ich schlucke also von den 100 mg, die mir der Arzt verschrieben hat, 81 mg und hebe die übrigen 19 mg auf, bis ich soviel davon habe, daß das kleinste gemeinsame Vielfache... Jetzt muß ich den Taschenrechner holen.
Aber hat das überhaupt Sinn, ohne Angaben über die Körpergröße? Ich bin so groß und dick, daß 100 mg wahrscheinlich nicht einmal zuviel sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2016 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32659
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Noch zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
Zwischen 2008 und 2010 kamen mehr als eine Million Kinder auf die Welt, die mit Hilfe von Methoden zur künstlichen Befruchtung gezeugt wurden. (FAS 22.5.16)
Also kamen sie alle im Jahre 2009 zur Welt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2016 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32684
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Kupfersteinzeitliche Frauen suchten sich ihre Männer in der Ferne
Das haben schwedische Forscher durch genetische Untersuchungen an Bodenfunden festgestellt. Wahrscheinlich haben sich die Männer ihre Frauen aus der Ferne geholt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2016 um 08.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32689
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Im üblichen Anklageton wird berichtet:
Mit nur etwa 15 Prozent sind Angestellte mit Migrationshintergrund in den Institutionen des Bundes deutlich unterrepräsentiert. (ZEIT 27.5.16)
Ich finde den Anteil erstaunlich hoch.
Die ebenfalls erwähnten "Biodeutschen" haben zu 10 % keinen Schulabschluß, die Zugewanderten zu 35 %. Bei Türken sind es 60 %. (nach Bildungsbericht der Bundesregierung 2014)
Brauchen wir Quoten für Ausländer und für Unqualifizierte, dem Bevölkerungsanteil entsprechend? Jeden Tag werden neue Skandale herbeigeredet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32702
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Am CERN in Genf hat man herausgefunden, daß Bäume ätherische Öle abgeben, die zur Wolkenbildung beitragen – ein bisher nicht berückichtigter Faktor, der "möglicherweise Auswirkungen auf die Prognosen der Klimaerwärmung" haben wird. (FAS 29.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32703
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Die Glyphosatdiskussion wird auf das Krebsrisiko eingeengt. Unbestritten ist der Beitrag zum Artenschwund und zur Vernichtung der Bodenorganismen. Die Auswirkungen auf das Klima sind nicht untersucht. Die Produktion beträgt rund 1 Mill. Tonnen, das heißt ein Becher Glyphosat auf jeden Menschen der Erde, jedes Jahr - nur um mal das Ausmaß zu verdeutlichen. Die Chemikalie verändert die ganze Erde.
Den altmodischen Begriff "Bodenfruchtbarkeit" darf man gar nicht mehr verwenden – wozu gibt es Kunstdünger?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 09.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32704
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Durch die Medien geht die Meldung, daß jedes zehnte Mitglied der AfD zuvor bei der CDU war. Die meisten Überschriften stellen das groß heraus. Erst im weiteren Verlauf erfährt man (aber bei den Stuttgarter Nachrichten und anderen Zeitungen nicht einmal dies), daß die Überläufer von der Linkspartei und der FDP proportional sehr viel zahlreicher sind. Kein Rechenfehler, sondern Täuschungsabsicht.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.05.2016 um 18.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32711
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Es ist unbestritten, daß Glyphosat unter bestimmten Umständen negative Nebenwirkungen haben kann. Das gilt aber für alle Herbizide, vor allem was die Artenvielfalt anbetrifft. Glyphosat kann deshalb nicht isoliert behandelt werden, sondern nur im Vergleich mit alternativen Herbiziden. Viele sind der Meinung, daß die Nebenwirkungen anderer Herbizide schwerer wiegen als die des Glyphosats.
Es sind die Mikroorganismen im Boden, die Glyphosat "vernichten" und nicht umgekehrt.
Einer der Hauptvorteile von Glyphosat ist, daß es im Boden sehr schnell gebunden und abgebaut wird. Schon eine Woche nach Anwendung kann neu ausgesät werden. Das ist bei der Beurteilung der Gesamtproduktion zu berücksichtigen. Das Glyphosat akkumuliert eben nicht in der Umwelt.
Es gibt sehr viele Dinge zwischen Himmel und Erde, deren Auswirkung auf das Klima noch nicht erforscht sind. Glyphosat ist da vielleicht nicht prioritär.
Der Begriff "Bodenfruchtbarkeit" beschreibt keine dauerhafte Eigenschaft. Bei landwirtschaftlicher Nutzung ist auch der fruchtbarste Boden irgendwann ausgelaugt. Ohne rechtzeitige Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens wären im Ersten Weltkrieg noch viel mehr Deutsche verhungert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.05.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32715
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Erdogan lehnt Empfängnisverhütung strikt ab. (Meldung 30.5.16) Er hat vier Kinder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2016 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32739
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An einigen Orten in Deutschland, mikrokopisch klein auf der Europakarte, hat es schwere Überschwemmungen gegeben (hier in Mittelfranken war gar nichts zu sehen), und schon brennen bei Joachim Müller-Jung, Naturwissenschaftler bei der FAZ, alle Sicherungen durch. (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/begriffseiertanz-klimawandel-14264345.html) Jetzt ist Schluß mit „überflüssiger akademischer Spitzfindigkeit“, Unterscheidungen zwischen Wetter und Klima usw., verdammtnochmal, die ausdrücklich genannten „Bauernregeln“ hatten doch recht. Einige Leser haben ihm schon den Kopf gewaschen. Der Schaden für die FAZ könnte dauerhaft sein.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.06.2016 um 16.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32744
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Inzwischen hat die FAZ die Reißleine gezogen. Man kann nicht nur keine Kommentare mehr abgeben, sondern auch die vorherigen Kommentare nicht mehr lesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2016 um 17.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32746
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Lesermeinungen (0) ist schon ein starkes Stück. Da ist sicher etwas vorgefallen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.06.2016 um 06.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32755
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Auf der ersten Seite der FAZ vom 4.6.16 hat Müller-Jung Gelegenheit zur Wiedergutmachung bekommen, schließt aber recht seltsam:
„Der Papst hat in seiner Umweltenzyklika 'Laudato si' die Welt auf ein neues Paradigma hingewiesen, mehr Sensibilität und Vorsorge für Extremwetterlagen angemahnt. Wie nahe selbst die Kirchen damit an der Lebenswirklichkeit ist, wird uns jetzt schmerzhaft vor Augen geführt.“ (FAZ 4.6.16)
Im Mittelalter war es üblich, Naturereignisse abschließend mit einer spirituellen Deutung zu versehen ("mystice").
Laut Deutschem Wetterdienst gibt es keinen Beleg für eine Zunahme von Starkregen in Deutschland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2016 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32777
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Zwei von zwölf. Das ist viel mehr als zehn Prozent, fast ein Fünftel! (Zeit online 6.7.16)
Es ist ein Sechstel.
Gern geschehen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.07.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32807
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Demnach stirbt einer von 65 jungen schwarzen Männern durch Polizeigewalt.
So schrieb die ZEIT kürzlich über die USA, und die gegenwärtigen Medienberichte suggerieren, daß die Polizei neuerdings viel mehr Schwarze erschießt. In Wirklichkeit ist die – freilich beklagenswerte – Statistik ausgeglichener. Jener Satz ist falsch übersetzt; das Original besagt, daß bei jedem 65. verstorbenen jungen Schwarzen Polizeigewalt die Ursache war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2016 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32825
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Mathematiker kennen den berühmten Fall eines wortlosen Vortrags, gehalten von Frank Nelson Cole. Ich zitiere aus dem Wikipedia-Eintrag:
"Im Jahre 1903 präsentierte er bei einem Treffen der American Mathematical Society in einem ungewöhnlichen Vortrag die Faktoren der Mersenne Zahl 267–1 (kurz M67). Bereits 1876 hatte Édouard Lucas gezeigt, dass diese Zahl, entgegen der Angabe von Marin Mersenne, keine Primzahl ist. Primfaktoren dieser Zahl blieben aber unbekannt.
Bei seinem Vortrag ging Cole wortlos zur Tafel und berechnete den Wert von M67. Sodann schrieb er auf die andere Tafelseite die Aufgabe 193.707.721 · 761.838.257.287. Er führte die langwierige Multiplikation handschriftlich aus und zeigte am Schluss, dass beide Berechnungen zum gleichen Ergebnis von 147.573.952.589.676.412.927 führten. Ohne ein Wort gesprochen zu haben, ging Cole an seinen Platz zurück, während seine Kollegen aufstanden und ihm applaudierten. Cole gestand später, dass er für die Suche nach den Faktoren drei Jahre lang an den Wochenenden gerechnet habe."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2016 um 11.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32828
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Aber im Grunde genommen ist es doch seit jeher so, dass Großbritannien mit einem Fuß in der Europäischen Union stand und mit dem anderen draußen. Jetzt ist das umgekehrt. Mit einem Fuß sind sie draußen, und mit dem anderen stehen sie noch drin. (Cohn-Bendit in der WELT 13.7.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.07.2016 um 06.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32895
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„Die Zahl der Selbstmorde ist in den letzten 45 Jahren der Weltgesundheitsorganisation zufolge um 60 Pozent gestiegen.“ (FAS 24.7.16)
In dieser Zeit hat sich aber die Weltbevölkerung fast verdoppelt. Demnach sind Selbstmorde relativ seltener geworden. Für Deutschland zum Beispiel ist das auch nachgewiesen.
Entsprechend die Folgerungen zu bewerten, die man aus der Selbstmordstatistik ziehen zu können glaubt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2016 um 14.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32912
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Ich habe mich nie näher mit Primzahlen beschäftigt, obwohl ich in populären Mathematikbüchern viel darüber gelesen habe.
Warum kommt mir 137 spontan als Primzahl vor, 171 dagegen nicht?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.07.2016 um 18.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32913
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Ich denke, das ist wie beim kleinen Einmaleins. Daß 63=7*9 ist, muß normalerweise niemand ab 2. Schuljahr erst ausrechnen, man weiß es einfach. Später kommen aus den unterschiedlichsten Gründen noch ein paar Zahlen dazu.
Zum Beispiel beim Skat. Kein passionierter Spieler rechnet wohl noch 12*16 aus. Die Zahl 192 (bzw. die Reihe 24, 48, 96, 192) kennt man einfach.
So werden im Laufe eines langen Lebens immer mehr Zahlen zu alten Bekannten.
Ich möchte vor allem bei dieser Gelegenheit ein Produkt hervorheben, das man sich unbedingt merken muß und auch sehr leicht merken kann:
7*11*13 = 1001
Das kann man sehr oft gut nutzen, vor allem weil 1001 auch rund 1000 ist. Meist kommt es ja in der Praxis auf ein Promille Abweichung nicht an. Damit hat man sofort z. B. 1000/13 ist rund 77, oder 1000/11 ist rund 91 usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2016 um 18.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32914
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Ramanujan hatte "alte Bekannte" bis in zehnstellige Bereiche, aber ich? Vielleicht sieht 137 wegen der letzten beiden Stellen prim aus, und vielleicht "sehe" ich bei 171 doch irgendwie gleich die Quersumme...
Ein altes Phänomen: Der Raum von 1 bis 10 kommt einem größer vor als der von 31 bis 40. Das ist aber leichter zu erklären.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.07.2016 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32922
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Die Experten von Öko-Test haben 38 Zahncremes aus bekannten Supermärkten und Drogerien getestet. Besonders wichtig war ihnen dabei, dass die Produkte Fluorid enthalten. Denn nur so können sie den wichtigen Kariesschutz garantieren. (focus.de 28.7.16)
Warum soll es nicht Zahncremes mit und ohne Fluorid geben, so daß der Verbraucher sich selbst entscheiden kann? Mancher möchte vielleicht einen gewissen Überblick über seine Fluoraufnahme behalten?
Wikipedia schreibt in einem sehr guten Artikel "Fluor":
Da Fluorid ähnlich Selen in größeren Mengen toxisch wirkt, existiert nur ein kleiner Bereich, in dem Fluorid im Körper vorkommen darf, ohne toxisch zu wirken.
Außerdem kann keine Zahncreme Kariesschutz "garantieren".
Manche Untersuchungen zum wohltätigen Einfluß von Fluorid wirken, als sollten sie von falscher Ernährung, insbesondere Zucker einschl. Cola, ablenken. Deren Folgen können durch Zahnpflege (auch ohne Fluor und nicht "nur so") teilweise abgewendet werden, aber nicht vollständig.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.07.2016 um 22.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32925
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„Da Fluorid ähnlich Selen in größeren Mengen toxisch wirkt, existiert nur ein kleiner Bereich, in dem Fluorid im Körper vorkommen darf, ohne toxisch zu wirken.“
Ein höchst abstruser Satz – teilweise widersprüchlich, teilweise tautologisch, unbeholfen formuliert und im restlichen Text deplaciert.
An den Wikipedia-Einträgen arbeiten eben viele Leute mit, was dem inneren Zusammenhang nicht immer zuträglich ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.07.2016 um 23.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32928
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Übersetzung: »Fluorid ist ziemlich giftig, so ähnlich wie Selen.«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2016 um 04.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32929
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Nicht ganz. Die Formulierung ist zwar ungeschickt, aber im Zusammenhang kommt es gerade darauf an, daß Fluor in kleinen Mengen notwendig und nützlich ist, in großen schädlich, und daß der Spielraum klein ist (während man Tabak und Alkohol überhaupt nicht braucht). Daraus wird der Wunsch verständlich, selbst zu wissen und zu bestimmen, wieviel man sich zuführt.
(Wir verwenden übrigens Zahnpasta mit Fluorid und Kochsalz mit Jod. Ich gehöre also nicht zu den Halogenskeptikern - falls es so etwas gibt. Skeptisch bin ich gegen Zwangsmedikamentierung. Meine eigentliche Absicht war, ein weiteres Beispiel für sture einseitige Daten anzuführen, die von den Medien unter die Leute gebracht werden und das eigene Denken lahmlegen. "40 % der Kariesfälle" - nicht mehr und nicht weniger - sollen durch fluoridierte Zahncreme verhindert werden!)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2016 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32991
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BILD hat ausgerechnet, daß Merkels Satz "Wir schaffen das" 7 Mrd. Euro zusätzlich kostet.
Jetzt müßte man noch berechnen, was "Wir schaffen das nicht" (Seehofer) kosten würde.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.08.2016 um 00.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32992
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Tja, wenn die Kosten das ganze Problem wären ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2016 um 14.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33054
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In den Nachrichten wird ständig wiederholt, jeder dritte in Deutschland sei letztes Jahr mindestens einmal "diskriminiert" worden, meist wegen des Alters oder Geschlechts. Kann das überhaupt sein? Auch scheint es nur auf die subjektive Deutung anzukommen. Wertlose Statistik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2016 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33090
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«In diesem Jahr sind die Körner einfach kleiner», sagte Hemmerling. Das wirkt sich auf das Gewicht aus. Man brauche zum Beispiel mehr Körner als sonst, um eine entsprechende Menge Mehl daraus zu bekommen, erklärte Hemmerling als stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbands.
Allmählich lüften die Landwirte ihre Geheimnisse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.08.2016 um 03.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33103
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Zu einem der höchsten Marienfeste im Jahreskreis gehört Mariä Himmelfahrt am 15. August. (Augsburger Allgemeine 16.8.16)
Dieser ungemein häufige Fall von Konstruktionsmischung wird offenbar nicht bemerkt. Ein schöner Beweis, wie schwache Kopfrechner wir in sprachlichen Dingen sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.09.2016 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33226
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22105
Um die luftige, gitterartige Struktur zu schaffen, genügt nur eine kleine Mengen (!) des Polymers. (Wikipedia Gore-Tex)
Statt nur müßte es schon heißen, auch eine häufige Konstruktionsmischung.
Aus dem Eintrag geht hervor, daß Gore-Tex („atmungsaktiv“ klingt schön) eigentlich Sondermüll ist. Aber wir entlassen Millionen Tonnen Chemikalien in die Umwelt, nach uns die Sintflut! Die "Funktions"-Kleidung wird übrigens fast ausschließlich in China, auch Vietnam und Indonesien hergestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2016 um 06.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33248
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Vor mehr als einem Jahr brach der Kontakt zum Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschuri ab – nun hat die Raumsonde Rosetta ihn kurz vor dem Ende ihrer Mission wiedergefunden. Ein Foto der hochauflösenden Kamera von Rosetta zeigt, dass Philae in einer dunklen Erdspalte eingeklemmt ist, teilt die Europäische Weltraumagentur ESA mit. (SZ 6.9.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.09.2016 um 09.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33258
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Am Nachbartisch des Ausflugslokals sagt eine Frau: "Und dann gibt es ja noch 1 Million Nichtregistrierte." Richtig unheimlich, hinter jeder Ecke könnte ein Flüchtling stecken.
Wie man liest, stehen die Flüchtlingsunterkünfte zur Hälfte leer, besonders die Erstaufnahme-Einrichtungen, und werden schon wieder abgebaut. Wo sind die Leute hin? Kennt man nur annähernd den Wanderungssaldo? Trotzdem wird mit großen Zahlen Politik gemacht. Minister Herrmann weiß wie durch göttliche Eingebung, daß 200.000 die Obergrenze ist. Dabei hängt es von Umständen und Maßnahmen ab, wie viele Leute man ohne großen Nachteil aufnehmen kann.
Überhaupt die Zahlen!
Die Regierung will bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen. Niemand kann sagen, warum es gerade diese Zahl sein muß, aber seit sie in der Welt ist, hat sie schon viel Geld gekostet und soll noch mehr kosten. Klimaschützer auf der ganzen Welt haben erreicht, daß eine Erwärmung um höchstens 2 Grad nicht überschritten werden soll. Es ist unbekannt, welche Folgen die Erderwärmung insgesamt haben wird – schließlich sind erheblich stärkere Temperaturanstiege in kürzester Zeit aus Eisbohrkernen nachweisbar. Auch diese „2 Grad“ haben schon mächtig Druck erzeugt und verursachen unermeßliche Kosten. Vieles unterbleibt, weil das Geld in die Durchsetzung eines vielleicht weder erreichbaren noch sinnvollen Zieles gesteckt wird.
Es ist immer dieselbe Selbstfesselung durch irgendwann in die Welt gesetzte Zahlen; meist erkennt man noch die Interessengruppen dahinter.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 07.09.2016 um 15.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33262
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"Überhaupt die Zahlen!"
Vor allem diese ständigen Doppelzahlen. Immer muß bis zum Jahr soundso etwas um soundsoviel Prozent gemindert oder gesteigert/vermehrt werden oder eine bestimmte Stückzahl erreicht werden. Zwanghaft geradezu, ob Interessengruppen oder nicht. (Milleniumsziele!) Fast wie die gute alte Planwirtschaft – nur daß die Pläne dann natürlich immer übererfüllt wurden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.09.2016 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33264
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Flüchtlinge in Deutschland sind oft überqualifiziert
...
Demnach beträgt der Anteil überqualifizierter Flüchtlinge in Deutschland schätzungsweise 71 Prozent ...
(SPIEGEL ONLINE, 7.9.16)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.09.2016 um 01.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33265
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Ich hätte den Satz doch zu Ende zitieren sollen, damit man sieht, daß die Zahl von SPIEGEL ONLINE nicht etwa ein Druckfehler ist:
... schätzungsweise 71 Prozent, im EU-Durchschnitt sind es hingegen 60 Prozent.
Es ist unglaublich, wie hier manipuliert wird. Dem unbedarften Leser, der noch die Massen der Einwanderer vor Augen hat, soll insinuiert werden, 71 Prozent davon seien überqualifiziert. Im Text steht zwar, daß die Zahlen noch auf 2014 beruhen, also vor der großen Einwanderungswelle, aber daß sie sich nur auf den Bruchteil derer beziehen, die überhaupt eine Anstellung finden, wird nicht nur in der Überschrift verschwiegen. Und natürlich ist jemand, der wegen mangelnder Sprachkenntnisse nicht entsprechend seinem erlernten Beruf eingesetzt werden kann, auch nicht überqualifiziert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.09.2016 um 05.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33267
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Gestern war als Überschrift zu lesen, daß es bis zu 20 Jahre dauern kann, bis ein Zuwanderer einen Arbeitsplatz findet. Im Artikel stand dann, es könne 20 Jahre dauern, bis die Ausländer auf dem Arbeitsmarkt mit der deutschen Population gleichziehen.
Viele werden sich merken, daß wir die Ausländer 20 Jahre lang durchfüttern müssen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.09.2016 um 00.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33295
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Letzte Woche gab es mehrere Beiträge in den Zeitungen wie diesen (FAZ, 9.9.16, S. 9):
So viele Badetote wie lange nicht
... Anstieg bei Kindern und Flüchtlingen
...
Seit Jahresbeginn sind in Deutschland mindestens 425 Menschen ertrunken, 46 mehr als in den ersten acht Monaten 2015. ... Als besondere Risikogruppe sehen die Lebensretter Flüchtlinge. Seit Januar ertranken 56 Asylsuchende, mehr als doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2015. ... DLRG-Präsident Hatje kritisierte: "Diese Zahlen sind das Ergebnis der Bäderschließungen und damit verbundenen Ausfällen von Schwimmunterricht an den Schulen."
Auf den DLRG-Seiten findet man, daß es 2015 insgesamt 488 tödliche Badeunfälle gab, 379 in den ersten 8 Monaten, 27 der 488 waren Flüchtlinge.
Aus den veröffentlichten Statistiken geht nicht hervor, wie lange die verunglückten Flüchtlinge schon in Deutschland waren. Laut Wikipedia kamen 2014 etwa 200000 Flüchtlinge, 2015 insgesamt etwa 1100000, die meisten davon, etwa 700000 bis 800000 erst im Herbst, sie beeinflussen also eher die Zahlen der Badesaison 2016.
Wenn nun die Hauptrisikogruppe derart stark anwächst, ist es wirklich nicht schwer zu erkennen, man kann dazu mit diesen Zahlen auch leicht Plausibilitätsrechnungen anstellen, daß erstens der gesamte Anstieg der Badeunfallzahlen (46) auf das Konto des Anstiegs der Flüchtlingszahlen geht, und daß zweitens auch unter Flüchtlingen die Unfallstatistik keinen Anstieg erfahren hat. Es ist halt einfach ein Vielfaches an Flüchtlingen gekommen. Wenn 10 Menschen von 1 Million verunglücken, ist das das gleiche, als wenn 20 von 2 Millionen verunglücken, und keine Verdopplung!
Hier mit dem schädlichen Einfluß von Bäderschließungen zu argumentieren, ist absolut unbegründet.
Davon abgesehen, ich halte die Bäderschließungen, die es offenbar wirklich gibt, auch für schlimm. Kürzlich hatte ich mir für meine Enkelkinder extra Urlaub genommen und wollte an einem heißen, sonnigen Montag Anfang August mit ihnen ins Freibad im nahegelegenen Ilvesheim gehen. Wir kommen hin und lesen ein Schild am geschlossenen Tor: Montag Ruhetag. Ich war sprachlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2016 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33317
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Nach einer MPI-Umfrage "macht ein Baby unglücklicher als eine Scheidung, Arbeitslosigkeit oder der Tod des Partners". (FAZ 16.9.16)
Kann das sein? Immerhin soll es Irre geben, die nach dem ersten Kind noch ein zweites wollen, während die anderen beiden Mißgeschicke nicht ganz oben auf der Wunschliste zu stehen scheinen. Ausgenommen bei Herrn Sauerbrot ("heißa, meine Frau ist tot!"), den es denn auch richtig traf, als sich herausstellte, daß seine Frau nur "schein-/tot gewesen war".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2016 um 16.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33319
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Was beeinflusst die gefühlte Identität am meisten – die Nation, die Region, die eigene Stadt? Nur knapp jeder dritte Erwachsene in Deutschland nennt als Antwort auf diese Frage sein Deutschsein, wie eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. (16.9.16)
Wer hat überhaupt an so etwas Vages wie seine "Identität“ gedacht, bevor ihm diese Frage samt Antwortmöglichkeiten vorgelegt wurde? („Was beeinflusst die gefühlte Identität am meisten – die Nation, die Region, die eigene Stadt?“) Und antwortet er, was er „fühlt“ (der Küchenpsychologie entsprechend), oder was man eben so sagt, wenn man den Jargon halbwegs draufhat?
Der Glaube an Umfragen ist der Aberglaube unserer Zeit. Zum Glück ebenso schnell vergessen wie gelesen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.09.2016 um 19.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33320
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Eltern, insbesondere solche mit mehr als einem Kind, sind nicht auf dem Stand der Forschung.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 17.09.2016 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33322
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"Bayern, ja des samma mir!" (Haindling)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 03.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33330
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Der verstorbene Exorzist Amorth will in rund 30 Jahren etwa 70 000 Exorzismen durchgeführt haben. Ist das rein physisch überhaupt zu schaffen? Ganz abgesehen von der Frage, in welchem gottverlassenen Land er eigentlich gelebt haben muß...
1999 legte der Vatikan neue Richtlinien vor, um stärker die Erkenntnisse der Medizin und Psychiatrie zu berücksichtigen. Die Sammlung von Gebeten, Segens- und Beschwörungsformeln ersetzte eine Fassung von 1614. Nach den neuen Regelungen muss ein Exorzist sorgfältig überprüfen, ob tatsächlich ein Fall von Besessenheit vorliegt und soll sich mit Medizinern und Psychiatern beraten.
Dazu: Im strikten Sinn vom Teufel besessen seien aber nur rund 100 Menschen gewesen, gestand Amorth ein.
Das ist wie bei den Wundern, die zur Heiligsprechung nachgewiesen werden müssen: Die Kirche achtet sorgfältig darauf, wirkliche Wunder von scheinbaren zu unterscheiden. So sind der Teufel und unzählige Dämonen zwar allgegenwärtig (auch in Harry Potter, wie Amorth und Gabriele Kuby meinten, sowie in Homosexuellen), aber richtige Besessenheit ist eher selten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33333
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Die "Welt" rechnet vor, daß in Berlin die Nichtwähler die stärkste Fraktion wären, wenn... Tja, das ist in Demokratien ohne Wahlpflicht fast immer so.
Schön ist auch:
Die SPD wirft der Union vor, für das historisch schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten mitverantwortlich zu sein.
Hätte die SPD um 10 Punkte zugelegt, würde sie dafür doch ganz bestimmt Merkel danken, oder?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.09.2016 um 15.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33334
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Wenn es um die "Partei" der Nichtwähler geht, wird oft die Wahlbeteiligung einfach in Relation zu den Wahlergebnissen gesehen. Dabei vergißt man aber, daß sich der Anteil der Nichtwähler auf alle Wahlberechtigten bezieht, die Ergebnisse der einzelnen Parteien jedoch nur auf diejenigen, die überhaupt gewählt haben.
Betrachten wir also einmal die "wirklichen" Verhältnisse einschließlich der Nichtwähler am Beispiel Berlin 2016, Wahlbeteiligung 66,9%:
Nichtwähler ............... 33,1%
SPD ....... 21,6% x 0,669 = 14,5%
CDU ....... 17,6% x 0,669 = 11,8%
Linke ..... 15,6% x 0,669 = 10,4%
Grüne ..... 15,2% x 0,669 = 10,2%
AfD ....... 14,2% x 0,669 = 09,5%
FDP ....... 06,7% x 0,669 = 04,5%
Piraten ... 01,7% x 0,669 = 01,1%
andere .... 07,4% x 0,669 = 04,9%
Daraus ergäbe sich folgende Sitzverteilung:
Nichtwähler 59
SPD ....... 26
CDU ....... 21
Linke ..... 19
Grüne ..... 18
AfD ....... 17
insgesamt: 160
Mögliche Koalitionen:
Nichtwähler+SPD oder SPD+CDU+Linke+Grüne oder
beliebige Dreierkoalitionen mit den Nichtwählern
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33335
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
Engel regt sich auf über die unlogische Wendung „zwischen a und zwischen b“:
„Würde ein Schüler der Mittelklassen eines Gymnasiums oder einer Realschule schreiben: Inter Caesarem et inter Pompeium oder Entre lui et entre moi? Schwerlich.“ (Stilkunst 2016:146)
Vgl. aber Havers S. 33f. mit Hinweis auf Wackernagel II 202 und auf andere Sprachen, auch Latein:
inter Hectora Priamiden animosum atque inter Achillem / Ira fuit capitalis (Horaz S. I 7, 12) und weitere Stellen.
Engel fällt ja durch Großzügigkeit (s. Abschnitt "Freiheit") angenehm auf, aber an manchen Punkten scheint ihm dann das Richtige und das Falsche felsenfest zu stehen, und er verfällt in ein scharfes Urteilen wie der deshalb getadelte Schopenhauer. Das sind die schwächeren Stellen seines Buchs, zum Glück selten.
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Kommentar von SP, verfaßt am 24.09.2016 um 20.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33374
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Die Vorstellung, daß auf 59 Sitzen des Abgeordnetenhauses Reissäcke plaziert sind, hat zumindest einen humoristischen Wert. Doch eins muß man den Reissäcken lassen, sie sind billiger als Abgeordnete. Da sie allerdings auch nicht arbeiten, bedeutet das, daß die lebendigen Abgeordneten für die Reissäcke mit arbeiten müssen. Vielleicht kann ihnen das ein Ansporn sein, weniger Nichtwähler zu produzieren.
Scherz beiseite, auch wenn man die Nichtwähler mit einbezieht, hat sich die absolute Mehrheit der Berliner Wahlberechtigten für eine Fortsetzung der bisherigen Politik ausgesprochen. Für die Parteien des demokratischen Blocks haben 76,7 v.H. derer gestimmt, die gewählt haben. Rechnet man die Nichtwähler mit, sind die Jasager mit 51,4 v.H immer noch in der absoluten Mehrheit. (SPD 14,5 + CDU 11,8 + Grüne 10,2 + Linke 10,4 + FDP 4,5 = 51,4)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2016 um 13.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33378
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Über Ihr Demokratieverständnis mache ich mir Sorgen, aber mit den Blockparteien haben Sie natürlich völlig recht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2016 um 08.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33390
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Alkohol und Medikamente sind zwar legale Drogen, aber deswegen nicht weniger harmlos. (FAZ 9.1.95)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2016 um 17.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33482
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Mit dem Fernglas kann man ca. 1,5 km weit schauen evtl. sogar noch ein bisschen mehr.
(Aus einer Amazon-Besprechung)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.10.2016 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33491
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Bei n-tv.de kann man die Frage beantworten, wer der bessere Kanzlerkandidat der SPD ist. Stand:
Gabriel 0%
Schulz 1%
Scholz 0%
Keiner von den dreien 5%
Die SPD sollte gar keinen Kandidaten aufstellen. Bringt doch eh nichts. 94%
16484396 abgegebene Stimmen
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Ist das zu glauben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2016 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33497
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„Uns gegenwärtigen Schriftstellern sind ein bis zwei Generationen ernsthafter Leser weggebrochen. Heute ist die Literatur vor allen Dingen für jene interessant, die selbst Literatur machen, abgesehen von noch ein paar anderen Leuten, die zu einer immer größer werdenden Minderheit gehören.“ (Bodo Kirchhoff in FAS 9.10.16)
Wenn diese Minderheit immer größer wird, wäre ja bald alles wieder wie früher; wahrscheinlich meint er aber, daß es immer weniger Leute werden.
Eine Rezension seines neuen Buches in der ZEIT schließt so:
Das ist vielleicht der tragischste und zugleich tröstliche Gedanke: Dass diese ambivalent schöne Geschichte mit todtraurigem Ausgang sich nur in Reithers Kopf abgespielt hat. Weil sie eben durch und durch Literatur ist. Große.
(In der „Novelle“ kommen schickerweise auch Flüchtlinge vor. Afrikanische.)
Warum eigentlich sollte sich ein ernsthafter Leser mit erfundenen Geschichten abgeben? Vielleicht fehlt vielen „Leuten“ einfach die Geduld für andere Leute, die „Literatur machen“. Aber jenes Interview endet so:
„Ist das fehlende Interesse an Literatur gleichzusetzen mit der Verweigerung, sich das Leben wirklich anzusehen?
Ja, es ist eine Verweigerung in den eigenen Abgrund und das eigene Kleinsein zu schauen.“ (usw.)
Das ist Unsinn und Wichtigtuerei. Ich brauche keine „Novellen“, um mir das Leben wirklich anzusehen (und noch ein bißchen mehr).
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 09.10.2016 um 08.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33498
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"Warum eigentlich sollte sich ein ernsthafter Leser mit erfundenen Geschichten abgeben?“ Zum Beispiel, um sich zu unterhalten. Deshalb sollte Belletristik nicht langweilig sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2016 um 09.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33499
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Dagegen ist natürlich nichts zu sagen. Aber wie gerade das Interview zeigt, wird mit dem "ernsthaften Leser" noch etwas anderes verbunden.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 09.10.2016 um 15.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33501
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Ja, mit dem "ernsthaften Leser“ verhält es sich wie mit dem todernsten Kunstrezipienten, der etwa durch die Bastelarbeiten des Großkünstlers Jonathan Meese zu geistiger Erhebung gelangen soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2016 um 16.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33509
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Die Anklage hatte dem heute 40-Jährigen vorgeworfen, zwischen den Jahren 2010 und 2011 zweimal mit dem Mädchen geschlafen zu haben. (SPON 10.10.16)
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Kommentar von Serjosha Heudtlaß, verfaßt am 11.10.2016 um 15.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33513
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Ohne Kontext sieht der Leser sich hier zudem vor das Rätsel gestellt, ob nicht etwa der Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr gemeint sei.
Zugegeben, eine etwas weit hergeholte Ambiguität, aber eine Ambiguität nichtsdestoweniger.
Auch interessant, weil die Reformer den Rauhnächten natürlich ebenfalls das 'h' gemopst haben (soweit ich weiß, ist hier die Etymologie aber strittig).
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 11.10.2016 um 16.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33514
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Ich hätte an die Silvesternacht gedacht. (Lang genug für zweimal "schlafen" – merkwürdiger Euphemismus, denn schlafen tut man ja gerade nicht, höchstens danach.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2016 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33516
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Es sei denn, der Lehrer hat sowohl 2010 als auch 2011 "zwischen des Jahren" mit der Schülerin geschlafen...
Das nennt man übrigens Beischlaf und nicht Mitschlaf, wie zu erwarten wäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2016 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33519
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Durch alle Medien geht, daß viele Studenten bei einer Umfrage angeben, sich gestreßt zu fühlen. Daraus wird für die Veranstalter und erst recht für die Journalisten, daß die Studenten tatsächlich gestreßt sind. Dabei gibt es doch Streß-Indikatoren, die man zu einer objektiven Diagnose heranziehen könnte.
Das ist wie damals bei den überglücklichen Bhutanesen. In manchen Kulturen gehört es zum guten Ton, sein Wohlbefinden zu bekunden, in anderen gerade das Gegenteil. Eigentlich das kleine Einmaleins der empirischen Sozialforschung.
Seit der Begriff Streß aufkam, ist er z. B. nützlich, um wirkliche oder vermeintliche Minderleistung zu erklären, und es mag noch andere Gründe geben: daß Jammern zum Handwerk gehört usw. Das alles müßte doch untersucht werden, bevor man wilde Thesen in die Welt setzt. Die täglichen Umfragen erziehen uns in die gegenteilige Richtung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2016 um 05.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33561
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Der über Vierzigjährige ist eigentlich über-vierzig-jährig.
... warum sich der Gewinn mehr als halbiert hat (FAZ 21.4.2004)
= [mehr-als-halb]iert
Auf den Klettersteigen haben sich die Unfälle mehr als verdoppelt. (SZ 15.10.07)
= ver[mehr-als-doppel]t
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2016 um 18.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33567
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Wer überhaupt nicht rechnen kann, wird an einem Start-up Gefallen finden, das Hilfe beim Kirchenaustritt verspricht. „Wir wollen Menschen, die aus der Kirche austreten wollen, die Möglichkeit geben, diesen Austritt einfach und bequem durchzuführen.“ In Wirklichkeit ist ja nichts einfacher als der Kirchenaustritt, und den persönlichen Gang zur Behörde können einem die beiden smarten Knaben (einer ist Katholik) auch nicht abnehmen. Sie wollen gewisse Informationen schicken, wenn man in einem Formular einträgt, wem man einen Teil der eingesparten Kirchensteuer spenden will. (An den Empfängern wollen sie dann Geld verdienen.) – Aber warum sollte man das überhaupt wollen? "pro" berichtet:
In Deutschland haben die Kirchenaustritte zur Folge, dass die beiden Volkskirchen jährlich rund 100 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen verlieren. Die fehlen dann unter anderem bei vielen sozialen Einrichtungen, die von den Kirchen betrieben werden. Das sehen auch die beiden Gründer als Problem. Wer die Hilfe von „Dein Kirchenaustritt“ beanspruchen und Informationsmaterial haben möchte, muss sich deshalb zuvor bereiterklären, einen Teil der gesparten Kirchensteuer an eine Hilfsorganisation zu spenden. Auf der Webseite erklären die Gründer das so: „Gemeinsam sind wir der Überzeugung, dass die soziale Infrastruktur in Deutschland gestärkt werden muss. Sie ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Mit ‚Dein-Kirchenaustritt‘ wollen wir dazu beitragen, dass die steigende Zahl der Kirchenaustritte nicht zu einer Schwächung der sozialen Infrastruktur in Deutschland führt.“
Es wird also suggeriert, die Kirchensteuer komme sozialen Einrichtungen zugute; das gilt aber nur für einen sehr geringen Teil. Das Ganze scheint dem Wunsch der Kirchen entsprungen zu sein, die Austrittswilligen nicht einfach ziehen zu lassen – wenn man schon keine allgemeine Kultursteuer durchsetzen kann, die den Kirchenaustritt unattraktiv macht.
Interessant ist eben nur noch die Frage, welche "Hilfe" die beiden anzubieten haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2016 um 10.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33620
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In den letzten Tagen gingen wieder Jubelartikel über die steigende Geburtenrate durch die Medien. Kinder würden wieder Mode usw. Soweit die Daten bekannt wurden, kann davon keine Rede sein. Der Zuwachs geht größtenteils auf Migrantinnen zurück, ein kleiner Rest auf Mütter "mit deutschem Paß", worunter aber auch Migrationshintergründlerinnen sein dürften. Das generative Verhalten ändert sich nicht signifikant.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2016 um 04.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33641
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Das Weltwirtschaftsforum hat seinen Gender Gap Report vorgelegt. Die Chancengleichheit der Geschlechter ist in den skandinavischen Ländern am größten, dann folgt Ruanda. In Deutschland bleibt noch viel zu tun, ein Blick nach Ruanda könnte helfen:
Ruandas Wirtschaft ist stark landwirtschaftlich geprägt. Ungefähr 93 % der Bevölkerung arbeiten in diesem Bereich. Ein großer Teil der Erträge gelten allerdings der Selbstversorgung (90 %). Die Landknappheit ist groß. Über 90 % der vorwiegenden Familienbetriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als einem Hektar. (Wikipedia)
Wahrscheinlich haben dort auch die Kinder die größte Chance, auf dem Feld mitzuarbeiten.
Kinder machen die Hälfte der Bevölkerung aus, und alte Leute gibt es kaum, weil die Lebenserwartung 25 Jahre geringer ist als bei uns. Ideale Verhältnisse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2016 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33685
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Plötzlich sind sie nicht mehr zu sehen: der Kiebitz, die Feldlerche, das Reh. Das waren einst Allerweltsarten. Heute sind sie "rar", sagt Christoph Heinrich. Heinrich kennt sich mit dem Schwund der Arten aus wie sonst kaum einer. Sein Job: Vorstand Naturschutz bei der Umweltorganisation WWF. (Morgenpost 28.10.16)
Übersetzungsfehler? Rehe gibt es in Deutschland so viele, daß jährlich 1,5 Millionen durch Jagd und Verkehr zu Tode kommen, ohne daß sich der Bestand vermindert. Also dürfte etwa auf zehn Einwohner ein Reh kommen, niemand weiß das so genau.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2016 um 17.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33747
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Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich bis zu 658 Patienten an der Augengrippe. (t-online 2.11.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2016 um 18.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33772
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Bei der WELT kann man abstimmen:
Wäre Rot-Rot-Grün bundesweit eine denkbare Koalition?
- Nein, das wäre keine gute Option
- Ja, ein Linksbündnis könnte funktionieren
Beide Antworten stehen irgendwie quer zur Frage (wie gewohnt).
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.11.2016 um 02.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33799
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Rechenfehler in der ARD-Wahlberichterstattung: die 45. Präsidentin
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.11.2016 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33802
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Kleine Beobachtung: Als ich vorhin etwas zerstreut das Datum von gestern notieren wollte, dachte ich: "Wenn heute der Neunte ist, dann war gestern der Zehnte."
Der Automatismus der auswendig beherrschten Zahlenreihe (anders existiert sie ja nicht) hat sich einen unbewachten Augenblick lang durchgesetzt: 9 "triggert" 10, nicht 8.
Das ist vielleicht ein bißchen lächerlich, aber es gibt unzählige Versehen dieser Art in gedruckten Texten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2016 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33825
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Sehr friedliche Menschen haben einen Friedensatlas hergestellt, aus dem hervorgeht, daß nur 10 Staaten nicht in Kriege verwickelt sind, darunter nur ein europäischer: die Schweiz. Die Schweiz exportiert in 71 Staaten Rüstungsgüter für eine halbe Billion Euro jährlich. Sie muß gar nicht selbst an Kriegen teilnehmen, um davon zu profitieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2016 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33835
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Das wahre Ergebnis – nur jeder Vierte wählte Trump (Welt)
- und sogar nur jeder sechste Bürger der USA.
Usw. mit der "Wahrheit".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33837
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31991
Solche Kongruenzfehler (bzw. Fehler in der Genusrektion) sind zwar häufig, aber wenn man Belege braucht, sind sie nicht so leicht zu finden. Deshalb setze ich mal meine Zufallsfunde hierher:
Eine Regierung ist doch in erster Linie für seine eigenen Bürger verantwortlich. (Zeit 15.8.87)
Die Tatsache, daß in der Großhirnrinde gewisse Funktionen, wie man sagt, lokalisiert werden können, was für die Neurologie von größter Bedeutung ist, hat seine Ursache nicht in der funktionellen Spezifizität der betreffenden Hirnanteile (...) (Franz Seitelberger in K. Lorenz/F. Wuketits, Hg.: Die Evolution des Denkens. München 1984:181)
Utopisches Denken hat sicherlich auch in der Rechtsphilosophie ihren Platz. (Natur 2/87:53)
Mit seinen Sorgen steht die oberpfälzische Kleinstadt nicht allein. (SZ 13.5.87)
Die Arbeit mit entsprechenden Bildern, in denen besonders das Vermuten und Erklären geübt wird, hat seinen eigentlichen Ort in der Sprachanwendungsphase. (Wolfgang Butzkamm: Praxis und Theorie der bilingualen Methode. Heidelberg 1980:4)
Denn bei den be-Verben, die eine präpositionale Parallele zu ihren Basisverben ausweisen, läßt sich ein regelhaftes Verhältnis zwischen den beiden Konversengliedern aufzeigen, dessen Beschreibung seinen Platz in der Syntax hat. (Hans Werner Eroms: Be-Verb und Präpositionalphrase. Heidelberg 1980:60)
Die Apposition ist einerseits weglaßbar und kann andererseits an die Stelle seines Beziehungswortes treten. (Walter Jung: Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig 1982:110)
Eine neue und vielversprechende Gesamtdarstellung deutscher Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hat seinen Anfang gefunden mit einem glänzenden Werk über die Weimarer Republik. (SZ 23.12.82)
Die eingemauerte, von seinem Umland durch eine militärisch befestigte Frontlinie abgeschnittene Inselstadt (...) (FAZ 17.1.81)
Die DDR hat sich, wie man weiß, bereits vollständig beschildert - und schickt seine Kinder ins Kriegstraining. (Zeit 30.9.83)
Daß das laute Lesen als Zieltätigkeit ausgewiesen ist, die im Sprachunterricht seinen Platz hat und systematisch ausgebildet werden sollte, ist eine bemerkenswerte Orientierung. (DaF 18, 1981:376)
Rekapituliert sei, daß Wahrnehmung seine Wiege in der Oralität haben dürfte. (Die Psychologie des 20. Jhdts. 11. Zürich 1980:77)
Der junge Deutsche kann nämlich immer noch nicht nachvollziehen, daß eine zivilisierte Nation, die extrem viele Tötungsdelikte zu beklagen hat, seinen Bürgern Waffenbesitz erlaubt. (Klaus P. Hansen: Kultur und Kulturwissenschaft. Tübingen 1995:182)
Die Chinesische Akademie der Wissenschaften soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren seine 100 000 Beschäftigten um 70 Prozent verringern. (SZ 8.3.93)
... die theologische Bedeutungsverleihung hat, so wie die parapsychologischen Erklärungen auch, seine Berechtigung nur auf der Interpretations- und nicht auf der Phänomenebene. (Die Psychologie des 20. Jahrhunderts 15, München 1979:615)
Seinen Ursprung hat die Beschäftigung mit dem Thema „Männersprache - Frauensprache“ zu Beginn der 70er Jahre in Amerika. (Muttersprache 103, 1993:89)
Selten hat eine Entscheidung der Schweizer Regierung seine Bürger und Parteien so überrascht wie das Beitrittsgesuch zur Europäischen Gemeinschaft. (FAZ 20.5.92)
Die Unterteilung mechanisches/statisches Modell hat seine Entsprechung in einer Reihe anderer Unterscheidungen. (Michael Oppitz: Notwendige Beziehungen. Frankfurt 1975:58)
Ein Kiosk ist eine meist nicht sehr große Verkaufsbude für Zeitschriften, Süßigkeiten, Tabakwaren. Getränke, die über bestimmte schauplatzindikative Symbolik wie Reklametafeln, Zeitschriftenständer, Eis- und andere Fähnchen in seiner Funktion ausgewiesen ist. (Deutsche Sprache 4/1990:291)
In seiner Vergeblichkeit geradezu rührend mußte deshalb auch die Beschwörung dieser kulturellen Einheit bleiben (...) (FAZ 24.3.90)
Die Angst, hinter einem Eisernen Vorhang neuer Art in Vergessenheit zu geraten, hat auch seine guten Seiten. (SZ 21.4.90)
Die Folgen sind noch nicht absehbar. Sie könnten an der Nahtstelle zwischen Ost und West ein in ihren Auswirkungen möglicherweise verheerendes Machtvakuum entstehen lassen. (NZZ 10.12.89)
Typisch fürs Deutsche, aber in seiner Funktionalität nach wie vor umstritten ist die Anfangsgroßschreibung der grundsätzlich grammatisch definierten Wortklasse Substantiv. (Peter Gallmann: Graphische Elemente geschriebener Sprache. Tübingen 1985:23)
Doch erst seit dem 11. September gewinnt die düstere Perspektive dieser Autorin, die als erfolgreichste ihres Genres gilt, seine beklemmende Aktualität. (FAZ 5.2.02)
Die lange Nichterwähnung von Ferdinand de Saussures Hauptwerk und die negative Bewertung Trubetzkoys hat vermutlich seine tiefere Ursache darin, dass ... (Maik Lehmberg: Sprache, Sprechen, Sprichwörter. Fs. f. Dieter Stellmacher zum 65. Geburtstag. ZDL-Beiheft 126, 2004:372)
Die Instrumente, die das Ensemble zeitweilig spielt, finden tatsächlich weit und breit nicht seinesgleichen. (FAS 26.9.04)
Rotierende Strömungen ziehen den Menschen in seinen Bann. (FAZ 17.5.06)
Kollektive Forschung hat in den Naturwissenschaften seinen Sinn. (FAZ 16.9.02)
Der große Vorzug dieser etwas unorthodoxen Beschreibung von Paradigmen ist seine Flexibilität. (Thomas Becker: Analogie und morphologische Theorie. München 1990:128)
So einfach wäre das, zumal in einem Land, das wie kein zweites die Religionsfreiheit doch zu ihren Grundfesten zählt. (SZ 7.12.07)
Eine wachsende Zahl von Verben der deutschen Sprache geht relativ feste Verbindungen mit Substantiven ein und verliert dabei fast völlig seine ursprüngliche Bedeutung. (Schüler-Wahrig: Deutsche Grammatik. Bertelsmann Lexikon Institut 2002:170)
Eine Schule für Lernhilfe in Darmstadt hat sich bereits von seinem Namensgeber Peter Petersen distanziert. (FR 6.7.09)
Diese nach seinem Entdecker Karl Verner (1876) auch als Vernersches Gesetz bezeichnete Regel besagt ... (Stefan Sonderegger: Grundriß deutscher Sprachgeschichte. Berlin 1978:76)
Bergoglios „Entweltlichung“ nimmt seinen Ausgangspunkt nicht bei den Defiziten der säkularen Welt. (Welt online 29.3 13)
20 Jahre Arbeit an einem barrierefreien Erlangen hat seine Spuren hinterlassen (nordbayern.de 21.1.14)
Die Stadt rühmt sich gern seiner prominenten Wahlbürgerin J. K. Rowling. (FAZ 13.6.14)
Diese Festlegung des Menschen auf das Tatsächliche findet nach Adorno seine Fortsetzung im Positivismus. (Wikipedia Adorno)
Diese Entwicklung, so Campbell, habe mit dem Zweiten Weltkrieg seinen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt gefunden. (Wikipedia Joseph Campbell)
Und vermutlich hat jede Jugend der vergangenen siebzig Jahre diese Amerikanisierung auf seine Weise erlebt. (FAS 13.11.16)
Im einzelnen ist der einjährige Zuschlag von gleich 7.5 Prozent auf die Lohn-, Einkommen- und Körperschaftsteuer auch wegen ihrer konjunkturellen Wirkungen äußerst unklug. (SZ 27.7.91)
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Wie man sieht, ist der Fehler oft durch ein benachbartes Substantiv zu erklären, das gewissermaßen einen Kongruenzsog ausübt. Manchmal fehlt ein solches aber, dann scheint ein Synonym zu wirken oder eine feste Redewendung wie Jeder erlebt es auf seine Weise. Darum geht auch der Sog fast immer zum Neutrum oder Maskulinum, selten umgekehrt zum Femininum (letztes Beispiel).
Die Erscheinung beweist, wie gesagt, daß das Genus keine große Bedeutung für die Herstellung syntaktischer Beziehungen hat, sonst würde das Versehen nicht so oft in gedruckte Texte gelangen und dort unbemerkt bleiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2016 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33870
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Noch einmal zu den Autos. Bis zu 42 Prozent mehr Benzin als angegeben sollen sie verbrauchen. Ich verstehe es immer noch nicht. Die Millionen Autofahrer müssen doch merken, wie weit sie mit einer Tankfüllung kommen.
Oft habe ich mir anhören müssen, wie wenig ihr wackerer Mustang frißt. Einerseits wollen sie wegen ihrer klugen Wahl beim Autokauf gelobt werden, andererseits wohl auch wegen ihrer geschickten Fahrweise. Jedenfalls achten sie auf den Verbrauch – und dann das? Wer hilft einem Außerirdischen, das zu verstehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2016 um 14.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33926
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Neulich rechnete die FAS vor, daß Merkels Wirtschaftspolitik ein Katastrophe ist. Rainer Hank erkannte natürlich das Problem, daß es Deutschland leider relativ gut geht, "trotz Merkel", wie er sagt. Wie kann man das erklären? Nun, Merkel hat es in drei Amtsperioden nicht geschafft, die segensreiche Wirkung von Schröders Agenda völlig zunichte zu machen.
Die vielen tausend Leserbriefschreiber bei SPIEGEL, ZEIT, WELT usw., die "diese Frau" ebenfalls für eine Katastrophe halten, machen sich gar nicht erst die Mühe einer Erklärung, sondern überlegen, ob sie "zur Empathie fähig" sei usw. Das ist sie natürlich alles nicht, sondern "untragbar". – Die Ablehnung in diesen Medien dürfte nahe 100 % liegen. In welcher Schweigespirale sind eigentlich ihre Wähler verschwunden?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.11.2016 um 15.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33927
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Es ist wirklich sehr mühsam, die deutsche Wirtschaft abzuwürgen. Da haben es italienische Politiker viel leichter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2016 um 14.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33960
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Durch einen geschickt gewählten Kurvenausschnitt kann man bei ungeschulten Betrachtern den Eindruck erwecken, die Kluft zwischen den Einkommen habe sich in wenigen Jahren vervierfacht, während sie in Wirklichkeit um vier Punkte von 25 auf 29 Punkte auf der Gini-Skala gewachsen ist. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ungleichheit-in-deutschland-hemmt-das-wachstum-a-1122883.html)
Wenn man die staatlichen Zuschüsse zur Sozialversicherung als "Subventionen" bezeichnet, schwillt der Staat zum Subventionsstaat auf, während er in herkömmlicher Sicht einfach der "Sozialstaat" ist (vom GG geboten, aber Erzliberalen der schrecklichste der Schrecken).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2016 um 19.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33966
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BILD bringt drei Fragen aus dem Mathe-Test für Grundschüler, die letzte geht so:
"Tom kauft zwei große Eiswaffeln und vier kleine Eis am Stiel für zusammen genau 22 Zeds (fiktive Währung). Lena kauft eine Eiswaffel und drei Eis am Stiel für insgesamt 14 Zeds. Frage: Wieviel kosten eine Eiswaffel und ein Eis am Stiel zusammen?
8 Zeds 7 Zeds 2 Zeds"
Das Ganze unter der Überschrift "Hätten Sie's gewusst?" – nicht ganz passend, denn so etwas "weiß" man nicht, man "kann" es.
Leider wird nicht gesagt, wie die Aufgabe, die viel schwerer als die anderen ist, zu lösen ist. Wahrscheinlich durch Ausprobieren, denn die saubere Lösung durch Gleichungen mit zwei Unbekannten geht wohl über die Grundschule hinaus – und über das Niveau der meisten Eltern.
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Kommentar von MG, verfaßt am 29.11.2016 um 19.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33967
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"Tom kauft 2 große Eiswaffeln und 4 kleine Eis am Stiel für zusammen genau 22 Zeds (fiktive Währung). Lena kauft 1 Eiswaffel und 3 Eis am Stiel für insgesamt 14 Zeds. Frage: Wieviel kosten 1 Eiswaffel und 1 Eis am Stiel zusammen?"
Die Lösung ist einfach, auch ein pfiffiger Grundschüler kann sie finden.
Wenn 2 Eiswaffeln und 4 Eis 22 Zeds kosten, kosten
1 Eiswaffel und 2 Eis 11 Zeds.
1 Eiswaffel und 3 Eis kosten 14 Zeds.
Also muß 1 kleines Eis 3 Euro kosten (nämlich 14 – 11).
Dann kostet eine Eiswaffel 5 Zeds, nämlich 14 – 3 × 3.
Eine Eiswaffel und ein Eis kosten dann zusammen 5 + 3, also 8.
Ja, die formale Lösung (lineare Gleichungssysteme) kommt viel später, aber auch ein pfiffiger Grundschüler kann die Aufgabe so lösen wie oben.
Das ist allerdings keine Frage der Rechtschreibung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2016 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33968
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Etwas praxisnaher wäre aber z. B. folgende Lösung:
1 große Eiswaffel: 6 Zeds
2 große Eiswaffeln: 12 Zeds
1 kleines Eis am Stiel: 3 Zeds
2 kleine Eis am Stiel: 5 Zeds
(Das günstigere Doppelpack war ja nicht ausgeschlossen.)
1 großes und 1 kleines Eis kosten dann 9 Zeds.
1 gr. und 3 kl. 14 Zeds, 2 gr. und 4 kl. 22 Zeds (wie gehabt).
Bei unserem Bäcker gab es sogar schon mal 5 Brötchen im Angebot, die billiger waren als 4. Wer nur 4 wollte, kam also besser, wenn er 5 nahm und bezahlte und dann eins wegwarf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2016 um 05.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33969
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Nein, eine Frage der Rechtschreibung ist es so wenig wie die anderen Einträge unter "Kopfrechnen". In einigen geht es mir um die bekannte Schwierigkeit, Textaufgaben in eine rechenbare Form zu bringen. Wer Kinder hat oder sich noch selbst erinnert, wird wissen, daß daran sehr viele schon früh scheitern.
Die vorgeschlagene Lösung des "pfiffigen" Grundschülers bleibt sozusagen im Bereich der Logik, kurz vor der Formalisierung, die dann ein "mechanisches" Rechnen erlauben würde. Natürlich scheint uns die vorgeführte Überlegung nahezuliegen, aber drauf kommen muß man erst mal! Ob es sich üben läßt?
Uns Älteren ist die Umsetzung einer Textaufgabe in Gleichungen so in Fleisch und Blut übergegangen, daß es schon wieder gefährlich wird, wenn wir nämlich unverdrossen an die Aufgabe gehen "Wie alt ist der Kapitän?" (das Buch mit diesem Titel hatte ich anderswo erwähnt).
Wie gesagt, ich weiß nichts Näheres über den TIMSS-Test. Man muß wohl bedenken, daß es drei vorgegebene Antworten gibt, so daß vielleicht ein Ausprobieren mit diesen Zahlen in Betracht kommt (eine davon scheidet von vornherein aus).
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Kommentar von Friedhelm Inkmann, verfaßt am 01.12.2016 um 23.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33989
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Nicht jeder, aber doch ein pfiffiger Grundschüler (im Sinne von MG) erkennt, daß Tom eine große Eiswaffel und ein kleines Eis mehr kauft als Lena und dafür acht Zeds mehr bezahlen muß. Gleichungssysteme zu lösen ist bei dieser Aufgabe nicht notwendig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2016 um 07.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33991
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Natürlich nicht, es ist ja eine der üblichen Denksportaufgaben. (Nur die Vorgabe von multiple choice kommt mir sinnlos vor, ja geradezu irreführend, weil sie, wie gesagt, zu einem Herumprobieren verleitet.) Man muß eben auf den Lösungsweg kommen, das ist das Problem: den logischen Kern unter den wechselnden Wörtern erkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2016 um 07.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34001
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Einige Wochen sind vergangen, und man fragt sich besorgt, was aus Jan Grossarth und seiner Glyphosat-Werbung geworden ist. Nun, in der heutigen FAZ ist er wieder da, verteidigt das Glyphosat wie gewohnt mit dem Hinweis auf nichtbewiesene Krebswirkung, verschweigt aber wieder die ihm bekannte schädliche Wirkung auf die Ackerböden.
Gegen die Umweltbewegung polemisiert er mit derselben pauschal-karikierenden Übertreibung, die er ihr vorwirft. Dabei hat er ja selbst ein grünes Herz. Komischer Vogel.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.12.2016 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34005
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Was ist denn die "schädliche Wirkung auf die Ackerböden"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2016 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34007
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Das hatten wir schon: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32711 usw.
Mich haben bisher vor allem die Würmer interessiert. Es gibt aber noch viele andere Organismen, die durch Glyphosat geschädigt oder beseitigt werden, man erforscht das gerade erst. Grossarth hat es ja auch nicht bestritten, er erwähnt es bloß nicht mehr.
(Der Wikipedia-Artikel, durchaus chemiefreundlich gehalten, nennt auch die Auswirkungen auf die Fische.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2016 um 10.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34020
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Diese Lösung aber lief fast automatisch auf die Entdeckung von Schwachstellen auf der afghanischen Seite hinaus, für die sich ebenfalls leicht Abhilfe von außen zu schaffen lassen schien. (FAZ 5.12.16)
Preisfrage: Steht das "zu" an der richtigen Stelle?
Der Schleier stand für die Sinnlichkeit und Verführungskunst des Orients, von der man träumte, aber vor der man auch Angst hatte. (FAZ 5.12.16)
Steht das "aber" an der richtigen Stelle?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.12.2016 um 23.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34046
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Es heißt "schaffen zu lassen", bei "vor der man aber auch Angst hatte" sehe ich jedoch keinen Unterschied. Ist das richtig? Den Unterschied "von/vor" kann man, wenn man will, in beiden Fällen besser mit der Betonung hervorheben.
Eine wieder eher wörtliche Art von Kopfrechnen ist das folgende:
Die Musikindustrie verdient mehr Geld mit Schallplatten als mit Musikdownloads. Das jedenfalls zeigen Marktzahlen aus Großbritannien. Demnach gaben die Musikfans auf der Insel in der vergangenen Woche 2,4 Millionen Pfund für Schallplatten aus, aber lediglich 2,1 Millionen Pfund für digitale Downloads.
(FAZ, 7.12.16, S. 23)
Ob sie wirklich mehr verdient, hängt ja nicht nur vom Umsatz, sondern auch von den Material-, Produktions- und Händlerkosten ab.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34048
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Der Schleier stand für die Sinnlichkeit und Verführungskunst des Orients, von der man träumte, aber vor der man auch Angst hatte.
Für mein Gefühl möglich, aber das aber steht doch etwas falsch, und ich erkläre mir mein Unbehagen so: aber steht, wenn es vorangestellt wird, nach üblicher Auffassung im "Vorvorfeld", nach meiner also zwischen zwei Sätzen, und zwar zwischen Hauptsätzen, nicht zwischen einem Ober- und einem Untersatz. Anders gesagt: ein "Konnektor" kann nicht verbinden, was schon durch Konjunktionen oder Relativa verbunden ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2016 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34062
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Forscher haben festgestellt:
„Täglich eine Handvoll Nüsse reduziert das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um knapp 30 Prozent, Krebs entsteht zu 15 Prozent seltener und das Risiko eines vorzeitigen Todes sinkt um 22 Prozent.“
Der Effekt tritt sogar bei „Erdnüssen“ auf, weil sie so heißen, obwohl sie zu den Hülsenfrüchten gehören.
Die Studie war allerdings eine nichtexperimentelle Metaanalyse, die das Ernährungsverhalten von 800.000 Menschen mit ihren Sterbegewohnheiten korrelierte.
Aber es ist immer wieder befriedigend zu erfahren, daß die Wundermittel buchstäblich auf der Straße liegen. Sammelt man solche Tips über vier Wochen, kann man sein Sterberisiko leicht unter 0 drücken.
Andere haben herausgefunden, daß Martin Schulz ebenso beliebt ist wie Angela Merkel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2016 um 08.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34092
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„Welche Stadt in Deutschland hat heutzutage noch die Möglichkeit, riesige Flächen für seine Universität mitten im Zentrum anzusiedeln.“ (FAZ 25.11.16)
Die Gesellschaft darf sich nicht auch noch die Konflikte der Herkunftsländer seiner Neubürger ins Haus holen. (FAZ 12.12.16)
Neben der allgemeinen Tendenz zur "Neutrisierung" könnte das jeweils folgende Neutrum den Fehler verursacht haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2016 um 05.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34146
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Also eigentlich hat Trump gar nicht gewonnen. Im Grunde wollte ihn niemand, na ja, fast niemand. Wie wäre es hiermit:
Angesichts einer Präsidentschaft Trumps zeigten sich in einer Umfrage des Senders NBC und des "Wall Street Journal" 54 Prozent der Befragten unsicher oder besorgt. Das sind viel schlechtere Werte als bei Trumps Vorgängern. Bei Barack Obama hatten nur 34 Prozent entsprechende Sorgen geäußert, bei George W. Bush waren es 41 gewesen. (ZEIT 20.11.16)
Auch die Wahlmänner hätten ihn verhindern wollen sollen können, aber haben dann nicht mögen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2016 um 07.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34168
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Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2010 in einer Studie die Karrieren von Extremisten untersucht. Sie zeigt: Nicht der Glaube macht Menschen zu Tätern, sondern ihre Erfahrungen in Kindheit und Jugend. (ZEIT 23.12.16)
Aber wenn Menschen etwas Gutes tun, schreiben wir es gern ihrem Glauben zu. Bei „Mutter Teresa“ hat niemand solche Bedenken.
Ist das logisch oder nur politisch korrekt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2017 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34210
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Die FAZ bietet folgenden Syllogismus:
Kommunisten und Nazis sind Atheisten.
Kommunisten und Nazis sind böse.
Atheisten sind böse.
Im Original:
"Auch das lehrt das lange 20. Jahrhundert: Eine Welt ohne Religion wäre anders, aber nicht besser. Gegen die Leichenberge, die den Weg des Kommunismus in die klassenlose Gesellschaft säumen, gegen Völkermord im Namen von Rasse und Lebensraum verblassen auch die Kapitel der Religionsgeschichte, die mit Blut geschrieben sind." (Daniel Deckers 24.12.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2017 um 15.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34305
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Die Elbphilharmonie kostet soviel wie zehn Fußballer. Die sind dann zwar sehr gut, aber der Konzertsaal soll auch nicht schlecht sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.01.2017 um 19.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34306
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Interessant sind auch immer Vergleiche mit Autobahn-Neubaukosten.
Für den Preis der Elbphilharmonie bekommt man im Durchschnitt etwa 80 km Autobahn.
Nicht jedoch im Falle der Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 – da sind es nur gut 5 km. Die Gesamtlänge der A100 (21 km) entspricht also nach den aktuellen Kosten vier Elbphilharmonien. (Allerdings waren die älteren, schon fertigen Autobahnabschnitte nicht ganz so teuer.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2017 um 07.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34325
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Das Weltwirtschaftsforum stellt den neuen Index des Lebensstandards vor. Das Bruttosozialprodukt wird durch andere Aspekte ergänzt. Für Deutschland (Rang 13) fällt negativ die "Ungleichheit bei Löhnen wie Vermögen ins Gewicht".
Man erkennt die politische Absicht (Ideologie). Eigentlich hat es ja mit meinem Lebensstandard nichts zu tun, ob andere mehr oder weniger haben als ich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2017 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34335
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Ein Schützenpanzer Puma kostet so viel wie 1000 Autos...
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 18.01.2017 um 10.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34346
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Essen. Vor zehn Jahren wütete Kyrill über Europa. In Deutschland kamen 47 Menschen in dem heftigen Orkan ums Leben, 13 davon in Deutschland.
Der Westen, Schlagzeile von heute.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34443
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Ich lese in einer Überschrift der FAS Weltverbesserin. Schon klar, wir haben die Sparformen bereits kurz besprochen ("Haplologie"). Der Duden verteilt die "weiblichen Formen" so: Wanderer - Wanderin, Wandrer - Wandrerin. Das mag der eine so halten und der andere so. Ich selbst sage Wanderer - Wandrerin, weil rhythmische Gründe auch eine Rolle spielen. Weltverbesserin stört mich, deshalb fiel es mir auf; ich weiß wirklich nicht, ob ich es sagen würde. Irgendwo ist Schluß, ich würde ja auch nicht Lehrin sagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 20.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34449
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098:
"Über eine Billion unterschiedliche Düfte, so haben Wissenschaftler einmal ausgerechnet, kann der Homo sapiens unterscheiden." (FAS 5.2.17)
Das stammt sicher wieder aus Wikipedia. "Ausgerechnet", aber nicht getestet, denn wenn man den Probanden nur eine Minute für jeden Geruch gibt, dauert das Experiment immer noch, warten Sie mal, fast 2 Millionen Jahre.
Und es ist auch hilfreich zu wissen, daß die Düfte "unterschiedlich" sein müssen, damit man sie unterscheiden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 20.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34450
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„Der Januar war nicht so kalt wie sonst üblich. In einigen Bundesländern sind deshalb bereits Pollen in der Luft. Das kann ein Grund sein, warum die Nase läuft.“ (FNP 4.2.17)
Das soll an der Klimaerwärmung liegen. In Bayern war der Januar der kälteste seit 30 Jahren.
„Der Januar war in Herne kalt, aber nicht Winter untypisch.“ (WAZ 5.2.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2017 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34468
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Im Küchenradio rauschen gewaltige Zahlen vorbei. Das Milchmädchen fängt an zu rechnen: Wenn ein Autokonzern bereit ist, mal eben 20 Mrd. Strafe zu zahlen, müßte er doch 20 Mill. Autos mit einem Aufpreis von 1000 verkaufen, um das Geld wieder reinzukriegen. (Oder 2 Mill. mit einem Aufpreis von 10000.) Geht das überhaupt? Oder wird die Strafe als Verlust von der Steuer abgesetzt, und die Allgemeinheit zahlt für das Verbrechen? Dem Milchmädchen wird schwindlig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.02.2017 um 15.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34469
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2014 (im letzten Jahr vor der Abgasaffäre) hat VW weltweit rund 10 Mio. Autos verkauft und damit 10 Mrd. Euro Gewinn gemacht. Die Strafe von 20 Mrd. entspricht also ungefähr 2 Jahresgewinnen. An jedem verkauften Auto verdient der Konzern rund 1000 Euro.
Mit dem Aufpreis von 1000 Euro wäre die Strafe ohne Gewinneinbuße in zwei Jahren bezahlt. Das wäre aber wohl etwas viel. Verteilt man den Verlust dagegen auf 10 Jahre, wären es nur 200 Euro Aufschlag pro Auto. Das merkt keiner.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2017 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34506
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Man könnte abergläubisch werden. Jeder kennt dies: Man glaubt jemanden zu sehen, aber dann ist er es gar nicht. Zwei Minuten später sieht man ihn wieder, und diesmal ist er es wirklich. - Das ist aber leicht zu erklären.
Gestern las ich nach vierzig Jahren (wie ich zufällig genau weiß) zum erstenmal wieder den scharfsinnigen kleinen Aufsatz von Benveniste über "Rhythmus" (aber nur weil ich gerade den ganzen Sammelband seiner kleinen Arbeiten lese). Und wenige Stunden später stoße ich in einem Aufsatz von Paul Fraisse ("Rhythm and Tempo"), den ich aus einem ganz anderen, musikwissenschaftlichen Interesse las, auf ein ausführliches Referat von Benvenistes Aufsatz. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Zusammentrefffens? 1 : 1 Million?
Meine Frau meint, daß mir so etwas auffallend oft widerfährt. Bin ich übersinnlich, ein Medium gar? Von diesbezüglichen Anfragen bitte ich abzusehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2017 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34538
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In Sprachentwicklungstests und in der Diagnostik von Sprachstörungen verwendet man gern grammatische Konstruktionen und Transformationen, die aus der generativen Grammatik stammen: Der Hund, den die Kuh jagt, ist braun. - Der Junge schaut das Pferd an und steht. - Der Mann gibt das Pferd dem Hund. - Der Hund wird vom Pferd gejagt. - Dazu Bilder, unter denen das richtige herauszufinden ist.
Der Proband muß wirklich nur den grammatischen Kalkül herausfinden, unter Absehung vom Sinn und von natürlicher Ausdrucksweise. Passiv und Topikalisierungen haben normalerweise einen Grund in Kontext und Situation, hier aber nicht. Es sind schulspezifische Exerzitien. Sie erfüllen ihren Zweck, aber man muß sich dessen bewußt sein, daß es ein ganz spezifischer Zweck ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2017 um 17.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34548
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Deutschland bildet Schlusslicht in Europa (SPON 18.2.17)
In welcher Hinsicht? Spielt das eine Rolle? (Frauen in Deutschland tragen nach einer OECD-Studie im europäischen Vergleich am wenigsten zum Haushaltseinkommen bei.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2017 um 17.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34625
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Einige, die davon leben, haben natürlich ein Interesse daran, den Anteil der "Armen" (und "Armutsgefährdeten") möglichst hoch anzusetzen. Damit wird zur Zeit wieder Wahlkampf gemacht. Walter Krämer erneuert die bekannte Kritik an der Berechnungsmethode:
"Man dürfe Armut nie am mittleren Einkommen festlegen. Damit würde sich die Armutsquote auch nicht verändern, wenn plötzlich alle Menschen das Doppelte ihres Gehaltes verdienen würden."
Anscheinend schwer zu begreifen. Die übliche Rechnung ergibt eher ein Maß der Ungleichheit als der Armut.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.03.2017 um 09.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34662
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Nur mal nebenbei: Seit meiner Kindheit denke ich, wenn, wie jetzt wieder, die Haselpollen fliegen und später die von Weizen und Kiefern: Was für eine Verschwendung die Natur mit der Windbestäubung treibt! Aber machen wir es wirklich geschickter? Der durchschnittliche Mann produziert 30 bis 50 Liter Sperma im Leben. Das sind etliche Billionen Spermien – und damit zeugen wir dann zwei Kinder, wenn alles gut geht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34711
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Ein 84jähriger Wiener ist angeblich frisch verliebt in eine 46jährige. Sie ist nach Ansicht des FOCUS "gerade einmal halb so alt" wie er, während Leser ausgerechnet haben, daß sie "nicht einmal halb so alt" ist.
Diese großen Zahlen sollten verboten werden, sie sind elitär und diskriminieren die hart arbeitenden Menschen ohne akademische Bildung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34720
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Bei einem Test haben billige Dosen-Ravioli überraschenderweise besser abgeschnitten als die teuren von Maggi: "Abzüge haben die [Maggi-]Ravioli in Tomatensauce, die bereits seit 1958 in deutschen Supermarktregalen stehen, vor allem wegen des hohen Preises bekommen." Die Überraschung besteht also darin, daß die teuren mehr kosten als die billigen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.03.2017 um 05.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34743
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Demokratisch und ergebnisoffen sucht die Bundesregierung nach einem "Endlager" für hochradioaktiven Atommüll. Es soll eine Million Jahre stabil bleiben und muß auch ebenso lange überwacht werden, schon weil künftige Menschen (?) wieder ausbuddeln könnten, was wir eingebuddelt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.03.2017 um 07.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34764
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Auch vor 100 Jahren hat man gewusst, dass wenn man eine neue Regelung einführt, schauen muss, dass es keinen Streit mit dem Nachbarn gibt. (schwaebische.de 25.3.17)
"Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande." (Goethe)
Der grundlegende Stilfehler besteht darin, daß man es nicht schafft, mit dem Zuknöpfen noch einmal von vorn anzufangen:
Wenn man eine neue Regelung einführt, muß man schauen, daß es keinen Streit mit dem Nachbarn gibt. Das wußte man schon vor hundert Jahren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2017 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34817
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Statistischer Analphabetismus.
Aus Indien zum Beispiel wird überproportional über Vergewaltigungen berichtet. Das ruft dann eine Reihe Leserbriefe hervor, in denen pauschal über ein Land, das moralisch noch in der Steinzeit lebe usw., geurteilt wird. Wer dorthin reise, sei selbst schuld. – Indien hat fast doppelt so viele Einwohner wie ganz Europa. Wieviel passiert hier, wieviel dort jeden Tag? Die Mordrate in Indien ist nicht besonders hoch, in den USA zum Beispiel ist sie höher. Fast alle afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten sind ungleich gefährlicher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34827
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"China - der größte Luftverschmutzer der Welt" (FAZ 6.3.17)
Aber nicht pro Kopf. Und das ist ungerecht, wie die Chinesen mit Recht beklagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 14.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34832
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In absoluten Zahlen liegt Deutschland mit 16,3 Millionen unter den Top Ten der Staaten mit den meisten Rauchern. (Spiegel online 6.3.17)
Die absolute Zahl interessiert nur die Tabakwirtschaft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34839
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Aus verschiedenen Gründen interessiert mich der Wetterbericht, und ich werfe aus alter Gewohnheit jeden Morgen einen Blick auf die Vorhersage in der FAZ. Nach jahrelanger Beobachtung kann ich sagen, daß es in Neu-Delhi heute immer ein paar Grad wärmer ist, als es gestern war und morgen sein wird. Morgen dann dasselbe – immer!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.04.2017 um 20.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34840
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Das Wetter in der Fatz denkt sich vermutlich dieselbe Journalistin aus, die für die FNP das Horoskop schreibt. Das nennt man dann Synergie.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.04.2017 um 20.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34845
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Lieber Herr Ickler, wegen des angeblichen täglichen Temperaturmaximus in Neu-Delhi bin ich neugierig. Sie haben sich doch ganz bestimmt gefragt, wie es zu dieser Behauptung im Wetterbericht einer Qualitätszeitung kommen kann, aber keine Erklärung beigefügt. Ist R. M. auf der richtigen Spur?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.04.2017 um 20.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34846
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PS: Ich bin beim Grübeln auf die Theorie verfallen, daß da irgendein Inder die Finger im Spiel hat, der sich einen Spaß mit der Zeitung erlaubt. Oder der den Indern, die die FAZ lesen, ein aufmunterndes Signal übermitteln will. Oder er will in einer Art Geheimcode den ersehnten Aufschwung in Indien abbilden. Jedenfalls ist ein Inder schuld.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.04.2017 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34847
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Ich habe keine Ahnung.
Im Wunderland Indien ist ja nun wieder ein Wolfskind, vielmehr Affenkind, entdeckt worden, kann weder sprechen noch auf zwei Beinen gehen und ißt mit den Fingern (wie alle Inder übrigens). "Auch könne sie nicht von einem Teller essen. Ihre Mahlzeiten müssten auf ihr Bett gekippt werden.." (Man sieht aber trotzdem einen Teller...)
In Indien helfen bekanntlich Riesenameisen bei der Goldförderung usw. Da ist praktisch alles möglich. Das Dschungelbuch wird unvermeidlicherweise auch erwähnt, eine ethnographische Quelle ersten Ranges.
Die Aufklärung dieser Geschichte werden wir nicht mehr zu lesen kriegen, sie hat wieder mal ihren Zweck erfüllt.
Mir war beim Gähnen nur aufgefallen, daß die gastfreundlichen Affen (die ich als ziemlich bösartige kleine Biester in Erinnerung habe) abwechselnd als "Bande" und "Horde" bezeichnet wurden, also eine ähnliche Unsicherheit wie bei Baader/Meinhof.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2017 um 07.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34868
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Staat nimmt Mittelschicht halbes Einkommen (FAZ 12.4.17)
Die alljährliche Milchmädchenrechnung der FDP, die der FAZ so gefällt, daß sie jedesmal den Verstand verliert.
Der Hauptanteil der "Steuern und Abgaben" sind Sozialversicherungsbeiträge. Anderswo liest man daher: "Das hessische Finanzministerium macht bei der Steuer- und Abgabendiskussion eine Gegenrechnung auf. So sei zu berücksichtigen, dass in Deutschland den Sozialbeiträgen auch Gegenleistungen gegenüberstehen. „Die Arbeitnehmer erwerben Rentenversicherungsansprüche, erfahren eine Absicherung über die Arbeitslosen- und Pflegeversicherung und erhalten Krankenversicherungsschutz“, so Ministeriumssprecher Moritz Josten. Betrachte man nur die Steuern, stehe Deutschland im internationalen Vergleich besser da, argumentiert er. Der Einkommensteuerwert für einen ledigen Durchschnittsverdiener liege für Deutschland bei knapp 16 Prozent. Noch besser sehe es bei den Familien aus: Hier liege die Belastungsquote für eine Alleinverdiener-Ehe mit zwei Kindern in Deutschland ganz weit unten bei 0,7 Prozent, so Josten."
Die Rentenansprüche stehen nach deutschem Recht sogar unter Eigentumsschutz. Aber die FAZ titelt unverdrossen: "Weltmeister im Schröpfen". (Und wirft Martin Schulz Volksverdummung vor...)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.04.2017 um 10.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34869
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Man darf bei den "Gegenleistungen" auch nicht vergessen, daß die Steuern für ein funktionierendes Gemeinwesen bezahlt werden, für das der Staat zuständig ist. Über dessen Effektivität kann man sich wohl streiten, aber ohne Staat geht es jedenfalls auch nicht und möchte niemand leben, wenn er die Konsequenzen betrachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2017 um 10.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34897
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Wie jeder Zeitungsleser und Internetnutzer weiß, essen die meisten Menschen falsch, sitzen falsch, gehen falsch, atmen falsch, schlafen falsch, waschen und rasieren sich falsch, erziehen ihre Kinder falsch, legen ihr Geld falsch an und lagern Eier falsch. Außerdem werden sie all das nie lernen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2017 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34902
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Die in Deutschland lebenden Türken haben mit überwiegender Mehrheit für das Präsidialsystem gestimmt. (Focus 18.4.17)
Mehrheiten haben das Eigentümliche an sich, daß sie überwiegen.
Zur Sache: Sollte es erlaubt bleiben, den Landsleuten zu Hause ein mehr oder weniger despotisches System zu verordnen, während man selbst die Annehmlichkeiten eines demokratischen Rechtsstaates genießt?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.04.2017 um 10.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34905
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Laut Spiegel online lebten Stand 2011 in Deutschland
- 800000 türkischstämmige Deutsche (nur deutscher Paß)
- 1500000 Türken (nur türkischer Paß)
- 530000 "Deutschtürken" (mit "Doppelpaß")
Das heißt, gut jeder vierte in Deutschland lebende Türke hatte 2011 auch einen deutschen Paß.
Mögen Türken zu ihrem Land und zu ihren Landsleuten stehen, wie sie wollen, das ist ihre Sache. Das Irre aber ist, daß eine halbe Million Türken, wenn nicht inzwischen weit mehr, demnächst auch in Deutschland wählen und mitbestimmen dürfen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.04.2017 um 11.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34907
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Sie dürfen es ja schon lange, ich hatte nur gerade mit "demnächst" die diesjährige Bundestagswahl im Sinn.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2017 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34909
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Cem Özdemir hat fast wörtlich dasselbe gesagt wie ich, aber ich habe es eben erst gelesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2017 um 17.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34923
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Ich kann aber Berthold Kohler nicht zustimmen, der auf der ersten Seite der heutigen FAZ das Abstimmungsverhalten der Deutschtürken als Beweis ihrer unzureichenden Integration (und Integrationsbereitschaft) ausschlachtet. Er hat dafür keine Beweise, spekuliert nur in der üblichen Weise, sein Standpunnkt ist ja ohnehin klar. Zwei Seiten weiter legt ein Fachmann die Sache besser dar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.04.2017 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34954
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Manchmal beging ich sogar in ihrer Anwesenheit außergewöhnliche Verrücktheiten, die nur die allerheftigste Liebe herbeizuführen können scheint. (Rousseau nach Jonathan Culler: Literaturtheorie. Stuttgart 2015:23)
Das ist der häufigste Fehler bei Infinitivkonstruktionen und ein Beweis dafür, daß die deutsche Sprache sich hier in eine Sackgasse verrannt hat.
(Nicht daß ich das Büchlein gelesen hätte; es gehört zu den Saussure-Derivaten, die ich wie seine Vorlage Derrida usw. naturgemäß nicht lesen kann; und nur um mich dessen zu vergewissern, habe ich einen Blick hineingeworfen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.04.2017 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34971
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Frühere Untersuchungen, wonach psychologische Aufsätze glaubwürdiger wirken, wenn ihnen die bunten Bildchen von Hirnscans beigegeben sind, scheinen überholt zu sein. Der Effekt hat sich abgenutzt und schlägt ins Gegenteil um, weil "brain porn" sprichwörtlich für modernen Hokuspokus geworden ist.
Heute glossiert die FAZ die immer noch dominierende Preisgestaltung mit der 9, also 99,99 € usw. Ich hatte mich gestern gewundert, daß Aldi sein neues Menü für 7,99 € anbietet. Fällt darauf noch jemand herein, oder wäre es nicht verlockender, ein Drei-Gänge-Menü für runde 8 Euro angeboten zu bekommen?
Einer meiner Lieblingshändler auf dem Wochenmarkt bietet seit Jahrzehnten seine Produkte durchweg mit ganz krummen Preisen an: 2,13 oder 1,26 usw. Das kann ja unmöglich auf einer Kalkulation beruhen, eher vielleicht auf einem höchst subjektiven Sinn des Bauern für dekorative Ziffern. Ich will ihn aber nicht fragen, sonst kommt er auf dumme Gedanken – wie der Geflügelmann, der NACH Ostern den Preis für Eier um 1 Cent angehoben hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34982
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Martin Schulz will die "Parität" bei der Krankenversicherung auf die Zusatzbeiträge ausdehnen. Das mag in sozialdemokratischen Ohren lieblich klingen (holt es euch bei den Fabrikbesitzern!). Aber wenn die Arbeitgeber auch hier die Hälfte übernehmen, behalten sie etwas mehr vom Lohn ein als bisher und setzen es im übrigen als Lohnnebenkosten von der Steuer ab, was bisher die Arbeitnehmer tun konnten. Unterm Strich bleibt nichts übrig.
Ein weiterer Punkt, der anscheinend bisher nicht bemerkt worden ist: Nur bei den Zusatzbeiträgen gibt es eine gewisse Konkurrenz unter den Kassen. Vergleichstabellen stehen jede Woche in den Zeitungen, der Versicherte kann die Kasse wechseln. Zahlen die Arbeitgeber mit, werden sie, da sie professioneller zu kalkulieren pflegen, noch eher als die Versicherten mitbestimmen wollen, welche Kasse zu wählen ist. Hat Schulz das bedacht?
Aus vielen Leserzuschriften sehe ich, daß der Einfall verpufft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2017 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34989
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Ein Beitrag der FAS zum Lob des Kopfrechnens schöpft Trost daraus, daß das Buch „Mathe ist ein Arschloch“ bei Amazon „weit abgeschlagen“ auf Verkaufsrang 175374 hinter „Rechnen mit dem Weltmeister“ (Rang 104045) gelandet ist. Mit ein wenig Kopfrechnen würde man erkennen, daß beide praktisch unverkäuflich sind. Die Differenz wäre bedeutsamer, wenn es sich um absolute Verkaufszahlen handelte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.05.2017 um 13.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35027
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Nicht der Hund, sondern die Katze ist in Deutschland des Menschen bester Freund. 13,4 Millionen von ihnen haben einer repräsentativen Erhebung des Marktforschungsinstituts Skopos zufolge vergangenes Jahr in 22 Prozent der deutschen Haushalte gelebt.
Das nette Prädikat bezog sich nie auf die Zahl der gehaltenen Haustiere, sondern auf ein – wenn auch möglicherweise klischeehaftes – freundschaftliches Verhältnis.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2017 um 12.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35040
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Ich wollte dies eigentlich ins Diskussionsforum unter GKS setzen, aber da dort immer noch nichts geht, paßt es auch ganz gut als Beispiel hierher zum "Kopfrechnen".
Mannheimer Morgen, 6.5.2017, Beilage AUTO & VERKEHR, S. 2
(Hervorhebungen von mir):
Fast jeder zweite Autofahrer (48 Prozent) sucht grundsätzlich erst einen kostenlosen Parkplatz an der Straße, bevor er mit seinem Wagen in ein Parkhaus fährt. [...] Und fast jeder Vierte fährt nur dann in ein Parkhaus, wenn es dort günstiger oder höchstens genauso teuer ist wie das Parken auf der Straße (22 Prozent). Nur gut jeder Siebte (13 Prozent) nutzt auf jeden Fall ein Parkhaus - bei weiteren zwölf Prozent der Befragten gilt das auch dann, wenn es dort teurer ist als auf der Straße.
Diese GKS-Marotte ist mir immer sehr lästig. Vierte und Siebte sind genauso Attribute zu Autofahrer wie zweite. Aber die sog. Rechtschreibreform hat den Zeitungsschreibern schon jegliches Gefühl dafür ausgetrieben.
13 Prozent, das ist weniger als jeder siebte (14,3%), nicht "gut" jeder siebte.
Welcher Autofahrertyp mit diesen 13 Prozent gemeint ist, ist völlig unklar, denn wie der nächste Halbsatz sagt, nutzen die 13 Prozent das Parkhaus zwar auf jeden Fall, aber nur wenn es dort nicht teurer ist als auf der Straße. Was ist der Unterschied zu den vorher genannten 22 Prozent (fast jeder vierte)?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.05.2017 um 06.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35108
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Beiläufig wird erwähnt, die Berechnung, wonach wir ein bis zwei Billionen Gerüche unterscheiden können (s. u.), sei wegen methodischer Mängel durchgefallen. Das haben wir damals auch ohne Untersuchung sofort gesehen.
Aber während ich die phantastischen Zahlen seither gefühlt zehnmal gelesen habe (erst vorgestern im Deutschlandfunk), ist mir die Widerlegung keine einziges Mal begegnet. Die Journalisten denken beim Sortieren der Nachrichten wohl mit Recht: Die Widerlegung einer Sensationsmeldung interessiert zu wenige Leser. Außerdem versagen bei so großen Zahlen Vorstellung und Kritik. Ja, wenn amerikanische Forscher herausgefunden hätten, daß die Erde in Wirklichkeit nur so groß wie eine Erbse ist...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2017 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35125
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Für uns Nichtmathematiker ist die Welt ein Buch mit sieben Siegeln; ständig müssen wir unseren Nachbarn anstupsen und um Rat fragen.
In den letzten Tagen war zu lesen, daß jährlich über 100.000 Menschen wegen Dieselabgasen vorzeitig sterben, in Deutschland 38.000. (Womit Deutschland mal nicht "Schlusslicht" wäre, sondern das Musterland der Dieseltoten.) Nirgendwo habe ich gelesen, um wieviel sich das Leben durch Diesel verkürzt: Jahre, Monate, Tage?
Aber wäre es nicht unlogisch, einen Durchschnittswert anzugeben und gleichzeitig die absolute Zahl der Todesopfer? Kettenrauchen verkürzt das Leben um 10 Jahre – im Durchschnitt, auf die Menschheit bezogen; also beim einen um 20, beim anderen um 3, bei Helmut Schmidt um gar nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2017 um 05.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35133
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Vom selben Schlag ist dies:
„Jedes Jahr sterben in Deutschland mindestens 74.000 Menschen im Zusammenhang mit Alkohol oder dem kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak.“
Da wir alle sterben müssen, kann es sich nur darum handeln, daß sie früher sterben – aber um wieviel? Ohne diese Angabe ist das Ganze sinnlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2017 um 18.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35136
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Wenn Darmkrebs-Überlebende mindestens 57 Gramm Baumnüsse (etwa 48 Mandeln oder 36 Cashewnüsse) in einer Woche zu sich nehmen, wird die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr des Krebs um etwa 42 Prozent reduziert. Außerdem verringerte sich das Risiko an Darmkrebs zu versterben um 57 Prozent, verglichen mit Menschen, welche keine Nüsse zu sich nahmen, erklären die Wissenschaftler.
Das ist sicher Unsinn, aber am meisten verwundern die exakten krummen Zahlen – bis man sich erinnert, daß 57 Gramm etwa zwei Unzen sind, und so heißt es denn auch in der Quelle: "two ounces". Also eine gute Handvoll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2017 um 08.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35155
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Wenn man sich wieder mal über den Arzt geärgert hat (z. B. weil er schon die telefonische Terminvereinbarung als "Beratung, auch telefonisch" mit 10,72 € abrechnet):
"Deutschland bei Gesundheitsversorgung weltweit nur auf Platz 20". In Griechenland ist es besser, aber am besten in Andorra. Da gibt es über 100 Krankenschwestern und Hebammen. Der zu erwartende Gesundheitstourismus wird dem kleinen Land zusätzlich helfen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35171
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Dreifache Mutter stirbt an Masern
Gemeint ist eine Mutter von drei Kindern.
Wer acht Romane geschrieben hat, wäre ein achtfacher Schriftsteller.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.05.2017 um 09.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35172
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Noch nicht. Aber man ist dreifacher Weltmeister, wenn man dreimal eine Weltmeisterschaft gewonnen hat.
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Kommentar von ab, verfaßt am 24.05.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35173
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...oder zweimal eine und dann noch eine andere.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.05.2017 um 11.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35174
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Wie dem auch sei, jedenfalls dürfte die Redeweise aus der Sportsprache auf andere Lebensbereiche ausgreifen. Ggf. auch mittelbar aus dem Englischen, von woher dpa all seine Weisheiten bezieht, four-time world champion, three-time mother.
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 24.05.2017 um 12.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35175
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Na ja, so ganz neu ist die Formulierung nicht:
https://www.dwds.de/r?q=%22%2F%5E%5B%5B%3Aalpha%3A%5D%5D%2Bfache%5Bnrm%5D%3F%24%2Fi+%2F%5E%28Mutter%7CVaters%3F%29%24%2Fi%22&corpus=public&date-start=1488&date-end=2016&format=full&sort=date_asc&limit=50
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35176
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Warum sagt man eigentlich zweifache Mutter, aber kaum je doppelte Mutter?
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.05.2017 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35177
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Weil es von der zweifachen Mutter nur diese eine gibt, während es vom Doppelten Lottchen zwei gab.
Das Kind eines geschiedenen und wiederverheirateten Mannes könnte dagegen behaupten, eine doppelte Mutter zu haben, ebenso ein adoptiertes Kind.
Einen achtfachen Schriftsteller gibt es in der Tat nicht, einen achtfachen Autor dagegen durchaus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.05.2017 um 15.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35178
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Ich glaube nicht, daß man doppelt und zweifach so unterscheiden kann. Für dreifach gibt es nur dies eine Wort, und wäre es Kästner eingefallen, eine Geschichte über drei Lottchen zu schreiben, hätte sie nur Das dreifache Lottchen heißen können. Andererseits kann man natürlich zweifach ganz analog zu dreifach verwenden.
Der doppelte Lutz kommt bei Google weniger als zweimal so oft vor wie der zweifache Lutz, also auch hier ist der Gebrauch fast egal.
Das Wort doppelt muß etwas anderes Spezielles haben. Warum bestellt man einen Doppelten und keinen Zweifachen?
(Espresso meine ich natürlich.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.05.2017 um 17.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35180
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Beim doppelten Espresso handelt es sich um die doppelte Menge eines einfachen. Mutter ist aber keine Mengenangabe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 18.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35181
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Wie gesagt, Wahlfälschung ist gar nicht so leicht, jedenfalls hier in Bayern (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26722). Um so mehr erstaunt das Ergebnis in NRW, wo seltsamerweise alle "Fehler" sich zuungunsten der AfD ausgewirkt haben. Nun hat sie immerhin ein Viertel jener Stimmen hinzubekommen, die sie für einen weiteren Parlamentssitz benötigt hätte. Das sind schon ziemlich kriminelle Dimensionen.
Meiner Ansicht nach sollte absichtliche Wahlfälschung ebenso schwer bestraft werden wie Meineid.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.05.2017 um 15.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35192
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Zweitens ist die Zweiprozent-Marke abhängig vom Wirtschaftswachstum – mit der bizarren Folge, dass der Anteil der Militärausgaben fällt, wenn sich das Bruttoinlandsprodukt erhöht (Zeit online, 21.2.17)
Wirklich sehr bizarr, eigentlich ganz unglaublich, daß 1 von 20 € einen kleineren Anteil bedeutet als 1 von 10 €.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2017 um 03.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35205
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35125
300 Tote pro Tag: Jeder siebte Deutsche stirbt vorzeitig am Rauchen
Rauchen schadet der Gesundheit; das weiß eigentlich jeder. Wie groß die Ausmaße sind, verwundert dann aber doch immer wieder. Experten zufolge sterben hierzulande jeden Tag rund 300 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens.
Um wieviel? Wieder derselbe Fehler. Nach 12 Jahren Schule sollte doch jeder imstande sein, diese naheliegende Frage zu stellen.
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Kommentar von Gunther Chmela, verfaßt am 28.05.2017 um 10.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35210
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Ihre Kritik ist nicht ganz berechtigt, denn: Wenn jemand, egal welchen Alters, eindeutig an den Folgen des Rauchens stirbt, dann läßt sich wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, daß er länger gelebt hätte, wenn er nicht geraucht hätte. Es läßt sich aber auf keinen Fall sagen, um wieviel länger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2017 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35212
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Im Einzelfall nicht, aber statistisch ist es ja untersucht worden (wie schon erwähnt: Kettenraucher etwa 10 Jahre, aber über die genauen Zahlen will ich nicht streiten). Einfach gar nichts dazu zu sagen geht wirklich nicht.
Beispiel: 300.000 Menschen sterben im Durchschnitt einen Monat früher, als sie ohne Rauchen gestorben wären. Das reißt keinen vom Hocker.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2017 um 12.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35313
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Tag für Tag lesen wir, wer der größte, zweitgrößte, drittgrößte Produzent von Treibhausgasen ist. Ich kenne keinen Gesichtspunkt, unter dem diese Rangliste sinnvoll wäre. Es kann doch nur um den Ausstoß pro Kopf gehen. Mit China am Pranger wäre es dann schnell vorbei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2017 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35314
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Schon wenig Alkohol verändert Gehirn dramatisch (ÄrzteZeitung 7.6.17)
verändern ist ein kausatives Verb. Aus den Berichten geht aber hervor, daß die Forscher keinen kausalen Zusammenhang, sondern nur eine statistische Korrelation (bei recht kleiner Stichprobe) festgestellt haben. Also gibt es vielleicht gar keine Wirkung, aber sie ist dramatisch.
Andere Forscher haben an einer noch kleineren Stichprobe festgestellt, daß Alkohol während der Schwangerschaft die Gesichtsform der Kinder verändert: kürzere, leicht nach oben gebogene Nasen. Eigentlich ja was Hübsches, vor allem bei Mädchen.
Aluminium in Deodorants erhöht signifikant das Brustkrebsrisiko (Überschrift)
Aber ein kausaler Zusammenhang sei nicht nachgewiesen. (Text)
So jagt eine Meldung die nächste ... Man könnte sterben vor Todesangst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 18.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35321
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Eier sind nicht nur nicht ungesund, sondern gesund. Sie vermindern Wachstumsstörungen bei Kindern "um 47 Prozent" (was allerdings aus der offiziellen Kurzfassung der Studie allein nicht interpretierbar ist, und die Langfassung kostet Geld).
Übrigens ging es um vermutlich unterernährte Indiokinder in Ecuador, aber die Meldung geht auch bei uns durch alle Medien und wird den Eierverbrauch (240 pro Kopf und Jahr) nochmals erhöhen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 18.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35322
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Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass mehr als jeder zwanzigste Todesfall auf Bier, Wein und Schnaps zurückzuführen ist. (ZEIT 10.6.17)
Es ist doch sonderbar, daß die Journalisten das Sinnlose solcher Meldungen nicht bemerken. Da wir alle sterben müssen, kann es nur darum gehen, um wieviel früher jemand stirbt.
Mir scheint auch nicht der verfrühte Tod, sondern das Elend der Familien von Alkoholikern das Hauptproblem zu sein. Jeder kennt wohl aus seiner Umgebung solche Fälle.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 10.06.2017 um 18.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35323
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Für die Klimapolitik spielt es schon eine erhebliche Rolle, ob etwa der größte Emittent von Treibhausgasen zu nennenswerten Reduktionen seiner Emissionen bereit ist oder nicht. Das hat mit einem "Pranger" zunächst nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 19.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35325
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Die Rangliste selbst wirkt wie ein Pranger. Es wird als besonders dringlich dargestellt, daß dieses Fünftel der Menschheit seine Emissionen reduziert, obwohl es andere Fünftel gibt, die viel mehr emittieren. So gesehen, ist China nicht der "größte Emittent".
Wir müssen auch die Chinesen und Inder daran hindern, ebenso viel Auto zu fahren wie wir...
Wie auch in einem neuen Buch (Ulrich Brand/Markus Wissen) dargestellt wird, läßt sich unsere "imperiale Lebensweise" nicht verallgemeinern. (Kantisch gesprochen ist sie damit unsittlich.)
Allerdings: Wenn sich zugleich unsere "Maxime" ausbreitet, jede Generation um ein Drittel kleiner zu machen, hebt sich das Problem auf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.06.2017 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35332
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29425
Ich bin durch einen Abgeordneten im Bundestag vertreten, dieser ist aber nicht im Bundestag vertreten, sondern sitzt selbst drin, will ich hoffen.
Auf der Website eines solchen Abgeordneten steht:
Um Ihnen einen Einblick in meine parlamentarische Arbeit zu geben, möchte ich Ihnen hier die Gremien vorstellen, in denen ich vertreten bin. (http://www.jimmy-schulz.com/content/wie-sieht-meine-arbeit-im-deutschen-bundestag-aus-0)
Wir haben schon mehrere Leute kennengelernt, die in irgendwelchen Gremien "vertreten" sein sollen, denen sie in Wirklichkeit angehören.
Damit solche seltsamen Redeweisen zustande kommen, muß die eigentliche Bedeutung der Wörter aus den Augen verloren werden. Kein vernünftiger Mensch sagt ohne weiteres: "Ich bin im Ausschuß vertreten."
Ein ähnliches geistiges Wegtreten liegt dem Konstruktionswechsel zugrunde. Wie kann man auch nur einen Augenblick lang denken: Der Saal sitzt voller Menschen?
Früher galoppierte man sein Pferd, irgendwann galoppierte man selbst.
Besonders in routinemäßigen Zusammenhängen geht die genaue Bedeutung der Teile leicht verloren. Man versteht das Ganze und braucht die Teile nicht mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2017 um 16.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35389
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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat vor einer großen Fluchtbewegung von bis zu 100 Millionen Menschen aus Afrika Richtung Norden gewarnt, falls eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad nicht gelingt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2017 um 05.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35393
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Yoga und Co reduzieren die Aktivität in Entzündungsgenen
Darauf deuten 81 Prozent von 18 Studien hin. Wie viele sind das? Einsendungen bitte an die Coventry University. Unter den richtigen Lösungen werden eine Jogamatte und ein Set von Entzündungsgenen verlost.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2017 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35399
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„Durch die aktuelle Studie wurde klar, dass der zwei- bis dreimalige Verzehr von Bratkartoffeln in der Woche zu einem verdoppelten Risiko der Mortalität führt, verglichen mit Menschen, die keine gebratenen Kartoffeln zu sich nehmen. (...)
Allerdings „gibt es noch andere Faktoren, die die Mortalität beeinflussen wie beispielsweise einen Mangel an Bewegung, Fettleibigkeit und Übergewicht. Solche Faktoren könnten ebenfalls die Ursache für frühe Todesfälle bei den Konsumenten von Bratkartoffeln sein, mutmaßen die Forscher.
Weitere Forschung ist nötig
Die Studie sollte keineswegs der Grund dafür sein, dass Menschen keine Kartoffeln mehr zu sich nehmen, erläutern die Experten. Weitere Forschung sei jetzt nötig, um die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen dem Verzehr von Bratkartoffeln und dem frühzeitigen Tod endgültig zu bestimmen. Nicht gebratene Kartoffeln sind sicher und können verzehrt werden, betonen die Wissenschaftler. Auch gebratene Kartoffeln können durchaus in Maßen konsumiert werden, fügen die Mediziner hinzu.“
Also wieder nix!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2017 um 19.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35412
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Mit der Mittelmeer-Diät senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko um 40 Prozent
Das ist fast frei erfunden. Und wie sieht die Mittelmeer-Diät nun aus? Wenig rotes Fleisch, Vollkornbrot... wir wir es halt aus dem Urlaub am Mittelmeer kennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35465
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Der Mißstand wird abzustellen versucht.
Eigentlich müßte es heißen:
Den Mißstand wird abzustellen versucht.
(Umstellung aus: Es wird versucht, den Mißstand abzustellen. Den Mißstand abzustellen wird versucht.)
Hermann Paul erklärt die Verschränkung und Umdeutung in den "Prinzipien":
§ 205. Ein Satzglied, welches grammatisch von einem Inf. abhängt, kann psychologisch von der Verbindung dieses Infinitivs mit seinem Regens abhängig werden; vgl. dies Buch werde ich dich nie lesen lassen; das Ding selbst bin ich weit entfernt zu sehen (Le.); mit welchem sie sich erinnern, gegen mich glücklich gewesen zu sein (Le.). Infolge davon kann das Sprachgefühl darüber unsicher werden, ob das betreffende Glied eigentlich zu dem Inf. oder zu seinem Regens in direkte Beziehung zu setzen ist. Dazu kommt, dass diesen Fällen andere sehr ähnlich sehen, in welchen wirklich die Abhängigkeit von dem Verb. fin. das Ursprüngliche ist, vgl. was ich zu besorgen habe. So geschieht es, dass eine wirkliche Übertragung der Rektion vom Inf. auf das Verb. fin. stattfindet, die sich deutlich durch Umsetzung in das Pass. dokumentiert; vgl. hier ist sie (Minna v. Barnhelm) auf Ansuchen des Herrn von Hecht zu spielen verboten (Le.); die Anklage ist fallen gelassen worden (Allg. Zeitg.); die Stellung des Fürsten Hohenlohe wird zu untergraben versucht (ib.); wo die Verdorbenheit der Klöster durch eine Reformation abzustellen gesucht ward (Gervinus).
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Zu was ich zu besorgen habe: Paul spielt darauf an, daß dies entstanden ist aus was ich habe, (es) zu besorgen.
In seiner Grammatik erklärt Paul die Dinge ausführlich und mit vielen Belegen, in den "Prinzipien" ordnet er sie in größere Zusammenhänge ein und zieht auch zum Vergleich die anderen Schulsprachen heran, allerdings viel weniger als Wackernagel in seinen "Vorlesungen über Syntax". Man sollte beide Meisterwerke lesen, dazu muß man kein Sprachwissenschaftler sein. Dazu noch Skinners VB, mehr braucht man nicht zum Leben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 07.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35467
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Während meiner ganze Lehrtätigkeit habe ich den Studenten Hermann Pauls "Prinzipien" ans Herz gelegt, aber ich glaube nicht, daß auch nur ein einziger es gelesen hat. Man hält es von vornherein für unmöglich, daß ein hundert Jahre altes Buch die Lektüre lohnt, und prüfungsrelevant war es (scheinbar) nie. Ich hätte es durch Abschlußtests erzwingen können, aber das verhinderte die Studienordnung.
Von Skinners "Verbal Behavior" weiß ich, daß wenigstens einer meiner Studenten es gelesen hat; auch kein sehr eindrucksvoller Erfolg.
Eine erfahrene Kollegin bedauerte kürzlich, daß im Bereich Deutsche Grammatik seit langem nichts Wichtiges mehr geschrieben werde. Die Sprachgeschichte profitiert noch von neu erschlossenen Quellen und neuen Recherchemöglichkeiten. Aber sonst? Die generativistische Simulation hat sich totgelaufen, modische Verkleidungen altbekannter Tatsachen ("Konstruktionsgrammatik") sind auch nicht sehr vielversprechend, vor allem wenn man die älteren Bücher kennt.
Die Literaturwissenschaftler haben es besser, schon weil dauernd neue Texte erscheinen, die "interpretiert" werden können. (Aber wer möchte sein Leben damit verbringen?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35471
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Jedes Jahr geht eine andere Untersuchung durch die Medien, wonach der Geburtsmonat die Gesundheit des Menschen beeinflussen soll. Das wird schon stimmen, allerdings bedarf es sehr großer Probandenzahlen, um eine halbwegs zuverlässige Statistik hinzukriegen.
Dieses Jahr soll der Einfluß "enorm, wesentlich, bedeutend" sein – lauter Übersetzungen von "significant", das aber in der Statistik eine sehr viel harmlosere Aussage macht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2017 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35638
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Rentenanwartschaften stehen laut Bundesverfassungsgericht unter der Eigentumsgarantie des Staates und müßten wie andere Außenstände zum Privatvermögen hinzugerechnet werden. Das geschieht praktisch nie, und so rechnen sich die Deutschen ärmer, als sie sind.
Mich wundert das seit Jahrzehnten, Änderung ist nicht in Sicht. Dabei hat es durchaus politische Folgen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2017 um 12.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35688
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Sollte die ganze Antarktis eines Tages abschmelzen, würde das den Meeresspiegel um etwa 60 Meter ansteigen lassen. (Tages-Anzeiger 12.7.17)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.07.2017 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35689
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Sechs Meter würde ich vielleicht noch glauben, aber sechzig Meter?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.07.2017 um 22.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35693
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Im Kopf kann ich das nicht rechnen, aber so:
antarktisches Eisvolumen: V = 26,37 Mio. Kubikkilometer
Erdoberfläche: E = 510 Mio. Quadratkilometer
(laut Wikipedia), davon 71% Meere
->
Eishöhe auf Erde: V/E = (26,37/510)km = 51,7m
Eishöhe auf Meer: 51,7m/0,71 = 72,8m
Wasser ist 1/10 kompakter als Eis: 72,8m * 0,9 = 65,5m
Wenn man noch bedenkt, daß die Meere nicht genau senkrecht ansteigen, sondern dabei etwas breiter werden, kommt es mit den 60m Meeresspiegelanstieg ungefähr hin.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.07.2017 um 23.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35694
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Vielleicht kommen die ca. 60m statt 65,5m auch mit dadurch zustande, daß ein Teil des antarkischen Eises (bes. Westantarktis) unter Wasser aufliegt oder schwimmt, also beim Schmelzen nicht zum Anstieg der Meere beiträgt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 03.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35695
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60 Meter wird schon stimmen, aber "eines Tages"? Das Abschmelzen der Antarktis dauert eher Hunderte von Jahren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35698
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„Es mag zwar legal sein, dass Deutschland an der Krise in Griechenland verdient. Legitim im moralischen Sinne der Solidarität ist es nicht“, kritisierte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Sven-Christian Kindler. Die Zinsen sollten an Griechenland zurückgezahlt werden.
Damit werde ich an meine Sparkasse herantreten, wenn ich mal einen Kredit brauche. Auch Kredite, die erst am Sankt-Nimmerleins-Tag fällig werden, finde ich prima.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 13.07.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35699
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Damit müßten Sie wohl eher an Ihre Sparkasse herantreten, wenn Sie längst so pleite wären, daß Sie trotz Verramschen Ihres Hauses und Tafelsilbers nicht mal mehr Ihren Arzt bezahlen können und Ihre immer neuen Kredite seit Jahren sowieso in Form von Wucherzinsen an die Bank zurückfließen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.07.2017 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35700
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Na ja, das ganze verstehe ich sowieso als rein theoretische Rechnung. Auch in hunderten Jahren wird die Antarktis wohl nicht komplett abschmelzen.
Da steht ja nicht, "daß" sie eines Tages abschmilzt, sondern "sollte" sie eines Tages abschmelzen, dann ... Für den wahrscheinlicheren Fall, daß es viel länger dauert, ist ja nichts gesagt (obwohl der Anstieg natürlich der gleiche wäre). Also für mich ist die Formulierung in Ordnung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35701
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Man versteht, was gemeint ist, aber wie wäre es mit Sollte sie eines Tages abgeschmolzen sein?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.07.2017 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35702
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..., würde das den Meeresspiegel um etwa 60 Meter ansteigen lassen haben.
oder
..., wäre dadurch der Meeresspiegel um etwa 60 Meter angestiegen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 14.07.2017 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35711
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»In Italien ist in vier Wochen fast so viel Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr.« (RP Online)
Mag sein, aber Wälder brennen nun mal eher im Sommer als im Winter, und wenn es nun jedes Jahr so sein sollte, daß sich der allergrößte Teil der Waldbrände innerhalb weniger Wochen im Sommer ereignet, was wäre dann in diesem Jahr so besonders? Auch könnte es sein, daß im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig Waldfläche verbrannt ist. Die schlichte Rechnung des Autors lautet: 4 ist so viel weniger als 52, daß alle Leser staunen werden. Derweil besagt der Vergleich selbst gar nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2017 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35763
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Wenn das Patentrecht den Verbrauchern schadet (Handelsblatt 18.7.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2017 um 18.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35768
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In diesen Tagen werden wieder die Zahlen zum Kirchenaustritt veröffentlicht und kommentiert. Es gibt rund 350.000 Austritte aus den beiden Großkirchen; sie werden allerdings durch die Taufen ausgeglichen. Nicht ausgeglichen wird der Überhang durch Tod.
Die Kirchen reagieren zwar gelassen, weil die Kirchensteuer immer neue Höhen erreicht und durch die Kindstaufen weitere Mitglieder automatisch nachwachsen (anders als bei einem Verein, wo Neugeborene nicht automatisch Mitglied werden und die Mitgliedsbeiträge nicht mit dem Einkommen progressiv steigen). Aber es sollte sie doch beunruhigen, weil jeder Austritt ein Votum ist, der Eintritt von zwangsgetauften Säuglingen dagegen nicht. Die Zahlen sind also nicht gleich zu behandeln.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2017 um 14.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35780
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Gerade war wieder der "Steuerzahler-Gedenktag", sogar die Stunde war genau ausgerechnet. Wir haben schon gesehen, daß diese Rechnung des Bundes der Steuerzahler falsch ist, weil er entgegen seinem Namen auch die Sozialbeiträge einbezieht. (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34868) Der Deutsche arbeitet keineswegs bis Mitte Juli für fremde Taschen. Das wird auch jedes Jahr eingewandt, aber ohne Erfolg. Fake news.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2017 um 16.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35876
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Der Zeitung entnehme ich, daß die Software, die in heutigen Autos enthalten ist, 100 Mill. Programmzeilen umfaßt. Darum sei es so schwer, die Abgasmanipulation festzustellen.
Vielleicht ihre Ursache, aber doch nicht die Manipulation selbst! Es muß doch ganz einfach sein, den Abgasausstoß auf der Straße zu messen. Und die Konkurrenz muß doch ein Interesse daran gehabt haben – außer wenn sie denselben Dreck am Stecken hat. Ich erwarte noch mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.08.2017 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35879
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Die Anzahl der Programmzeilen hängt sehr vom individuellen Stil der Programmierer ab. Manche kennen kaum Leerzeichen, statt dessen machen sie jedesmal einen Zeilenwechsel. Mancheiner benutzt "sprechende" Variablennamen, die allein fast eine ganze Zeile einnehmen. Außerdem wird sehr oft aus Gründen der Strukturierung nur eine öffnende bzw. schließende Klammer in eine Zeile geschrieben, paarweise genau untereinander, alles innerhalb der Klamern wird dann nach rechts verschoben, so daß auch dadurch die halbe Zeile leer bleibt. Dazu kommen ganze Abschnitte reiner Kommentare und Leerzeilen, letztere auch zur Strukturierung.
All das zählt zum Schluß zu den sogenannten "lines of code". Wen es interessiert, der schaut einfach, was der Editor als letzte Zeilennummer anzeigt.
Ein sehr wenig aussagefähiger Wert für die wirkliche Größe eines Programms. Je nach Schreibstil kann das sonst gleiche Programm zehnmal oder ein zehntel so viele Zeilen wie ein durchschnittliches haben.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 03.08.2017 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35889
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Unter Programmzeilen würde ich eher auch nicht Textzeilen, wie sie im Editor erscheinen, verstehen, sondern Programmanweisungen. Dann ist es ein zumindest ungefähres Maß für den Programmumfang. Das Verhältnis hängt natürlich von der Programmiersprache ab. In Assemblersprache entspricht ja grosso modo eine Textzeile einer Programmanweisung. Im guten alten Fortran mußte man die Zeilen ohnehin numerieren. In C (wo eine Anweisung in der Tat auf beliebig viele Zeilen verteilt werden kann oder mehrere Anweisungen in einer Zeile stehen können) zählt dann alles, was ein Semikolon am Ende hat (plus noch while- und do-Schleifen etc.) oder einfach die Anzahl der Semikola.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.08.2017 um 12.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35980
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Mittels Röntgen-Fluoressenz-Analyse lasse sich zum Beispiel der Edelmetallfeingehalt der Barren-Oberfläche feststellen, sagte Lochmann.
(FAZ, 11.8.2017, Seite 23)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2017 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36024
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"Rentner entscheiden Bundestagswahl"
Das ist richtig: Ein Drittel der Wahlberechtigten und höhere Wahlbeteiligung. Aber ich finde es nicht gut, daß wir alten Leute die Macht haben. Familienwahlrecht (von Herrn Ludwig mal erwähnt) würde helfen: Jedes Kind eine Stimme, wahrzunehmen vom Erziehungsbrechtigten.
(Ich spreche gegen mein eigenes Interesse, darum habe ich recht.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2017 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36029
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Martin Schulz will nicht die Rüstungsausgaben erhöhen, sondern mehr Geld in die "Ausstattung" der Bundeswehr stecken.
http://www.bz-berlin.de/deutschland/martin-schulz-im-interview-am-ende-werden-wir-gewinnen
Außerdem sagt er nach einem halben Jahr Wahlkampf mit dem bekannten kurzen Auf und langen Ab: "Der Wahlkampf beginnt jetzt."
Ich sitze entrückt auf meiner Insel und schaue zu, was "in Deutschland" (so sagt man auf Juist) vor sich geht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2017 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36057
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Zur erwähnten Mondillusion (scheinbare Vergrößerung am Horizont) gibt es eine unscheinbare Variante, die man in der Wüste und an flachen, unverbauten Stränden erleben kann. Wenn sich Personen entfernen, werden sie scheinbar viel schneller kleiner als etwa in einer Straße. Auch haben wir das Seezeichen, das fast unendlich weit entfernt schien, dann doch in einer guten halben Stunde erreicht usw.
Das Kleinerwerden entspricht hier dem Netzhautbild, und es fehlen größere Gegenstände, mit denen das Auge die wirkliche Größe abgleichen könnte. Aus demselben Grunde fällt es uns schwer, zwischen einem nahen kleinen und einem fernen großen Gegenstand zu unterscheiden.
(In die Wüste werden die wenigsten geraten, und es empfiehlt sich dort, eher beisammenzubleiben. Man kann aber erleben, daß die ferne Karawane dann doch überraschend schnell herangekommen ist.)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 26.08.2017 um 15.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36068
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Ich denke, viele Leute, die gegen das bedingungslose Grundeinkommen sind oder ihm skeptisch gegenüberstehen, gehen das Thema zu sehr im bisherigen Denken verhaftet an. Wenn man als einziges Kriterium den arbeitenden Nachbarn nimmt, den man damit angeblich ausnutzt, dann wird sich nie etwas ändern. Die vielen anderen Ungerechtigkeiten, z. B. die fehlende Besteuerung von Maschinen, und die Steuerflucht von Firmen, die Geld in Deutschland erwirtschaften, hier aber keine Steuern bezahlen müssen, werden nicht in Betracht gezogen. Dabei könnte das BGE viele Probleme lösen helfen, wenn es richtig gemacht wird. Darum bitte ich, die folgende Petition zu unterstützen:
Deine Stimme für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
https://www.change.org/p/deine-stimme-f%C3%BCr-ein-bedingungsloses-grundeinkommen-bge
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.08.2017 um 00.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36069
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Die Ansprache in der 2. Person Singular beweist, daß es sich um eine Petition handelt, die von Minderjährigen unterschrieben werden soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.08.2017 um 07.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36070
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Die können erst recht nicht beurteilen, was "Besteuerung von Maschinen" bedeuten würde. Ich glaube nicht, daß man so komplizierte Themen mit der Unterschrift unter eine Petition erledigen kann oder sollte. Für eine gründliche Erörterung ist hier nicht der rechte Ort (es war meine Schuld, das Thema überhaupt aufzubringen, eigentlich nur wegen des Buchs, das meine älteste Tochter darüber geschrieben hat).
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 27.08.2017 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36071
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Ich bin für Strafsteuern auf Korrekturmaschinen, die verhindern, daß man so schreibt, wie man möchte, und so "die Beobachtung des Schreibgebrauchs" unmöglich und zu Orwellschem Neusprech machen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.08.2017 um 21.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36072
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Maschinen können keine Steuern zahlen, nur die Eigentümer von Maschinen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.08.2017 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36073
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So wird es natürlich gemeint sein. Aber es ist ein Witz, weil man gar nicht abgrenzen kann, auf welche Art von Maschine wieviel Steuer entfallen würden. Was zählte dann überhaupt als "steuerpflichtige" Maschine?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2017 um 04.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36075
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Es gibt ja aus dem 19. Jahrhundert die Legende, daß Maschinen Arbeitsplätze vernichten, und regional trifft es auch zu, global aber nicht. Die Maschinen werden immer mehr, die Abeitsplätze auch, nur die Arbeitszeit wird kürzer, aber das ist ja nicht verkehrt. Es kommt auf die Produktivität an. Alles zu besteuern, was über Hakenpflug und Nähnadel hinausgeht, kann nicht die Lösung sein ("Maschinenstürmer" sind wohl nicht auf der Höhe).
Manche Verfechter des Grundeinkommens hoffen auf eine wundersame Geldvermehrung. Realistischer wäre die Zusammenfassung aller Sozialleistungen unter diesem Namen, aber das ist ja teilweise schon geschehen (unter Schröder).
A propos Schröder: Nach Doris Schröder-Köpf arbeitet ihr Ex-Gatte „an einem guten und unzerstörbaren Band zwischen Deutschen und Russen“. Mir kommen die Tränen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.09.2017 um 12.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36155
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In der Polemik der Windkraftgegner kommen unweigerlich die 120.000 toten Vögel vor. Eine erschreckende Zahl, wenn man sich das alles auf einem Haufen vorstellt. Aber im Straßenverkehr, an Hochspannungsleitungen und Glasscheiben kommen mindestens 100mal so viele zu Tode.
Vielleicht werden die Vögel intelligenter, weil nur diejenigen überleben, die um Windräder einen Bogen machen. Kulturfolger passen sich schnell an. Bigger and better birds...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2017 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36176
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Wahrscheinlich bekommt die Zeitung jeden Tag Briefe von superklugen Lesern, die den Ausdruck erneuerbare Energie kritisieren, oft auch die promovierte Physikerin M., die doch wissen sollte usw.
Fehlt nur noch der Hinweis auf die "ptolemäischen Redensarten" vom Sonnenauf- und untergang.
Pedantische Sprachkritik lenkt von Sachfragen ab.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36192
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Die Entscheidung zum Selbstmord scheint das Musterbeispiel einer freien, einsamen Willenstätigkeit zu sein. Im 19. Jahrhundert stieß man auf die verwirrende Tatsache, daß die Statistik die Zahl der Selbstmorde erstaunlich genau vorherzusagen vermochte.
Angeblich gibt es heute bis zu 40 Prozent unentschiedene Wähler, die jede Partei noch für sich gewinnen zu können glaubt. Aber in Wirklichkeit dürften diese Unentschiedenen statistisch ganz ebenso wählen wie der Rest.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 08.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36193
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Das ist denkbar. Aber andererseits wählen die Briefwähler (also Frühentschiedene) anders als der Rest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 09.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36194
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Das ist ein interessanter Punkt, auch für mich als langjährigen Wahlhelfer im Bereich Briefwahl.
Früher waren die Briefwähler wohl überwiegend tatsächlich am Wahltag verhindert, heute ist die Briefwahl eine normale Option auch für Daheimgebliebene. Sind diese ein besonderer Ausschnitt aus der Wählerschaft mit korrespondierenden politischen Vorlieben? Könnte sein. Das würde den Einfluß der letzten Wahlkampfphase relativieren.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36198
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»Der Zweitstimmenanteil der Briefwähler von CDU/CSU, FDP und Grünen lag 2013 leicht über dem der Urnenwähler dieser Parteien. Bei SPD und der Linken war es umgekehrt. Der Unterschied betrug bei den Unionsparteien, der SPD und den Liberalen je 1,8 Prozentpunkte, bei den Grünen waren es 2,1. Am größten war die Differenz bei den Wählern der Linken mit 2,8 Prozentpunkten.« – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/28200126 ©2017
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36199
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Danke! Jetzt müßte man noch herausfinden, ob der Unterschied mit einer Entwicklung in den letzten Tagen und Wochen zusammenhing oder einer allgemeinen Tendenz entspricht. Anders gesagt: Warum wählt jemand Brief? (Der verlinkte Artikel schneidet die Frage an.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36200
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Die FDP hatte immer schon einen überproportionalen Briefwähleranteil; es gab auch schon Wahlabende, an denen sie hoffte, durch die Auszählung der Briefwahlumschläge noch über 5% zu kommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2017 um 06.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36227
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Zur islamischen Gleichschaltung der türkischen Schulen:
„Viele Türken glauben, dass Gott das Leben erschaffen habe.“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2017 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36231
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Unter dem Titel "Ungleiche Verteilung" liest man:
Etwa die Hälfte aller Asylsuchenden ist in nur drei Bundesländern registriert. Das haben Berechnungen der Internationalen Organisation für Migration, kurz IOM ergeben. Demnach nimmt Nordrhein-Westfalen 21 Prozent der im sogenannten EASY-System registrierten Asylsuchenden auf, Bayern 16 Prozent und Baden-Württemberg 13 Prozent. Macht zusammen genau 50 Prozent. Allerdings machen diese drei Bundesländer auch die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 07.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36272
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36176:
Nachdem ein FAZ-Leser, dessen Lieblingsthema es seit Jahren ist, und dann noch ein weiterer Leser den Ausdruck „erneuerbare Energie“ streng physikalisch kritisiert haben, rückt nun ein anderer endlich die praktische Formel an ihren rechten Ort und mahnt zugleich, sich mehr um die Sache selbst zu kümmern: nachhaltige Energieversorgung.
Vgl. schon http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22658
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 22.09.2017 um 07.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36273
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Der Bierernst erstaunt einen. In den siebziger Jahren gab es den Werbeslogan „Mars bringt verbrauchte Energie zurück“. Ein Freund von mir alberte damals: „Verbrauchte Energie? Wofür brauch ich die?"
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.09.2017 um 07.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36274
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Nun ja, es geht ja nicht bloß um irgendeinen politischen Slogan, sondern immerhin um ein Gesetz dieses Namens. Daß die Übergänge hier fließend geworden sind, sieht man z. B. auch am Affordable Care Act und den alternativen Gesetzesvorschlägen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36275
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Wikipedia:
Als erneuerbare Energien (auch großgeschrieben: Erneuerbare Energien) oder regenerative Energien werden Energieträger bezeichnet, die im Rahmen des menschlichen Zeithorizonts praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen[1][2] oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Damit grenzen sie sich von fossilen Energiequellen ab, die endlich sind oder sich erst über den Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren. Erneuerbare Energiequellen gelten, neben höherer Energieeffizienz, als wichtigste Säule einer nachhaltigen Energiepolitik (englisch sustainable energy) und der Energiewende.[3] Zu ihnen zählen Bioenergie (Biomasse), Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnenenergie und Windenergie.[4] Die bei weitem wichtigste Energiequelle ist die Sonne.
Der Begriff „erneuerbare Energien“ ist nicht im streng physikalischen Sinne zu verstehen, denn Energie lässt sich nach dem Energieerhaltungssatz weder vernichten noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen überführen. Auch aus erneuerbaren Energien gewonnene sekundäre Energieträger (Elektrizität, Wärme, Kraftstoff) werden oft unpräzise als erneuerbare Energien bezeichnet.[5] Als Bezeichnung für thermische Energie, die aus Geothermie, Solarthermie oder Bioenergie gewonnen wird, und für die indirekte Nutzung von Sonnenenergie durch Solararchitektur wird auch der Begriff erneuerbare Wärme verwendet. Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen wird auch als Grünstrom und Ökostrom bezeichnet.
Das sollte eigentlich ausreichen. Gibt es denn überhaupt einen streng physikalischen Begriff von erneuerbar? Ich kann mich nicht erinnern, daß dieser Begriff in der Lehre von der Erhaltung der Energie vorkommt. (Ich habe mich vor einem halben Jahrhundert mal mit Helmholtz und Joh. v. Müller beschäftigt.) "Erneuerbar" könnte man also frei definieren, wie im Artikel (und in den Gesetzen) geschehen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.09.2017 um 14.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36276
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Wenn der Begriff einwandfrei wäre, würde er nicht gleich im zweiten Absatz problematisiert.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.09.2017 um 16.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36277
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Schon seltsam, Wikipedia schreibt von Vernichten und Erschaffen, dabei geht es ums Erneuern.
Wer sich an erneuerbare Energien wegen des angeblichen physikalischen (Un-)Sinns stößt, setzt erneuern mit erschaffen gleich. Aber Prof. Ickler hat recht, dazu gibt es keinen Grund. Erneuern heißt eher verändern, hier umwandeln in andere Energieformen. Es ist sowieso kein streng wissenschaftlicher Begriff.
Geht es aber überhaupt ums Umwandeln von Energieformen? In Wirklichkeit ist doch das Wesentliche nur, daß diese Energieformen, wie es auch bei Wikipedia heißt, praktisch unerschöpflich sind, sie "erneuern" sich gar nicht, sondern es ist einfach genug davon da.
Biomasse sollte man besser zu den sekundären Energieträgern, etwa wie Stromspeicher, zählen. Nur diese kann man ständig mit den unbegrenzten Primärenergieformen Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme "erneuern" bzw. "nachfüllen".
Mir fällt besonders auf, daß bei Wikipedia und auch sonst ständig das Wort Energie wie Energieträger und Energiequellen verwendet wird ("Als erneuerbare Energien ... werden Energieträger bezeichnet, die ..." oder "Zu ihnen [erneuerbare Energiequellen] zählen Bioenergie, ...") usw.
Also das ganze ist sowieso durch und durch umgangssprachlich. Bei dem Ausdruck erneuerbare Energie weiß mittlerweile jeder, was gemeint ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.09.2017 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36278
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Übrigens, für die Redaktion zum rein Technischen dieser Seite:
Ich konnte meinen letzten Text mehrmals nicht eintragen. Schließlich habe ich weiter nichts gemacht als einfache Anführungszeichen durch doppelte zu ersetzen, danach klappte es.
Also: vorläufig keine einfachen Anführungszeichen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 17.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36279
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Ich finde, daß Herr Riemer alles Notwendige gesagt hat. Der Ausdruck ist physikalisch ungenau oder überhaupt nicht sinnvoll, je nach Maßstab, aber allgemeinsprachlich und in den interessierenden Zusammenhängen eingebürgert und unmißverständlich. Den Kritikern geht es wohl meist darum, anderen Leuten hinzureiben, sie hätten die Sache mit der Erhaltung der Energie nicht kapiert – im Gegensatz zu den Kritikern selbst.
Schädlicher und daher wirklich korrekturbedürftig ist die verbreitete Unkenntnis des Archimedes, ich meine die Ansicht, daß schmelzende Eisberge, seien sie noch so groß, den Meeresspiegel steigen lassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.09.2017 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36297
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Im ersten Halbjahr ist in Bayern die Zahl der sexuellen Übergriffe, die Migranten zugeschrieben werden, um 91 Prozent gestiegen. Darum AfD!
(Von 9 auf 17.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36336
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Nein, es ist nicht alles gut in Deutschland. Die Mieten steigen (...) (ZEIT 26.9.17)
Oft regnet es auch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 09.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36343
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Ich muß noch mal nachrechnen.
„Diese Regierung ist abgewählt“, sagte Schulz über die Koalition von Union und SPD. (welt.de 25.9.17)
Die Regierung ist nicht abgewählt, die große Koalition hat ja weiterhin eine stabile Mehrheit, wenn auch keine so ungesund große wie bisher. Außerdem bedeutet das überraschende Urteil ja auch, daß die SPD sich selbst für abgewählt hält, was angesichts ihrer enormen Erfolge, nämlich der Durchsetzung sehr bedeutender Projekte (vor allem durch Nahles), nicht gerecht scheint.
Mit einer ausgewechselten Führung könnte die SPD ihren plötzlichen Schwenk noch einmal überdenken und dann bereitstehen, wenn es mit Jamaika nicht klappt - was wiederum wegen Seehofer und Trittin möglich scheint. Wie gesagt, leichter wäre es für die Genossen, wenn sie erst Gespräche geführt und dann das Scheitern erklärt hätten, als sofort die Tür zuzuschlagen und dann vielleicht irgendwann kleinlaut wieder hereinzuschleichen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.09.2017 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36346
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Es heißt auch immer seitens der Union, ohne sie könnte keine Regierung gebildet werden. Könnte schon, für Rot/rot/gelb/grün würde es reichen, da könnte Schulz sogar Kanzler werden. Sie wollen nur nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 18.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36348
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Natürlich nicht. (Warum erwähnen Sie die AfD hier nicht? Zusammen mit der Linken usw.- das wäre doch mal lustig.) Aber es kommt hinzu, daß die Bürger keine Koalitionen wählen, sondern Parteien, und eine Regierung an der stärksten Partei vorbei hätte immer einen Schönheitsfehler.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.09.2017 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36349
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Brandt 1969 und Schmidt 1976 haben solche Regierungen gebildet. Umgekehrt gab es in der Zeit der Weimarer Verfassung mehrere Kabinette, in denen die SPD nicht vertreten war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.09.2017 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36354
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Also wird sich auf diesen Feldern nach der Wahl, wenn überhaupt, nur wenig ändern. (DLF 21.9.17)
Eine geläufige Ausdrucksweise. Aber eigentlich fehlt etwas, nämlich etwas.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.09.2017 um 04.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36369
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Nachtrag zu unserer Glyphosatdebatte, besonders zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31804 („Verschwörungstheorien“): Glyphosat-Befürworter Jan Grossarth muß in der FAZ berichten, daß entlastende „unabhängige“ Gutachen (u. a. das einflußreiche des Münchner Toxikologen Helmut Greim) wahrscheinlich von Monsanto selbst geschrieben worden sind. Aus einer internen Mail: „ghost wrote cancer review paper Greim et a. (2015)“. (FAZ 28.9.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.09.2017 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36384
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Noch ein Nachtrag: EU-Parlament schließt Monsanto-Lobbyisten aus.
Alle großen Fraktionen hatten sich für diese Maßnahme ausgesprochen. Diese sieht unter anderem vor, dass es Monsanto-Lobbyisten nicht mehr erlaubt sein solle, an den Sitzungen der parlamentarischen Ausschüsse teilzunehmen und die digitalen Ressourcen des Parlaments in Brüssel oder Straßburg zu nutzen.
Wir wußten im allgemeinen, wie Lobbyismus in der EU funktioniert, aber dieser Einblick in einen winzigen Ausschnitt dürfte viele überraschen. Rund 10.000 registrierte Lobbyisten haben Sonderausweise und direkten Zugang zu den Abgeordneten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.10.2017 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36468
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Ein Viertel der Deutschen wünscht sich Neuwahlen
Das Ergebnis der Bundestagswahl missfällt vielen so sehr, dass sie gerne nochmal abstimmen würden. (welt.de 5.10.17)
Wirklich? Oder wünschen sie sich, daß die anderen anders abstimmen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2017 um 06.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36486
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Und wenn heute Konservative Krokodilstränen vergießen, weil die Geburtenrate in Deutschland so niedrig ist, dann kann ich darüber nur herzlich lachen: Tja, jene Töchter, die Frauen wie ich nicht bekommen haben, die können heute eben auch selbst keine Kinder gebären. (Antje Schrupp ZEIT 24.8.15)
Verwechselt wieder mal Geburtenzahl und Geburtenrate.
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Trump will, daß die Unternehmen nicht mehr die Pille für ihre Angestellten bezahlen müssen. Da hat er ja mal recht, bei uns zahlen nicht einmal die Krankenkassen (ab 21), und warum sollten sie auch! Unternehmen haben zwar ein Interesse daran, daß ihre Angestellten keine Kinder kriegen, aber sonst geht sie die Familienplanung nichts an.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2017 um 08.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36515
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Alle paar Wochen läßt die FAZ einen einschlägig bekannten Fachmann vorrechnen, daß Windräder kein Gramm CO2 einsparen, im Gegenteil den Ausstoß noch vergrößern.
Es ist schon lange nicht mehr möglich, über Energieversorgung sachlich zu reden. Je nachdem, was man wegläßt, kommt man zu ganz verschiedenen Bilanzen. Seit der Steuerzahler den Unternehmen die Endlagerung abgekauft hat, sind die Kosten der Kernenergie noch schwerer zu bestimmen.
Im Wirtschaftsteil derselben Zeitung steht sowieso was ganz anderes. Dort liest man dann auch, was in der Leserdiskussion nie erwähnt wird: daß die Chinesen wie verrückt Windanlagen bauen. Wahrscheinlich auch bald bei uns (oder tun sie es gar schon?).
Es ist wie auf anderen Gebieten: Die einzigen, die Bescheid wissen, sind Partei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2017 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36523
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Noch ein Nachtrag zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36369
Von einem "Plagiat" kann man eigentlich nicht sprechen, wenn ein Wissenschaftler eines entlastenden Gutachtens den Text des Herstellers ganz oder teilweise übernimmt. Und wenn er dafür bezahlt worden sein sollte, erst recht nicht. Es gibt zwar Geschädigte, aber das sind nicht die Urheber des Originaltextes.
Übrigens wurde gerade Glyphosat in fast allen Speiseeis-Sorten festgestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 06.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36539
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Grippeimpfung auch für Kinder sinnvoll(welt.de 12.10.17)
Die Zeitung berichtet zutreffend, wie umstritten solche Impfungen sind. Als Überschrift bleibt übrig, was einer der Beteiligten dazu gesagt hat. Daß es sich um eine Einzelmeinung handelt, ist nicht mehr zu erkennen. Diese tägliche Verbildung ist schlimmer als die vieldiskutierten Falschmeldungen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 06.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36541
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Es gibt illegale Einwanderer.
Einwanderer sind Menschen.
Es gibt illegale Menschen.
Das ist ein Syllogismus.
(Weitere in Platons "Euthydemos")
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 09.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36544
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Zur Glyphosat-Diskussion noch diese vom Frühjahr:
https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article163180398/Glyphosat-vergiftet-die-Wissenschaft.html
Den letzten Satz ("Die Drittmittelforschung ist ein Irrweg") sollte man etwas modifizieren: Auch Mittel der DFG oder der VW-Stiftung usw. gelten als Drittmittel, sind aber wohl nicht zu beanstanden.
Die schleichende Korrumpierung der Wissenschaftler durch jene Unternehmen, deren Produkte sie begutachten sollen, wird immer öfter mit dem Hinweis begründet, das sei üblich. Auch Toxikologen usw. sagen, es sei halt üblich, daß sie für ihre Arbeit (bzw. Unterschrift, aber das sagen sie nicht) finanzielle Zuwendungen erhalten.
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 12.10.2017 um 13.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36547
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China wird bis 2030 jährlich 5 – 6 neue Kernkraftwerke, also insgesamt 60 – 80 Stck., bauen. Wie jede verantwortungsvolle Politik sieht sich auch die chinesische zuerst dem Wohle des eigenen Volkes verpflichtet, d.h. in diesem Fall der Versorgungssicherheit. Irgendwelchen größenwahnsinnigen Weltklimarettungs-Phantasien folgen die Chinesen offenbar nicht, sind aber natürlich an der Verbesserung der (Atem-)Luft interessiert und wollen deshalb weg von der Kohle. Aber sie setzen dabei nur nebenbei und ergänzend auf Wind und Sonne. Das nennt man wohl Pragmatismus. – Wenn eines Tages die Kernkraft in Deutschland "wiederentdeckt" wird, werden vermutlich die Chinesen das moderne knowhow liefern, das dann bei uns verlorengegangen ist bzw. nicht entwickelt werden konnte. Womit übrigens auch ein wichtiger Exportartikel verschwunden ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 13.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36548
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Dem Volke dienen ist ja auch aus dem Chinesischen übersetzt (Kap. 17 der "Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung", Peking 1968)
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 13.10.2017 um 09.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36554
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"Im Windschatten von Angela Merkel sollte Althusmann in die niedersächsische Staatskanzlei segeln" (R. Bingener, FAZ)
Ich verstehe ja nichts vom Segeln, aber im Windschatten würde ich lieber ein Motorboot nehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2017 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36560
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Alle diese Disziplinen zusammen beschreiben die naturwissenschaftlichen Gegebenheiten, denen tierisches und menschliches Verhalten zugrunde liegt. (Robert F. Schmidt: Biomaschine Mensch. München 1979:14)
(statt: die tierischem und menschlichem Verhalten zugrunde liegen)
Man ist immer wieder erstaunt, wie schnell der Computer in unserem Kopf überfordert ist.
(Das Buch, dessen Verfasser kürzlich verstorben ist, ist übrigens sehr gut; ich hätte es mir immer als Schulbuch gewünscht. Wenn ich mich recht erinnere, entschuldigte sich Schmidt in der zweiten Auflage dafür, daß er in der ersten die Geschlechtsorgane vergessen hatte...)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2017 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36609
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wenn-Sätze als Ergänzungssätze
(Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1044
und http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1621#28503)
Die Subjunktion wenn leitet üblicherweise temporale und konditionale Angabesätze (Adverbialsätze) ein:
Die feministische Politik gibt ein unergründliches Rätsel auf, wenn sie die Einebnung der Ehe betreibt, obwohl diese die einzige Rechtseinrichtung unseres Kulturkreises bildet, in der von jeher die Frauenquote streng eingehalten wird. (NJW 40, 1993:2585)
In einigen Fällen sind nachgestellte wenn-Sätze jedoch als Ergänzungssätze anzusehen. Sie stellen entweder das Subjekt des Obersatzes dar, je nach "Valenz" des Verbs:
Mich stört, wenn du schnarchst.
Für die Forschung könnte sich auch als Hemmschuh erweisen, wenn Patente auf Gene allzu pauschal erteilt werden. (FAZ 21.3.2002)
oder das Objekt:
Wer könnte verantworten, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen? (SZ 6.6.07)
Zur Deutung des wenn-Satzes als Ergänzung hat man einen daß-Satz interpoliert:
Mich stört, daß du schnarchst, wenn du schnarchst.
Wer könnte verantworten, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen? (SZ 6.6.07)
= Wer könnte verantworten, daß ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen?
Am ehesten ist wohl eine Konstruktionsmischung anzunehmen.
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Weitere Beispiele:
Als „Praxisvergessenheit“ wurde getadelt, wenn die Philosophen vom heidnischen Gottesdienst Abstand hielten. (FAZ 28.3.01)
Als Krankheit gilt, wenn es schon vor dem Einführen des Gliedes in die Scheide zum Samenerguß kommt. (Kursbuch Gesundheit. Köln 1992:622)
Für die Forschung könnte sich auch als Hemmschuh erweisen, wenn Patente auf Gene allzu pauschal erteilt werden. (FAZ 21.3.02)
Schön wäre, wenn Religionswissenschaftler es so machen könnten wie Naturwissenschaftler. (Hans-Jürgen Greschat: Was ist Religionswissenschaft? Stuttgart 1988:112)
Am fruchtbarsten wäre sicherlich, wenn man sich zunächst zur Edition jener Briefwechsel entschließen würde, die Schmitt mit einflußreichen Köpfen dieses Jahrhunderts geführt hat. (FAZ 12.1.94)
Am schlimmsten aber wäre, wenn zugelassen würde, daß nach einer anonymen Geburt die Meldung an das Personenstandsregister vernachlässigt würde. (FAZ 26.5.04)
Am besten wäre, wenn das Volk sich in die Kabalen der Parteien einmischte. (SZ 21.5.07)
Auch einem weltanschaulich neutralen Staat ist nicht vorzuhalten, wenn seine Vertreter zur Durchsetzung der politischen Mehrheitskultur christliche Wurzeln geltend machen. (FAZ 20.11.04)
Sie könne verstehen, wenn viele Menschen auf diese Veränderungen mit Unsicherheit und Angst reagierten. (SZ 25.1.07)
Wir können nicht ignorieren, wenn 22 von 27 Staaten innerhalb Europas einen Mindestlohn haben. (Christian Wulff nach SZ 24.12.07)
Das Beglückendste am Schreiben ist, wenn man sich selbst überrascht. (Eckard von Hirschhausen: Die Leber wächst mit ihren Aufgaben. Reinbek 2009:221)
Niemand würde verstehen, wenn die neue Regierung kein Einwanderungsgesetz verabschiedet. (FAS 15.10.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2017 um 09.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36616
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Diese wenn-Sätze sind auch bei GRAMMIS unzulänglich behandelt:
http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_typ=d&v_id=2101
http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_id=1600
Dazu tragen die unpassenden Beispiele bei. Sätze mit einem "es" im Vordersatz, noch dazu in der zweideutigen Vorfeldposition, sind nicht eindeutig als Ergänzungssätze (dort "Komplement-Sätze") gekennzeichnet:
Es wäre zu bedauern, wenn sie unterginge.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.10.2017 um 06.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36685
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Durch die Medien gehen Berichte, wie viele Kinder unter 5 Jahren immer noch an „vermeidbaren Krankheiten“ sterben; weniger als vor einigen Jahren, aber natürlich immer noch zu viele. Leider werden die Anteile einzelner Länder nicht zur Bevölkerungszahl in Beziehung gesetzt, so daß nicht die Sterblichkeit beziffert wird. Indien steht daher undiskutiert an erster Stelle. Nebenbei erfährt man, daß ein Drittel Frühgeburten sind, die ja nur bei sehr fortgeschrittener Medizin und unter hohem Aufwand durchgebracht werden können. Das ist eine andere Kategorie als die Infektionskrankheiten, gegen die heute geimpft oder mit Hygiene vorgegangen werden kann, und dies wäre wohl vordringlich. So sind diese Berichte insgesamt nicht sehr informativ.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2017 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36734
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Bekanntlich schätzen viele Leute den Stromverbrauch der Haushaltsgeräte völlig falsch ein. Kühlschrank und Gefriertruhe summen still vor sich hin und verbrauchen klammheimlich sechsmal so viel wie der Geschirrspüler mit seinem Getöse. Durch ein neues stromsparendes Gerät ersetzt wird aber eher der Spüler mit seinen drei Prozent Anteil. Er amortisiert sich zu unseren (und seinen) Lebzeiten nie, aber wir sind doch ziemlich stolz auf ihn. Ähnlich anderswo.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2017 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36861
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Joachim Müller-Jung kritisiert ebenfalls die Beschränkung der Glyphosat-Diskussion auf das Krebsrisiko und die Ausklammerung des Themas Biodiversität. (FAZ 2.11.17) Eine seltene Stimme, aber man wird mehr davon hören.
Wir beobachten gerade, daß Maisfelder gleich nach dem Mähen wieder besprüht werden. Der Regen spült es "weg".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2017 um 09.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36865
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Von den abgelehnten Asylbewerbern sind 30.000 nicht mehr aufzufinden und daher möglicherweise teilweise noch im Lande. Manche schätzen aber, daß bis zu 500.000 Ausländer unangemeldet in Deutschland leben – eine willkürlich angenommene Zahl, aber wenn sie zuträfe, müßte beispielsweise Dirk Schümer (WELT) erst recht sagen, wie er sich ein Durchgreifen des Staates eigentlich vorstellt. Flächendeckende Razzien und eine halbe Million zusätzliche Haftplätze?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.11.2017 um 14.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36898
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Noch einmal zu den wenn-Sätzen als Ergänzungssätzen (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36609)
Es gibt hier eine Beziehung zu den Abstrakta als "Namen für Satzinhalte". Nehmen wir folgendes Beispiel:
Sie könne verstehen, wenn viele Menschen auf diese Veränderungen mit Unsicherheit und Angst reagierten. (SZ 25.1.07)
Hier könnte man auch sagen:
Sie könne die Reaktion verstehen.
Das Abstraktum Reaktion läßt sich auf zwei Satzinhalte zurückführen oder in sie auflösen:
1. daß man reagiert
2. wenn man reagiert
Der daß-Satz ist grammatisch unproblematisch, weil er ja ohnehin der prototypische Objektsatz ist. Genau parallel wird mit wenn die andere Möglichkeit realisiert. Der Obersatz hat denn auch oft die Form des Potentialis oder Irrealis.
Diese Überlegung könnte die nicht gerade kanonische Verwendung des wenn-Satzes als Objekt verständlicher machen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.11.2017 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36899
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In der Informatik wird "wenn" eindeutiger durch "falls" ("if") ersetzt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2017 um 05.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36904
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Die Wirtschaftsweisen fordern den allmählichen Abbau des Soli. Es gibt schon Kritik daran.
Denn von der geforderten Abschaffung des Soli würden vor allem Besserverdienende profitieren, die unteren Einkommensgruppen dagegen gar nicht. Das bedeute eine "massive Umverteilung – von unten nach oben", schrieb der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, auf Twitter. (SPON 8.11.17)
Da der Soli eine prozentual berechnete Sondersteuer ist (die nicht so heißen darf), profitieren logischerweise höhere Einkommensgruppen stärker von einer Abschaffung. Der ursprüngliche Zweck des Soli spielt schon lange keine Rolle mehr, also auch nicht die Tatsache, daß er höhere Einkommensgruppen stärker schröpft.
Aus dieser rhetorischen Falle der Milchmädchen gibt es keinen Ausweg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2017 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36989
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Die meisten Menschen haben Sturm „Xavier” schon wieder vergessen.
Wenn man nachrechnet, findet man meistens, daß wieder in dieser häufigen Verbindung eigentlich überflüssig ist, denn es geht nicht darum, daß etwas nochmals vergessen wird. Wiederhergestellt wird vielmehr der frühere Zustand, in dem man es noch nicht wußte, und diese beiden Gedanken sind ineinandergeschoben (Kontamination).
Wilhelm Buschs Zeichnungen werden durch die treffsicheren Verse in ihrer Wirkung erhöht. (Wikipedia Wilhelm Busch)
Eigentlich werden nicht die Zeichnungen erhöht, sondern deren Wirkung. Beim ebenfalls sehr häufigen verstärken kann man es meistens gerade noch zurechtbiegen.
Das waren zwei Beispiele der täglichen Unlogik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2017 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36990
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Man möchte sofort zustimmen, wenn jemand härtere Strafen fordert: Abhacken der Hand bei Diebstahl, Hinrichtung bei Mord usw. Andererseits werden in Ländern mit solchen Sitten nicht weniger Verbrechen begangen. Auch hat das Waffentragen der US-Amerikaner nicht zu weniger Gewaltverbrechen geführt (ich verkneife mir zu sagen: "im Gegenteil"). Darum sollte man seine verständliche Wut vielleicht wegstecken.
Andererseits wirken harte Strafen offenbar wirklich abschreckend bei eher läßlichen Sünden. Zum Beispiel werden die Straßen sofort viel sauberer, wenn das Wegwerfen von Müll und das Hinterlassen von Hundekacke ernstlich bestraft werden.
Diese Unterscheidung regt zu philosophischen Betrachtungen an. Ich folgere vorläufig, daß eine "sexistische" Äußerung etwas ganz anderes ist als eine Vergewaltigung, nicht nur der Schwere nach. Entsprechend in anderen Bereichen (Pornographie).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2017 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37007
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Dramatisch gestiegen ist die Zahl der Wohnungslosen (jedenfalls nach Angaben eines Interessenverbandes). Sieht man genauer hin, besteht die Hälfte aus Migranten, die "ohne eigene Wohnung" in Gemeinschaftsunterkünften lebt. Und dabei sollte doch jeder sofort eine eigene Wohnung haben! Unsere Kinder haben auch länger in einer "Gemeinschaftsunterkunft" wohnen müssen (zu Hause), bevor sie etwas Eigenes fanden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2017 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37010
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Durch die neuen US-Grenzwerte für Blutdruck werden Hunderte von Millionen Menschen behandlungsbedürftig, allein in den USA 35 Millionen. Der Grenznutzen für die Gesundheit dürfte kaum meßbar sein, der Nutzen für die Pharmaindustrie aber sehr wohl. Deutschland wird bestimmt nachziehen, bei gleicher Interessenlage, teils auch gleichen Akteuren.
Die Definition von "Gesundheit" ist das erfolgreichste Geschäftsmodell aller Zeiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2017 um 16.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37016
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Merkel hat sich ja auch als politisch unfähig erwiesen, dafür zu sorgen, dass sich das deutsche
Volk durch genügend eigene Kinder zahlenmäßig gleich erhält. Dabei zählt auch das zu den
Aufgaben derjenigen, die geschworen haben, sich für das Wohl des deutschen Volkes einzusetzen.
(https://dieunbestechlichen.com/wp-content/uploads/2017/09/Ist-die-Bundeskanzlerin-Angela-Merkel-die-gr%C3%B6%C3%9Fte-Verbrecherin-in-Deutschland-seit-1945.pdf)
Fehlt im Grundgesetz, steht aber in der Bibel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2017 um 10.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37027
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Manchmal stehen bei einer Mondfinsternis der vollständig bedeckte Mond und die Sonne beide über dem Horizont. Das muß man erst einmal bemerken, dann sich darüber wundern (wenn man überhaupt schon weiß, wie eine Mondfinsternis zustande kommt). Und dann erklären. Die meisten unserer Zeitgenossen werden wohl nicht darauf kommen. Kleomedes hat es vor 2000 Jahren richtig gelöst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2017 um 16.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37030
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Ich habe dieses kleine Beispiel angeführt, weil man daran sieht, wie sich einer Gesellschaft allmählich ein gewisser Bildungsstand verbreitet und dann den selbstverständlichen Hintergrund für (beinahe) jedermann bildet. So habe sich die Griechen und ihre Nachfolger (wir) daran gewöhnt, die Himmelserscheinungen als Spezialfall der Geometrie und Mechanik zu betrachten. Das prägt unseren Blick in den Himmel bei Tag und Nacht. Der Riesenunterschied zu einer vorwissenschaftlichen Mentalität ist kaum noch ermeßbar.
Ähnlich ist uns dann in Fleisch und Blut übergegangen, das Lebendige unter dem Gesichtspunkt der Evolution zu sehen. Schriften über die Natur aus vorevolutionärer Zeit muten uns überaus fremdartig an. Nicht wegen einiger Irrtümer und Lücken im einzelnen, sondern wegen der ganz anderen Perspektive.
Spätestens seit etwa 1900 gewöhnen wir uns daran, daß die Welt nicht aus Dingen besteht, die sich hart im Raume stoßen, sondern ganz anders ist. Die alltägliche Ansicht, die grobmechanische sozusagen, ist zwar praktisch wirksam, aber was früher an Theorien darüber hinaus als beinahe unerträglich empfunden wurde, treibt heute keinen mehr auf die Barrikaden.
Auf dem kleinen Gebiet der Sprachwissenschaft erlebe ich es ständig: Die klügsten Menschen haben bis etwa 1800 etymologische Spekulationen angestellt, die uns heute kindlich vorkommen. Es bedurfte nur einer scheinbar winzigen Änderung, dann war das mit einem Schlag vorbei.
Zu Kleomedes: Einige Jahre nach dem Abitur können die meisten von uns keine Brechungswinkel mehr berechnen, aber das macht nichts. Wer auch immer es gesagt hat, es ist nur wenig übertrieben: "Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir alles vergessen haben, was wir in der Schule gelernt haben."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2017 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37056
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SPD-Parteivize Ralf Stegner sagte in der Nacht zu Montag: „Die Ausgangslage für die SPD hat sich nicht verändert. Wir haben kein Mandat für eine erneute große Koalition.“ (FAZ 20.11.17)
Die große Koalition ist zwar gerupft, hat aber weiterhin die Mehrheit, ist also nicht "abgewählt", wie es oft heißt. Abgesehen davon, daß nicht Koalitionen gewählt werden, sondern Parteien. Koalitionen sind Verhandlungssache, sie stehen nicht auf den Wahlzetteln. Soviel zum "Mandat".
Das sofortige und definitive Nein der SPD-Führung nach der Wahl hat viele überrascht, auch in der SPD selbst und unter ihren Wählern. Haben sie wissen oder ahnen können, daß die SPD sich unterhalb eines gewissen Prozentsatzes ganz aus dem Spiel nehmen würde?
Martin Schulz: Mit Jamaika droht Deutschlands Machtverlust in der EU
Also? (Bundespräsident Steinmeier hat auch wenig Neigung, dieser Rechnung zu folgen; gerade hat er, ohne ihn zu nennen, den Genossen Schulz zur Ordnung gerufen.)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 20.11.2017 um 22.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37061
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Wenn Koalitionen nicht gewählt werden können, können sie auch nicht abgewählt werden. Dann kann man aber auch nicht argumentieren, die Große Koalition wäre nicht abgewählt, weil Union und SPD insgesamt noch über 50 % der Stimmen auf sich vereinigen konnten (genauer 53,4 % nach 67,2 % 2013). Nach dieser Logik wäre die Große Koalition abgewählt, wenn ihr im Bundestag eine Stimme zur Mehrheit fehlte, und bestätigt, wenn sie eine Stimme Mehrheit hätte, wobei man stillschweigend davon ausgehen müßte, daß hundert Prozent der Wähler, die entweder die Union oder die SPD gewählt haben, eine Große Koalition wollten, was man getrost ausschließen kann.
Demnach muß man entweder den Begriff des Abwählens für Koalitionen gänzlich ablehnen – dann aber kann man die These vom Abgewähltsein nicht mit dem Hinweis auf die 53,4 % widerlegen –, oder man versteht ihn so, wie er von den Sprechern offensichtlich gemeint ist, nämlich daß die Parteien der bisherigen Regierungskonstellation in einem Maße von den Wählern abgestraft worden sind, daß man eine Fortsetzung dieser Konstellation für nicht geboten erachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37062
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Das ist logisch korrekt. Der Teufel steckt im zweiten Absatz: "offensichtlich", "nicht geboten"? Gestern abend habe ich Schulz im Radio gehört, da klang es nicht so. Aber wenn wir Haarspalterei mal beiseite lassen: Die Darstellung, daß es nach den Wahlergebnissen ausgeschlossen sei, die Koalition zu erneuern, ist für Kopfrechner einfach nicht richtig. So sehen es offensichtlich (!) auch viele SPD-Wähler, über die die Entscheidung der Wahlnacht aus heiterem oder auch weniger heiterem Himmel zu kommen schien. Auch der Bundespräsident.
Noch eine Bemerkung zu Volkes Stimme: Aus unzähligen Einträgen und Reden entnehme ich erstens, daß die Modalitäten der Regierungsbildung vielen Bürgern nicht bekannt zu sein scheinen (Versäumnis der Schule), zweitens, daß länger dauernde Koalitionsgespräche als eine lächerliche Veranstaltung empfunden werden, mit der nun endlich Schluß sein müsse, verdammt noch mal! Zum Lächerlichmachen demokratischer, eigentlich ganz normaler Vorgänge ("Schwatzbuden"-Rhetorik unseligen Angedenkens) haben auch die Medien kräftig beigetragen.
Man könnte es auch so sagen: Die Wahl liefert uns nackte Zahlen, die Deutung ist eine andere Sache. Haben die von den beiden großen Parteien abgesprungenen Wähler "ihrer" Partei einen Denkzettel geben wollen? Haben sie keine Fortsetzung der Koalition gewollt? Haben die verbliebenen Wähler gehofft, "ihre" Partei würde es allein oder in einer anderen Koalition schaffen? Wir wissen es nicht. Tatsache ist, daß die beiden Großen immer noch eine regierungsfähige Mehrheit haben, und wenn sie nicht vorher so viel stärker gewesen wären, dann hätte überhaupt kein Mensch daran gezweifelt, daß sie in erster Line für die Bildung der nächsten Regierung in Betracht kommen.
Der zweite Punkt ist mir immer noch nicht klar: Hat die SPD-Führung vor der Wahl (klar genug oder überhaupt) angekündigt, unterhalb eines gewissen Ergebnisses in die Opposition gehen zu wollen? Auch wenn das Ergebnis für eine große Koalition immer noch ausreichen würde? Ich kann mich nicht erinnern, irre mich vielleicht. Jedenfalls kam der Entscheid nicht nur für mich völlig überraschend, und meine erste Reaktion war: Sollte man das Zuschlagen der Tür geschickterweise nicht dem Verhandlungspartner überlassen? Jeder weiß doch, wie schwer es ist, aus der Schmollecke wieder herauszukommen. (Gilt jetzt auch für Lindner.)
Man nennt ja auch Namen von SPD-Vorständlern, die mit dem abrupten Ausstieg nicht glücklich waren.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 21.11.2017 um 07.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37064
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Hat die SPD-Führung vor der Wahl (klar genug oder überhaupt) angekündigt, unterhalb eines gewissen Ergebnisses in die Opposition gehen zu wollen?
Vor der Wahl hat die SPD versucht, sich selbst Mut zu machen. Martin Schulz kündigte damals den Sieg der SPD bei der Bundestagswahl an.
Lindner kann man nicht in der Schmollecke von Schulz verorten. Die FDP hat nicht von vornherein verkündet, daß sie nicht regieren will, sie hat sich mit viel Mühe an den Jamaika-Sondierungen beteiligt. Die FDP hat auch jetzt nicht gesagt, daß sie nicht regieren will. Lindner hat nur gesagt, die Sondierungen hätten nun gezeigt, daß speziell Jamaika keinen Sinn ergibt (kein Grundvertrauen zwischen den Beteiligten, keine stabile Regierung denkbar) und darüber hinaus für die FDP keinen Sinn ergibt, deren Programm bzw. deren Wähler Lindner nicht verraten wollte.
Apropos Kopfrechnen: Es ist ein Unterschied, ob eine Partei mit rund 20 Prozent Stimmenanteil (SPD) sich zurückzieht oder eine Partei mit rund 10 Prozent Stimmenanteil (FDP). Die SPD hätte doppelt so viel Verantwortung, sich an der künftigen Regierung zu beteiligen. Lindner kann doch nichts dafür, daß Schulz ein schlechter Verlierer ist und jetzt großartig vor sich hin schmollt. Lindner kann auch nichts dafür, daß die ganze SPD sich wie ein trotziges Kind verhält. Im Vergleich zu Lindner ist Schulz ein Charakterzwerg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37065
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"mit viel Mühe" – kann sein, wir wissen es nicht. Ich bin übrigens ganz neutral, da ich selbst die Fortsetzung der GroKo nicht gewünscht und nicht entsprechend gewählt habe. Mich interessiert hier nur die "Kommunikation", die Gruppendynamik, die Entstehung und Veränderung von Meinungen. Auch deren Unabhängigkeit von der wirklichen Lage, etwa nach dem Motto: "Deutschland geht es gut, ein Weiter-so darf es nicht geben." Ist das nicht komisch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 13.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37067
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Schon während des Wahlkampfs haben wir uns mit der kniffligen argumentativen Lage beschäftigt. Die SPD konnte schlecht gegen eine Regierung kämpfen, an der sie maßgeblich beteiligt war und in der sie sozialdemokratische Ziele durchsetzen konnte wie nie zuvor (Nahles u. a.). Darum konnte sie auch nach der Wahl schlecht behaupten, daß die weitere Zusammenarbeit mit der Union aus inhaltlichen Gründen unzumutbar sei. Das wäre auch vor Verhandlungen nicht plausibel gewesen. Was tun? Schulz kam auf den Gedanken, die Fortsetzung deshalb auszuschließen, weil die beiden Parteien vom Wähler abgestraft worden seien. Allerdings haben sie zusammen zwar keine überwältigende (nix gut!), aber doch immer noch eine ganz bequeme Mehrheit, wie sie in anderen Staaten ganz normal ist und völlig ausreichend für eine stabile Regierung.
Das kam also doch recht überraschend und war nicht schlüssig begründet. Ich glaube, auch einige Minister der SPD waren nicht begeistert, so plötzlich vom Platz gestellt zu werden. Noch dazu von einem glücklosen und wenig kompetenten Mann, dessen politisches Ende nur noch eine Frage der Zeit war. Der Spielraum der SPD war dadurch extrem eingeschränkt und läßt sich, wie man sieht, nur schwer wieder erweitern. Schulz redet über seine Aussichten bei Neuwahlen schon wieder genauso unrealistisch daher wie vor der Wahl.
Was die FDP betrifft, kann ich den wichtigen Programmpunkt nicht erkennen, den sie gänzlich hätte aufgeben müssen, so daß sie jede Mitregierung verweigern mußte; aber vielleicht erfahren wir das ja noch.
Anscheinend will außer Union und Grünen niemand wirklich regieren. Das finde ich natürlich gar nicht gut. Vielleicht kann Steinmeier das Blatt noch wenden und sich ums Vaterland verdient machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 15.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37069
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Nachtrag:
Einen Plan, den einfachsten nämlich, hatte nur der Parteivorsitzende Martin Schulz. Er wollte an der Linie festhalten, die er bereits am Abend der Bundestagswahl vor jubelnden SPD-Anhängern ausgegeben hatte: "Es ist völlig klar, dass der Wählerauftrag an uns der der Opposition ist.“
(...)
Tatsächlich hat Schulz seine Truppe in eine schwierige Lage manövriert. Von einer "babylonischen Gefangenschaft" spricht bereits ein Spitzenmann der Partei. Ex-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte am Montagabend: "Wir haben drei Optionen – Große Koalition, Neuwahlen, Minderheitsregierung – und alle sind schlecht." (t-online)
Ist es logisch überhaupt möglich, von einem Wählerauftrag zur Opposition zu sprechen? Kann man die Opposition wählen? Wohl höchstens so: "Ich wähle die Partei B, weil sie keine Chance hat zu regieren, ich aber eine starke Opposition will." Haben die Wähler die SPD gewählt, damit sie NICHT regiert, auch nicht mitregiert? Oder nur mitregiert, wenn sie stark bleibt, andernfalls aber eine (also schwache!) Opposition bildet? Wäre es nicht umgekehrt logischer: die SPD zu wählen, damit sie möglichst stark wird – und gerade dann die starke Opposition bildet, die wir angeblich brauchen?
Ich komme aus diesem Hirntwister nicht raus. Aber Oppermann hat natürlich recht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37072
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Noch ein Nachtrag:
Meine Frau ist viel gescheiter als ich, sie hat sofort die Lösung gefunden: Schulz meint gar nicht die eigenen Wähler, sondern die der anderen Parteien. Sie haben der SPD den Auftrag erteilt, in die Opposition zu gehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.11.2017 um 16.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37088
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Habe gerade noch einmal kopfgerechnet. Schulz wird wohl in den nächsten Stunden oder Tagen zurücktreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2017 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37115
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Paul Kirchhof will eine Änderung des Wahlrechts. Die Parteien „sollten vor der Wahl erklären, welche Koalitionen sie nach der Wahl eingehen werden. Damit geben sie dem Wähler seine demokratische Macht zurück“.
Dann müssen sie aber auch vor der Wahl Koalitionsverhandlungen führen. Eigentlicher jeder mit jedem, denn sie wissen nicht im voraus, mit wem es aufgrund der Mehrheitsverhältnisse möglich oder nötig sein wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 07.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37117
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Jan Grossarth verteidigt die Glyphosat-Verlängerung vorsichtig als „vernünftig“, mahnt aber zum Schluß: „Aktivisten sollten sich fragen, ob Schadwirkungen des Glyphosats auf die Landschafts- und Artenvielfalt nicht das relevantere Thema wären.“ (FAZ 28.11.17)
Das ist ja lustig. Die Aktivisten haben sehr oft davon gesprochen (ich hier auch), aber Grossarth hat jahrelang das Krebsrisiko in den Vordergrund gespielt, um es für minimal erklären zu können, und auch die „Würmer“, die er am Anfang seines Kommentars noch einmal erwähnt. Wenn er nun umdenkt, ist das gut und richtig, aber ein „mea culpa“ wäre nicht unangebracht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 13.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37121
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Fliegen verbreiten weit mehr Krankheitserreger als zuvor angenommen
(„Mama, was sind Fliegen?“ Diesen traurigen Scherz möchte ich aber beiseite lassen.)
In Wirklichkeit hat man nur herausgefunden, daß sie mehr Bakterienarten mit sich herumtragen als angenommen. Das war anzunehmen. Es ist ja nur eine Frage der Analytik, wie so oft. Daß sie die Krankheiten tatsächlich übertragen, ist nicht nachgewiesen. Das hängt wohl auch davon ab, ob die paar Bakterien einen Nährboden finden.
„Ob wohl die Fliegen Eier in uns legen, wenn sie so lange auf uns sitzen bleiben?“ (Ringelnatz)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.11.2017 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37122
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Täuscht mich mein Sprachgefühl oder ist diese deiktische Verwendung von zuvor regional? Ich hätte geschrieben:
Fliegen verbreiten weit mehr Krankheitserreger als bisher angenommen
Damit bezieht man sich auf die Vergangenheit bis "jetzt" (bisher = bis jetzt). Meiner Ansicht nach fehlt hier für den üblichen anaphorischen Gebrauch von zuvor die Bezugszeit. (Im Netz steht der Satz isoliert als Überschrift, ohne einen Bezug.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 18.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37123
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Ich empfinde es genauso. Im Texte steht dann bislang. Überschriften sind allerdings oft "elliptisch" im weiteren Sinn. Aber Ihre Beobachtung sollte man weiterverfolgen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 29.11.2017 um 01.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37124
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Hier ist vermutlich previously übersetzt worden.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2017 um 08.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37128
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Zu #37088: Habe gerade noch einmal kopfgerechnet. Schulz wird wohl in den nächsten Stunden oder Tagen zurücktreten.
Ich schätze das ganz anders ein. Parteien gestehen normalerweise keine Fehler ein. Das Absetzen von Schulz wäre auch das Eingeständnis der Partei, daß es dieser Mann nicht bringt oder daß er der Partei hauptsächlich schadet. Damit würde sich die SPD nachträglich selbst erheblich blamieren, schon wegen ihrer Entscheidung, Schulz als Kanzlerkandidaten aufgestellt zu haben, und wegen ihrer jubelnden Unterstützung für ihn. Auch bei den letzten Entscheidungen von Schulz zur Frage der Regierungsverantwortung hat sich die gesamte Führungsriege hinter ihn gestellt. Deshalb können sie ihn auch nicht wegen seiner verfrühten Festlegung auf die Oppositionsrolle absägen. Sonst wäre die ganze Führungsriege mitblamiert.
Außerdem weiß die SPD noch nicht, ob eine Große Koalition zustande kommen wird, egal ob jetzt oder möglicherweise nach Neuwahlen. Es kann gut sein, daß die SPD am Ende in der Opposition landen wird, wo Schulz und der restliche Parteivorstand sie zweimal energisch verorten wollten. Wenn die SPD also in der Opposition landen wird, wäre es sehr unklug, vorher Schulz zum Rücktritt genötigt zu haben mit dem Motiv, er habe die Partei verfrüht auf die Oppositionsrolle festlegen wollen, denn im nachhinein hätte Schulz ja dann doch recht gehabt.
Zu einem Absetzen einer Führungsfigur würde auch gehören, daß die Partei sich einig ist über die Nachfolge und die künftige Ausrichtung der Partei. Auch daran mangelt es, denn die Partei ist in Flügel gespalten und insgesamt sehr verunsichert.
Aus diesen Gründen erwarte ich, daß Schulz frühestens dann zurücktritt, wenn eine Große Koalition gezimmert wird, gegebenenfalls erst nach Neuwahlen. Im Fall einer Großen Koalition halte ich es jedoch für wahrscheinlicher, daß Schulz SPD-Vorsitzender bleibt und zu seiner Rehabilitierung eine vornehme Rolle in der Regierung spielen darf.
Zuletzt möchte ich noch ein psychologisches Motiv erwähnen: Der Sieg der CDU wird am deutlichsten erlebt in der Person der unzerstörbaren Angela Merkel. Den eigenen Kandidaten Martin Schulz als Versager zurückzuziehen würde der SPD dann leichter fallen, wenn auch die ewige Siegerin Merkel stürzen würde. Nicht aber, wenn sie weiterhin die Herrin im Ring bleibt. Diesen Triumph der Konkurrenz – Merkel bleibt, Schulz wird von den eigenen Leuten als Versager entlarvt – möchte die SDP, solange sie es sich halbwegs leisten kann, der CDU nicht gönnen. Solche psychologischen Effekte sollte man nicht unterschätzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37129
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Die Lage kann sich ja täglich ändern, wie gerade der hervorragend geplante Glyphosat-Dolchstoß der CSU in Merkels Rücken zeigt. Die Kanzlerin wird im Augenblick größter Wehrlosigkeit erwischt.
Wenn man zurückblickt, war der völlig überraschende Blitzentscheid von Martin Schulz kurz nach Schließung der Wahllokale der Auslöser der Sondierung usw. - und das alles wiederum nur, weil durch die (vorübergehende) Abwanderung einiger Millionen Wähler zur AfD die bisherigen Koalitionsparteien nicht mehr eine so große, wenn auch immer noch hinreichende Mehrheit mehr hatten! (Und das wiederum, weil das Ausländerthema zur Existenzfrage der Nation hochgepuscht worden war...)
Solange die SPD sich nicht zur Wahl stellen muß, kann sie natürlich an Schulz festhalten. Neuwahlen muß meiner Ansicht nach auch die CSU fürchten, ob mit Seehofer oder - die Tasten sperren sich - mit Söder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 09.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37130
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Neulich wurde wieder mal vorgerechnet, daß das Geld für die Migranten besser in den Herkunftsländern angelegt wäre. Der erste Einwand ergibt sich natürlich aus den bisherigen Erfahrungen mit der Entwicklungshilfe und den Regimes ebendort. Aber es ist noch etwas zu bedenken: Bisher bleibt das Geld ja weitestgehend im Land, wirkt also in Deutschland wie eine Konjunkturspritze. Die Milliarden gehen letzen Endes in den Konsum und stärken die Binnennachfrage, wie von jedermann so dringend gewünscht. Mir fehlen die Mittel, um auszurechnen, was dieses Konjunkturprogramm zur Verringerung des Handelüberschusses beiträgt. Vielleicht liege ich als Laie ja auch ganz falsch, aber ich sehe im Augenblick keinen Fehler.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2017 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37131
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Die deutsche Nation steht vor ihrer Existenzfrage, was gibt es da hochzupuschen? Deutschland als Staat wird natürlich weiterexistieren, auch wenn künftig Türken und Araber die Mehrheit bilden werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37132
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Da kann einem ja angst und bange werden. Aber Ihre Auswahl überrascht mich. Die Türken sind ja fast alle mit der Gastarbeiteranwerbung gekommen und werkeln und schnackseln bloß noch vor sich hin, jetzt stehen aber doch eine Milliarde Schwarze vor der Tür!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 12.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37133
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Gerade lese ich wieder, daß die Ausländerfeindschaft in Sachsen besonders groß ist (Ausländeranteil 2,8 %).
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 29.11.2017 um 13.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37134
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Die Fluchtursachen müssen natürlich bekämpft werden, man sollte bloß nicht so tun, als könnte Deutschland sie mit etwas gutem Willen beseitigen – die Ausbreitung der Wüsten, das Ansteigen des Meeresspiegels, mörderische Despoten, Konflikte, Kriege, Hungersnöte und weiß der Himmel, woran wir sonst noch weltweit schuld zu sein glauben. Das deutsche Wesen sollte dringend von seiner maßlosen Selbstüberschätzung genesen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2017 um 14.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37135
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Das Wort Ausländerfeindschaft ist vor allem eine Erfindung der Medien. Nach der Logik der Medien muß ich wohl Männer hassen, weil ich nicht schwul bin. Vegetarier essen kein Fleisch, weil sie Tiere hassen, und wer gegen die Masseneinwanderung ist, haßt eben Ausländer.
Ich sage nicht, daß es keinen Ausländerhaß gibt, aber wenn rundweg jede gegen die Masseneinwanderung gerichtete Haltung als Ausländerhaß bezeichnet wird, dann wird damit wirklicher Haß verschleiert, man kann einfach nicht mehr wissen, wie verbreitet er tatsächlich ist.
Vor allem dienen die Wörter Islam- und Ausländerfeindlichkeit und -haß dazu, vom wirklichen Volkswillen und von den wirklichen Problemen einer verfehlten staatlichen Politik abzulenken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37137
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Unter den Migrationsursachen sollte man die Interventionen unserer Verbündeten nicht vergessen.
Die sprichwörtliche Selbstüberschätzung, als glaubten deutsche Politiker die Weltprobleme lösen zu können, begegnet mir eigentlich fast nur als Unterstellung ihrer Kritiker. (Wie der "Untergang des Abendlandes", den wir Rechtschreibreformkritiker angeblich heraufbeschworen haben.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.11.2017 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37139
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Nun ist es in der Tat im höchsten Maße unvernünftig, Glyphosat oder sonst etwas zu verbieten, ohne zu wissen, was an dessen Stelle treten könnte. Der Ersatz ist ja vielleicht noch schlimmer als das Original.
Ich weiß nicht, ob Jan Grossarth tatsächlich „jahrelang das Krebsrisiko in den Vordergrund gespielt“ hat. Nach meinem Eindruck hat die Krebsfrage in letzter Zeit aufgrund der isolierten Entscheidung der IARC ein breiteres Echo in der Öffentlichkeit gefunden. Und es war gerade die Anti-Glyphosat-Lobby, die das besonders ausgeschlachtet hat, so etwa mit der „fake news“ der Grünen über angebliches Glyphosat in der Muttermilch oder der Meldung über minimale Mengen im Bier.
Der Erhalt der Artenvielfalt ist allerdings ein wichtiges Ziel. Dazu müssen aber alle Pestizide und landwirtschaftliche Verfahren auf ihre Auswirkungen geprüft werden und nicht nur eine Substanz, weil sie vom Gottseibeiuns mit Beinamen Monsanto stammt und – was es noch schlimmer macht – in engem Zusammenhang mit der Teufelspraxis der Genntechnologie steht.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 29.11.2017 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37140
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Das quasireligiöse Nostra culpa und die sich daraus ergebenden Forderungen begegnen mir auf Schritt und Tritt, namentlich in den „sozialen Netzwerken“: „Wir verseuchen die Weltmeere, wir beuten die Dritte Welt aus, wir liefern Waffen in Krisengebiete“ und so fort. Für die Interventionen unserer Verbündeten sind wir selbstverständlich mitverantwortlich, schließlich sind wir mit ihnen verbündet. Die Schuldgefühle erklären, wie beispielsweise der Nachzug von Familien junger Flüchtlige zur heiligen Bedingung werden kann, obwohl alles dagegen spricht, daß ausgerechnet er die Integration fördert. Mir ist unbehaglich, wenn Fragen wie diese mit Frömmigkeit gelöst werden sollen.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2017 um 20.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37141
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Die sprichwörtliche Selbstüberschätzung, als glaubten deutsche Politiker die Weltprobleme lösen zu können, begegnet mir ständig in ihren eigenen Aussagen. Ob sie das selber glauben, ist eine andere Frage. Jedenfalls reden sie doch permanent von "Fluchtursachen bekämpfen", beispielsweise. Also auf die vielen Länder in Nahost, in Asien und Afrika, von Afghanistan bis Liberia, so wohltuend einwirken, daß dort keine Menschen mehr nach Europa auswandern wollen. Wenn das keine Selbstüberschätzung ist!
Das Ausländerthema wurde nicht zur Existenzfrage der Nation "hochgepuscht", im Gegenteil. Tatsache ist, daß viele Millionen Menschen – darunter viele, die ein paar Jahrzehnte in die Zukunft denken können – das Ausländerthema als Existenzfrage der Nation ansehen. Medien und Politiker haben hingegen so getan, als seien jene besorgten Menschen allesamt nicht ernst zu nehmen, als seien es bemitleidenswerte, geistig verwirrte Bürger von geringem Verstand. Das Ausländerthema wurde auf diese Weise als Ausdruck persönlicher Dummheit derjenigen interpretiert, sie sich Sorgen um die Nation machen. Es wurde somit verharmlost, geradezu verleugnet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37142
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Die Besorgnis wegen der Nachfolgeprodukte teile ich und wollte sie hier auch schon aussprechen, sozusagen als kleinen Trost für die Glyphosatkritiker. (Grossarths Kommentare wirken immer flüchtiger und konfuser, aber er ist natürlich nicht sehr wichtig.)
Als Argument gegen das Pflügen wird die Bodenerosion angeführt. Dagegen gibt es aber andere Vorkehrungen.
Die 30 Mill. Liter Glyphosat der nächsten fünf Jahre (Deutschland) werden uns auch nicht umbringen, das ist wahr. Manche Irrtümer sieht man früh genug ein, kann sie aber wegen entgegenstehender Interessen nicht korrigieren.
Die Grundfigur, die manche eben nicht hinnehmen wollen, ist diese: "Wir geben euch das Mittel, mit dem ihr alles abtöten könnt. Überleben wird nur, was wir euch verkaufen." (Das erste gibt es vielleicht bald umsonst, das zweite aber nicht. Das ist wie mit den Druckern, die einem nachgeworfen werden; verdient wird dann am Toner. Oder mit den Telefonen...)
Saatgut selbst zu vermehren ist entweder unmöglich geworden oder verboten – dieses Thema ist fast aus dem Blick geraten, spielt ja auch in unserer Region keine große Rolle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 05.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37146
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Womit bringt man sein Alter hin? Mit Verteidigung von Meinungen; nicht weil man glaubt, daß sie wahr sind, sondern weil man einmal öffentlich gesagt hat, daß man sie für wahr halte. Mein Gott, wenn die Alten ihre Zeit doch lieber auf Warnung verwenden wollten! (Lichtenberg K 109)
Was ich hiermit getan habe.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.11.2017 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37151
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Herr Wrase trifft hier genau den Punkt:
"Medien und Politiker haben hingegen so getan, als seien jene besorgten Menschen allesamt nicht ernst zu nehmen, als seien es bemitleidenswerte, geistig verwirrte Bürger von geringem Verstand. Das Ausländerthema wurde auf diese Weise als Ausdruck persönlicher Dummheit derjenigen interpretiert, die sich Sorgen um die Nation machen."
Ergänzen möchte ich nur, daß sehr wohl in letzter Zeit Politiker manchmal gesagt haben, wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen. Aber damit meinen sie nicht etwa, die Kritik der Menschen, die sich sorgen, anzunehmen und die Politik zu ändern. Nein, ganz im Gegenteil, genau wie Herr Wrase sagt, mit dem Ernstnehmen meinen sie, sie müßten ihr Tun dem dummen Volk nur besser und geduldiger erklären, dann würden die Leute es schon einsehen und ihren Widerstand aufgeben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37153
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Nachdem Minister Schmidt seine Glyphosat-Nummer durchgezogen hat, sagt er, es gebe "weitaus Wichtigeres", und man solle nicht mehr darüber reden.
Dasselbe haben wir seinerzeit mit den Rechtschreibreformern erlebt, deren Werk vorher das allerwichtigste, nachher gar nicht der Rede wert war.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 01.12.2017 um 10.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37159
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Ich bezeichne sowas als Totschlagargument, vielleicht vergleichbar mit (nicht: „zu”!) whataboutism.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37180
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Herzstück der Europäischen Union ist der Gemeinsame Markt. Notabene: Markt. Warum führt man nicht eine europaweite Kennzeichnungspflicht für alle unter Anwendung von Glyphosat produzierten Lebensmittel ein und lässt die Konsumenten zwischen Mittelmeer und Nordkap entscheiden? (Alan Posener, Welt 27.11.17)
Auch Posener ist ein Opfer der absichtsvollen Einengung auf das Krebsrisiko. Für die Bodenqualität und ihre Folgen gibt es keinen „Konsumenten“.
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In der FAZ (4.12.17) bringt Wirtschaftsredakteur Bernd Freytag einen Totschlagartikel gegen Menschen, die angeblich "alles ohne Chemie" wollen, aber gern das künstliche Insulin in Anspruch nehmen, daher an "beginnender Schizophrenie" leiden usw. Dabei weiß er sehr wohl, worum es geht, spricht es sogar aus. Auch der ungemein geistreiche Satz "Alles ist Chemie" fehlt nicht. Nichts für kluge Köpfe.
(Mit dem Sophismus "Alles ist Chemie, deshalb kann man nicht gegen Chemie sein", hat Hubert Markl vor genau 26 Jahren das Schlagwort geliefert, mit dem seither auf Öko-Strohmänner eingedroschen wird: http://www.zeit.de/1991/50/die-natuerlichkeit-der-chemie/komplettansicht)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2017 um 12.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37281
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An der kanadischen Küste wurde ein Fuß angeschwemmt. „Ein grausiger Fund, sollte man meinen. Doch nicht in British Columbia: Dort wurden der Zeitung zufolge seit 2007 bereits 13 menschliche Füße angeschwemmt.“ (spiegel.de 13.12.17)
Ein Fuß wäre grausig, 13 Füße sind normal.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.12.2017 um 14.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37282
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Stimmt doch. Eine Abtreibung ist grausig, 100000 pro Jahr sind normal.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2017 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37284
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Eine Zeitschrift wärmt die Geschichte mit dem Musculus palmaris longus auf, der ein heute nutzloser Atavismus sei. Seltsamerweise ist der Anteil der Menschen, die keinen mehr haben, ganz verschieden angegeben, sogar unter Wikipedia "M. p. longus" und "brevis".
Über die Nutzlosigkeit wäre auch noch mal zu reden. Für Pianisten dürfte er vorteilhaft sein, auch wenn der Brevis seine Funktion (aber auch seine Kraft?) übernehmen kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2017 um 05.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37320
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Amerikanische Forscher haben festgestellt, daß der Konsum von heißem koffeinhaltigem Tee mit einem um 74% niedrigeren Glaukom-Risiko einhergeht. Kalter Tee mit denselben Inhaltsstoffen oder Tee ohne Koffein und andere Getränke zeigten keinen solchen Zusammenhang.
Die Berichte dürften manchem Leser nahelegen, täglich heißen Tee zu trinken. Die statistischen Vorbehalte sind eben schwer zu würdigen: This study is limited by its cross-sectional design and use of multiple statistical testing, and larger prospective studies are needed to investigate the proposed association between tea consumption and decreased glaucoma risk. Man trifft ständig Menschen, die aufgrund solcher Gerüchte auf irgendwelche Wundermittel oder Körpertechniken schwören, alles nur wegen des Publikationsdrucks an amerikanischen Universitäten einerseits, der Gewissenlosigkeit oder Dummheit unserer Medien andererseits.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2017 um 13.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37326
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31321
Der Asteroid Oumuamua ist uns natürlich auch nur durch die "künstlerische Abbildung" der NASA bekannt, die in allen Medien zu sehen war. Sensationsblätter stellen es so dar, als habe man ernsthaft mit einer klitzekleinen Möglichkeit gerechnet, daß es sich um ein Raumschiff handele, und angeblich wurde eine Lauschaktion durchgeführt. Das kann ich kaum glauben. Das Ding muß ja Millionen Jahre unterwegs gewesen sein, bevor es in eine Hyperbel um unsere Sonne schwenkte. Die Masse ist auch bekannt.
Die künstlerischen Darstellungen gibt es auch in seriösen Zeitschriften wie "Sterne & Weltraum", wo man sich aber um nicht-irreführende Veranschaulichung bemüht. Die Funktion ist also nicht dieselbe wie in den "Symbolfotos" der Tagespresse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 07.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37336
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Internetprovider sollen nun „Informationsdienste“ sein, vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die frei entscheiden können, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen – oder auch nicht. (FAS 17.12.17)
Warum ist das unlogisch?
Der indirekte Fragesatz (welche...) ist eine verkappte Alternativfrage: ob ... oder ob ... oder ob. Im Vordersatz ist keine dieser Optionen als Behauptung ausgesprochen, gegen die sich eine Negation wenden könnte. Darum ist die Fortsetzung mit oder auch nicht gegestandslos. Im Grunde eine Konstruktionsmischung (Anakoluth).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.12.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37337
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Internetprovider sollen nun „Informationsdienste“ sein, vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die frei entscheiden können, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen – oder auch nicht.
Eigentlich weiß man gar nicht, worauf sich die Negation bezieht:
- oder die Internetprovider sollen nicht "Informationsdienste" sein, vergleichbar ...
- oder die "Informationsdienste" sind nicht vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die ...
- oder sie können nicht frei entscheiden, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen
- oder welche Inhalte sie in welcher Qualität nicht übertragen
Welche dieser vier Möglichkeiten wäre nun unlogisch?
Ich finde keine davon unlogisch, sondern die Gesamtaussage unklar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 10.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37338
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Vorgeschwebt hat wohl so etwas:
... ob/daß sie diesen oder jenen Inhalt übertragen – oder auch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 10.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37339
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Ziemlich leer klingt auch, was die Zeitungen heute als neueste Erkenntnis verkünden: "daß die Hälfte der Gefährder vermutlich nicht so gefährlich ist wie gedacht." Das ist zwar nicht geradezu unlogisch, aber es setzt voraus, daß wir (oder wer?) eine bestimmte Meinung darüber hatten, wie gefährlich die Gefährder sind, und daß diese Meinung jetzt korrigiert würde.
Übrigens: In einem Hamburger Bahnhof scheint ein „Polenböller“ explodiert zu sein. Näheres weiß man noch nicht, aber Leser bedanken sich schon mal bei Merkel für die Zehntausende von Gefährdern, die sie ins Land geholt hat. Viele Leute sind „geladen“ wie Polenböller, aber leichter entzündlich. Den ganzen Tag explodieren sie.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.12.2017 um 18.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37357
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Was ist eigentlich eine Gefahr, ein Gefährder?
Ist Gefahr nicht einfach die Wahrscheinlichkeit, mit der ein als negativ angesehenes Ereignis stattfindet?
Aktuell heißt es z. B., die Gefährlichkeit des Attentäters Amri sei vor seinem Anschlag unterschätzt worden. Stimmt das wirklich?
Spielen wir ein Spiel. Wer eine 1 würfelt, muß 100 Euro in den Topf legen. Wer eine andere Zahl würfelt, zahlt nichts. Jeder würfelt einmal. Zum Schluß wird das Geld gleichmäßig an alle Teilnehmer verteilt.
Die Gefahr, einzahlen zu müssen, beträgt 1/6, ist also viel kleiner als die Aussicht, nichts einzahlen zu müssen (5/6).
Angenommen, einige würfeln eine 1 und müssen zahlen. Sagen wir nun, wir haben die Gefahr unterschätzt, oder bleibt es dabei, daß die Gefahr, zahlen zu müssen, für alle 1/6 war?
Nochmal zu den Attentätern. Ein als weniger gefährlich eingeschätzter Gefährder begeht einen Anschlag. Ist die Gefahr, die von ihm ausging, plötzlich dadurch größer geworden, daß er einen Anschlag tatsächlich ausgeführt hat? Kann man sagen, daß seine Gefährlichkeit unterschätzt wurde, nur weil wir jetzt im nachhinein wissen, daß er einen schweren Anschlag verübt hat? Meiner Meinung nach kann man das nicht, es wird aber offenbar immer wieder so gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2017 um 07.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37368
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Washington scheitert deutlich bei dem Versuch, mit viel Druck zu verhindern, dass die UN-Vollversammlung dafür stimmt, Trumps Beschluss zu Jerusalem zurückzunehmen. (FAZ 22.12.17)
Alles klar?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2017 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37380
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Auch dazu, wie oft es in einer Ehe "krachen" sollte, hat er einen Ratschlag parat: "Die Woche zwier (Kombination aus zwei und vier), der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, machts Jahr einhundert und vier." Übrig geblieben ist heute von diesem Zitat: In der Woche zwei bis vier, schadet weder ihm noch ihr. (http://www.dw.com/de/wenn-es-dem-esel-zu-gut-geht-13-luther-zitate-die-bis-heute-zutreffen/a-38403391)
zwier ist keine Kombination aus zwei und vier, sonst würde ja auch die Rechnung nicht stimmen. Rätseln könnte man nur, ob die Frau sich zweimal pro Woche hingeben muß oder ihrerseits Anspruch darauf hat...
Ein katholischer (in Wirklichkeit ungläubiger) Mitschüler pflegt uns Protestanten (in Wirklichkeit Ungläubige) mit dem Spruch zu verspotten: "Der Wochen zwier ist der Weiber Gebühr." Das war alles, was er über Luther erfahren hatte. – Wie anderswo berichtet, erfuhr meine Frau als kleines Mädchen auf ihrer irischen Konventsschule, daß die Protestanten beinahe eine andere Spezies waren, verkorkst und verdammt, und wunderte sich später, daß sie so schlimm nun auch wieder nicht zu sein schienen.
Religiöse Pädagogik setzt für den guten Zweck auch zweifelhafte Mittel ein. Schilderungen der Hölle machten einen tiefen Eindruck. Andererseits sollten die kleine Mädchen Jesus ebenso heftig lieben wie die Nonnen mit ihren Jesuspüppchen, die geherzt und gewindelt wurden. Dazu Jungfräulichkeit als leider nicht immer zu bewahrender Idealzustand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.01.2018 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37488
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Zu Herrn Riemers Beobachtung http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36278
Es ist in der Tat so, daß Eintragungen mit einfachen Anführungszeichen (auch als Apostroph) nicht möglich sind. Doppelte oder eben Accent aigu müssen es sein, dann geht es.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.01.2018 um 10.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37490
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Schon seit längerem funktioniert hier im Tagebuch auch die Suchfunktion nicht mehr uneingeschränkt.
Sie funktioniert nicht, wenn der Suchbegriff Umlaute oder Eszett enthält. Früher ging das problemlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2018 um 07.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37552
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Der Durchschnittsbestand in Deutschland pro Betrieb betrug 574 Schweine, in den alten Bundesländern 541 und in den neuen Bundesländern 1833, also fast dreimal so viel. (welt.de 12.1.18)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.01.2018 um 16.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37555
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Abgesehen von dem Fehler "fast dreimal" anstatt "über dreimal":
Wenn es in den alten Bundesländern etwa 38mal so viele Schweinebetriebe wie in den neuen Bundesländern gäbe, dann ginge die Rechnung auf. Da die westlichen Betriebe weniger als ein Drittel so groß sind, könnte dieser Teil vielleicht stimmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2018 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37634
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Wir haben verschiedentlich unübersichtliche Formen besprochen, bei denen sozusagen das Gegenteil einer Haplologie eintritt.(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=966#24719 u.ö.)
wiedergegebenen statt wiedergegeben ist besonders häufig. (Man gebe etwa ein wiedergegebenen wird.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2018 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37643
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Daß jemand herausschmecken kann, ob ein Gericht mit dem sündhaft teuren, aber hübsch benannten Fleur de sel gewürzt ist, halte ich für unmöglich. Allenfalls in einer ungemischten Probe dürfte die Verunreinigung bemerkt werden.
Bei einer Untersuchung von 16 handelsüblichen Meersalzen aus acht Ländern wurden Mikroplastikpartikel nachgewiesen, wobei die Möglichkeit einer Gefahr für den menschlichen Organismus jedoch als gering eingestuft wurde. (Wikipedia)
Unser Steinsalz ist ja auch Meersalz, nur sauberer.
Meersalz wird von einigen Köchen wegen des angeblich besseren Geschmacks oder der besonderen Struktur der Kristalle bevorzugt. Ernährungsphysiologisch ist eine Bevorzugung von Meersalz jedoch nicht zu begründen, da es wie anderes Speisesalz auch zu 95 bis 98 Prozent aus Natriumchlorid besteht und nur geringe Mengen Mineralstoffe, aber dafür bis zu 5 Prozent Wasser als Restfeuchte enthält.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2018 um 07.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37648
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Dort (in Island) sei durch vorgeburtlicher Detektion laut dem isländischen Genetiker Kai Stefansson das Down-Syndrom zu fast 100 Prozent „ausgerottet“ werden, nur noch zwei bis drei Kinder pro Jahr kämen mit Down-Syndrom zur Welt. In den Niederlanden seien es dagegen noch rund 250 Kinder jährlich.
Allerdings haben die Niederlande fast 50mal so viele Einwohner wie Island. Das relativiert den Erfolg der Abtreibungen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.01.2018 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37650
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Vor allem aber rottet diese Art von Euthanasie die Krankheit nicht aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2018 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37706
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Aus der Erlanger Kriminalstatistik:
2016 gab es zwölf Vergewaltigungen (Vorjahr: zehn), wovon drei sich als "unzutreffend" herausstellten und eine "vorgetäuscht" war. Es handelte sich überwiegend um "Beziehungstaten". Polizeichef Kreisel stellte klar: "Einen Täter, der überfallartig im Freien auf sein Opfer wartet, hatten wir somit 2016 kein einziges Mal."
(http://www.nordbayern.de/region/erlangen/erlangen-bleibt-zweitsicherste-grossstadt-in-bayern-1.6055170)
Unzutreffende und vorgetäuschte machen als Untergruppe die Zahl von 12 Vergewaltigungen voll.
Abgesehen von der schrägen Ausdrucksweise ist recht interessant, wie stark die Wirklichkeit von der medial beförderten Verunsicherung abweicht: als ob eine Frau kaum noch allein auf die Straße gehen könnte usw.
In Deutschland hat es im vergangenen Jahr fast 100 gezielte Angriffe auf Christen gegeben. Darunter waren ein Mord, neun Körperverletzungen und ein Fall von Brandstiftung, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) berichten. In rund einem Viertel der Fälle wurden demnach Kirchen und christliche Symbole angegriffen. (ZEIT 2.2.18)
14 Fälle betrafen Migranten untereinander in Gemeinschaftsunterkünften.
Kann man die Beschädigung von Kirchen und christlichen Symbolen als „gezielte Angriffe auf Christen“ bezeichnen? Unterm Strich sind islamische Angriffe auf Christen in Deutschland verschwindend selten.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.02.2018 um 17.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37714
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Laut FAZ vom 3.2. tritt der Leiter von Vodafone Deutschland für einen beschleunigten Ausbau des Glasfasernetzes ein. In diesem Zusammenhang soll er folgendes gesagt haben:
„Wir haben in Deutschland eine Übertragungstechnologie, die 125 Jahre alt ist: das Kupferkabel. Dessen Möglichkeiten sind begrenzt, Glasfaser dagegen überträgt in Lichtgeschwindigkeit. Diese Technologie wird für die nächsten 100 Jahre den Standard setzen, denn es gibt schlicht nichts Schnelleres als das Licht."
Ich wage nicht anzunehmen, das ein hochrangiger Vertreter einer Technologie-Firma wie Vodafone selbst einen solchen Unsinn glaubt. Anscheinend hat er aber unbegrenztes Vertrauen in den naturwissenschaftlich-technischen Analphabetismus der Bevölkerung und seiner potentiellen Kunden.
Erwähnenswert ist auch das rhetorische Mittel, etwas als minderwertig hinzustellen, weil es alt ist. Dieses Mittel ist ja ausgiebig bei der Diskussion über das frühere Staatsangehörigkeitsgesetz benutzt worden. Es gab kaum eine Diskussion ohne den Hinweis darauf, daß das Gesetz von 1914 stamme. Daß das BGB von 1900 stammt und das StGB von 1871, scheint dabei niemandem in den Sinn gekommen zu sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.02.2018 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37715
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siehe dazu:
https://www.ga-weissenstein.ch/fileadmin/gaw/News/Lichtgeschwindigkeit_ist_nicht_gleich_Signalgeschwindigkeit_01.pdf
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 04.02.2018 um 15.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37723
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Selbst die bis ins Altertum zurückgehende optische Telegraphie wäre demnach ja noch „schneller“ als Glasfaser und Kupferkabel, da die Lichtgeschwindigkeit in Luft sich von der im Vakuum kaum unterscheidet.
Die Frage der Signalgeschwindigkeit erscheint mir allerdings weniger wichtig. Der Hauptfehler liegt in der Vermengung zweier ganz unterschiedlicher „Geschwindigkeiten“: der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Signals (m/sec) und der Datengeschwindigkeit (bit/sec). Diese Datengeschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab, etwa der Kapazität und Arbeitsgeschwindigkeit der Elektronik, der verfügbaren Bandbreite usw. Unter normalen Umständen dürften Unterschiede der Signalgeschwindigkeit wohl kaum ins Gewicht fallen.
Der Nachteil des herkömmlichen Telefonkabels liegt nicht in der Signalgeschwindigkeit, sondern darin, daß wegen der Verluste durch Ohmschen Widerstand und Abstrahlung sowie durch das Übersprechen in den Kabelbündeln nur geringe Entfernungen überbrückt werden können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.02.2018 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37725
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Hinzu kommt beim Licht der Vorteil der viel höheren Frequenzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 07.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37796
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Die Rückkehr einer heimischen Art wie des Wolfs ist schließlich ein Gebot des Artenschutzes. Deutschland kann sich schlecht für Nashörner in Afrika einsetzen oder für bedrohte Arten im Amazonasgebiet, wenn es selbst nicht einmal mit einigen hundert Wölfen zu Rand kommt. (Reinhard Bingener FAZ 13.2.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37797
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Der Wolf ist heute keine bedrohte Art mehr, und ausgerechnet die deutschen Wölfe, deren Zahl schon wegen des Flächenbedarfs der Rudel nie sehr groß sein wird, tragen kaum zum Erhalt bei. Übrigens: "So wurde die Mufflonpopulation in den neu besiedelten Wolfsrevieren der sächsischen Lausitz innerhalb kurzer Zeit von den Wölfen ausgerottet." (Wikipedia)
Deutschland wird bald wieder muffelfrei sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 17.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37806
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Ein ZEIT-Leser schreibt:
Im Kapitalismus wird technologischer Fortschritt niemals den Menschen dienen, da ja überhaupt die Ökonomie nicht den Zweck hat, den Menschen zu dienen.
Man könnte zurückfragen, ob im Sozialismus der technologische Fortschritt (welcher?) den Menschen gedient hat.
Aber zum Grundirrtum, den schon Adam Smith richtigstellte: Die Ökonomie dient den Menschen, obwohl und weil sie nicht diesen Zweck hat. Private vices – public benefits.
Ohne die Wohltaten des Kapitalismus könnte dieser Tropf nicht einmal seine abgestandenen Botschaften absetzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2018 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37824
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Kostenloser Nahverkehr führt zu mehr Autoverkehr und Abgasen. Wie das? Nun, wegen der zu erwartenden Überfüllung von Bussen und Bahnen steigen die Leute aufs eigene Auto um. – So wird vorgerechnet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2018 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37827
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Zwei Drittel der Arbeitnehmer gehen krank zur Arbeit (BR 15.2.18)
Nicht so schlimm, wie man zunächst denkt. Zwei Drittel gehen, auch wenn sie krank sind, zur Arbeit.
Und auch das ist wahrscheinlich nicht gar so schlimm; viele sind nicht so krank, daß sie nicht zur Arbeit gehen könnten.
Es gibt so viele Möglichkeiten der Fehldeutung, daß automatische Übersetzungen ohne Nachbearbeitung eines denkenden Menschen unbrauchbar sind.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.02.2018 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37829
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Sie infizieren dann das verbliebene Drittel, oder so ähnlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2018 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37855
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Ab Anfang der nächsten Woche soll laut den Experten von wetter.com ein Wettermodell namens „Schneebombe“ auf uns zukommen. „Irgendetwas ist im Busch“, meint Meteorologin Anna Gröbel. „Von einer regelrechten Schneebombe bis zu nur ein paar Schneeflocken kann alles passieren“, mutmaßt sie. (merkur.de)
Das habe ich voriges Jahr auch gemutmaßt, und genau so ist es dann auch gekommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2018 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37919
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Jeder 6. Student ist psychisch krank. Aber in der gesamten Altersgruppe ist sogar jeder vierte psychisch krank! Unter den Nichtstudenten also wohl jeder dritte oder gar zweite. Der Rest muß noch genauer untersucht werden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.02.2018 um 22.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37920
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Laut Wikipedia beträgt die Studienanfängerquote in Deutschland z. Z. 58%, die Absolventenquote 32%. Wenn die Studienabbrüche im Laufe des Studiums ungefähr gleichmäßig erfolgen, studieren also im Durchschnitt etwa 45% der Altersgruppe.
Daraus ergibt sich:
psychisch kranke Studenten (jeder 6.): 45% / 6
psychisch kranke Nichtst. (jeder x-te): 55% / x
alle ps. Kranken der Altersgr. (jeder 4.): 100% / 4
Summieren und Gleichsetzen liefert x = 3,14, also knapp jeder dritte bzw. 32% der Nichtstudenten gegenüber 17% aller Studenten sind psychisch krank.
"Jeder dritte" war sehr gut geschätzt!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 04.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37921
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Danke, Herr Riemer! Ich habe in Mathe fast alles vergessen, während mein Sinn für grobe Wahrscheinlichkeiten immer ziemlich gut war. Ich greife mich oft an den Kopf und frage mich: Kann das überhaupt sein? und finde, daß das Abschätzen in der Schule mehr geübt werden sollte. Dann wäre es auch nicht so leicht, die Leute mit Übertreibungen irrezuleiten, z.B. in der Ausländerpolitik.
Beim Anteil psychisch Kranker (= Behandlungsbedürftiger) bin ich besonders empfindlich. Im vorliegenden Fall sind schon die Rohdaten so roh, daß ich mir nicht die Mühe des Rechnens machen wollte.
Anders als in den USA ist es hierzulande nicht üblich, daß jeder, der es sich leisten kann, wöchentlich zu "seinem" Therapeuten geht; da muß man die Menschen eben anders zu fassen kriegen.
Es gibt natürlich "psychische" Krankheiten, sogar sehr schwere, aber schlechte Laune oder Aufschieberitis gehören nicht dazu. (An letzterer leide ich zum Beispiel.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37922
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SPD legt auf 17 Prozent zu und überholt AfD
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 11.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37925
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Die Medien erfreuen uns heute mit dem "Elendsindex". Ein Blick darauf verursacht geradezu Schwindelgefühle, bis man bei Wikipedia wieder beruhigt wird:
Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist der Elendsindex weder akzeptiert noch brauchbar, zeigte sich aber in der Vergangenheit als guter Indikator bei Wahlen. Ist der Index hoch, werden Regierungen öfter abgewählt als dies bei niedrigem Stand der Fall ist.
Die Statistiker sind selbst schuld, wenn niemand sie mehr ernst nimmt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2018 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37964
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Mehr als 2200 Angriffe auf Flüchtlinge im vergangenen Jahr
(Medien 28.2.18)
Dazu gehören, juristisch einwandfrei, auch „Beleidigung und Volksverhetzung“, die zwar unschön sind, nach allgemeinem Verständnis aber nicht oder nur marginal als „Angriffe“ verstanden werden. Es gibt offenbar ein Interesse daran, solche Zahlen in die Höhe zu treiben. Jemand soll sich schlecht fühlen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2018 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37965
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„Regen kostet – Gebühren für Niederschlagswasser senken“ (t-online.de) und viel Empörung der Leser über die Abzocke der Gemeinden. Manche höhnen sogar über die Bundesregierung, die versprochen habe, die Steuern nicht zu erhöhen.
Die Gemeinden brauchen Einnahmen, unter welchem Vorwand auch immer (Non olet, sagte der römische Kaiser). Wer sich dafür interessiert, kann sich in den Gemeinderat wählen lassen oder wenigstens mal bei den Sitzungen zuhören.
Ärgerlich ist, daß der Gemeinderat ohne viel Diskussion Zuwendungen an Vereine gewährt, die seit langem den Fuß in der Tür haben (Sport, Brauchtumspflege...). Die Beträge sind allerdings gering.
Unersättliches Verlangen der Medien, irgendwo einen Skandal aufzudecken (s. Essener Tafel).
Hier eine weitere lokale Geschichte, die zwecks Stimmungsmache gegen die da oben ganz einseitig berichtet wird: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Anwohner-muessen-98000-Euro-fuer-Gewerbegebiet-zahlen,gewerbegebiet112.html.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.03.2018 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38019
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Es wäre eine Katastrophe, wenn es die Tafeln nicht gäbe. Es ist aber auch eine Katastrophe, dass es sie geben muss. Sie zeigen, dass die Not zurückgekehrt ist in ein reiches Land. (Heribert Prantl 3.3.18)
Wirklich? Ich erinnere mich, daß es immer bitterarme Menschen gegeben hat, z. B. viele kinderreiche Mütter, die bekanntlich ihr ganzes Leben "nicht gearbeitet" hatten. Aber Prantl sieht ja auch seit Jahrzehnten die Arbeitsplätze schwinden, während es immer mehr wurden.
Nur selten wird ausgesprochen: Wer sein Essen von der Tafel holt, kann sein Geld für anderes ausgeben. So gut können die hochqualifizierten jungen Männer aus dem Orient schon längst rechnen.
Prantl: Die alten Leute kamen nicht deswegen nicht mehr, weil sie sich auf einmal wieder ein normales Einkaufen leisten konnten, sondern weil sie sich zurückgedrängt fühlten und auch zurückgedrängt wurden. Sollte man sie zu bekehren versuchen? Soll man der alten Frau sagen, dass sie sich nicht genieren muss, neben dem jungen Flüchtling zu stehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2018 um 06.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38063
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Kant hat gezeigt, daß ich kein bißchen reicher werde, wenn ich zu einem Sack Geld noch das Prädikat "existiert" hinzufüge. Von Bitcoin verstehe ich nichts, aber hier scheint es buchstäblich darum zu gehen, sich reich zu rechnen (Zusammenschreibung?). Wer im Augenblick über die größte Rechenleistung verfügt, sei es auch nur Sekunden früher als andere, kann sein Vermögen vertausendfachen, und das ist dann nicht nur virtuell. Ich weiß nicht recht, soviel Geld aus dem Nichts – kann das gutgehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2018 um 08.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38156
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Der Homo oeconomicus giert nach 3kg-Eimerchen Nutella, obwohl er dafür doppelt soviel zahlt wie für die gleiche Menge in normalen Gläsern.
An solchen Kleinigkeiten scheitert jede Theorie.
Leider spiegelt sich dieselbe Rechenschwäche in wichtigeren Angelegenheiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2018 um 15.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38215
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Auf dem 1141 Meter hohen Brocken im Harz ist derzeit eisig und ungemütlich. Die gefühlte Temperatur liegen wegen des „Windchill-Effekts“ bei minus 42 Grad Celsius, sagte ein Mitarbeiter der dortigen Wetterwarte am Samstag. „Tatsächlich zeigt das Thermometer minus 14 Grad“, so der Wetterbeobachter. Der „Windchill-Effekt“ ist der Unterschied zwischen der gemessenen Lufttemperatur und der gefühlten Temperatur in Abhängigkeit vom Wind.
Merkwürdigerweise braucht man niemanden nach seinem Gefühl zu fragen, um die gefühlte Temperatur festzustellen, denn die läßt sich nach bestimmten Meßwerten objektiv bestimmen.
Auch "Armut" ist ein Konstrukt, das objektiviert worden ist, so daß jemand arm sein kann, ohne sich selbst arm zu fühlen, und umgekehrt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.03.2018 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38269
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Die Stiftung Warentest warnt vor irischer Butter, weil sie voller "Keime" sei. Leider erfährt man aus den Medien nicht, um welche Keime es sind handelt. Manche Leser wollen aber weiterhin "Kerrygold" kaufen, weil sie in Irland waren und gesehen haben, daß die Kühe auf der Wiese stehen. Meine Frau holte als kleines Mädchen in Irland jeden Abend die ganze Herde von der Weide zum Melken. Hier in Mittelfranken fiel mir vor 30 Jahren zuerst auf, daß keine einzige Kuh zu sehen war; es gab (und gibt mit wenigen Ausnahmen immer noch) nur Stallhaltung. Wir holten eine Zeitlang die Milch abends vom Bauern (40 Liter durfte er so verkaufen), aber die stank und schmeckte ab und zu so nach Reinigungsmittel, daß wir es aufgegeben haben. Andererseits: Wer den Betrieb von Großmolkereien kennt, wird auch seines Lebens nicht mehr froh.
Noch früher haben wir in einem hessischen Dorf die Milch warm (fast heiß!) von der Kuh gekriegt, nur durch ein Sieb gegossen, was aber nicht jeden Grashalm zurückhielt. Wer das nicht kennt, weiß eigentlich gar nicht, wie Milch schmeckt. Die wurde auch von selbst zu herrlicher Dickmilch, was heute ja unmöglich ist. Bis der Supermarkt einschritt und das untersagt wurde. (Später habe ich es auf Juist noch mal erlebt, das ist aber auch seit Jahren vorbei.)
Ist jemand von irischer Butter krank geworden? Die Experten beunruhigen uns gern wichtigtuerisch mit abstrakten Risiken.
Ein Leser meint, es sollte nicht erlaubt sein, Butter um die halb Welt zu fliegen und dann hier billiger zu verkaufen. Na ja, Irland... – und billiger ist sie auch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2018 um 13.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38359
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
Zur "Billion Gerüche" vgl.
https://gizmodo.com/humans-probably-cant-smell-one-trillion-different-smell-1716250845
https://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/43476/title/Can-We-Smell-A-Trillion-Odors-/
https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1411/1411.0165.pdf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2018 um 15.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38396
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37010
Bis zu 40 Prozent mehr Menschen haben Bluthochdruck, seit die amerikanischen Fachgesellschaften die Kriterien dafür heruntergesetzt haben (neu 130/80 mmHg). Die neuen internationalen Richtlinien empfehlen ACE-Hemmer als Blutdrucksenker.
Aha!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2018 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38457
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
und
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1217#34244
Geruch und Geschmack (Aroma) ist also nur durch Vergleich sprachlich faßbar. Das bestätigen die umfangreichen Listen (Aromarad) bei Wikipedia zu Wein und Parfum. In beiden Bereichen hat man sich darauf geeinigt, eine Dreigliederung vorzunehmen: Kopf, Herz, Basis (Fond) oder ähnlich. Das ist ein reines Konstrukt. Man spürt Ähnlichkeiten mit anderen Geruchsquellen nach, die man aber kennen muß, sonst kann man "schwarze Johannisbeere" oder "Vanille" nicht herausriechen, sondern wird den Gesamteindruck als einheitlich empfinden.
Die Kopfnote wird geruchlich vom strahlend-frischen, leicht metallisch-wachsig-rauchigen Aldehyd-Komplex C-10/C-11/C-12 (1:1:1, 0,6 %) dominiert, mit seinen typischen Anklängen an wachsige Rosenblätter und Orangenschalen. Die hespridisch-zitrusartigen Facetten werden durch Bergamottöl, Linalool und Petitgrainöl aufgenommen und unterstrichen. Die Herznote wird von den Dufteckpfeilern Jasmin, Rose, Maiglöckchen (Hydroxycitronellal), Iris-Butter und Ylang-Ylang-Öl aufgespannt. Schon in den ersten Adaptationsversuchen von Beaux´ Parfüm »Bouquet de Catherine«, das er noch 1912 in Russland zu Ehren der Zarin Katharina die Große entwickelt hatte und die er Chanel nun präsentierte, hatte Beaux aus Preisgründen den Anteil an echter Rosenessenz und echtem Jasminabsolut zurücknehmen müssen, da der Duft sonst unerschwinglich geworden wäre. Da Mademoiselle Chanel auf die Intensität der Jasminkomponente bestand, tat er dies mit der kommerziellen Jasmin-Base Jasmophore und einer eigenen Rosen-Base »Rose E.B.« (E.B. für Ernest Beaux). Nuanciert wird das blütig-blumige Herz durch Jonone (Iralia) mit ihrer pudiert-voluminösen Veilchennote, die das Iris-Thema aufgreifen und verlängern. Weitere Bestandteile sind Mairose, Neroli-Essenz und brasilianische Tonkabohnen. Würzige Akzente von Cassia und Isoeugenol setzen Spannungspunkte und leiten zum Fonds der Komposition über. Ungewöhnlich ist hier für einen Damenduft die Vetiver-Note (Qualität Java), die einen maskulinen Kontrapunkt am Anfang der Basisnote setzt und so von Beaux´ Handschrift zeugt. Nuanciert wird diese Holznote durch Sandelholz- und Patchouliöl. Vanillin, Coumarin und Storax leiten dann zum betont sinnlichen Moschus-Komplex über, der im Schlussakt der Komposition das Thema bestimmt und im Original von 1921 aus echter Moschus- und Zibet-Infusion im Zusammenspiel mit den Nitro-Moschuskörpern Moschus Keton und Moschus Ambrette bestand, die fast unmerklich von Eichenmoos und Zimtrinde umspielt wurden.
Objektiv greifbar ist allenfalls, daß ein Geruch im Laufe der Zeit verschieden wahrgenommen wird, weil die Komponenten unterschiedlich schnell "verduften" und weil die Gewöhnung die Komponenten verschieden stark betrifft, so daß dann andere stärker hervortreten. Die Dreiteilung ist aber wieder willkürlich.
Merkwürdig ist noch, daß Personen nichts dagegen haben, wie Pudding zu riechen, während Schweinebraten oder Matjeshering als Parfum kaum in Frage kommt. Vorspeise – Hauptgang – Nachtisch wäre hier doch auch möglich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.04.2018 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38570
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Laut Kriminalstatistik geht die Zahl der Straftaten zurück. Die Leser glauben es aber nicht und beharren auf ihrer tiefen Überzeugung, daß es (Danke, Frau Merkel!) an der Zeit sei, auszuwandern. Eigene Daten oder auch nur Erfahrungen haben sie nicht, nur die Medien, denen sie mit dem besseren "Wissen" am Zeug flicken, das sie aus keiner anderen Quelle geschöpft haben.
Unter den Bericht über eine Rangelei unter Jugendlichen (keine näheren Angaben) schreibt einer vielsagend: "Deutschland im Jahre 2018..."
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.04.2018 um 21.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38571
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Die »rangelnden« Jugendlichen waren bestimmt alles Deutsche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.04.2018 um 03.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38572
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Das liegt nahe und wird in den Zuschriften angedeutet. Daher ja auch die Folgerungen auf die Lage der Nation.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.04.2018 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38576
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Oder sollte man schreiben: Die »rangelnden« »Jugendlichen« waren bestimmt alles »Deutsche«. Man kommt mit den Distanzmarkern nicht mehr hinterher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.04.2018 um 19.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38592
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Noch eine Variante des Übernächsten:
Wie tröstlich kann die Lektüre Jacob Burckhardts sein, wenn eine Bildungsstudie nach der nächsten die Sorge nährt, dass eigentlich sowieso schon alles verloren ist. (FAZ 25.4.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2018 um 15.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38644
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Deutschland hat an diesem Mittwoch seine natürlich verfügbaren Ressourcen für 2018 aufgebraucht. Das ergaben Berechnungen der Forschungsorganisation Global Footprint.
Die Menschen in Deutschland lebten dann für den Rest des Jahres auf Kosten kommender Generationen und der Menschen im Süden, teilte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch mit. Dass Deutschland diesen Zeitpunkt etwa eine Woche später als im letzten Jahr erreiche, hänge mit wetterbedingten Emissionsschwankungen zusammen, sagte Germanwatch mit Verweis auf Global Footprint. Wenn alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften würden wie in Deutschland, dann bräuchte die Weltbevölkerung drei Erden. (zeit.de 2.5.18)
Alle Medien verbreiten es. Forschung ist Forschung.
Zur (seltenen) Kritik vgl.
http://www.andreasaltelli.eu/file/repository/footprint_PUBLISHED.pdf
oder kürzer
https://www.newscientist.com/article/mg22029445-000-admit-it-we-cant-measure-our-ecological-footprint/.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2018 um 15.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38647
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Der Ex-Ehemann der südkoreanischen Lebensgefährtin von Gerhard Schröder hat den Altkanzler nach Medienberichten auf umgerechnet 77 000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Der Kläger werfe Schröder vor, ihm durch eine außerehelische (!) Affäre mit So Yeon Kim «unerträgliche Seelenschmerzen» bereitet zu haben. (welt.de 1.5.18)
Es ist sicher schmerzhaft, wenn einem die Ehefrau ausgespannt wird, und die Summe ist sogar überraschend niedrig angesetzt. Aber ist eine Frau eine Sache, die einem weggenommen wird, oder möglicherweise eine Person, die selbst entscheidet, mit wem sie zusammensein will, und damit die eigentliche Verursacherin der Seelenschmerzen? Früher hat man das anders gesehen, das stimmt schon, aber damals wurden Frauen noch käuflich erworben, für umgerechnet 77 000 Euro.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2018 um 20.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38684
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zur Kriminalstatistik, Rückgang der Zahl der Straftaten
(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38570):
In den 19-Uhr-Nachrichten des ZDF wurden heute folgende Zahlen eingeblendet:
Ärztemonitor 2018:
Gewalt gegen Ärzte
288 körperliche Attacken/Tag
2.870 Beleidigungen/Tag
jeder 4. Arzt betroffen
Dr. Dirk Heinrich, Vors. Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, sagte im ZDF-Interview:
"Wir haben eine allgemeine Verrohungs- und Gewalttendenz in unserer Gesellschaft"
zdf.de (11.2.2018):
Die Bundesregierung ist besorgt über zunehmenden öffentlichen Antisemitismus in Deutschland.
welt.de (8.9.2017):
Die Zahl antisemitischer und antiisraelischer Delikte nimmt in Deutschland zu. Es gibt immer mehr Vorfälle.
Was ist bloß mit den Deutschen los?
Die Deutschen verrohen, werden gewalttätiger, antisemitischer, ...
Und wie paßt das alles zur angeblich sinkenden Kriminalstatistik?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2018 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38705
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Mehr "antisemitische" Taten in Deutschland bedeutet nicht Taten von Deutschen. Übrigens hat auch der bedeutende Afrikanist Herrmann Jungraithmayr kürzlich in einem Leserbrief an die FAZ das Gerede vom "Antisemitismus" (statt Judenfeindschaft) der Araber kritisiert, natürlich vergeblich.
Die Kriminalstatistik entfesselt richtige Wutanfälle bei vielen Leuten, die sich ihrer Unsicherheit sicher sind und bleiben wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2018 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38739
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In meinen indischen Aufzeichnungen stoße ich auf eine Beobachtung zur eigentlich reichhaltigen, aber chaotischen deutschen Bibliothek der JNU (Jawahralal Nehru University), aus der man sich freihand bedienen konnte. Ein Buch hatte z. B. die Signatur: O, 113, I ´ N: g (W) 113 K5; K 9. – Ein ordentliches Zurückstellen war praktisch unmöglich. Für mich war das ein Symbol für die indische Bürokratie. Man darf die Menschen nicht überfordern.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.05.2018 um 09.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38750
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Zur Frage in #38684, wie die sinkenden Zahlen der Kriminalstatistik zu bestimmten Beobachtungen passen, liefert SPIEGEL ONLINE die Antwort:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pks-was-die-kriminalstatistik-misst-und-was-nicht-a-1206571.html
Nichts läßt sich leichter mißinterpretieren und damit mißbrauchen, als Statistiken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2018 um 04.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38779
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Im vergangenen lagen die Asyl- und Integrationskosten für den Bund bei ungefähr 20,8 Milliarden Euro. Die Summe setzt sich aus zwei Blöcken zusammen: Der größere sind die Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Das Geld wird etwa vom Entwicklungs- und dem Außenministerium ausgegeben. (welt.de 17.5.18)
Bisher war es nicht üblich, Entwicklungshilfe als „Asyl- und Integrationskosten“ zu buchen. Mißtrauische Leser veranschlagen noch viel höhere Beträge, wie es ja auch Hochrechnungen gibt, die eine halbe Milliarde Schwarzafrikaner an unsere Türen pochen hört, allesamt eingeladen von dieser Frau, die uns abschaffen will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2018 um 16.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38815
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Die Polizei, die sich nur mit wichtigen Dingen beschäftigt, hat am Münchner Flughafen wieder mal Eltern mit schulpflichtigen Kindern aufgegriffen, die vor dem Ferienbeginn in Urlaub fliegen wollten. Einige müssen ein Bußgeld zahlen.
Nun, das ist immer noch billiger, als zu einer ungünstigeren Zeit zu fliegen. Außerdem wird unmittelbar vor den Ferien sowieso nicht mehr viel gelernt, wie sogar in offiziösen Texten zugegeben wird. Das interkulturelle Bildungserlebnis Urlaubsreise ist auch nicht gering zu schätzen.
Jeder weiß, daß viele reguläre Entschuldigungen während des Schuljahrs das Papier nicht wert sind. (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1289#26806)
Wie ernst die Polizei ihre Aufgabe nimmt, zeigt auch der Fall eines mir gut bekannten jungen Mannes, der allmorgendlich um 5 Uhr zur Arbeit radelt. Er wird immer wieder mal angehalten, untersucht und abgetastet und muß sein Fahrradschloß betätigen, um seine rechtmäßige Eigentümerschaft nachzuweisen. Ungern läßt man ihn ziehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2018 um 12.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38841
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Laut Gastbeitrag der Bundesbildungsministerin (FAZ 26.5.18) werden in zehn Jahren 150 Mrd. vernetzte "Messsensoren" dafür sorgen, daß sich die Datenmenge alle 12 Stunden verdoppelt.
Aufgabe: Um wieviel wächst die Datenmenge in einem Monat, in einem Jahr? Verdoppelt sich die Bundesbildung ebenso schnell?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.05.2018 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38842
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Nach einem Monat (60 x 12h) wäre die Datenmenge das "2 hoch 60"-, also etwa das Trillionenfache.
Zum Vergleich: Die gesamte Wassermenge der Erde beträgt etwa eine Trillion Kubikmeter.
Für die Datenmenge, die nur in einem Kubikmeter speicherbar ist, bräuchte man also nach einem Monat soviel Raum wie das gesamte Wasser der Erde.
Nach 2 Monaten bräuchte man entsprechend schon das Volumen der Wassermenge von einer Trillion Erden.
Nach einem Jahr sind es dann ungefähr eine Trillion Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Kubikmeter für die Datenmenge, die vorher in einen Kubikmeter paßte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2018 um 15.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38843
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Auf ähnliche Rechenkünste waren wir vor einigen Jahren bei Peter Schmachthagen gestoßen:
"Nahm man vor 100 Jahren an, das Wissen der Menschheit werde sich in 100 Jahren verdoppeln, lehrte man unsere Kinder, es verdoppele sich alle fünf Jahre, so sagen Informatiker voraus, das Menschheitswissen werde sich 2050 alle fünf Minuten verdoppeln."
(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1485)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38935
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Biobauern verwenden die stärkeren Gifte (Ulli Kulke bei Achse des Guten)
Die bekannte Rhetorik. Es kann schon sein, daß Biobauern manchmal ein in gewisser Hinsicht „stärkeres Gift“ verwenden als die konventionelle Landwirtschaft. Die Überschrift soll natürlich verallgemeinernd gelesen werden und etwas Bestimmtes suggerieren, ebenso wie jene Vertauschung von Klima und Wetter bei den Klimaskeptikern oder von „unerklärt“ mit „unerklärlich“ bei den Abergläubischen. Verdummende „Aufklärung“, nicht justiziabel.
Manche Journalisten arbeiten sogar gratis und ohne es ausdrücklich zu wollen für eine bestimmte Lobby. "Bio ist auch nicht besser" gehört zu ihren Lieblingsstrophen. Oder "Erneuerbare Energie zerstört die Umwelt."
Wir haben ein paarmal vom hiesigen Bauern Erdbeeren gekauft. Die Hälfte schmeckte entweder nach gar nichts oder eigentümlich „chemisch“, und wir hatten ja auch das ständige Spritzen der hochertragreichen Flächen beobachtet und hätten gewarnt sein müssen. Ich glaube auch nicht, daß das Einhalten der Vorschriften und Grenzwerte hier kontrolliert wird. Es sind zwar nur kleinere Höfe (max. 25 ha), aber alle treiben brutalstmögliche Agrarchemie. Wir haben buchstäblich die Nase voll (auch von der Milch).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38937
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Ist es möglich, daß Trump nicht zwischen Handelsbilanz und Leistungsbilanz unterscheiden kann? Mehrere Wirtschaftsfachleute haben es vorgerechnet, auch ein leichtes Übergewicht zugunsten der USA gegenüber Deutschland.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.06.2018 um 14.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38938
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Wie nennt man Trump Derangement Syndrome auf deutsch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 15.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38939
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Jedenfalls füllt Trump die Sammlungen seiner kuriosen Aussprüche in atemberaubenden Tempo. So glaubt man ihm nur zu gern, daß er sich nie vorbereitet, aber daß er das auch noch als seine Maxime lautstark verkündet und preist – so etwas hat es noch nie gegeben.
Und es stimmt ja: Wenn alle anderen sich (wie etwa Merkel) uneinholbar gründlich vorbereitet und den Kopf voller Tatsachen haben, dann kann es vorteilhaft sein, nicht etwa weniger gut, sondern überhaupt nicht vorbereitet sei. Wer will einem etwas anhaben, wenn man schier gar nichts weiß und auch nichts wissen will? Sic volo, sic iubeo – mehr braucht es nicht.
(Wir haben auch schon die Erfahrung gemacht, z. B. in der Rechtschreibdiskussion, daß ein vollkommen unwissender Gegner der allerschwerste ist.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.06.2018 um 18.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38940
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Frau Merkel hat den Kopf voller Tatsachen, und der Mond ist aus Käse. Steht alles in der SZ.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.06.2018 um 03.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38941
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Wie die Zeitung darlegt, betrachtet Trump das Handelsdefizit von rund 150 Mrd. Dollar offenbar als Außenstände. Das Geld fehlt irgendwie im amerikanischen Haushalt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2018 um 11.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38996
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Kinder und viele Erwachsene sehen nicht ein, warum man immer von der "Temperatur im Schatten" spricht und nicht die tolle Temperatur in der Sonne danebenstellt. Daß man die nicht messen kann, leuchtet ihnen nicht ein.
Noch was Physikalisches. Durch die Lücken in der Baumkrone (die im Durchschnitt eine halbe Million Blätter hat – hätten Sie es gewußt?) ergeben sich zwei grundverschiedene Arten von Lichtflecken auf dem Boden. Die einen haben unscharfe und unregelmäßig geformte Ränder und sind einfach Nichtschatten. Die anderen sind blasser, annähernd kreisrund und scharf begrenzt; sie entstehen durch Beugung wie bei einer Lochkamera. Hält man die Hand in den Strahlengang, wird sie randscharf abgebildet. Kinder und viele Erwachsene freuen sich, wenn man sie darauf hinweist. (An jenen unscharfen Rändern kann man auch noch ein Beugungs- und Interferenzphänomen demonstrieren.)
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 06.07.2018 um 21.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38998
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Am 20. Mai 1966 konnte ich unter den Bäumen des Georgengartens in Hannover sogar Tausende Sonnensicheln der Sonnenfinsternis sehen – eine Folge der Geradlinigkeit der Lichtstrahlen. Einige Photonen der ebenen Lichtwelle werden daneben durch die begrenzenden Ränder der Öffnung gebeugt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.07.2018 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39020
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Wirklich? Haben Sie bemerkt, daß die Sonnensicheln spiegelverkehrt waren?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.07.2018 um 18.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39021
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Alles Vergangene hat schließlich zur Gegenwart geführt, war also deren Vorläufer, im Guten wie im Schlechten. Die Reformation war ein Vorläufer der Aufklärung, die Aufklärung führte zur Judenvernichtung, die Magie war auch ein Vorläufer der Aufklärung usw. – alles Beliebige kann so in einen Zusammenhang gebracht werden, und so geschieht es denn auch.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 08.07.2018 um 19.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39023
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Als kleiner Junge habe ich mit einer großen Lochkamera experimentiert – unserem Zimmer und einem Loch im Fensterladen. Die Bilder der Leute draußen standen auf der weißen Wand kopf, aber natürlich nicht gespiegelt. Mit meinen Kindern habe ich Sonnenfinsternisse beobachtet – in der gleichen Weise, nur mit einer schwarzen Pappe mit Loch. Sollte es unter Bäumen anders sein?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2018 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39025
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Anklagend halten manche den neuesten OECD-Bericht hoch, der besonders hohe Abgaben auf deutsche Einkommen feststellt. Das ist natürlich sinnlos, solange man nicht ganze Sozialsysteme vergleicht, z. B. Rentenzuschüsse. – Wie im Bildungswesen (Abiturientenquoten usw.) treibt die OECD pseudowissenschaftliche Verdummung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2018 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39080
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Spermidin verlängert das Leben.
„Unsere validen Ergebnisse basieren auf Daten von 829 ProbandInnen aus der prospektiven Bruneck Studie und spezifischen Diätfragebögen zur Berechnung der Nahrungsaufnahme. Damit können wir die aus verschiedenen Modellorganismen bereits bekannte Wirkung von Spermidin auf altersbedingte Prozesse bestätigen sowie seine Rolle als unabhängige Einflussgröße auf die Lebensspanne nun auch erstmals beim Menschen untermauern“, erklärt der Neurologe Stefan Kiechl, der an der Medizin Uni Innsbruck mit Johann Willeit die Gesamtleitung von VASCage inne hat.
In enger Zusammenarbeit mit Herbert Tilg (Leiter des Ernährungsprojektes von VASCage) und Jungforscher Raimund Pechlaner hat Stefan Kiechl untersucht, inwieweit die über die Nahrung aufgenommene Menge an Spermidin mit der Lebensspanne korreliert. Das Ergebnis: ProbandInnen, die viel Spermidin über die Ernährung zuführen, also mindestens 80 µmol (Mikromol) Spermidin pro Tag, wiesen ein deutlich geringeres Risiko auf, im 20-jährigen Beobachtungszeitraum zu versterben. „Der Überlebensvorteil von spermidinreicher im Vergleich zu spermidinarmer Ernährung (<60 µmol pro Tag) beträgt rund fünf Jahre“, erklärt Pechlaner.
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Was haben die Probanden sonst noch gegessen usw.? Kann man das konstant halten und nur die Spermidinaufnahme kontrollieren? Die Liste spermidinreicher Lebensmittel läßt auf eine auch sonst gesunde Lebensweise über 20 Jahre hin schließen.
Spermidin ist besonders in Samenflüssigkeit enthalten, aber auch in Vollkorn, Käse u. a.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2018 um 05.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39129
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Anstatt zu sagen „Ich sehe keinen Grund, warum es (Russland) sein sollte“ hätte er auf der Pressekonferenz in Helsinki eigentlich sagen wollen: „Ich sehe keinen Grund, warum es nicht Russland gewesen sein sollte.“ Trump sagte am Dienstag, bei Lektüre der Mitschrift sei ihm aufgefallen, dass eine „Klarstellung“ wegen eines Problems mit einer „doppelten Verneinung“ geboten sei. (FAZ 18.7.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2018 um 17.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39134
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Knapp 46 Prozent bleiben von jedem erarbeiteten Euro in der Tasche der Bürger. Der Rest geht an die Staatskasse. (Bund der Steuerzahler)
Warum Sie bis heute ausschließlich für den Staat gearbeitet haben
Rein rechnerisch haben Deutsche in diesem Jahr sechs Monate nur für den Fiskus gearbeitet. Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Politik. (Handelsblatt)
Jedes Jahr dieselbe Volksverdummung. Die Leute sollen sich ausgebeutet vorkommen. Kritik auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Steuerzahler_Deutschland
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2018 um 08.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39140
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Trumps Probleme mit der doppelten Verneinung könnten auf russische Interferenz zurückzuführen sein. Bekanntlich nehmen es die Slawen mit der Verneinung nicht so genau: drei oder vier oder zehn Verneinungen ergeben am Ende immer "nein".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.07.2018 um 14.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39147
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Es ist sogar ein Grundprinzip der slawischen Sprachen, daß es nicht genügt, eine Verneinungspartikel vor den Satz zu stellen, Es muß immer auch das Verb verneint werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.07.2018 um 12.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39181
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Alle Infos zum galaktischen Freitag (BILD zur Mondfinsternis)
Außerhalb der Astronomie wird galaktisch neuerdings als flotte Variante von astronomisch mit der Bedeutung "enorm" verwendet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.07.2018 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39196
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Zur Zeit wird ja viel auf "wildes" wissenschaftliches Publizieren geschimpft, ohne "Peer review" und so weiter. Nun, wir hatten schon viele Beispiele von ordnungsgemäß geprüften Aufsätzen, die sicherlich den Standards entsprechen und dennoch ganz irrelevante Massenware sind.
Der Publikationsdruck bringt Millionen Beispiele von Korrelationsforschung hervor, von denen einiges dann durch die Pressearbeit der Universitäten in die Medien gelangt, zum Beispiel:
"Macht Katzenparasit Berufsanfänger mutiger?"
(https://www.spektrum.de/news/macht-katzenparasit-berufsanfaenger-mutiger/1580982)
"Katzen-Parasiten machen Menschen oft zu Unternehmern" (http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/parasitaere-manipulationen-dieser-katzen-parasiten-machen-diese-menschen-manchmal-oft-zu-unternehmern-20180727418363)
Meistens bringen die Verfasser der Originaltexte ihre Vorbehalte an, so daß ihr Ruf nicht leidet. In der popularisierten Fassung fällt das dann weg, und das Ergebnis ist von den geschmähten Fake-Forschungen nicht wesentlich verschieden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2018 um 06.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39221
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Der "jeweils andere" ist oft einfach "der andere" und wirkt daher pedantisch oder unnötig aufgebläht. Manchmal bedeutet es aber auch "verschieden" und wird dann gern zur Wiederholungsvermeidung eingesetzt.
Mit "verschieden" wiederum gibt es auch ein kleines Problem, weil es bekanntlich pronominal verwendet wird und dann "manche" ersetzt. Um diese Deutung zu verhindern, sagt man dann etwa "unterschiedliche".
Weil unterschiedliche Steuerungen jeweils andere Diagnosekonzepte erfordern...
Schlichter und zugleich nachdrücklicher wäre hier:
Weil verschiedene Steuerungen verschiedene Diagnosekonzepte erfordern...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2018 um 04.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39229
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Der Nährstand fordert 1 Mrd. zum Ausgleich der wetterbedingten Ernteausfälle.
In Deutschland gilt es als selbstverständlich, daß Verluste der Bauern sozialisiert werden, während Gewinne privat bleiben. Darin unterscheidet sich die Subventionswirtschaft von der Besteuerung.
Die 12 Mrd., die Trump den Sojabauern spendieren will, sind immerhin als Ausgleich für die Exportverluste gedacht, die er selbst verursacht hat (falls es nicht ganz anders kommt).
In der SPD planen sie, den Soil nicht aufzugeben, sondern umzuwidmen in einen Bildungssoli. Der Staat gibt eine Sondersteuer nur ganz selten wieder her, auch wenn sie gesetzlich nur für einen gewissen Zeitraum vorgesehen war. Man spricht dann von notwendiger "Gegenfinanzierung". Auch wenn der Staat im Geld schwimmt, reicht es nie aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2018 um 06.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39247
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Die FAZ vom 2.8.18 berichtet wieder einmal recht wohlwollend über den Spökenkieker („Parapsychologen“) Walter von Lucadou. Er beschäftige vier Mitarbeiterinnen, „unter ihnen Psychologinnen, Ethnologinnen und Sozialpädagoginnen“. In diesen Kreisen gelten auch die Grundrechenarten nur eingeschränkt. (Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1106#38892 und http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1404#17835)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2018 um 09.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39251
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Nachdem wir uns eine Woche lang den Kopf zerbrochen haben, wie wir Toxoplasmose in unser Hirn kriegen, um unternehmungslustiger zu werden (und vielleicht noch BWL zu studieren wie die meisten Parasitenopfer), kommt eine erfreulichere Meldung:
Häufiger Alkoholkonsum, aber auch Abstinenz fördern Demenzen im Alter
(und viele Variationen)
Aber ach! Die Lektüre zeigt, daß kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen ist. Wahrscheinlich trinken einige keinen Alkohol, weil sie schon vorher von allen guten Geistern verlassen waren. Weitere Forschungen sind nötig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2018 um 10.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39253
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39134
Von ähnlicher Art ist dies:
965,5 Milliarden Euro – das ist die Summe, die die Bundesrepublik im Jahr 2017 für Soziales ausgegeben hat. (WELT 3.8.18)
Man könnte meinen, daß dies ein steuerfinanzierter Posten des Bundeshaushalts sei (der allerdings nur rund ein Drittel davon beträgt). – Wenige weisen darauf hin, daß hier ganz Verschiedenes zusammengeworfen wird. Der Artikel dient nur der Aufhetzung, wie denn auch ein Leser sich bei der „Merkel-Clique“ bedankt und ausdrücklich die SPD erwähnt.
Die größten Summen entfielen demnach auf die Rentenversicherung, die Krankenversicherung und die Beamtenpensionen. (FAZ) – Na und?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2018 um 10.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39264
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Dr. Hartfrid Golf, Lampertheim, rechnet vor, daß die Energiewende jeden Vierpersonenhaushalt, auch arme Familien, 50.000 Euro kostet. Das sollte man doch gleich zu Atomenergie und Kohle zurückkehren, die bekanntlich nie subventioniert wurden. (Golf ist oder war Sprecher der Bürgerinitiative „Gegenwind“. Das steht aber nicht unter seinem Leserbrief an die FAZ, obwohl die Redaktion es bestimmt weiß. Ein großer Teil der Leserbriefe bietet ja nur „gebundene“ Funktionärsmeinungen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2018 um 19.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39268
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Damit beziehen 18 Prozent der knapp 2,9 Millionen Studierenden Bafög – das ist nur noch jeder Achte. (wr.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2018 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39284
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Regen ist nur heißer Tropfen auf dem Stein(derwesten.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2018 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39285
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Die Aufforderung, es Trump gleichzutun, kann für Deutschland zweierlei bedeuten:
1. Germany first!
2. America first!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2018 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39289
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„Als die natürliche Selektion die Gehirne immer größer werden ließ, muss die Säuglings- und Müttersterblichkeit auf ein nie dagewesenes Niveau angestiegen sein, und mit der Zeit wurden Neugeborene begünstigt, die einen Teil ihrer Gehirnentwicklung auf die Zeit nach der Geburt verlagert hatte.“ (Dean Falk: Wie die Menschheit zur Sprache fand. München 2010:82)
So war es wohl nicht, auch nicht mit den „zunehmend längeren und schmerzhafteren Geburten“. Dafür sind die Zeiträume zu groß. Selektionsvorteile halten sich sozusagen im Promillebereich. Die Folgen zeigen sich nach 100.000 Jahren, vielleicht weniger. Es gab nie Menschen, die sich wunderten, warum Geburten so viel länger dauerten und Kinder so viel öfter starben als „früher“. Mal starben mehr, mal weniger, und in diesem allgemeinen Rauschen ging das evolutionäre Geschehen völlig unter.
Anders im Garten. Wenn man dort Brennesseln oder Efeu hat und nichts dagegen tut, hat man nach fünf Jahren nur noch Brennesseln bzw. Efeu.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39299
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Nachdem Monsanto deutsch geworden ist, stellt ein amerikanisches Geschworenengericht fest, daß ein Hausmeister durch Glyphosat Krebs bekommen hat, und spricht ihm das landesübliche Schmerzensgeld von 290 Mill. Dollar zu. Tausende von ähnlichen Klagen sind anhängig, das Schmerzensgeld könnte also in die Billionen gehen. Teures Schnäppchen. (Haben die Tabakkonzerne eigentlich brav ihre Milliarden gezahlt?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39301
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In Deutschland leben gegenwärtig abzüglich der Migranten weniger Menschen als im Jahr 1914. (Thilo Sarrazin Leserbrief FAZ 11.8.18)
Wirklich?
Länder, die nicht einmal ihr eigenes Bevölkerungwachstum in den Griff kriegen, werden bei der Beschränkung ihrer CO2-Emissionen mit Sicherheit scheitern.
Hat Deutschland sein Bevölkerungswachstum in den Griff gekriegt? Der Geburtenrückgang hat sich wie in anderen Industriestaaten so ergeben; angestrebt wurde er nicht. Direkt versucht haben es Indien und China, mit den bekannten Folgen und Begleiterscheinungen. Was also empfiehlt Sarrazin zu tun?
Daß das Bevölkerungswachstum in der Diskussion "gern verdrängt" werde, kann man doch auch nicht sagen. (Es geht praktisch immer um Afrika, also ums Schnackseln, wie Fürstin Gloria so treffend bemerkte.)
Übrigens hebt Sarrazin im selben Text den geringen Anteil Deutschlands am Weltklima hervor, beklagt aber gleichzeitig den Ausstieg aus der Kernenergie, die einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten könne.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 16.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39305
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34625
Im reichen Bayern hat die Armut vor allem unter alleinerziehenden Eltern und Alten zugenommen. Das geht aus der Antwort des Sozialministeriums auf eine Landtagsanfrage der SPD hervor. (Meldung 11.8.18)
Je mehr Geld in Bayern verdient wird (und Einkommen und Beschäftigung haben kräftig zugelegt), desto mehr Armutsgefährdung, eben weil sie relativ zu den Durchschnittseinkommen berechnet wird. Dabei kann es den Gefährdeten ebenso gut oder besser gehen als vorher, sie sind trotzdem ärmer geworden. Gleichwohl leiten die SPD und andere daraus ihre Forderungen nach staatlichen Unterstützungsleistungen ab.
Übrigens wird man nun sehen, wie Söder sich aus der Falle zieht, die er sich mit seinem Familiengeld selbst gestellt hat: Diese Sonderleistungen werden den Hartz-IV-Empfängern nach Bundesgesetzen und trotz Kreuzen im Eingangsbereich abgezogen, während die Besserverdienenden sie ohne Einschränkung und einkommensunabhängig kassieren. Ein echter Wahlkampfschlager!
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 12.08.2018 um 22.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39308
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Es ist ja noch viel schlimmer! Auch das Kindergeld und das Elterngeld werden auf Hartz IV angerechnet!
Damit sitzt ja auch Angela Merkel mit in der Patsche – nicht nur die depperten Bayern.
Wahrlich, wahrlich, ein gefundenes Fressen für Linkspopularisten jeglicher Couleur.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2018 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39309
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Da hilft wohl nur das "bedingungslose Grundeinkommen" als Weg aus der Patsche...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2018 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39315
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39299
Am 18. Juli 2014 verurteilte ein Geschworenengericht in Pensacola R. J. Reynolds zu einer Schadenersatzzahlung von 16 Millionen Dollar an die Witwe eines 1996 an Lungenkrebs gestorbenen langjährigen starken Rauchers sowie zu einer Strafzahlung von 23,6 Milliarden Dollar, da der Tabakkonzern es absichtlich unterlassen habe, diesen darüber aufzuklären, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht und Nikotin hochgradig süchtig macht, obwohl diese Wirkung dem Unternehmen bekannt war.
Aber hat Reynolds auch gezahlt? Dazu kann ich nichts finden, ähnlich bei anderen typisch amerikanischen Urteilen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2018 um 10.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39332
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Mariae Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag
in Bayern nach Artikel 1 Absatz 1 des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage (FTG) in Gemeinden mit „überwiegend katholischer Bevölkerung“. Dabei ist „überwiegend“ nach Art. 1 Abs. 3 FTG nicht durch die absolute oder relative Mehrheit der Bevölkerung definiert, sondern nur durch den Vergleich der Mitgliederzahl der römisch-katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche in der jeweiligen Gemeinde. Daher ist der Tag zum Beispiel in München gesetzlicher Feiertag, obwohl der Bevölkerungsanteil der Katholiken in München nur knapp ein Drittel beträgt. (Wikipedia)
D. h., auch wenn es in München eines Tages nur noch 1 Protestanten und 2 Katholiken geben sollte, wäre Mariae Himmelfahrt weiterhin gesetzlicher Feiertag. (Schon jetzt gehört die Mehrheit keiner christlichen Kirche an.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2018 um 17.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39335
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Bayer mußte doch wissen, was sich gegen Monsanto zusammenbraute?
Natürlich wird nun gegen das Urteil geklagt, aber dabei werden unvermeidlicherweise die Praktiken zur Beeinflussung der wissenschaftlichen Untersuchungen und Gutachten auf den Tisch kommen, das ist eine riskante Sache.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.08.2018 um 19.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39346
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In Deutschland ist Mariae Himmelfahrt nur in Bayern gesetzlicher Feiertag – und das nur teilweise.
Ausgerechnet im säkularen Frankreich ist der Tag (Assomption) dagegen landesweit gesetzlicher Feiertag.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.08.2018 um 05.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39351
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Nach Ansicht italienischer Politiker ist die EU am Brückeneinsturz von Genua schuld, weil sie Italien am Geldausgeben gehindert hat. Also eigentlich Frau Merkel mit ihrer Sparpolitik. Nach Merkels vielen tausend Morden (durch Ertränken im Mittelmeer, nach Paul Collier) machen die Toten von Genua auch nicht mehr viel aus.
Meine eigenen Vorurteile sagen mir allerdings, daß in Italien etwas ganz anderes herauskommen dürfte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.08.2018 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39366
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In den Medien wird ein plötzlicher Einbruch der Lebenserwartung diskutiert. Wahrscheinlich ein Artefakt der Meßmethode, lieber erst mal abwarten.
Dazu noch dies:
Kaffee verlängert Lebenserwartung bei Darmkrebs
Aber auch:
Forscher fanden jetzt heraus, dass eine Low-Carb Ernährung die Lebenserwartung um bis zu vier Jahre verkürzen kann.
Mal sehen, was das Leben morgen so bringt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39374
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Die Langzeitstudie zu Low-carb hat einen methodischen Fehler: Man untersucht Menschen mit bereits feststehenden, von ihnen selbst (warum wohl?) gewählten Ernährungsgewohnheiten, statt zufällig ausgewählte Probanden über viele Jahre auf Low-carb zu setzen und mit einer ebensolchen Gruppe ohne Low-carb zu vergleichen. Eigentlich müßte der Test auch noch verblindet werden, aber er wäre auch so schon schwer genug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 12.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39375
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Jan Grossarth muß auch noch mal ran, eher unlustig, wie mir scheint, und etwas zu Glyphosat, Monsanto und Bayer sagen. Er erwähnt noch einmal die Schonung der Böden (ziemlich einseitig gesehen, denn das Beseitigen der Bodenflora und -fauna kann man kaum Schonung nennen), die Ersparnis an Diesel (weil die Bauern nur noch einmal übers Feld fahren müssen, und alles ist weg), aber nicht mehr die zerhackten Regenwürmer. Aber die Rhetorik hat sich doch gewandelt, vgl. etwa http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/aktivisten-monsanto-und-die-maer-vom-oekozid-14435524.html, mit dem unverdienten Seitenhieb auf Rachel Carson.
Was er immer noch nicht erwähnt: die Manipulation von "wissenschaftlichen" Unbedenklichkeitsbescheinigungen, die heute in großem Umfang von der Auftragsforschung ausgestellt werden. Der Abgasskandal der Autoindustrie hat vielleicht auch das Mißtrauen geschärft. Und der Wertverlust bei Bayer-Aktionären ist eine Realität, die sich mit Pathologisierung nicht mehr erklären läßt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 17.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39376
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Jedes Jahr um diese Zeit kommt Prof. Bodo Melnik in die Zeitung und warnt vor Milch. Stets mit dem Hinweis, daß andere erwachsene Säugetiere auch keine Milch mehr trinken. Logisch ist das nicht. Aber den Veganern gefällt es.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2018 um 06.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39387
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"Gesättigte Fettsäuren gehen direkt in Ihre Herzkranzgefäße und führen zum sicheren Herztod. Kokosöl ist das reine Gift."
Das weiß inzwischen jeder, weil es auf Youtube und in allen Medien lief.
Allerdings sind schädliche Wirkungen bisher nicht nachgewiesen (s. Wikipedia).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2018 um 13.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39393
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Die tatsächlichen Energieverbrauchswerte von Haushaltsgeräten weichen teilweise stark von den Herstellerangaben ab. Laut einer Studie verbrauchen viele Geräte in der Praxis deutlich mehr Energie als angegeben. Der Mehrverbrauch beträgt demnach häufig 20 bis 30 Prozent, in einem Extremfall war der Verbrauch sogar mehr als doppelt so hoch.
Ist das nicht ebenso kriminell wie die Abgasmanipulationen der Autoindustrie? Man hört aber gar keinen Protest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2018 um 17.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39395
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Heute morgen habe ich ganz bestimmt zum erstenmal das Wort Berme gehört. Arbeiter erklärten damit, welche Erdarbeiten sie gerade am Bett der Schwabach ausführten. Ungefähr fünf Stunden später las ich dasselbe Wort in einem Buch über die Insel Juist. Ist das nun ein erstaunlicher Zufall? Meine Frau war jedenfalls beeindruckt und meint, daß mir dauernd solche Sachen passieren, aber eigentlich muß so etwas ständig vorkommen, wie man sich leicht ausrechnen kann. Andernfalls verstärkt es den Aberglauben.
Mit Berme ist übrigens Bremen verwandt, mit der üblichen Metathese, vgl. engl. brim.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.08.2018 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39398
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Ein sehr bekanntes Beispiel für die (Liquida-)Metathese ist das altnordische Wort "gard" (eingezäunter Bereich), deutsch "Garten", mittelslawisch "grad" oder "hrad", altslawisch (Vollaut) "gorod".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.08.2018 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39401
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Ungefähr gleichzeitig wird gemeldet:
Die Braunkohle hat uns über den Sommer gerettet, weil oft zu wenig Wind wehte.
Die Windräder haben uns über den Sommer gerettet, weil es an Kühlwasser für die konventionellen Kraftwerke fehlte.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.08.2018 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39403
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zu #39393
Warum sollte man den Meßwerten der "Studie" mehr trauen als denen der Hersteller?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2018 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39404
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Unter der Meldung über die Schädlichkeit von Low Carb stehen Rezepte, wie man den Tag mit einem Low-Carb-Frühstück beginnt.
Gleichzeitig erschreckt uns die Mitteilung, daß Alkohol in Maßen zwar gesund ist, aber krank macht und das Leben verkürzt oder so ähnlich. Hab’s nicht zu Ende gelesen.
Was den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten betrifft, haben die Hersteller richtig gemessen, aber mit veralteten Methoden und im "Schongang" (wer benutzt schon einen Kühlschrank, ohne jemals die Tür zu öffnen?). Die Interessenlage läßt vermuten, daß das kein Zufall ist.
Ein Dreipersonenhaushalt gibt 86 Euro im Monat für Strom aus, davon 34 Euro Steuern und Abgaben. Psychologisch ist wohl von Bedeutung, daß man nicht unmittelbar sieht, wie das Geld dahingeht, und der Anreiz zum Sparen daher gering ist.
Daher das Zetern, wenn jetzt bei den Lampen die EU nochmals strenger regeln will (Halogen) – wo doch die Beleuchtung nur zwei Prozent usw. ...
Kleinvieh macht auch Mist, aber man sieht ja an den sparsamen Benzinmotoren bei immer größer werdenden Autos (SUV), wie wenig Voraussicht dem Menschen gegeben ist. Wir sind Angehörige des "consumer tribe", wie Harari so hübsch sagt.
Die Regierung wird gemahnt, den Inlandsverbrauch anzukurbeln. Früher war ein guter Bürger ein guter Christ, heute ist er ein guter Verbraucher (dieses Wort gab es früher gar nicht ohne Hinzufügung, was er eigentlich gerade verbraucht).
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 25.08.2018 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39407
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Und was ist die Interessenlage der Auftraggeber und der Ersteller der "Studie"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.08.2018 um 06.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39414
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Mehr als 70 Millionen Katholiken leben in den Vereinigten Staaten. Das ist beinahe ein Viertel der katholischen Weltbevölkerung. (WELT 26.8.18)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.08.2018 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39424
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Wer die Qualität der Wärmedämmung eines Kühlschranks messen möchte, der sollte – sagt mir mein beschränkter Laienverstand – vorzugsweise mit geschlossener Kühlschranktür messen.
Wenn man schon mit Interessenlagen argumentiert, dann sollte man beide Seiten ins Auge fassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39431
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Es geht nicht um die Qualität der Wärmedämmung, sondern um den Energieverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39432
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Im Report über sexuellen Mißbrauch in der katholischen Kirche (http://media-downloads.pacourts.us/InterimRedactedReportandResponses.pdf?cb=22148) heißt es zu Beginn:
There have been other reports about child sex abuse within the Catholic Church. But never on this scale. For many of us, those earlier stories happened someplace else, someplace away. Now we know the truth: it happened everywhere.
Bisher wird dieses "everywhere" kaum ausbuchstabiert, darum setze ich es unter "Kopfrechnen". Pennsylvania ist ja kein besonders krimineller Landstrich.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.08.2018 um 12.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39433
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Philadelphia ist die gefährlichste Millionenstadt der USA . . .
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.08.2018 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39435
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Die Güte der Wärmedämmung hat einen wesentlichen Einfluß auf den Energieverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 18.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39436
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Das versteht sich von selbst, aber es ging bei den beanstandeten Herstellerangaben trotzdem nicht um die Qualität der Dämmung, sondern um den Verbrauch, auf den noch andere Faktoren Einfluß haben.
Übrigens ist neben der Bauart auch wichtig, wieviel Kaltluft beim Öffnen entweicht, weshalb eben der normale Gebrauch mit Öffnen und Schließen dazugehört – wie beim Auto das Fahren auf Straßen und nicht nur die ideale Situation auf dem Prüfstand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.08.2018 um 05.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39455
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Bundesminister Heil droht Bayern mit rechtlichen Schritten, wenn es das geplante Familiengeld nicht auf Hartz IV anrechnet (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39305).
Aber was, wenn Bayern ein zu erwartendes Gerichtsurteil ignoriert (wie es ja national und international immer üblicher wird)? Reichsexekution?
Aber wahrscheinlich hilft die Semantik. Schon jetzt argumentiert Bayern, das Familiengeld diene nicht der Existenzsicherung und habe daher mit Hartz IV nichts zu tun. Das leuchtet sogar nach der Logik der Bundesregierung ein, wenn man bedenkt, daß nur die Wohlhabenden es bekommen, während es den Armen gleich wieder abgezogen wird. Auch das ist nichts Neues, schließlich werden auch nur die Wohlhabenden mit einer Prämie zum Kauf von E-Autos (bis 60.000 Euro!) beschenkt (Matthäus-Prinzip).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2018 um 03.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39543
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Riesige Schokoladenwerbung, von der Bahn aus gesehen:
Ritter Sport
Honig-Salz-Mandel
mit Honig und Salz verfeinerten, gerösteten Mandeln
(Bei Facebook hat sich auch schon jemand über das Fehlen eines zweiten „mit“ lustig gemacht.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2018 um 04.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39549
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Kürzlich wurde herausposaunt, daß Carsharing den CO2-Ausstoß nicht vermindert. Ich habe kein Car und share nichts, aber dieses Ergebnis hat mich nicht besonders gewundert. Wenn von zwei Autos eins stehen bleibt und das andere doppelt so viel fährt...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.09.2018 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39551
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Es gibt ja zwei Arten von Carsharing. Zwei Personen können dasselbe Auto nacheinander oder gleichzeitig nutzen. Letzteres wird zumindest in Amerika auch Carsharing genannt, dafür ist in Stoßzeiten sogar eine gesonderte Fahrspur reserviert. Bei dieser Art Carsharing müßte eigentlich schon auch für die Umwelt etwas herauskommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2018 um 08.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39553
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Das habe ich auch gelesen, aber in Deutschland versteht man darunter wohl nicht das Mitfahren. Natürlich verbraucht und emittiert ein vollbesetztes Auto weniger als vier einzelne, aber so trivial war das Problem nicht gestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.09.2018 um 16.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39621
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1194#21558
Der Fehler ist inzwischen korrigiert.
Abzählverse oder -reime sind interessant, schon weil sie bei aller Urtümlichkeit keiner der anerkannten Sprachfunktionen zugeordnet werden können. Irgendwie performativ, aber damit ist die Eigenart nicht erfaßt. Arbeitslieder zwecks Koordination gemeinschaftlicher Tätigkeit (Gruppenleistungen vom Typ I nach Hofstätter) gehören auch dazu.
„Abzählreime sind interaktive Kinderreime. Sie dienen dem reinen Zeitvertreib, der pseudozufälligen Zuordnung einer Rolle im Kinderspiel oder zur spielerischen Verarbeitung von Tabubrüchen.
Bei festen Reimen determiniert der Beginn die Wahl. Die Anzahl der bestimmenden Elemente übersteigt das Rechenvermögen kleinerer Kinder, ihnen scheint das Ergebnis unvorhersagbar.“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Abzählreim)
Mit dieser Rechenschwäche arbeiten ja auch Zauberkünstler.
Ich höre die Abzählreime fast täglich vom Garagenhof, der von 19 Reihenhäusern und weiteren Nachbarn bespielt wird - die wievielte Generation schon seit unserem Einzug?
Das Pflaster ist mit Kreidemalereien bedeckt, vor allem Hüpfkästchen (Himmel und Hölle, dazu Dutzende von Synonymen; bei uns früher Hüppekästchen, weil die niederdeutsche Sprachgrenze unscharf angrenzte).
Das spielen aber nur Mädchen. Ich habe gar nicht erst versucht, die Regeln zu lernen, und bin im Grunde meines Herzens überzeugt, daß ich sie nie verstehen würde. (Später dann: "Was will das Weib?")
"Hickelkasten oder Hüpfspiel, auch Paradiesspiel, Himmel und Hölle, Tempelhüpfen, Reise zum Mond, Hinkekasten, Hüpfe-, Huppe- oder Hüppekästchen oder einfach Hopse und Hickeln (mundartlich auch Hickelsches, Hickerles, Hinkepinke oder Hinkeln) genannt, ist ein einfaches Kinderspiel, das mit beliebig vielen Teilnehmern, aber auch alleine gespielt werden kann. Zusammen mit dem Gummitwist ist es ein häufiges Hüpfspiel auf Schulhöfen."
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.09.2018 um 18.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39624
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Im Erzgebirge heißt das Spiel Hoppkästl.
Im jüngeren Kindesalter haben es auch Jungs mitgespielt, später nur Mädchen.
Noch zu meiner Bemerkung zum Carsharing in Amerika:
Jetzt erinnere ich mich wieder genauer, das, was ich mit der zweiten Art meinte, wird dort eigentlich "car pooling" genannt, also etwa Fahrgemeinschaft, es gibt sog. "car pool lanes". Als Oberbegriff für verschiedene Arten geht aber "car sharing" wohl auch.
Im Grunde ist beides trivial, selbstverständlich wird beim Carpooling Sprit gespart, jedoch nicht beim Nacheinanderfahren des gleichen Autos. Deshalb ist mir unklar, wie diese Meldung überhaupt gemeint sein könnte.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.09.2018 um 20.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39625
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Car pooling ist der amerikanische Begriff, car sharing der britische, aber auf der Insel spielt die Sache eine untergeordnete Rolle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 11.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39653
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Warum sollen "jüdische Menschen" (Charlotte Knobloch) sich nicht in der AfD engagieren? "Der Feind meines Feindes ist mein Freund." Dieser Grundsatz wird übrigens im altindischen Politiklehrbuch Arthashastra arithmetisch und geometrisch durchgerechnet.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39655
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Es läuft immer wieder auf das gleiche hinaus: Wenn jemand gegen die Ansiedlung Fremder mit anderer Kultur in seiner Heimat ist, dann wird er gleich als Feind dieser Fremden bezeichnet. Mit welcher Berechtigung?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 15.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39657
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Ist das nicht die Definition von Fremdenfeindlichkeit?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 15.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39658
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Mit Google kann man sich leicht davon überzeugen, daß jedes Jahr zahllose Male "Merkels Macht schwindet" oder so ähnlich geschrieben worden ist. Die FAZ zum Beispiel hat das Ende von Merkels Kanzlerschaft vom ersten Tage an vorausgesagt und herbeizuschreiben versucht.
Aber diesmal, 2018, wird es doch klappen? Die Wahrscheinlichkeit steigt natürlich rein rechnerisch, und irgendwann werden die Propheten recht gehabt haben. Aber lustig war’s doch.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 15.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39659
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Ist das nicht die Definition von Fremdenfeindlichkeit?
Nein, natürlich nicht! Ich kann doch mit meinem Nachbarn freundschaftliche Beziehungen haben, ihn sogar zu Festen einladen usw., ohne daß ich ihm deswegen ein Zimmer in meinem Haus räumen muß, und analog er mir.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39661
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Das ist aber etwas anderes als die Ansiedlung Fremder.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 21.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39662
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Wieso? Beliebige Völker der Erde können miteinander freundschaftliche Beziehungen pflegen, ohne daß deshalb große Teile des einen Volkes in das angestammte Territorium des anderen Volkes übersiedeln müssen. Dazu haben sie kein Recht.
Die Zeichen der Freundschaft sind natürlich nicht begrenzt, aber wenn einem Volk bestimmte Maßnahmen aus Selbstschutzgründen zu weit gehen, dann ist es nicht gleich feindlich eingestellt, sondern für weniger identitätsrelevante Beziehungen (Handel, Tourismus, Nothilfe) weiterhin offen. Das nenne ich immer noch Freundschaft, Pflege guter Beziehungen.
Feindschaft beginnt meiner Meinung nach erst mit Gewalttätigkeit gegen sich friedlich verhaltende Völker.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2018 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39677
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Nicht einmal zwei Stunden später war Kauder die längste Zeit seines Lebens Fraktionsvorsitzender gewesen, verdrängt von seinem Stellvertreter Ralph Brinkhaus, der dreizehn Stimmen mehr bekam als der Mann, der die Abgeordneten 13 Jahre lang geführt hatte. (FAZ 27.9.18)
Frage: Wie alt ist Volker Kauder?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2018 um 11.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39679
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Was uns hier in Erlangen bewegt:
Über Siemens:
500 Mitarbeiter verlieren Job
(...)
Für Erlangen bedeutet das, dass hier statt der angepeilten rund 260 Beschäftigten jetzt 500 Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. (...) Betriebsbedingte Kündigungen werde es "weder jetzt noch in Zukunft" geben. (nordbayern.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2018 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39792
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Stoibers These, der Rückgang der CSU-Wählerschaft gehe auf binnendeutsche Zuwanderung zurück, kann schon rein rechnerisch nicht stimmen. Natürlich haben wir Zuwanderer keine engere Bindung an die Partei, ohne die man in Bayern nur schwer etwas werden kann. Es ist auch beleidigend für die eigenen Wähler, wenn man ihnen unterstellt, der Selbstdarstellung der CSU blindlings gefolgt zu sein.
Unter jungen Leuten, ob zugewandert oder nicht, findet man seltener die sture Identifikation des Landes mit der Partei, von der wir alles haben ("wir preisen dich für deine Gaben"). Das ist auch ein Erfolg der bayerischen Bildungspolitik und letztlich ja nur die Herstellung normaler Verhältnisse auch in diesem Bundesland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2018 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39800
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Papst Franziskus vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord
„Ist es richtig, einen Auftragsmörder anzuheuern, um ein Problem zu lösen?“, fuhr er abweichend von seinem Predigttext fort.
„Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eines Auftragsmörders, um ein Problem zu lösen“, sagte Franziskus weiter.
E’ giusto affittare un sicario per risolvere un problema? Non si può, non è giusto “fare fuori” un essere umano, benché piccolo, per risolvere un problema. E’ come affittare un sicario per risolvere un problema.
Der Papst sagt zwar „wie“ (come), aber nach seiner eigenen Logik ist es kein Vergleich. Wer einen unschuldigen jungen Menschen geplant tötet, ist ein Mörder und nicht "wie" ein solcher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2018 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39802
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Die WHO will den Grenzwert für Lärmbelästigung auf 45 Dezibel festlegen; mehr sei gesundheitsgefährdend. Schlecht für manche Windräder.
Ich habe neun Jahre in Schwabing an einer belebten Straße mit Kreuzung gewohnt. Millionen Menschen müßten umgesiedelt werden. Aber dann würde immer noch der Kühlschrank surren und sie krank machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.10.2018 um 15.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39829
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Das Semesterticket in Erlangen wird so gut genutzt, daß der Preis des Zusatztickets von 208,50 auf 208,40 € gesenkt werden kann.
Somit sind Studierende mit Basis- und Zusatzkarte ab Oktober wieder ein ganzes Jahr für 1,14 Euro pro Tag im gesamten VGN-Gebiet rund um die Uhr mobil. (https://www.mittelbayerische.de/region/nuernberg-nachrichten/semesterticket-im-raum-nuernberg-bleibt-21503-art1650710.html)
Das Basisticket wird gleichzeitig um 2 € teurer und kostet dann 74 €, das Ganze also 564,80 € im Jahr. Und nun rechnet noch einmal!
Wusstet ihr, dass der Preis für das Semesterticket weit über dem bundesweiten Durchschnitt (163 Euro) liegt? (http://www.nordbayern.de/region/erlangen/eingeschrieben-neun-kuriose-fakten-uber-die-fau-erlangen-nurnberg-1.6688584?offset=8&article=1.6755280&type=article#ancTitle)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.10.2018 um 21.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39831
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bisher: (72 € + 208,50 €) × 2/365 Tage = 1,54 €/Tag
jetzt: (74 € + 208,40 €) × 2/365 Tage = 1,55 €/Tag
Daß die Grundgebühr auch Studenten zahlen müssen, die gar nicht fahren, paßt zur Fernsehgebühr, die auch zahlt, wer gar keinen Fernseher hat. Beides verrückt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2018 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39832
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Ja, es iat alles vom selben Geist der "Solidarität" getragen: andere für sich zahlen lassen. Und alles mußte demokratisch aussehen.
Bemerkenswert war und ist in diesem Fall, wie Universitätsleitung, Verkehrsbetrieb und quasi-monopolistische Lokalpresse jahrelang unisono das Lob dieser Konstruktion sangen und immer noch singen.
Den Trick mit dem unbrauchbaren Basisticket (nur nachts und am Wochenende gültig, wenn keine Lehrveranstaltungen sind) hatte ich schon bloßgelegt. Die kaum organisierte "Studierendenschaft" nimmt es hin wie ein Schafherde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2018 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39857
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Die Islamisierung schreitet voran. In Österreich und Deutschland verdoppelt sich die Zahl der Muslime alle zehn Jahre. Schon in zwanzig Jahren wird sie 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Auf dem Weg in die zivilisatorische Selbstverstümmelung – Die Altparteien verraten ihr Volk. Von Klaus Peter Krause. (http://www.politikversagen.net/autor/klaus-peter-krause)
Das ist in jeder Hinsicht Unsinn, aber ich kenne Menschen, die es glauben; und wer hat schon immer die wirklichen Zahlen zur Hand?
Die Rechten jonglieren mit fabelhaften Zahlen. Die Wirklichkeit stört da nur. Beispiel: Im Jahr 2017 betrug die Nettozuwanderung aus Asien 140.000. Einzelheiten hier: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2018-10/45005622-nettozuwanderung-im-jahr-2017-bei-416-000-personen-003.htm
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.10.2018 um 11.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39861
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Es werde klar, daß durch Freihandelsabkommen für alle Seiten Win-Win-Situationen entstünden.
(DLF-Nachrichten, 19.10.2018, 10 Uhr, zum Europa-Asien-Gipfel)
Win-Win für alle Seiten? Das ist doppelt gemoppelt.
Das Win ist deswegen doppelt vorhanden, um auszudrücken, daß jede Seite gewinnt, was man dann nicht noch einmal extra sagen muß.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.10.2018 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39864
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Zu den Zahlen der Islamisierung in Deutschland:
Muslime kommen nicht nur aus Asien, auch sowieso nicht nur durch Einwanderung, sie werden auch hier geboren. Man muß also viele Faktoren berücksichtigen, das macht es schwer, die Wirklichkeit zu erkennen.
Alle Zahlen, egal wer sie nennt, sind immer politisch gewichtet, man verfolgt damit einen bestimmten Zweck. Inwiefern man offiziellen Statistiken noch trauen kann, wage ich nicht zu beurteilen. Wir sind es ja heute gewöhnt, daß Nachrichten verschwiegen oder geschönt werden, warum sollte das Statistische Bundesamt eine Ausnahme sein?
Aktuelle Zahlen wie auch die weitere Entwicklung sind oft nicht genau bekannt und beruhen auf Schätzungen, siehe z.B. https://www.tagesschau.de/inland/studie-zahl-der-muslime-in-deutschland-101.html. Dort wird u.a. von einer Studie berichtet, bei der nach drei verschiedenen Szenarien bis 2050 in Deutschland 9% bis 20% Muslime leben werden. Dabei geht das erste Szenario von einer "Null-Migration" aus, was ja wohl alles andere als eine realistische Annahme ist.
Wenn nun andere Institute oder Autoren mit weniger optimistischen Annahmen nicht 20%, sondern 40% bis 2040 ausrechnen, dann erscheint mir das unter diesen Umständen auch nur als ein mögliches Szenario. Man muß es nicht für gesichert halten, aber daß solche Zahlen geradezu "fabelhaft" sind, sehe ich nicht.
Die Frage ist, wo wollen wir eigentlich hin? Wir haben 2018 wohl ungefähr 6% Muslime. Und zwar nicht einfach nur Muslime, sondern zu einem großen Teil Muslime, die entweder noch Ausländer sind oder sich selbst als Bürger dieses Staates nicht zuerst als Deutsche, sondern z. B. als Türken verstehen. Kann sich jemand vorstellen, wie es dann einmal in Deutschland aussehen wird, wenn wir 20% oder mehr solche Muslime haben?
Wieviel Muslime, wenn nicht 40%, dürften es denn sein? Wieviel wollen wir riskieren? Selbstverständlich gilt Religionsfreiheit. Aber wir haben auch keinen Einwanderungs- oder Einbürgerungszwang. Wann wird der Punkt erreicht sein, von dem an sich die Umwandlung in einen islamistischen Staat nicht mehr aufhalten läßt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2018 um 21.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39867
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Regen könnte Trockenheit beenden (t-online.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2018 um 04.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39891
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Spinnen. Wissenschaftler haben bisher mehr als 46.000 Arten entdeckt, Tendenz steigend. (planet wissen)
Eine fallende Tendenz wäre in der Tat überraschend. Dann würden Spinnenarten sozusagen wieder zugedeckt. So etwas kommt auch vor, aber selten.
Was die Spinnennetze betrifft, habe ich gerade ein schönes Beispiel für nichtunterscheidende Synonymie von mehrfach/mehrmals gefunden:
Spinnennetz-Formen entwickelten sich mehrfach unabhängig (spektrum.de 2.11.04, Überschrift)
Im Text dann: Verschiedene Arten von Streckerspinnen haben auf unterschiedlichen Hawaii-Inseln dasselbe Baukonzept ihrer Netze unabhängig voneinander mehrmals entwickelt.
(Und die unterschiedlichen Hawaii-Inseln sind einfach verschiedene.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2018 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39911
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Amerikanische Forscher haben festgestellt:
Mangelnde Fitness [= Bewegungsmangel] erhöht das Sterberisiko um ein Vielfaches mehr als Bluthochdruck, Rauchen oder Diabetes.
Also, Sportsfreunde, raucht weiter!
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.10.2018 um 19.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39913
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Wirtschaftsminister Altmaier will dauerhafte Sommerzeit
Am Sonntag endet die Sommerzeit, und die Uhren werden umgestellt – vielleicht zum letzten Mal.
(http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/zeitumstellung-peter-altmaier-will-dauerhafte-sommerzeit-a-1234972.html)
So wird es aber nix mit dauerhafter Sommerzeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2018 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39923
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Französische Forscher haben herausgefunden, daß Menschen, die viel Bio-Lebensmittel verzehren, ein 25% niedrigeres Krebsrisiko haben. Da jedoch eine auch sonst gesündere Lebensweise nicht herausgerechnet werden konnte, haben sie keinen ursächlichen Zusammenhang, also in Wirklichkeit gar nichts herausgefunden, empfehlen aber, insgesamt gesünder zu leben und vor allem nicht zu rauchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2018 um 06.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39925
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Gerade arbeitet sich besonders die SPD wieder am bedingungslosen Grundeinkommen ab, das wir hier schon diskutiert haben. Das Problem ist die Bedingungslosigkeit. Entweder das Grundeinkommen ist so niedrig, daß noch ein Anreiz zur Arbeitsaufnahme bleibt – aber dann wäre es menschenunwürdig. Oder es ist so hoch, daß man auf einen neuen Menschen hoffen muß, der trotz Rundumversorgung noch arbeiten möchte, um seinem Leben Sinn zu geben usw. (diese Schalmeienklänge brauche ich nicht auszuführen).
Sämtliche Erfahrungen haben dazu geführt, daß die Wirtschaft lieber auf den stärksten und zuverlässigsten Motor setzt, den es gibt. Nur so lassen sich auch Zwangsmaßnahmen vermeiden, wenn sich der neue Mensch partout nicht zeigen will. Davon sind im Grunde auch die Millionen überzeugt, die jetzt in der Nähe des Mindestlohns herumkreuchen. Sie träumen vielleicht vom Schlaraffenland, aber sie glauben nicht daran.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.10.2018 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39947
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Manche rechnen uns vor, daß die Ökobilanz von Wegwerfgeschirr günstigenfalls (unbeschichtete Pappe) günstiger ist als die von Porzellan und Glas. Eigentlich sollten wir zu Hause täglich von solchem "Einweggeschirr" essen. Das wird keine Partei durchsetzen wollen und können (vgl. Veggie-Day). Der Staat selbst könnte aber mit gutem Beispiel vorangehen und beispielsweise bei Staatsbanketten nur Pappteller auftragen.
(Bei einem Essen in Indien wurde auf Bananenblättern serviert und natürlich mit den Fingern gegessen, das war auch sehr fortschrittlich.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2018 um 18.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39992
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Die Geburtenziffer ausländischer Frauen in Deutschland liegt jetzt ungefähr auf dem Bestandserhaltungsniveau (etwa 2,2), die der deutschen Frauen um ein Drittel darunter.
Kann es sein, daß die Geburtenziffer innerhalb eines Jahres um immerhin 0,2 Punkte zurückgeht und wieder steigt? Oder sind Fehler z. B. wegen eines Schaltjahres eingedrungen? (Oder ein breiter Stromausfall wie damals in New York?)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.11.2018 um 23.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39995
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Ich will mal eine ganz grobe Rechnung versuchen.
Die sog. zusammengefaßte Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Durchschnittsfrau im Laufe ihres Lebens bekommt. Deutschland hat ca. 18 Mio. Frauen im gebärfähigen Alter, einem Zeitraum von 30 Jahren. Wenn diese Geburtenziffer um 0,2 Kinder pro Frau schwankt, entspräche das einer Schwankung von ca. 18000000*0,2/30 = 120000 Kindern pro Jahr oder etwa 330 Kindern pro Tag in Deutschland.
Insgesamt kamen 2017 rund 785000 Kinder zur Welt, also 2150 Kinder pro Tag. Im Schaltjahr 2016 waren es aber sogar 7000 weniger.
Mit einem Schalttag ließe sich also eine Geburtenzifferschwankung von 0,2 über ein ganzes Jahr nicht erklären, eine entsprechende Schwankung nur im Februar aber schon.
Das ist wie mit der Geschwindigkeit beim Autofahren. Die augenblickliche Geschwindigkeit kann schnell mal 30 km/h über dem Durchschnitt liegen, aber es ist sehr schwer, über die gesamte Fahrstrecke den Durchschnitt um 30 km/h zu erhöhen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2018 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39997
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Meine Liebe zur Mathematik ist ja eine ganz einseitige, unerwiderte. Aber ich will es trotzdem noch mal versuchen. Ein Schaltjahr hat einen Tag mehr zum Zeugen von Kindern, und dabei ist es ganz gleich, wann dieser Tag eingefügt wird, es sind immer 365 + 1.
Und von diesen zusätzlichen Kindern werden drei Viertel im darauffolgenden Jahr geboren, oder nicht? Natürlich nicht die vom 29. Februar. Kommt mir logisch vor.
(Die Ziffer 0,2 stand so im Text, das habe ich nicht nachgerechnet.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2018 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40003
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Sie beschreiben da ein schönes Paradoxon, lieber Prof. Ickler. Männer denken wohl eher an die Zeugung, weil sie (zumindest unsere Generation) nur bei dieser dabei waren, Frauen jedoch auch ein dreiviertel Jahr später bei der Geburt. Nun bewirkt aber so ein Schalttag nicht nur, daß das betreffende Jahr einen Zeugungstag mehr hat, sondern auch, daß jeder einzelne Geburtstag des Folgejahres um einen Tag verschoben wird, was den Zeugungseffekt vollständig wieder ausgleicht.
Am einfachsten zum Rechnen ist daher die eher weibliche Sicht. An jedem beliebigen Tag, egal ob Schalttag oder normal, wird etwa die gleiche Anzahl Kinder geboren, unabhängig von allen Jahresgrenzen. Die Wahrscheinlichkeit ist für jeden Tag gleich. Wenn 2017 785000=365*2150 Kinder geboren wurden, dann hätte unter gleichen Umständen 2016 das Potential für 366*2150 Kinder gehabt. Statt 2150 mehr wurden aber tatsächlich 7000 weniger geboren. Das ergibt für 2016 nur 778000=366*2125 Kinder.
(Meine Zahlen sind von
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/10/PD18_420_122.html)
Also wurden 2017 im Durchschnitt in Deutschland jeden Tag 25 Kinder mehr als 2016 geboren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2018 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40004
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Ich fürchte, Sie haben recht mit dem Verschieben. Oder muß man unterscheiden zwischen den Kalenderjahren, auf die sich die Demographen beziehen, und den Einheiten von je 365 Tagen, die sich durch die Kalenderjahre schlängeln und immer die Ernte einfahren?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.11.2018 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40005
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Theoretisch mag die Wahrscheinlichkeit für jeden Tag gleich sein, praktisch ist sie dies jedoch nicht:
https://www.t-online.de/leben/familie/schwangerschaft/id_64230054/geburtenzahlen-pro-monat-das-ist-der-haeufigste-geburtstag.html
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2018 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40006
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Wenn man den Mittelwert für 2017 von 2150 Lebendgeburten pro Tag gleich 100% setzt, dann schwanken die entsprechenden monatlichen Mittelwerte um bis zu +/–7,5% (nach der Quelle von RM). Die genauen Werte pro Tag werden natürlich noch stärker schwanken. Wenn man wollte, würde man auch noch Schwankungen nach der Tageszeit feststellen.
Ob man beim Rechnen vereinfachend von einer konstanten mittleren Zahl ausgehen darf, das hängt immer davon ab, was man berechnen will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2018 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40022
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Alibaba-Gründer Jack Ma proklamiert als Ziel, in den nächsten 20 Jahren weltweit 2 Billionen Kunden mit Dienstleistungen zu versorgen. (FAZ 5.11.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2018 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40085
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Träger dieser Prozesse sind Zellen. Bei höher organisierten Lebewesen bestehen sie aus einem in seinem Aufbau und seinen Funktionen hoch komplizierten Zellkern. Dieser ist umgeben von einer Zellflüssigkeit, in die eine Vielzahl hochorganisierter Körperchen, so genannte Organellen, eingebettet ist. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation_(Biologie))
So kann man sich eigentlich nicht ausdrücken. Vgl.: Meine Familie besteht aus mir. Außerdem habe ich eine Frau und drei Töchter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2018 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40107
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Die Diskussion um Friedrich Merzens hohes Gehalt lenkt (absichtsvoll?) vom eigentlichen Problem ab und läßt sich allzu leicht mit Totschlagvokabeln ("Neidkomplex") niederschlagen. Auch daß wohlhabende Politiker weniger leicht korrumpierbar seien, ist nun wieder zu hören. Geschenkt!
Die Frage ist doch, ob er sich jahrelang mit einem sehr viel geringeren Politikereinkommen zufrieden geben wird, und warum sollte er das? Es wäre nicht das erstemal, daß ein Mann der Wirtschaft lange Zeit unbezahlte Lobbyarbeit leistet, für die er erst nach seiner Amtszeit reich belohnt wird, gegebenenfalls nach einer Schamfrist (Karenzzeit), aber auch das ist nicht nötig, auch keine schriftliche Vereinbarung, die irgendwie justiziabel wäre. Der vaterländische Opfergang wäre dann nicht gar so hart.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2018 um 17.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40110
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Die Deutsche Umwelthilfe ist mir zwar nicht besonders sympathisch (obwohl ich kein Autofahrer bin), aber wenn einem die gerichtlich verhängten Fahrverbote nicht gefallen, dann sollte man die Gerichte oder die Rechtslage kritisieren und nicht den Kläger (bis hin zu einer Petition gegen ihn). Wer die Klage eingereicht hat, ist doch egal.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 18.11.2018 um 19.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40111
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Wenn also der Nachbar eine idiotische Klage wegen eines Maschendrahtzauns oder Kirschbaums anzettelt, soll man einzig der Gesetzeslage oder dem Richter gram sein, nicht aber dem Kläger?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2018 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40120
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Erst mal: ja! Natürlich gibt es noch weitere Fragen, u. a. wegen Bagatellverstößen und auch nach Prozeßhanseltum. Aber wenn die Gesetze den Bereich so feinmaschig regeln (no pun intended), dann sollte man sich eben daran halten. Ich bin selbst betroffen. Wenn die Nachbarn nicht so nett wären und wir uns alle gegenseitig hülfen, könnten sie die Entfernung sämtlicher Bäume verlangen, weil bei 6 m Breite des Grundstücks von Rechts wegen überhaupt keine Bäume stehen dürften.
Die Luftverpestung ist keine Bagatelle, allerdings finde ich als Laie den ganzen Umgang mit Diesel (erst subventionieren und dann verbieten, grob gesprochen) ziemlich fragwürdig.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 19.11.2018 um 19.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40121
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Wie schon der pejorative Begriff Prozeßhanseltum beweist, ist niemand gezwungen, sich einer Meinung über eifrige und eifernde Kläger zu enthalten.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.11.2018 um 21.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40122
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Umgekehrter Fall: Erst durch das neueste Urteil des obersten Gerichts wurde der jahrzehntelange Streit mit Nachbarn von Musik-übenden Kindern beendet. Auch die Gemeinde-Ordnungen waren absichtlich ungenau formuliert. Ähnliches galt bei Anwohnern von Kinderspielplätzen. Oft hilft nur die gerichtliche Klärung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2018 um 03.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40124
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Ein Nachbarschaftsstreit betrifft nur die Beteiligten, während die "Umwelt" ein öffentliches Gut ist. Die "Tragik der Allmende" fällt einem dazu ein. Ob es eine gesetzliche Handhabe gibt oder nicht – solange niemand klagt, kann ein enormer Schaden für die Allgemeinheit entstehen und unabsehbar fortdauern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2018 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40125
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Es gibt bekannte Fälle von "kontraintuitiven" Problemlösungen, besonders bei statistischen Sachverhalten. Also etwa die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß zwei Schüler in einer Klasse am selben Tag Geburtstag haben. Aber das ist schon kompliziert im Vergleich mit dieser auch recht bekannten Aufgabe:
Vier Leute erreichen eine Schlucht mit einer Hängebrücke, die nur zwei Menschen gleichzeitig trägt. Es ist Nacht und die Vier haben nur eine Taschenlampe, die sie zur Überquerung der Brücke brauchen. Person A kann sie in einer Minute überqueren. Person B in zwei Minuten, Person C in fünf Minuten und Person D in acht Minuten. Wenn zwei Leute gleichzeitig gehen, müssen sie im Tempo des Langsameren gehen. Können sie alle in 15 Minuten oder sogar weniger über die Brücke kommen?
(Dennett führt es in seinem neuesten Buch an.)
Wir Nichtmathematiker gehen ungefähr so ran: Der Schnellste muß die Lampe zurückbringen, also jedesmal dabei sein. Dann kann er aber immer nur einen der anderen begleiten. – Das ist schon falsch, aber es ist schwer, von der Grundfigur wieder loszukommen. Der Mathematiker denkt: Die beiden Langsamsten können nicht nacheinander gehen, denn das würde schon 13 Minuten kosten – hoffnungslos! Der Rest ergibt sich von selbst.
Politische Diskussionen leiden oft darunter, daß die meisten Beteiligten nicht "rechnen" können, sondern auf ihren intuitiven Lösungen beharren. Man kann das populistisch nennen. Hoffnungslos!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2018 um 05.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40138
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"Nur durch den Zauber bleibt das Leben wach."
So holpert sich Stefan George durch "Der Mensch und der Drud", aber recht hat er. Man soll nicht in Systeme eingreifen, die man nicht verstanden hat. Das gilt für die Rechtschreibung wie für die Bodenflora und -fauna (Glyphosat usw.). Ganz läßt es sich nicht vermeiden, sonst könnten wir nur noch stillsitzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2018 um 09.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40225
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„Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Vertrauen in Religion und Magie in dem hier behandelten Zeitraum, ja im Verlauf der gesamten Antike abgenommen hätte.“ (Robert Knapp: Römer im Schatten der Geschichte. Stuttgart 2012:27)
Wenn Gebete und Beschwörungen nicht halfen, hatte man eben etwas falsch gemacht. Ein lehrreiches Beispiel. Die Selbstimmunisierung gegen jegliche Erfahrung funktioniert auch heute noch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2018 um 04.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40236
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2017 lag der durchschnittliche Strompreis für europäische Haushaltskunden bei 20,4 Cent/kWh. Die Unterschiede innerhalb Europas sind hoch und reichen für private Verbraucher von 9,6 Cent/kWh in Bulgarien bis 30,5 Cent in Deutschland und Dänemark.
Da kann man schon wütend werden. Aber gemach!
Die Verbraucherpreise in Bulgarien sind im Durchschnitt um 56 Prozent niedriger als in den übrigen Ländern der Europäischen Union. Diese Feststellung des Statistischen Amts der Europäischen Union Eurostat rückt Bulgarien als Billigland an die Tabellenspitze. Gefolgt wird es von Rumänien und Polen. Angesichts der Tatsache, dass die Preise halb so groß sind, müssten die Bulgaren theoretisch gesehen zu den glücklichsten Menschen zählen und mit den höchsten Konsum verzeichnen. In Wirklichkeit stehen die Dinge jedoch anders.
Die Preise mögen niedrig sein, die Einkommen sind es aber noch mehr! Experten gehen davon aus, dass die Gehälter und Renten in Bulgarien 5 bis 7 Mal niedriger liegen, als im restlichen Europa. Einige Beispiele: Der Mindestlohn in Bulgarien beträgt 261 Euro; in Frankreich sind es 1.498,50 Euro. Das Durchschnittsgehalt in Bulgarien liegt bei umgerechnet 550 Euro; in Dänemark sind es 2.575,68 Euro. Die Mindestrente in Belgien beläuft sich auf 1.221 Euro, während in Bulgarien die niedrigste Rente 102 Euro beträgt.
Demnach hätten die Bulgaren nicht die niedrigsten Strompreise, sondern vielleicht sogar die höchsten. Aber unsere Volksverhetzer gehen nur mit der einen Hälfte der Tatsachen hausieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2018 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40249
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Bayer hält an Glyphosat fest. Ein Verzicht darauf hätte „massive negative Effekte für die weltweite Landwirtschaft, nicht nur in Amerika“, sagte Baumann. So würden die Kosten für Nahrungsmittel steigen, und die CO2-Bilanz würde sich verschlechtern, weil die Felder dann gepflügt werden müssten, um das Unkraut erfolgreich zu bekämpfen. (FAZ 3.12.18)
Es ist interessant, wie das CO2 je nach Bedarf bemüht wird, um alle möglichen Interessen zu stützen. (Ist das Pflügen in einer SUV-besessenen Welt wirklich eine nennenswerte Quelle?) Trotzdem setzt Bayer meiner Ansicht nach auf das falsche Pferd, und am Niedergang der Aktie ist nicht nur das wortreich heruntergespielte Gerichtsurteil einer einzigen Instanz schuld. Trotzreaktionen können nicht darüber täuschen, daß die Chemikalie keine große Zukunft mehr hat, selbst wenn es teilweise rhetorisch-psychologische Gründe hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2018 um 14.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40280
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Die Stiftung Warentest hat bei 28 Prozent der Produkte für Kinder Mängel festgestellt. In Wirklichkeit haben die häufigsten Kinderunfälle im Haushalt und auf Spielplätzen (Stürze, Verbrennungen, Verschlucken und Vergiftungen) mit diesen Produkten nichts zu tun. Die Risiken sind abstrakt berechnet, wie auch sonst meistens bei unseren Aufpassern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2018 um 05.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40298
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Schwedische Forscher haben festgestellt:
Der Verzicht auf ein Kind entlastet die Umwelt viel stärker als irgendeine andere Maßnahme. Oder umgekehrt: Ein Kind bedeutet die größte Umweltbelastung, die ein Mensch nur machen kann. (stern.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2018 um 15.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40340
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Ohne rotes Fleisch sinkt unser Risiko für schwere Herzleiden bereits nach 30 Tagen
Darmbakterien produzieren bei der Verdauung von rotem Fleisch Stoffe, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkts und Schlaganfall fördern. Wer bei seiner Ernährung auf rotes Fleisch verzichtet, kann diese schädlichen Stoffe innerhalb von drei bis vier Wochen stark senken und somit auch das Risiko für Herzkrankheiten. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Cleveland Clinic, eines der besten Krankenhäuser Amerikas.
Untersucht wurde allerdings nur das Vorkommen gewisser Stoffe abhängig von bestimmten Diäten. Das Krankheitsrisiko wurde daraus errechnet, nicht etwa in Langzeitstudien empirisch ermittelt. Das bedeutet die Formulierung „und somit das Risiko“, und so steht es auch in der Originalveröffentlichung.
Laien denken leicht, sie könnten innerhalb von 30 Tagen etwas Wesentliches für ihre Lebenserwartung tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2018 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40352
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Das Besteigen der Pyramiden ist in Ägypten verboten. (t-online.de 15.12.18)
In Deutschland glücklicherweise nicht. Übrigens wundert es einen, daß die Islamisten die gotteslästerlichen Pyramiden noch nicht in die Luft gejagt haben.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.12.2018 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40353
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In Mexiko ist es erlaubt . . .
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.12.2018 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40409
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Ausgerechnet an Weihnachten bricht der Vulkan Ätna erneut aus. (t-online 25.12.18)
Das könnte ein Zeichen sein. Vielleicht will er der Mahnung des Papstes Nachdruck verleihen, nicht so viel zu essen. Zuvor wäre aber zu klären, ob das Zusammentreffen unwahrscheinlich genug ist, um als „Zeichenkandidat“ in Frage zu kommen und eine Deutungsanstrengung auszulösen. Der Ätna ist ständig aktiv und bricht alle paar Monate, spätestens Jahre mehr oder weniger stark aus. Um die Weihnachtszeit ist es nicht viel unwahrscheinlicher als zwei Sechser beim Würfeln. Also nichts da mit „ausgerechnet“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.12.2018 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40414
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
Gegen "Gedankenexperimente" ist allgemein einzuwenden, daß wirkliche Experimente eine Hypothese der Widerständigkeit der Wirklichkeit aussetzen und dadurch der möglichen Falsifikation. Aber in bloßen Gedanken gibt es keinen solchen Widerstand. Was man für gültige und manchmal bahnbrechende Gedankenexperimente hält, ist anders zu erklären. Einstein zog einfach besonders scharfsinnig und unerschrocken die logischen Konsequenzen aus vorliegenden Tatsachen. Er gelangte zu neuen Thesen, die dann auch wiederum durch wirkliche Experimente (und andere Beobachtungen) bestätigt wurden. Nur in volkstümlichen Darstellungen der Speziellen Relativitätstheorie – auch von Einstein selbst – scheint es so, als stelle man Gedankenexperimente an
Gedankenexperimente mit "transgressiven" mentalistischen Konstrukten sind noch aus anderen Gründen unmöglich, wie ich an verschiedenen Stellen zu zeigen versucht habe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2018 um 10.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40428
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Neue Studie: So gefährlich sind Elektroautos für Herzpatienten
(...)
Und zu welchen Ergebnis sind die Mediziner gekommen? "Unsere Untersuchungen ergaben keinen Hinweis darauf, dass von Elektroautos für Herzpatienten bedenkliche elektromagnetische Interferenzen ausgehen", sagt Dr. Lennerz. Fehlfunktionen der Herzimplantate aufgrund der Nutzung von Elektroautos seien somit unwahrscheinlich. (t-online)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2018 um 06.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40435
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„Jeder Tod von Kindern oder anderen an der Grenze sind strikt der Fehler der Demokraten und ihrer armseligen Migrationspolitik, die den Leuten erlaubt, den langen Marsch anzugehen, in dem Glauben, unser Land illegal betreten zu können. Das können sie nicht“, schrieb Trump am Samstag auf Twitter. „Hätten wir eine Mauer, würden sie es nicht einmal versuchen“, fuhr er fort.
So wurde ja auch Merkel zur Massenmörderin. Aber in einem Punkt irrt er. Die lateinamerikanischen Verbrecher werden auch die Mauer zu überwinden versuchen und dabei umkommen. Denn wie die Geschichte lehrt (Chinesische Mauer, römischer Limes, DDR-Grenze in umgekehrter Richtung), ist eine Grenzbefestigung nur so viel wert wie ihre Bestückung mit Waffen und schießbereiten Soldaten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.12.2018 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40439
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Wie die FAS in einem Rückblick auf die Weimarer Republik schreibt, kann man eine Demokratie auch durch böswilliges Schlechtreden ruinieren. Heike Göbel (FAZ, Hayek-Gesellschaft) treibt die Demagogie besonders schamlos. Ideologischer Kampf gegen alles Rote und Grüne, gegen Energiewende, Klimaschutz, Tierschutz, Familienpolitik usw.; „sozial“ als Schimpfwort, wie von Hayek vorgezeichnet.
„Der Wähler soll lieber nicht so genau wissen, wem er das teure Schnitzel verdankt.“ (Heike Göbel, FAZ 6.1.17 gegen Pläne, Fleischwaren durch Vorschriften für Tierhalter zu verteuern)
Am Tag zuvor berichtete die FAZ, daß in der Schweiz das Fleisch zwei- bis dreimal soviel kostet. Schnitzel gehören bei uns zu den billigsten Nahrungsmitteln. (Schweinekotelett bei Edeka 3,90/kg)
Am 8. Juni 2018 twittert Göbel, Deutschland habe den höchsten Strompreis in Europa. Sie verschweigt, daß im Verhältnis zur Kaufkraft Bulgarien den höchsten Strompreis hat, hält sich gegen besseres Wissen an den Nominalbetrag. Deutschland liegt im Durchschnitt trotz EEG.
Das ist nun die Elite der deutschen Wirtschaftsjournalisten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.01.2019 um 15.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40455
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zu #40435:
Die Natur hat uns Europäern das Mittelmeer geschenkt. Wieviel diese natürliche Barriere wert ist (ganz ohne Waffen und Soldaten), könnten wir theoretisch am besten sehen, wenn wir einen regelmäßigen, sicheren, kostenlosen Linienverkehr zwischen seinem Nord- und Südufer einführten. Statt dessen sehen wir alle (incl. Frau Merkel) aber lieber zu, wie jährlich ein paar hundert oder tausend Migranten darin umkommen. Trump mit seiner Mauer will also eigentlich gar nichts anderes, als wir schon haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2019 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40457
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Wenn man schon diese welt- und erdgeschichtliche Perspektive öffnet, sollte man sich auch wirklich mit der Rolle des Mittelmeers für Europa beschäftigen. Es ist nicht die Geschichte einer Grenze.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2019 um 17.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40458
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Ein besonders gescheiter Leser der FAZ fand es nicht gescheit, daß Kernkraftgegner auf die Sonnenenergie setzen, die doch auch aus Kernfusion stamme.
Manche Leute weisen darauf hin, daß die ganze Natur Chemie und Chemiekritik daher nicht gescheit sei.
Da stelle mer uns mal janz dumm – und verstehen überhaupt nicht, was die Leute eigentlich wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2019 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40463
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Methode 1
Zunächst kochte er ein Teil Reis mit zwei Teilen Wasser. Das schockierende Ergebnis: Der Arsengehalt war am Ende unverändert hoch. Er lag bei 84 Prozent.
Methode 2
Dann kochte Meharg den Reis mit fünf Teilen Wasser. Diesmal halbierte sich der Arsengehalt.
Methode 3
Im dritten Experiment weichte der Professor den Reis über Nacht ein. Im Anschluss wusch er die Körner solange, bis das Wasser klar war. Erst dann kochte er den Reis mit fünf Teilen Wasser. Diesmal reduzierte sich der Arsengehalt um 82 Prozent. (FOCUS)
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Mit einer durchschnittlichen Schulbildung sollte hier eigentlich niemand schockiert sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2019 um 15.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40470
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Nur weil das Mittelmeer und Trumps Mauer hier erwähnt wurden:
Utopien sehen praktisch immer vor, daß der perfekte Staat entweder vom Meer oder von einer Mauer umgeben ist. Es ist immer ein totalitärer Staat, ob wohlwollend oder nicht. Versuche mit offenen Grenzen, wie der ursprüngliche Ansatz Oglethorpes in Georgia, scheitern.
„Mauern“ (es können auch Zäune sein) dienen heute zum Einsperren oder zum Aussperren und wirken nicht ohne Grund atavistisch. Wo – außer bei Gefängnissen – haben sie sich bewährt?
Der Streit in den USA über die Finanzierung der Großen Mauer befremdet mich, weil ich mich noch sehr gut erinnere, wie Trump sagte, Mexiko werde sie bezahlen. Was ist denn daraus geworden? Trump gilt doch unseren Trumpverehrern (z. B. bei welt.de) als derjenige, der alle seine Versprechen erfüllt, ein Ausbund an Berechenbarkeit.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 03.01.2019 um 23.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40472
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Ein Meer ist doch kein Problem, wenn man ein geeignetes Schiff hat und kein Packeis im Weg ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.01.2019 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40473
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Die Navigation ist keine Kleinigkeit. Die "Argonauten des westlichen Pazifik" (Malinowski) erregen noch heute unsere Bewunderung.
Die alten Griechen hielt sich gern in Sichtweite der Küste. Trotzdem wurde "mare nostrum" im ganzen von Griechen und Römern (und anderen) bereist und bewirtschaftet, auch mit Pflanzstädten bestückt. Der Bischof von Hippo schließlich war auch nicht aus der Welt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.01.2019 um 10.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40477
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"Ein Meer ist doch kein Problem" – sag ich ja, offener, kostenloser Linienverkehr. Eine Mauer wäre aus ähnlichen Gründen auch kein Problem.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.01.2019 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40478
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Deswegen heißt altgriechisch "to probläma" u. a. Vorsprung, Vorgebirge, Klippe.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 06.01.2019 um 00.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40479
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Zu #40463:
Da es um den Arsengehalt des gekochten Reises geht, ist der Zusammenhang – daß beim Kochen in Wasser nur ab einem bestimmten Mischungsverhältnis überhaupt Arsen gelöst wird – alles andere selbstverständlich. Ob das nun schockierend ist oder nicht, mit durchschnittlicher Schulbildung hat es jedenfalls nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 03.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40483
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Bei der ersten Methode nimmt der Reis das Wasser auf, bei der zweiten wird das überschüssige Wasser weggegossen, mitsamt einem großen Teil des ausgewaschenen Arsens. Das ist nicht eigens erwähnt, versteht sich aber von selbst.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40489
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Das ist nicht richtig. "Ein Teil Reis" nimmt nicht "zwei Teile Wasser" auf. Je nach Reisart, Topfgröße und Umständen des Kochens verdunstet ein großer Teil des Wassers oder muß, wenn er nicht vorher entweichen kann, abgegossen werden. Die Erkenntnis hier ist also, daß Arsen nicht vom Wasserdampf aufgenommen wird oder je nach Mischungsverhältnis nicht ausgewaschen wird. Zur Aufklärung müsste man die Testbedingungen kennen, eine durchschnittliche Schulbildung hilft nicht weiter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40490
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Wahr ist, daß der Bericht unvollständig ist. Ich halte mich daher an vernünftige Durchschnittswerte. Ich habe schon Tausende von Reismahlzeiten zubereitet, und zwar nach der ersten Methode, lasse auch kaum Wasserdampf entweichen. Aber um einige Prozent werde ich nicht streiten. Der Kernpunkt ist doch, daß Arsen bzw. Arsenverbindungen nicht durch Dampf entweichen, sondern nur durch Abgießen des Koch- bzw. Waschwassers.
Unser Arsenproblem hier steckt übrigens im Trinkwasser (aus Sandsteinuntergrund) und nicht im Reis, den ich entsprechend auswähle.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40491
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Reis nimmt, je nach Sorte und Vorbehandlung, beim Kochen nur etwa die Hälfte bis Vierfünftel des Doppelten seines Schüttvolumens an Wasser auf. Das kann durch Abwiegen festgestellt werden. Der Rest verdunstet oder muß abgegossen werden. Herkömmliche Kochtöpfe sind nicht dicht, weshalb in der Praxis ein wesentlicher Teil des Wassers verdunstet – selbst wenn man das nicht möchte. Daß Arsen nicht in Wasserdampf gelöst entweichen kann, ist alles andere als selbstverständlich. Mit einer simplen Rechnung und Mutmaßungen kommt man hier also nicht weiter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 15.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40493
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Selbstverständlich ist es nicht, sondern dafür braucht man Schulbildung; das habe ich ja auch gesagt. Aber vielen Dank für die ausführliche Belehrung! Vier Fünftel des Doppelten – wer hätte das gedacht! (Aber das mit dem Abwiegen des Schüttvolumens habe ich nicht ganz verstanden.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 16.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40495
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Bei Reis gibt es übrigens kulturelle Unterschiede. Die erste Inderin, mit der ich über ihre Deutschlanderfahrung sprach, erzählte mir, daß die Deutschen den Reis nicht richtig gar kochen. Jedenfalls damals war in Deutschland der "körnige" Reis erstrebenswert, der natürlich in Indien, wo man mit den Fingern ißt, nicht in Frage kommt. In China (mifan), Korea (ipap) usw. muß der Reis mit den Stäbchen faßbar sein, also schön zusammengeklumpt.
Das weiß man aber inzwischen durch die China-Restaurants auch hierzulande.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40496
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Sie, Sie haben das doch bestimmt gedacht. So wie Sie mit Ihrer Schulbildung auch ansonsten alles zu durchschauen scheinen, bevor Sie es in Kommentare verpacken, denen man das nicht mehr ansieht. Hut ab, Sie brauchen wahrlich keine Belehrung! Zur Sache: Auch mit guter Schulbildung kann einen das Ergebnis der „Methode 1“ sehr wohl verwundern. Aus verschiedenen Gründen, zumal die Testbedingungen nicht bekannt sind. Die pauschale und falsche Rechnung "ein Teil Reis nimmt zwei Teile Wasser auf, deshalb bleibt der Arsengehalt gleich" ist jedenfalls kein Zeugnis von Bildung. Etwa ist die Menge des zum Kochen oder Spülen verwendeten Wassers bei vielen Verbindungen entscheidend dafür, ob und in welcher Konzentration diese ausgespült werden. Eben auch dann, wenn das Wasser abgegossen wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 17.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40497
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Ja, die Konzentration hängt wie überall von der Menge des Lösungsmittels ab, das habe ich verstanden, sonst aber nicht viel. Darum will ich das Thema auch nicht vertiefen.
Meine simple Methode wird anderswo so beschrieben:
Reis nach der Quellmethode zu kochen, ist nicht viel aufwändiger als die herkömmliche Zubereitung, sie müssen lediglich Reis- und Wassermenge genau abmessen. Dabei gilt die Faustregel immer doppelt so viel Wasser wie Reis zu verwenden, denn dies ist genau die Menge Flüssigkeit, die der Reis aufnehmen kann.
Der Reis wird also im Verhältnis eins zu zwei mit Wasser in den Topf gegeben, danach den Deckel darauf und dann zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Hitzezufuhr auf ein Minimum beschränken und den Reis quellen lassen, bis er gar ist.
So kann gar nichts schiefgehen. Ich bin übrigens immer mehr zu braunem Basmati übergegangen, der schmeckt am herzhaftesten.
Bei dieser Gelegenheit noch eine Erinnerung: Heute fast aus der Mode gekommen, aber in Liebhaberkreisen noch in Gebrauch ist die "Kochkiste", die sich gerade für Reis besonders eignet. Die Quellmethode kommt ihr nahe (Wasserdampf entweicht bei beiden nur sehr wenig). Man sollte das Prinzip wiederbeleben, weil sich damit wohl mehr Energie sparen läßt als mit Energiesparlampen, und gesund ist es auch. Nachteilig ist, daß man Platz und Zeit braucht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.01.2019 um 20.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40498
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Was heißt überhaupt, der Arsengehalt lag unverändert bei 84%? Ein fertiges Reisgericht oder auch eine Portion roher Reis wird ja wohl kaum 84% Arsen enthalten, weder in Volumen- noch Masse-Prozent. Mit solchen Angaben kann man gar nichts anfangen.
Und was soll die Behauptung, der Arsengehalt in Prozent habe sich nach Methode 1 nicht verändert? Wenn man den massemäßigen Arsengehalt von Rohreis gleich 100 setzt (als Vergleichswert) und dann zu einem Teil Reis 2 Teile arsenfreies Wasser gibt (immer auf die Masse bezogen), dann kann das daraus hergestellte Gericht, falls kein Wasser verdampft oder weggeschüttet wird, maximal einen entsprechenden massemäßigen Arsengehalt von 33 haben. Absolut hat sich am Arsengehalt nichts geändert, aber relativ zur Gesamtmenge drittelt er sich natürlich, wenn 2 Teile reines Wasser dazukommen.
Ich sage das nur deshalb, um zu illustrieren, daß man aus der vorliegenden Beschreibung der drei Methoden eigentlich gar nichts ableiten kann, außer daß der absolute Arsengehalt natürlich immer geringer wird, je mehr Arsen mitsamt dem Restwasser weggespült wird, und das ist nun wirklich nicht schockierend und man braucht für diese Erkenntnis keine höhere Schulbildung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.01.2019 um 05.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40499
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Vielen Dank für die ausgezeichnete Klarstellung! Ich war schon in Versuchung, ausnahmsweise mal die ganze überflüssige Diskussion zu löschen. Nun mag sie von selbst in den Tiefen des Netzes versinken. Auch jagt eine solche Meldung die nächste...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.01.2019 um 04.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40521
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Die USA haben ein Drogenproblem. Daß es durch eine Mauer oder einen Zaun gegen Mexiko gelöst werden könnte, ist nicht wahrscheinlich. Eher werden Preise und Beschaffungskriminalität steigen. Dagegen spricht auch der blühende Drogenhandel und -konsum in Gefängnissen, die doch über besonders hohe und gut bewachte Mauern verfügen.
Die Milliarden wären besser in eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse investiert, auch in Mexiko selbst. Das meinen auch viele amerikanische Autoren (s. counterpunch.org).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 04.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40560
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Angreifer sticht Danziger Bürgermeister nieder
Hätte er das nicht getan, wäre er auch kein Angreifer gewesen. Das ist vom Typ Täter verübt Tat, irgendwie unlogisch.
Übrigens hat der polnische Präsident die Bevölkerung zum Gebet für den verletzten Bürgermeister aufgerufen. In umfangreichen Versuchsreihen ist nachgewiesen worden, daß Gebete nicht helfen. Oder vielmehr: Sie helfen allenfalls den Betenden, nicht den Bebeteten. Auch schart man mit solchen Aufrufen die Frommen hinter sich.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40564
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Wirklich tautologisch ist das nicht, denn der Angreifer hätte den Bürgermeister ja auch mit einem Faustschlag niederstrecken können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40565
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Aber auch dann wäre er erst durch die Tat zum Angreifer geworden. Ihn vor dem Erscheinen des Prädikats als Angreifer zu bezeichnen wäre als Fortsetzung eines Berichts möglich, das sein Angreifertum bereits einführt. Im Anschluß an Roland Harweg ("Nachfolgeradjektive") könnte man von "Nachfolgersubstantiven" sprechen – eine textlinguistische Kategorie, weil sie über den Satz hinausgeht.
Ich paraphrasiere: "Jemand, der den Bürgermeister angriff, stach ihn nieder." Nicht unmöglich, aber ziemlich schräg. Die Verletzung textlinguistischer Regeln wird oft so, nicht falsch, aber eben schräg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40567
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Mir war gar nicht so bewußt, daß auch unsere Politiker anscheinend den ganzen Tag twittern.
Katrin Göring-Eckardt:
Sehr traurig. Der Danziger Bürgermeister #PawełAdamowicz ist seinen Verletzungen erlegen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.
Was soll das? Es sieht nach einer ungeheuren Abgelenktheit aus. Und "tautologisch" in einem höheren Sinne ist es auch, wie die wiederkehrende Meldung Papst fordert die Menschen zum Frieden auf.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 16.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40568
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Überschriften haben eben ihre eigenen Regeln, wozu hier ja auch das Präsens gehört, das in der Paraphrase unwillkürlich (?) berichtigt ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40569
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Schwer zu sagen, worauf mein Unbehagen bruht. Eine Überschrift wie Sohn sticht Bürgermeister nieder wäre mir nicht aufgefallen. Hand aufs Herz: Geht ihnen die ursprüngliche Überschrift glatt runter?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 20.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40571
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Sohn sticht Bürgermeister nieder wirkt unvollständig, gemeint wäre dann wohl Eigener Sohn sticht Bürgermeister nieder.
In Zukunft wird es aber ohnehin aus datenschutz- und geschlechtspolitischen Gründen heißen müssen Person sticht andere Person nieder oder auch, damit sich endgültig niemand mehr ereifern kann, Vorkommnis ereignet sich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2019 um 03.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40572
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Ja, das wird im allgemeinen so verstanden, allerdings gibt es viele Überschriften, bei denen ein solcher relationaler Begriff seine Leerstelle nicht aus dem ausdrücklich genannten Pool anderer Begriffe füllt; das stört dann ziemlich. Es ergibt sich daraus, daß z. B. Muttersein ein Begriff für sich ist, Sohnsein aber meistens nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2019 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40576
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Noch einmal zur Deutschen Umwelthilfe, auf die sich nun auch Kramp-Karrenbauer einschießt. Sie begeht einen taktischen Fehler, aus den genannten Gründen. Wenn die Gesetze solchen Vereinen ungebührlich viel Macht verleihen, dann müssen die Gesetze geändert werden; das ist die eigentliche Aufgabe der Politiker, nicht das Polemisieren gegen Kläger, die die Gesetzeslage nutzen. Das wirkt nur wie ohnmächtiges Kläffen.
Auf meinem AKK-Konto sammeln sich Minuspunkte an, die ich mit Mißmut registriere. Frau Merkel wäre das wohl nicht unterlaufen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.01.2019 um 08.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40579
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... wegen drohender Lawinengefahr geschlossen
usw.
Vielleicht gäbe es weniger Tote, wenn man richtig sagen würde, daß die Gefahr nicht nur "droht", sondern tatsächlich besteht:
... wegen Lawinengefahr geschlossen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40588
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Beim Blick auf den Kassenzettel des Supermarkts stelle ich fest, daß sämtliche Einzelpreise auf 99 enden. Bei zwanzig Posten kann man also auf den Nennwert vor dem Komma rund 20 Euro draufschlagen, dann hat man den Gesamtpreis. Das machen wir seit Jahrzehnten mit und freuen uns noch über die günstige Einkaufsmöglichkeit.
Zwar wird das Zahlen automatisiert, aber die verbliebenen Kassiererinnen müssen mehrere tausendmal am Tag fragen: "Haben Sie eine Payback-Karte?" Ich glaube, mit einer solchen würde man 1 Prozent vergütet bekommen, also viel weniger als die 3 Prozent mit den Rabattmarken seligen Angedenkens, und zahlt außerdem mit seinen Daten.
Die Post will das Briefporto auf 75 Cent erhöhen, kündigt also 80 an und läßt sich dann auf den von Anfang an gewünschten Preis herunterkommandieren. Wir sind auch darüber begeistert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.01.2019 um 09.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40589
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Payback bringt 5 Promille (vielleicht sind es auch 4,99).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 10.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40590
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Du lieber Himmel! Und dafür die ganze Schinderei.
Ich glaube, die Leute würden sich auch darauf einlassen, wenn es überhaupt nichts brächte. Einfach weil es ihnen ein gutes Gefühl gibt, irgendwo mitzumachen. Das Herausgeben persönlicher Daten (und täglich Werbung in der Mail!) suggeriert vielleicht auch, daß man doch irgendwie einen Vorteil dafür einhandeln muß.
So senden ja auch viele Leute ihre Vorschläge zum Wort und Unwort des Jahres ein, obwohl sie wissen könnten, daß die Einsendungen nicht berücksichtigt werden.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.01.2019 um 14.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40591
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Na ja, eine Karte vorzuzeigen ist nicht gerade Schinderei. Außerdem kann man ja Coupons einlösen, mit denen man ein Mehrfaches der Punkte bekommt. Da läßt sich dann ein Rabatt von immerhin 5% erzielen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 16.01.2019 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40593
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Man kann auch „mit Treue punkten". Dank meiner gesammelten Treuepunkte habe ich einen Nasen- und Ohrhaartrimmer für 14,99 erwerben können.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.01.2019 um 16.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40594
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Meine Frau sagt, es gibt 10-fach-Coupons, also 5%, zunächst auf den gesamten Einkauf. Außerdem, also zusätzlich, gibt es 10-fach-Coupons z.B. für Spirituosen und Wein, für Bier und alkoholfreie Getränke, für Konserven und Tiefkühlkost, für Fleisch- und Wurstwaren, für Molkereiprodukte, manchmal auch für Haushaltswaren.
Wenn man das geschickt kombiniert, hat man also statt einem Paybackpunkt für den gesamten Einkauf zunächst 10, also 9 mehr, dann nochmal 9 Punkte mehr für die meisten speziellen Artikel, insgesamt also 19 Punkte bzw. 9,5% des Einkaufs in Form von Punkten vergütet. Diese kann sie dann entweder beim nächsten Einkauf wie Bargeld verwenden oder z.B. auch Kinokarten incl. Popcorn und Getränken dafür kaufen. Auf die Art haben wir öfters mal einen kostenlosen Kinoabend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 16.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40595
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Oft habe ich gefunden, daß Geschäfte, die zum Punktesammeln einladen, nicht die preisgünstigsten sind. Das ist bei den geringen Gewinnspannen auch kein Wunder.
Eigentlich ging es mir um die Belastung der Kassiererinnen. Die Bäckereikette läßt nicht nachfragen, sondern schiebt die über den Tresen gereichte Karte in die Kasse und bucht die Punkte darauf. Das nehmen wir dann schon mit und kriegen alle paar Wochen ein schönes rundes Brot "gratis". Irgendwie macht uns das glücklicher, als wenn die Brote von vornherein drei Prozent billiger wären. Soviel zum "rationalen Wirtschaftssubjekt". Wir sind eben mit Ökonomielehrbüchern nicht zu erfassen, nur mit solchen der Psychopathologie.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40596
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Gerade bemerke ich noch, daß ich eine Ungeheuerlichkeit in Herrn Riemers Mitteilung übersehen habe: Er überläßt das Einkaufen seiner Frau!
Ich muß zwar zugeben, daß meine Frau Waschmaschine und Geschirrspüler bedient, aber das liegt nur daran, daß sie mich nicht ranläßt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.01.2019 um 20.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40598
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Oh, da geht es mir beim Einkaufen aber ganz ähnlich wie Ihnen, meine Frau läßt mich da auch selten ran, weil ich immer das Falsche und vor allem das Teuerste bringe. Aber ab und zu gehe ich schon einkaufen und werde dann immer ganz genau instruiert, welchen Coupon ich wofür einsetzen muß. Das ist eigentlich eine Wissenschaft und für mich unter "Kopfrechnen" ehrlich gesagt fehl am Platz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2019 um 19.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40654
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Der letzte Akt dauerte genau eine Minute. Angela Merkel und Emmanuel Macron saßen im Krönungssaal des Aachener Rathauses an einem Tisch. Vor ihnen lag jeweils ein Dokument. Um exakt 11.37 Uhr setzten sie ihre Stifte auf das Papier, unterschrieben, warteten, bis die Dokumente ausgetauscht waren. Unterschrieben wieder. Um exakt 11.38 Uhr waren sie fertig. Der Aachener Vertrag über die Zusammenarbeit und Integration von Deutschland und Frankreich war unterzeichnet.
Im Jahr 800 nach Christus ließ sich in diesem Raum Karl der Große zum Kaiser krönen. (t-online.de 22.1.19)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.01.2019 um 21.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40655
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Was sind schon sechshundert Jahre unter Freunden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 05.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40697
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Seit Tagen quält uns die Mitteilung, daß nach neuesten Forschungen Blutverdünner das Blut verdünnen. Das ist natürlich nicht immer erwünscht.
Die Berichte sind etwas umständlicher, aber darauf läuft es hinaus. Weitere Untersuchungen sind erforderlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40701
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Bahnfahren müsse teurer werden; für 19 Euro durch ganz Deutschland, das dürfe nicht der Normalfall sein usw.
Ist es ja auch nicht. Wie berichtet, haben wir uns auch schon mal geärgert, als wir einen Stehplatz im überfüllten Zug ergattert hatten und von Mitreisenden hörten, daß sie eines der Schnäppchen für 19 Euro nutzten, während wir das Zehnfache bezahlt hatten.
Das Problem ist die Unübersichtlichkeit der Preise und Sonderpreise. Kürzlich buchte meine Frau für ihre betagte Mutter eine Reise innerhalb Bayerns. Am Ende konnte sie in der ersten Klasse billiger als in der zweiten fahren, und das Ganze war überhaupt unglaublich kompliziert und dauerte am Schalter fast eine Stunde – aber am heimischen Computer wäre es wohl erst recht nicht herauszufinden gewesen. Da gewinnt man das Gefühl, als Reisender mit großer Wahrscheinlichkeit jedesmal zuviel bezahlt zu haben; tatsächlich hat sich herausgestellt, daß nur wenige Schaltermenschen das günstigste Angebot kennen. Aber wir haben einen Verkehrsminister, der den Bürgern durchweg den gesunden Menschenverstand abspricht, wenn sie glauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen (wie überall sonst in der Welt) seien sinnvoll.
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Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 28.01.2019 um 15.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40702
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Die Diskussion über Feinstaub, CO2 und Stickstoffgrenzwerte weckt in mir Erinnerungen an die Rechtschreibreform. Eine von offiziellen Instanzen beschlossene Tatsachenbehauptung (die in diesem Fall ja vielleicht sogar richtig ist), darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden. Zum Beweis wird nicht wissenschaftlich diskutiert, sondern "gepunktet". Wer mehr "Fachleute" aufzubieten hat und die vorgespurte Linie bestätigt, beansprucht im Recht zu sein. Da muß die Gegenposition gar nicht erst ernstgenommen geschweige denn falsifiziert werden. Ob da nicht doch auch die "Staatsraison" eine Rolle spielt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40707
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Das Prinzip der Freiheit habe sich bewährt, betonte Scheuer nun im "BamS"-Interview. "Wer 120 fahren will, kann 120 fahren. Wer schneller fahren möchte, darf das auch. Was soll der Ansatz der ständigen Gängelung?"
"Das Tempolimit ist eine typisch ideologische Verbotsdiskussion aus der grünen Mottenkiste." Ein Tempolimit bringe "ökologisch wenig", so Söder. "Wir brauchen neue Technik und keine alten Verbote." (Spiegel 28.1.19)
Alle anderen Staaten der Erde fahren auf der falschen Spur, immer der grünen Mottenkiste nach, nur Deutschland trotzt diesen Geisterfahrern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2019 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40708
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Gegen die Rauchverbote, über die heute jeder froh ist, wurde auch schon mit der "Freiheit" po |